STEP qualifiziert Eltern und Pädagogen: Es hinterfragt kindliches Problemverhalten, Aggressionen in der Familie und befähigt zum respektvollen Umgang miteinander. STEP wird seit dreißig Jahren in der Praxis angewandt und zählt zu den erfolgreichsten Trainingsmaßnahmen in den USA. Grundlagen der Individual- und Entwicklungspsychologie stützen das Konzept. Dabei spielen Eltern eine wesentliche Rolle. Sie rüsten ihr Kind für das Leben aus, sind zuständig für dessen Selbstvertrauen und Selbständigkeit.
Vom Laien zum Profi
STEP ist systematisch aufgebaut. Zuerst werden die Eltern angehalten, ihr Elternsein zu hinterfragen. Sind sie sich ihrer Verantwortung bewusst? Welche Ansprüche haben sie selbst? Wie praktizieren sie Erziehung?
Denn viele Situationen lassen sich nicht proben, sondern erfordern aktuelles Handeln. Das geschieht oft aus dem Bauch heraus, oft gilt: Learning by doing.
STEP zeigt den Müttern und Vätern verborgene, aber vorhandene Qualitäten und Fähigkeiten, die das Alltaggeschäft verschüttet hat.
Sind diese Schätze gehoben, können Eltern das magische Erziehungsdreieck von Anerkennung, Anregung und Anleitung umsetzen. Sie werden ihr Kind lieben, ohne es zu erdrücken; sie können ihr Kind stimulieren, werden es nicht jagen und sie sind talentiert genug, um ihr Kind zu führen, ohne dabei zu gängeln.
Demokratie zuhause
Wer das berühmte kleine, erfolgreiche Familienunternehmen führt, weiß um dessen Konfliktpotenzial. Meist sind drei, vier oder mehr Menschen unter einen Hut zu bringen, wöchentlich logistische Meisterleistungen zu erledigen sowie Seelsorge und Krisenmanagement zu beherrschen. Wenn alle kooperieren, gelingt die Umsetzung. Wenn nicht, tobt das Chaos.
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Was fühlen Eltern?
STEP ermutigt zur Wahrnehmung der eigenen Gefühle. Außerdem erklärt es Müttern und Vätern, dass Kinder weder außen vor noch zu klein für den Familienverbund sind, sondern generell dazugehören möchten. Dieser Fakt erlaubt eine völlig neue Sicht auf den Nachwuchs und ist das positive Fundament für die Zukunft.
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Konstruktiv Loben und Kritisieren
STEP sensibilisiert Eltern. Wann brauchen Kinder wirklich Hilfe und Ansporn? Sobald kindliche Bemühungen anerkannt werden, ist übermäßiges Werten unangebracht. Allzu viel Lob erscheint unglaubwürdig, herbe Kritik zerschlägt jegliches Motiv. Herausforderungen gelingen am besten Schritt für Schritt.
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Respektvoll miteinander sprechen
Wer sich im Ton vergreift, erniedrigt sein Gegenüber. Darum lernen Eltern aktive und kindgerechte Kommunikation. Wenn sich Kinder verstanden, angenommen und geschätzt fühlen, werden sie elterlichen Rat suchen. Daraus erwächst eine konstante Partnerschaft zwischen Mutter, Vater und Kind(ern).
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Niemand ist perfekt
Auch Eltern haben Fehler, die sie ruhig eingestehen dürfen. Wer aus ihnen lernt, sich selbst verzeiht und couragiert die Klippen des Alltags nimmt, ist und bleibt glaubwürdig. Kinder haben dafür feine Antennen. Sie wissen, wer und was echt ist.
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Selbstdisziplin
Erfahren Kinder Grenzen, agieren sie in einem einschränkten Aktionsradius. Dieser soll sie nicht beschneiden, sondern zu Entscheidungen anregen. Lassen Eltern sie „machen“, bringen sie ihnen Eigenverantwortung bei.
Keine leichte Übung, denn was hier nach Pflicht aussieht, ist erzieherische Kür.
Zusatzinformationen
STEP wird im Rahmen der Präventionsforschung von der Bundesregierung unterstützt. Untersuchungen laufen dazu an der Universität Bielefeld unter Professor Klaus Hurrelmann.
Weitere Auskünfte zu Trainingsdauer, Elterntreffs und Literatur erteilt: http://www.instep-online.de.
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