Ein Wehencocktail ist zwar ein natürlicher Weg, um die Wehen einzuleiten, aber keineswegs harmlos. Wir raten Dir daher, einen Wehencocktail nur in Absprache mit Deiner Hebamme oder Deinem Gynäkologen und nur unter Aufsicht einzunehmen. Du solltest besonders auf die Dosierung achten und Dich beraten lassen. Außerdem werden die Herztöne des Babys nach der Einnahme des Cocktails per CTG überwacht, damit Deine Hebammen im Falle von Komplikationen schnell eingreifen kann. Obwohl der Wehencocktail im Allgemeinen als sicher gilt, sind mit seiner Anwendung einige Risiken verbunden.
Was ist ein Wehencocktail?
Sowohl die Zubereitung eines Wehencocktails als auch dessen Wirksamkeit können sehr verschieden sein. Böse Zungen behaupten sogar, dass es eigentlich nur auf das Rizinus-Öl* ankommt, und alle übrigen Zutaten nur schmückendes Beiwerk sind, um das Öl irgendwie herunter zu bekommen.
Wehencocktail: Was ist drin?
Dem ursprünglichen Wehencocktail soll angeblich ein altes ägyptisches Rezept zugrunde liegen. Heutzutage lassen sich im Internet eine Vielzahl von Empfehlungen und Rezepten finden. Einige der Wehencocktails beinhalten Alkohol andere Aprikosensaft – den meisten jedoch liegen dem Rizinusöl zu Grunde.
Viele Frauen haben mit der Einnahme eines Wehencocktails sehr gute Erfahrungen gemacht, andere hingegen konnten außer Würgreiz, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufschwierigkeiten und/ oder Durchfall keine weitere Reaktionen, vor allem keine Wehentätigkeit verbuchen.
Wehen auslösen mit dem Wehencocktail?
Die Wirkung des wehenauslösenden Getränks basiert auf Rizinusöl, das sich in Alkohol auflöst. Der beigegebene Saft soll den Geschmack verbessern.
Die Rizinolsäure des Öls gelangt in die Darmschleimhaut und bewirkt dort sowie in der umliegenden Gebärmuttermuskulatur Kontraktionen. Es wirkt zum Teil stark abführend, kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen und zu Durchfall ebenso wie zu Kreislaufbeschwerden führen. Aus diesem Grund ist der Wehencocktail nur nach Absprache mit einer Hebamme oder einer Ärztin einzunehmen. Wegen der starken Nebenwirkungen und weil die Wehen häufig schon nach drei bis sechs Stunden eintreten, ist die Einnahme dieses Getränks ohnehin nur unter medizinischer Begleitung ratsam. Genauso wie beim Nelkenöltampon wirkt das Rizinusöl-Gemisch erst dann, wenn der Muttermund bereits gereift ist und nicht mehr viel bis zum Beginn der Wehen fehlt.
Ganz gleich, wie der Wehencocktail zusammengesetzt ist, seine Wirkung kann nur eintreten, wenn eine so genannte “Geburtsbereitschaft“ besteht. Das heißt, der Muttermund ist weich und schon teilweise geöffnet, das Kind hat sich gedreht und ist bereit für den Weg durch den Geburtskanal. Nur dann können innerhalb eines Zeitraums von wenigen Stunden starke Wehen hervorgerufen und die Geburt beschleunigt werden. Und genau das ist der Kasus Knacktus: Auch wenn die fortgeschrittene Schwangerschaft mühsam ist, entscheidet das Baby allein, wann es an der Zeit ist, sich startklar zu machen und zur Reise ins Leben anzutreten.
Alkohol als Zutat im Wehencocktail?
Der Alkohol selber hat keine Wehen auslösende Wirkung. Er ist lediglich dazu gedacht das Rizinusöl zu lösen. Dieses kann sich dann besser mit dem Fruchtsaft verbinden. Der Wehencocktail schmeckt sehr unangenehm auf Grund des Rizinusöls. Der Alkohol und Fruchtsaft sollen dazu beitragen den Geschmack etwas zu verbessern.
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Wie wirkt der Wehencocktail?
In erster Linie wirkt ein Wehencocktail im Darm. Das bedeutet, dass der Darm seine Tätigkeit verstärkt. Die erhöhte Tätigkeit und die dadurch ausgelösten Bewegungen sollen auch die Gebärmutter in Schwung bringen, da diese benachbart zum Darm liegt. Die verstärkte Darmtätigkeit kann Wehen auslösen oder bereits bestehende Wehen verstärken.
Dennoch gibt es Fälle, in denen nichts passiert, da das sehnsüchtig erwartete Baby einfach noch nicht bereit ist.
Wann wirkt der Wehencocktail?
Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Stunden ein, aber nicht jede Frau reagiert auf die gleiche Weise. Bei manchen treten überhaupt keine Wehen auf, während andere nur mit den unangenehmen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen haben.
Warnhinweis zum Wehencocktail
Ein Wehencocktail sollte ausschließlich in Rücksprache mit der Hebamme oder dem behandelnden Facharzt eingenommen werden und auch nur dann, wenn der errechnete Geburtstermin bereits überschritten ist. Generell kann man davon ausgehen, dass sich ein Kind immer die Zeit nimmt, die es braucht, um auf die Welt zu kommen. Entsprechend können bei einer falschen Zusammensetzung, falschen Anwendung oder auch bei einer Überdosierung Komplikationen eintreten, die ohne diese Form der Geburtseinleitung mit größter Wahrscheinlichkeit nicht eingetreten wären. Ebenso besagen Erfahrungswerte, dass auch die Rückbildung der Gebärmutter nach der Einnahme eines Wehencocktails beeinträchtigt sein kann.
Wehencocktail: Rezepte & Anwendung
Generell sollte KEINE verantwortungsbewusste Schwangere einen Wehencocktail im Eigenversuch einnehmen, da die oben beschriebenen Nebenwirkungen sowohl ihre Gesundheit als auch die ihres Kindes beeinträchtigen und gefährden könnten.
Wehencocktail-Rezepte
Rezept 1:
300 bis 500 ml Aprikosensaft, Orangensaft, Ananassaft oder Multivitaminsaft 2 Esslöffel Rizinus-Öl* , 200 ml Mineralwasser, 2 Tropfen Eisenkraut als reines ätherisches Öl, Wenn man mag: 1 Schuss Cognac dazu geben. Auf ex oder verteilt über eine Stunde trinken.
Rezept 2:
2 cl Rizinus-Öl, 2 cl klarer Schnaps, 1 Tropfen Eisenkraut als reines ätherisches Öl, Aprikosensaft zum Auffüllen bis auf 200 ml Auf ex oder verteilt über eine Stunde trinken.
Rezept 3:
20 ml Rizinus-Öl, 100 ml Aprikosensaft, 100 ml Sekt Verteilt über eine Stunde trinken.
Rezept 4:
1 EL Rizinusöl, 2 EL Sesammus, 250 ml Aprikosensaft Auf ex trinken und im Anschluss mit Bedacht ein Glas Sekt leeren.
Rezept 5:
20 ml Rizinus-Öl, 1 oder 2 EL Mandelmus, 50 ml Aprikosensaft, 3 Tropfen Eisenkrautöl Mit dem Pürierstab mixen und in kleinen Mengen innerhalb einer Stunde trinken.
Rezept 6:
10 Tropfen CIMICIFUGA D 2* , 10 Tropfen Caulophyllum thalictroides D4* , 10 Tropfen Pulsatilla D30* , in 0,2 Liter klares Wasser geben und verteilen, innerhalb von einer Stunde gleichmäßig verteilt trinken, 1 – 2x pro Tag.
Rezept 7:
3 EL Rizinus-Öl, 3 EL Sekt, 100 ml Milch, 1 Banane, 1 TL Vanillinzucker Mit dem Pürierstab mixen und den Cocktail verteilt über eine Stunde trinken.
Rezept 8:
1 EL Milch, 1 EL Cognac (oder Whiskey), 1 EL Rhizinusöl Auf ex trinken.
Rezept 9:
2 EL Rizinusöl, ein wenig Pflaumenmus, ein wenig Nougatmus, 200 ml Traubensaft Mit dem Pürierstab mixen & in kleinen Schlucken verteilt über eine Stunde trinken.
Rezept 10:
3 EL Rizinusöl, 2 cl klarer Schnaps, 0,5 l naturtrüber Apfelsaft Den Apfelsaft erwärmen, die übrigen Zutaten hinzugeben & mit Bedacht leeren.
Rezept 11:
1 Glas Bier, 2 EL Rizinusöl, 1 Schuss Aprikosensaft Innerhalb von einer Stunde in kleinen Schlucken trinken.
Häufige Fragen zum Thema “Wehencocktail”
Die Einnahme eines Wehencocktails hat zwar viele Vorteile, birgt aber auch einige Risiken. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Übelkeit und Erbrechen, die jedoch meist nur vorübergehend sind. In seltenen Fällen kann der Wehencocktail Kreislaufprobleme oder eine Stressreaktion beim Baby hervorrufen. Außerdem kann die abführende Wirkung des Cocktails zu übermäßigem Flüssigkeitsverlust und Erschöpfung führen. Wenn der Rizinusölanteil des Cocktails in den Blutkreislauf des Babys gelangt, kann er Durchfall verursachen. Es ist wichtig, sich vor der Einnahme eines Wehencocktails darüber im Klaren zu sein und auf jeden Fall Rücksprache mit Deiner Hebamme oder Deinem Arzt zu halten.
Es gibt keine Garantie dafür, dass der Wehencocktail bei Dir die Wehen auslöst. Er wirkt nur, wenn du bereits geburtsbereit bist und der Muttermund bereits geöffnet ist. Im schlimmsten Fall wirst Du nur Bauchkrämpfe und Durchfall bekommen.
Photo by Juan Manuel Giraldo Grisales on Unsplash
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