Für die meisten werdenden Eltern ist die Nachricht ein kleiner Schock: Sie sind schwanger mit Zwillingen! Doch anschließend ist die Zwillingsschwangerschaft meist doppelter Grund zur Freude. Dabei gibt es einiges zu beachten, denn eine Zwillingsschwangerschaft ist etwas Besonderes. Auch statistisch ist sie ein Fall mit Seltenheitswert: Weltweit kommt auf 40 Schwangerschaften eine Zwillingsschwangerschaft.
Arten von Zwillingsentstehung
Die häufigsten Zwillingsarten sind eineiige und zweieiige Zwillinge. Teilt sich die befruchtete Eizelle zu zwei Embryonen, entstehen eineiige Zwillinge, die exakt dieselben Erbanlagen besitzen. Reifen im Zyklus zwei Eizellen heran, die dann von zwei verschiedenen Spermien befruchtet werden, bekommen die Eltern zweieiige Zwillinge.
Noch seltener enthält eine Eizelle zwei Zellkerne, die von zwei Spermien befruchtet werden. So entstehen Zwillinge, die dieselben mütterlichen und unterschiedliche väterliche Erbanlagen aufweisen.
Schwanger mit Zwillingen: Die Risiken
Jede Mehrlingsschwangerschaft gilt automatisch als Risikoschwangerschaft. Es kommt durch die stärkere Dehnung der Gebärmutter häufiger als sonst zu Früh- oder Fehlgeburten. Die Babys können im Mutterleib um Nahrung konkurrieren, vor allem, wenn sich eineiige Zwillinge eine Plazenta teilen oder es kann zu Nabelschnurkomplikationen kommen. Werden die Kinder mangelhaft versorgt, kann es lebensnotwendig sein, die Geburt früher einzuleiten. Daher dauert die Zwillingsschwangerschaft in der Regel kürzer als eine Einlingsschwangerschaft, während Zwillinge zudem ein geringeres Geburtsgewicht als Einlinge haben.
Die werdende Mutter
Die Schwangerschaftssymptomatik bei der Zwillingsschwangerschaft ist grundsätzlich wie bei einer normalen Schwangerschaft. Doch treten die Symptome meist sehr viel heftiger auf, da der Körper weit mehr Schwangerschaftshormone produzieren muss als im Regelfall. Diese besondere Schwangerschaft kostet daher mehr Kraft und bringt zudem mehr körperliche Belastung mit sich als eine normale. Der Bauch wird erheblich größer, während die Mutter zudem viel mehr Gewicht tragen muss. Die werdende Mutter sollte sich daher viel Ruhe gönnen und auf sich aufpassen. Zudem sollte sie bewusst auf eine aufrechte Körperhaltung achten, um die Wirbelsäule zu entlasten. Vorsicht ist bei Schwangerschaftsgymnastik angebracht. Da bei Zwillingen ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten besteht, sollte man auf bestimmte Übungen verzichten.
Ärztliche Untersuchungen
Arzt oder Hebamme können die Zwillingsschwangere zudem über Sport und Gymnastik in ihrer Schwangerschaft beraten und das Risiko einer ausgelösten Frühgeburt beurteilen.
Auch nach der Entbindung stehen Zwillingseltern oft vor spezifischen Problemen, die Eltern von Einzelkindern nicht haben, wie dem richtigen Stillen, Anschaffung von Zwillingskinderwagen und weiteren Fragen.