Warum ist eine Zupfmassage in der Schwangerschaft sinnvoll?
Von Woche zu Woche wächst der Babybauch und das ist für die Haut eine echte Belastungsprobe. Bei vielen werdenden Müttern bilden sich im Verlauf der Schwangerschaft violett-rote Streifen auf der Haut, die sogenannten Schwangerschaftsstreifen.
- Diese Streifen werden sichtbar an Körperstellen wie Bauch und Brust, an denen sich das Bindegewebe intensiv ausdehnt.
- Dabei entstehen feine Risse in der Unterhaut, also in dem Gewebe, das sich unmittelbar unter der obersten Hautschicht befindet.
- Die Blutgefäße schimmern an diesen Stellen des Körpers durch die nun dünnere Haut und machen sich so als charakteristische Dehnungsstreifen bemerkbar.
- Durch die starke Hautausdehnung wird die Hautstruktur beeinträchtigt und es kommt zu einem Bruch der aus Kollagen bestehenden Hautfasern. Das führt schließlich zu Dehnungsstreifen und auch zu einem unangenehmen Juckreiz.
Um die Haut und das Bindegewebe elastisch zu halten und Hautrisse zu vermeiden, braucht es eine sehr gute Feuchtigkeitsversorgung. Dann kann die Haut den Umfangszuwachs unbeschadet überstehen.
Auch wenn sich die Streifen auf der Haut nicht vollständig vermeiden lassen, so können schwangere Frauen doch die Hautdurchblutung fördern und die allgemeine Elastizität unterstützen. Auch eine Zupfmassage kann sehr hilfreich sein, um einer Bindegewebsschwäche und der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen beziehungsweise ihr Erscheinungsbild abzumildern. Durch das regelmäßige Durchführen der Massage kann das Bindegewebe besser durchblutet werden. Die Haut bleibt elastisch und wird gleichzeitig tiefenwirksam mit Feuchtigkeit versorgt.
Anleitung – so funktioniert die Zupfmassage
Mit einer täglichen Bein-, Hüft-, Brust- und Bauchmassage kannst Du Deine Haut während der Schwangerschaft optimal unterstützten und der Entstehung von Dehnungsstreifen vorbeugen. Auf diese Weise pflegst Du nicht nur Deinen Körper, sondern nimmst Dir auch bewusst Zeit für Dich und Dein Baby.
Eine Zupfmassage besteht aus drei Schritten:
Einölen
- Gib zunächst einmal Öl in Deine Hände und verteile es mit kreisenden Bewegungen auf Deiner Haut.
- Wandere dabei am besten mit den Händen von außen und unten in Richtung Bauchnabel.
- Bevor Du mit der Massage beginnst, sollte das Massageöl gut in die Haut eingezogen sein.
Verwende für die Zupfmassage ein spezielles Schwangerschaftspflegeöl oder ein hochwertiges Calendula-, Jojoba-, Weizenkeim- oder Mandelöl. Es ist sinnvoll, für die Zupfmassage ein Massageöl zu kaufen oder selbst herzustellen. Im Gegensatz zu Cremes können Öle schnell in die Haut einziehen. Zudem lassen sie sich leichter auf der Hautoberfläche verteilen und in die Haut einmassieren.
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Zupfen
- Nimm nun kleine Hautröllchen zwischen Deinem Daumen und Zeigefinger und ziehe sie vorsichtig nach oben weg.
- Beginne beim Nabel und arbeite Dich nach immer weiter nach außen und hoch zu den Rippen.
- Doch aufgepasst: Die Zupfmassage sollte nicht schmerzen!
Spare bei der Zupfmassage den Bereich unterhalb Deines Nabels bis hin zum Schambein aus, um nicht das Risiko vorzeitiger Wehen zu erhöhen.
Bürsten
- Bürste nun im dritten Schritt die Haut am Po, an den Oberschenkeln, an Hüfte & Co. mit einer weichen Bürste* ab. Auch das ist eine sehr gute Methode, um die Durchblutung zu fördern und somit der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
- Das kannst Du auf trockener Haut, aber ebenso in der Badewanne oder unter der Dusche durchführen. Prüfe in Ruhe für Dich selbst, was sich angenehmer anfühlt.
Bleib nach der Massage entspannt und ruhig liegen.
Im Erklär-Video von Anja & Marie (hallohebamme.de) kannst du dir ansehen wie du bei der Zupfmassage vorgehst.
Streichmassage in der Schwangerschaft
Vor allem mit zunehmend fortschreitender Schwangerschaft ist es nicht mehr so einfach und auch nicht mehr so angenehm, den Bauch wie bei der oben beschriebenen Zupfmassage zu „zupfen“.
In einem solchen Fall kannst Du eine andere Massagemethode anwenden – nämlich eine Streichmassage – um nicht unter Dehnungsstreifen zu leiden. Diese funktioniert folgendermaßen:
- Verwende ein Hautpflegeprodukt* Deiner Wahl, um die Streichmassage in der Schwangerschaft wohltuend zu gestalten.
- Trage das Pflegemittel auf Deinen Bauch auf und verstreiche es mit den Händen sanft im Uhrzeigersinn rund um den Nabel.
- Achte bitte bei der Streichmassage darauf, nicht zu starken Druck auszuüben und darüber hinaus den Bereich rund um das Schambein auszusparen, um die Gebärmutter nicht zu reizen.
Ab wann mit der Zupfmassage in der Schwangerschaft anfangen?
Im Allgemeinen tut eine Zupfmassage werdenden Müttern gut, vorausgesetzt, dass sie sanft und richtig ausgeführt wird.
Um die Haut bestmöglich auf den Dehnungsprozess vorzubereiten, dem sie in der Schwangerschaft ausgesetzt ist, sollte bereits zu Beginn der Schwangerschaft mit den Massagen begonnen werden. Der richtige Zeitpunkt ist also vor der Zunahme des Brustvolumens und vor dem sichtbaren Wachsen des Babybauchs. Die beste Wirkung kann eine Zupfmassage in der Regel zeigen, wenn spätestens im dritten Schwangerschaftsmonat mit der Ausführung begonnen wird.
Solltest Du erst recht spät bemerken, dass Du ein Baby erwartest, so ist das kein Grund zur Sorge! Auch zu einem späteren Zeitpunkt können Massagen noch eine sehr große Hilfe sein, um Dehnungsstreifen vorzubeugen.
Rund einen Monat vor dem errechneten Entbindungstermin sollte nicht mehr gezupft werden, um durch die Bauchmassage keine Wehen auszulösen. Spätestens ab der 35. Schwangerschaftswoche sind Streichmassagen die bessere Alternative.
Solltest Du zu vorzeitigen Wehen neigen, so solltest Du besser komplett auf Massagen verzichten. Sprich im Zweifel auch unbedingt mit Deiner behandelnden Frauenärztin beziehungsweise Deinem Frauenarzt oder Deiner Hebamme.
Wie häufig und wie lange sollte eine Zupfmassage durchgeführt werden?
Die meisten schwangeren Frauen entscheiden sich dafür, eine Zupfmassage zwei bis drei Mal pro Woche durchzuführen. Natürlich kannst Du Dir aber auch häufiger eine Massage gönnen, wenn es sich angenehm für Dich anfühlt. Nimm Dir nach der Massage immer noch ein wenig Zeit, um Dich zu entspannen.
Für wen ist die Zupfmassage nicht geeignet?
Schwangere Frauen, die zu vorzeitigen Wehen neigen, sollten grundsätzlich sehr vorsichtig mit Zupfmassagen sein und im Zweifel mit der Gynäkologin bzw. dem Gynäkologen die Vorgehensweise besprechen. Die Ärztin bzw. der Arzt kann genaue Angaben machen, ob im individuellen Fall eine Massage in der Schwangerschaft geeignet oder ungeeignet ist.
Fazit – Zupfmassage in der Schwangerschaft für eine straffe und schöne Haut
In den Wochen und Monaten der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper sehr stark. Vor allem der stetig wachsende Babybauch führt dazu, dass die Haut intensiv überdehnt wird.
Hierdurch können Schwangerschaftsstreifen entstehen. Um diesen Dehnungsstreifen vorzubeugen, die Elastizität der Haut zu fördern und das Bindegewebe zu stärken, sollten im Idealfall ab dem dritten Schwangerschaftsmonat sanfte Zupfmassagen durchgeführt werden. Hierfür brauchst Du lediglich ein paar Minuten Zeit sowie ein hochwertiges Pflege- oder Massageöl wie etwa ein Mandelöl* .
Eine Zupfmassage kann in der Schwangerschaft dabei bis zu einem gewissen Grad helfen, die Haut zu straffen, denn sie regt die Durchblutung an. Rund eine Woche vor dem Geburtstermin sollte jedoch nicht mehr gezupft, sondern nur noch sanft streichend massiert werden.
Nach der Schwangerschaft hilft vor allem eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung dabei, die Schwangerschaftsstreifen zu entfernen.
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