Erziehung ist ein Balanceakt. Immer wieder kommen Familien in Bedrängnis, weil Situationen das Äußerste von Eltern und Kindern fordern. Dann werden Erziehungsstile und Werte hinterfragt, Konfliktmanagement erprobt und andere Grenzen gesetzt. Oft zeigen derartige Auseinandersetzungen, dass Eltern sich selbstbewusste, zuverlässige und lebenslustige Kinder wünschen. In der Praxis fehlen ihnen einfach nur Strategien, um ihr Bestreben erfolgreich umzusetzen. “Kess” erziehen, der Elternkurs beginnt genau hier; er vermitteln quasi das Know-how einer partnerschaftlichen Erziehung, denn “Starke Kinder brauchen starke Eltern”.
„KESS“ erziehen“
Vier Eckpfeiler geben dem Kurs seinen Namen: Kooperativ, Ermutigend, Sozial, Situationsorientiert.
KESS ist kein theoretisches Konstrukt, sondern packt Konstellationen aus dem Familienalltag an. Dabei geht es vordergründig um Achtung, Respekt und Konsequenz im Umgang mit dem Kind. KESS legt Grundsteine für Selbstvertrauen und ein gesundes ICH.
Die Weiterbildung ist in fünf Teile gegliedert:
- Das Kind sehen – menschliche und soziale Bedürfnisse würdigen
- Verhaltensweisen verstehen – im richtigen Verhältnis reagieren
- Kinder ermutigen – Konsequenzen des Handelns zumuten
- Konflikte entschärfen – Probleme klären und lösen
- Selbstständigkeit fördern – Gemeinschaftssinn schaffen
“KESS” erziehen: Kursablauf
Der Kursus verhilft Eltern zu einer wegweisenden Sicht auf ihr Kind. Fragen, warum welche Verhaltensweisen auftreten, finden dann Antworten. Auf diesen Schritt entstehen andere und vielleicht ungewöhnliche Handlungskonzepte für den Hausgebrauch. Ganz ohne Theorie geht es natürlich nicht.
Wichtiges Grundwissen erhalten Eltern durch Vorträge, das situationsbezogen geübt und anschließend vor Ort als „Ernstfall“ geprobt wird. Da meist mehrere TeilnehmerInnen die Seminare besuchen, entstehen Kontakte zu Familien mit ähnlichen Spannungen. Das Gespräch untereinander gibt oft das Gefühl „mit anderen in einem Boot zu sitzen“.
„KESS“ erziehen und Demokratie üben
„KESS-erziehen“ heißt ganz speziell auf das Kind einzugehen und es als Partner anzuerkennen. Dabei beruft sich die Methodik auf Leitsätze der Individualpsychologie. Einer davon heißt sinngemäß:
Jedes Kind will sich geliebt, geborgen, anerkannt und kompetent erleben.
Werden diese Ansprüche nicht erfüllt, fordert es seine Mitmenschen heraus. Machtkämpfe, Streitigkeiten oder Abwehrreaktionen führen zum Nervenkrieg in der Familie. Sind Eltern allerdings fähig, das Verhalten zu hinterfragen und das eigentliche Anliegen ihres Kindes zu sehen, vermeiden sie so manche Eskalation. Das bedingt Konsequenz, Mut und Kompromissbereitschaft der Erwachsenen.
Veranstalter
Erfahrungsgemäß bieten Familienbildungsträger, Kindergärten, kirchliche Bildungswerke und Beratungsstellen „KESS“-Kurse an.
Foto © fizkes Adobe Stock
- Horst, Christof (Autor)
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