Ganz gleich, ob es das erste, zweite, dritte oder bereits vierte Kind ist. Hat es Fieber, sind die Eltern immer wieder aufs Neue besorgt: Woher kommt es? Was hat es zu bedeuten? Was, wenn der oder die Kleine einen Fieberkrampf bekommt?
Und vor allem, wie bekommen wir die erhöhte Temperatur so schnell wie möglich wieder in den Griff? Oder besser noch herunter? Um dem Fieber ein wenig seinen Schrecken zu nehmen, haben wir an dieser Stelle die 10 wichtigsten Fakten zum Thema “Fieber bei Kindern” zusammengestellt.
1. Fieber hilft dem Körper, sich selbst zu heilen
Fieber, abgeleitet aus dem Lateinischen “febris“ – “Hitze“, beschreibt die erhöhte Körperkerntemperatur. Wenn Kinder fiebern, wehrt sich ihr Körper zumeist gegen Krankheitserreger oder Fremdstoffe, die in den Körper eingedrungen sind.
Entsprechend ist das Fieber selbst kein Krankheitsbild, sondern zeigt sich nur als ein Symptom davon. Fieber löst folglich keine Krankheit aus, sondern stellt sich ihr als Antwort des Körpers entgegen.
Oder noch präziser: Fieber bei Kindern zeigt, dass die körpereigene Abwehr auf Hochtouren arbeitet. Denn die Körpertemperatur steigt an, um den Stoffwechsel zu aktivieren. Dies treibt gleichzeitig das Knochenmark zur Ausschüttung der weißen Blutkörperchen an. Mit diesen werden die lästigen Angreifer bekämpft, sobald der Körper sie als Krankheitserreger erkannt hat.
Die erhöhte Temperatur bei Kindern macht folglich nichts anderes, als das Abwehrsystems des Körpers zu starten und zu unterstützen. Von daher ist das Fieber lange nicht so besorgniserregend wie von vielen Eltern noch immer angenommen.
2. Fieber bei Kindern: relativ normal und damit auch relativ häufig
Gerade Kinder haben wesentlich häufiger Fieber als Erwachsene, was jedoch auch seinen Sinn hat. Denn während das körpereigene Abwehrsystem bei Erwachsenen bereits voll funktionsfähig ist, muss es sich bei Kindern erst noch entwickeln. Desto älter die Kinder werden, desto widerstandsfähiger wird es.
Da es das jedoch noch nicht ist, ist es für viele Erreger leicht, in das Immunsystem von Kindern einzudringen, welches dann mit Fieber reagiert. Dass ein Kind bis zu 10x im Jahr unter erhöhter Temperatur leidet, ist also weniger die Ausnahme als die Regel.
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3. Wie und wann man Fieber bei Kindern am besten senkt
Die Mindesttemperatur, auch Basaltemperatur (von Basistemperatur) genannt, liegt bei 36,0 bis 37,8°. Diese Temperatur sollte sich während des Schlafens einstellen und kann auch morgens nach dem Aufwachen gemessen werden. Fieber beginnt dementsprechend bei einer Temperatur von 37,9 bis 41,0°. Darüber hinaus geht es selten.
Aus jahrelangen Beobachtungen weiß man, dass der Körper über einen internen Regulationsmechanismus verfügt, der die Höhe des Fiebers begrenzt. Dies dient zum Selbstschutz, bevor es dem eigenen Körper selbst Schaden zufügt. Zumindest dann, wenn die körpereigene Abwehr zuverlässig und uneingeschränkt agieren kann.
Kann sie das nicht, muss Fieber über 40° mit einer fiebersenkenden Therapie behandelt werden. Dennoch ist es in der Praxis noch immer gängig, das Fieber oft auch schon vorher zu senken. Studien haben jedoch bewiesen, dass bei vielen Infekten die fiebersenkenden Maßnahmen den Krankheitsverlauf im Gegenteil verkompliziert und dementsprechend verlängert haben.
Und selbst, wenn dies nicht der Fall war, konnte bewiesen werden, dass sich die Senkung des Fiebers in der Regel nicht positiv auf eine Verkürzung der Erkrankung auswirkt. Es wirkt nur – was aber in vielen Fällen auch schon gut tun kann – abmildernd auf begleitende Beschwerden.
Kinderarzt Dr. Ulrich Fegeler aus Berlin formuliert es so: „Ist ein Kind einigermaßen munter, muss man Fieber nicht behandeln. Wenn es aber sehr schwach und weinerlich ist und nur noch auf den Arm will, können fiebersenkende Mittel Erleichterung bringen.“ Bei den Wirkstoffen, die zumeist zur Fiebersenkung eingesetzt werden, handelt es sich entweder um Ibuprofen oder Paracetamol, die in Form von Säften, Tropfen oder Zäpfchen verabreicht werden können.
Wadenwickel hingegen können den Kreislauf des Kindes zu sehr belasten. Sie sollten also nur angewendet werden, wenn sich die Waden des kleinen kranken Patienten auch wirklich heiß anfühlen.
Werbung Bei Anmeldung für den DocMorris Newsletter erhalten Sie einen 5€ Gutschein für Ihre Bestellung rezeptfreier Medikamente4. Auch Fieber messen will gelernt sein
Es sind zahlreiche Methoden bekannt, um Fieber zu messen: an der Stirn, unter der Zunge, im Mund, im Ohr, unter den Achseln, im Leistenbereich, in der Vagina, im Po. Ebenso zahlreich sind dabei die zur Verfügung stehenden Thermometer – angefangen beim digitalen Fieberthermometer* über Stirn- oder Schnullerthermometer bis hin zum Ohrthermometer* .
Die zuverlässigste Methode – vor allem bei Säuglingen und kleinen Kindern – die auch wirklich einen gesicherten Wert ermittelt, ist jedoch das Fiebermessen im Po. Denn im Vergleich zu allen anderen Messmethoden liegt hier das Ergebnis immer am höchsten.
So weicht beispielsweise die Temperatur im Mundraum um ca. -0,3 bis -0,5°, die Temperatur unter den Achseln um ca. -0,5 bis -1,0° ab. Das Ohrthermometer, mit dem die Temperatur des Trommelfells gemessen wird, ist in seinen Ergebnissen prinzipiell so zuverlässig wie die rektale Messung. Allerdings muss das Thermometer hier exakt und im richtigen Winkel positioniert werden, was eben nicht immer gelingt. Vor allem aber eignet es sich zur Temperaturmessung nicht, wenn das Kind beispielsweise eine Mittelohrentzündung hat.
5. So gelingt die Fiebermessung im Po
Fiebermessen im Po gehört wahrlich nicht zu den angenehmsten Methoden. Deshalb sollten Sie es für Ihr Baby oder Kind so angenehm wie möglich gestalten. Dafür sollte Mama oder Papa die Spitze des digitalen Thermometers erst einmal mit den eigenen Händen ein wenig anwärmen, damit sie beim Einführen nicht zu kalt und damit für das Kind unangenehm ist.
Anschließend ein wenig Creme auf die Spitze geben, damit das Thermometer einfach, sicher und sanft in den Po gleiten kann. Dafür wird das Kind auf die Seite oder den Rücken gelegt, seine Beine angewinkelt, und das Thermometer vorsichtig maximal zwei Zentimeter eingeführt. Um richtig messen zu können, sollte das Thermometer natürlich nicht verrutschen. Das kann es nicht, wenn Sie mit der Hand leicht gegen das Thermometer und damit den Po Ihres Kindes drücken.
Wer hier nicht mit einem alten Quecksilber-Thermometer hantieren muss, sondern sich ein digitales zulegt, ist klar im Vorteil. Denn dann dauert die ganze Prozedur bzw. die Messung nicht länger als eine Minute.
6. Der Fieberkrampf
Die größte Panik bereitet wohl allen Eltern die Gefahr eines Fieberkrampfes, der aber – um auch ihm mal seinen allgegenwärtigen Schrecken zu nehmen – in den wenigsten Fällen wirklich gefährlich ist. Denn ein einfacher Fieberkrampf dauert in der Regel nur einige Sekunden bis zu einer Minute und hat dann auch keine gesundheitsschädigenden Folgen.
Allerdings bestätigt auch hier wie immer die Ausnahme die Regel. Ein Fieberkrampf tritt bei 1- bis 5-jährigen Kindern in bis zu 14% aller Fälle auf. Warum gerade bei kleinen Kindern die Anfälligkeit für Fieberkrämpfe erhöht ist, ist leider noch nicht komplett erforscht. So wird derzeit nur vermutet, dass den betroffenen Kindern die Anlage für mögliche Fieberkrämpfe genetisch vererbt wurde.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind, das bereits ein Mal einen Fieberkrampf hatte, bei jedem fiebrigen Infekt erneut gefährdet ist, eher gering, wenn auch nicht auszuschließen. Fakt jedoch ist, dass die Gefahr eines Fieberkrampfes für Kinder erhöht zu sein scheint, wenn die Körperkerntemperatur sehr schnell ansteigt.
Das überlastete Gehirn reagiert und lässt das Kind bewusstlos werden. Entsprechend wird der kleine Körper entweder ganz schlaff oder versteift sich, die Augen können sich verdrehen, die Muskeln zucken, die Mundschleimhäute unkontrolliert Speichel absondern. Ist der Krampf vorbei, ist das Kind meistens noch einige Minuten benommen, fällt das Kind aber fast übergangslos in einen wohlverdienten und erschöpften Schlaf.
7. Erste Hilfe beim Fieberkrampf
Auch wenn es Ihnen als Eltern alles abverlangt, wie bei jeder anderen Erste-Hilfe-Maßnahme gilt auch beim Fieberkrampf Ihres Kindes: Bewahren Sie vor allem Ruhe!
- Beruhigen Sie Ihr Kind mit ihrem sanften und souveränen Tonfall!
- Bringen Sie Ihr Kind so schnell wie möglich in die stabile Seitenlage!
- Aber halten Sie es NICHT fest, schütteln Sie es NICHT, schreien Sie es NICHT an, erschrecken Sie es NICHT mittels einer Schocktherapie/-maßnahme!
- Verhindern Sie, dass sich ihr Kind während des Krampfanfalls auf die Zunge beißt, indem Sie ihm seitlich ein Taschentuch zwischen die Zähnchen schieben!
- Geben Sie ihm ein Fieberzäpfchen mit Paracetamol oder Ibuprofen
Krampft das Kind länger als eine Minute, oder ist es jünger als ein halbes Jahr bzw. älter als fünf Jahre, rufen Sie in jedem Fall den Notarzt zu Hilfe und beobachten Sie währenddessen ihr Kind ganz genau. Denn vielleicht braucht es zwischenzeitlich eine Mund-zu-Mund-Beatmung.
Auch für Kinder, die bereits zuvor einen Fieberkrampf hatten, gilt, dass sofort der Notarzt verständigt werden sollte. Dieses informative Video zeigt Ihnen, wie Sie bei Krampfanfällen, z.B. bei einem Fieberkrampf Erste Hilfe leisten können.
8. Schweiß, Schüttelfrost und Flüssigkeitsverlust
Der für Fieber oft typische Schüttelfrost zeigt sich vor allem, wenn die Temperatur steigt und somit in der ersten Fieberphase. Hier sollten Sie vor allem darauf achten, dass Ihr Kind warm eingemummelt ist, damit ein weiterer Wärmeverlust vermieden wird.
Das ebenso bekannte Schwitzen zeigt sich zumeist in den späteren Phasen, da es vom Körper als beabsichtigtes Gegenprogramm gestartet wird, um die Körperkerntemperatur wieder zu senken. Denn beim Schwitzen wird die Wärme über den Körper wieder nach außen abtransportiert.
Gleiches gilt für alle Maßnahmen, mit denen das Fieber gesenkt werden soll. Auch sie führen erst einmal dazu, dass dem Kind warm, wenn nicht sogar extrem heiß wird. Entsprechend braucht es gerade in den Phasen, in denen es sehr viel schwitzt, sehr viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
9. Fieber bei Kindern bedeutet nicht zwangsläufig Bettruhe
Viele Eltern neigen dazu, Ihr Kind bei Fieber ins Bett verfrachten zu wollen. Das ist nicht nur wenig sinnvoll, sondern auch – insbesondere, wenn sich Ihr Kind standhaft weigert – äußerst kompliziert. Denn die Höhe der Temperatur sagt weder etwas über das Allgemeinbefinden des Kindes noch über die Schwere der Erkrankung aus.
Wenn sich Ihr Kind schlecht fühlt oder erschöpft ist, wird es mit größter Wahrscheinlichkeit von ganz alleine ins Bett wollen. Fühlt es sich durch das Fieber nicht eingeschränkt, sondern sehr fit, dann darf es ruhig machen was es sonst machen würde.
Kleinkind hat Fieber fühlt sich aber fit
Dabei sollten Sie nur darauf achten, dass es sich
- weder körperlich noch geistig überanstrengt
- nicht in der prallen Sonne oder
- in zugigen Räumen sitzt
10. Fieber bei Kindern: Wann zum Arzt?
Auch wenn die erhöhte Körpertemperatur bedeutet, dass das körpereigene Abwehrsystem fremden Erregern gerade den Kampf angesagt hat und dementsprechend gut funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass Sie sich bei erhöhter Temperatur Ihres Kindes fortan scheuen müssen, den Arzt aufzusuchen.
Fieber ist eine der häufigsten Ursachen weshalb Kinder, weshalb Kinderärzte außerhalb der Vorsorgeuntersuchen und Impftermine regelmäßig aufgesucht werden. Sie stehen mit Ihren Ängsten und Verunsicherungen also definitiv nicht alleine da.
Wichtig: Kinder, die unter drei Monaten alt sind, sollten bei Fieber IMMER vom Arzt untersucht werden. Gleiches gilt für Kinder, die noch keine sechs Monate alt sind, deren Temperatur aber 39 Grad erreicht. Außerdem alle Kinder, bei denen das Fieber über 39 Grad klettert als auch Kinder, bei denen länger als drei Tage lang das Fieber nicht gesunken ist.
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