Die Ursachen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche sind so vielfältig wie ihre Ausprägungsmöglichkeiten. Fakt ist, dass sie weder vor Risikofamilien oder sozial schwächeren Schichten noch vor Akademiker-Kindern Halt macht.
LRS kann sowohl genetisch vererbt als auch neurologische Ursachen haben, wenn beispielsweise die einzelnen Gehirnzentren nicht synchron miteinander agieren.
Ebenso als Ursache kommen jedoch eine verzögerte Sprachentwicklung, eine Störung der Wahrnehmung, des räumlichen Vorstellungsvermögens oder der Sehfunktion in Betracht. Diskutiert wird in diesem Zusammenhang die Frage, ob Kinder, die das Laufen in einem Laufwagen (auch “Geh-Frei“ genannt) erlernt haben, häufiger von Teilleistungsstörungen betroffen sind. Durch die Lauflernhilfen haben sie nur vermindert die wirklichen, räumlichen Begrenzungen in ihrer natürlichen Form erfahren können.
Zu den möglichen Ursachen einer LRS gehören zudem weiterhin phonologische Einschränkungen und zu guter Letzt auch ein überhöhter Fernsehkonsum, wie sich in Vergleichsstudien gezeigt hat.
Lese-Rechtschreib-Schwäche: Die Therapie
Ebenso unterschiedlich wie die Ursachen einer LRS sind auch ihre Therapiemöglichkeiten. Jedoch gilt, dass die eingeleitete Therapie speziell auf Ihr Kind zugeschnitten sein sollte. Denn ein Standardkonzept aus der Schublade wird kaum die gewünschten Erfolge hervorbringen. Wie auch immer die Therapie letztendlich ausgestaltet wird, sie sollte einfühlsam und spielerisch agieren, um dem Kind den Leistungsdruck zu nehmen und ihm den Spaß und die Leichtigkeit am Üben, Erproben und Lernen zurückzugeben. Eine gezielte Therapie richtet sich nach den Fähigkeiten des Kindes und umschließt es mit einer Vielzahl an therapeutischen Übungen, in die alle Sinne mit einbezogen werden. Hier finden beispielsweise auch Entspannungsübungen ihren Platz.
Helfen Sie Ihrem Kind bei LRS
Auch wenn es schwer fällt und vielleicht sogar die Versetzung in Gefahr zu sein scheint: Verzichten Sie darauf, das Diktat oder den Aufsatz zum 10. Mal durchzugehen.
Im Gegenteil: Nehmen Sie Ihrem Kind den Leistungsdruck und das Gefühl, nicht intelligent genug oder sogar dumm zu sein. Denn das ist es garantiert nicht. Sorgen Sie stattdessen dafür, dass es die Hilfe bekommt, die es braucht und dass es vor allem so schnell wie möglich so lernen kann, wie es sein Lese-Rechtschreib-Zentrum im Gehirn vorgibt. Loben Sie auch den noch so kleinsten Fortschritt, denn LRS wird nie ganz auszukurieren sein und bedingt eine lange Therapiezeit. Doch mit jedem noch so kleinen Erfolg sichern Sie die geistig gesunde Zukunft Ihres Kindes und vor allem sein Selbstvertrauen.
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