Computer sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Noch vor wenigen Jahren eher selten anzutreffen sind PCs mittlerweile in jedem Haushalt präsent und jedem Kind von klein auf bekannt. Kinder ahmen nach, was ihre Eltern tun und so kommt früher oder später bei den Kindern der Wunsch auf, auch einmal mit dem piepsenden Gerät zu spielen.
Kleinkinder am PC – ja oder nein?
Mittlerweile werden unzählige PC-Spiele bereits für Kinder ab zwei angeboten. Doch macht es in diesem Alter schon Sinn, Kinder mit dem Computer zu konfrontieren? Ein zwei-jähriges Kind ist noch nicht in der Lage zwischen Realität und virtueller Welt zu unterscheiden. Aus dem gleichen Grund ist es für Kleinkinder noch nicht angebracht, Filme zu sehen und seien sie noch so kindgerecht aufbereitet. Eine Gefahr bei Computerspielen – egal in welchem Alter man sie spielt – ist das eindeutig enthaltene Suchtpotential, dem Kinder genauso erliegen können wie Erwachsene. Der Aktions- und Gestaltungsspielraum, den Kinder beim Spielen am PC erhalten, geht oft weiter über die realen Verhältnisse hinaus und aus diesem Grund sind Computerspiele eine reizvolle Beschäftigung. Übermäßige Beschäftigung am PC kann bei Kindern langfristig zu Bewegungsmangel, Reizverarmung und Abwendung von der Realität führen. AM PC ist das Erleben weitgehend auf den Intellekt beschränkt. Andere Sinne als Augen und Gehirn werden kaum angesprochen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, von Anfang an die Zeit am Rechner zu begrenzen und die Kinder dort nicht allein zu lassen. Im Gegensatz dazu steht der eindeutige Spaß- und Lerneffekt, der erzielt werden kann, wenn die Spiele altersgerecht und sorgfältig ausgewählt werden. Der Umgang mit dem heutzutage wichtigsten elektronischen Hilfsmittel wird von klein auf zur Selbstverständlichkeit. Unsere Kinder sind eine neue Generation, die in einer technisierten Welt groß wird und je früher man sie damit vertraut hat, desto mehr Kontrolle hat man als Eltern über die Einstellung und die Wertigkeit, die dem PC beigemessen wird.
Mit zwei Jahren schon die Maus in der Hand?
Wer sich dennoch dazu entschließt, bereits Kleinkinder mit dem PC vertraut zu machen, sollte genau darauf achten, dass die Spiele altersgerecht sind, bzw. Spiele wählen, bei denen lediglich gemalt, gerätselt oder gepuzzelt wird. Eltern sollten die Spiele immer selbst ausprobieren und auf ihre Inhalte überprüfen, bevor sie die Kinder damit konfrontieren. Animierte filmähnliche Computerspiele sollten in diesem Alter nicht gespielt werden, da sie den kleinkindlichen Geist schnell überfordern und schlimmstenfalls zu Unsicherheiten im Realitätsempfinden führen können.
Computerspiele für Kindergartenkinder
Erst ab ca. 4 Jahren beginnen Kinder zu begreifen, dass das was auf einem PC-Bildschirm oder dem Fernseher zu sehen ist, ein Abbild ist und nicht die Realität. Trotz allem sollte auch in diesem Alter noch sehr vorsichtig mit Computerspielen für Kinder umgegangen werden. Die Kinder sollten keinesfalls länger als 30 Minuten und auch nicht allein am PC sitzen. Geeignete Spiele sind jetzt zum Beispiel Merk- oder Suchspiele. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes auch schon Spiele, in denen mit Buchstaben oder Zahlen gearbeitet wird. Einfach animierte, aber auf alle Fälle gewaltfreie Spiele können jetzt von den Kindern schon gut verarbeitet werden.
Geeignete Spiele auswählen
Computerspiele für Kinder müssen gewaltfrei sein, altersgerecht ausgewählt werden und einen Spaß- und Lerneffekt mit sich bringen. Eltern sollten auf jeden Fall die Altersfreigaben beachten und die Spiele selbst gründlich testen, um beurteilen zu können, ob sie für ihr Kind geeignet sind. Von sinnfreien reinen Beschäftigungsspielen ist abzuraten. Am besten ist es, egal in welcher Altersstufe, Spiele zu wählen, die die Kreativität fördern und zum Nachdenken anregen. So lernen schon die Kleinen spielerisch den Umgang mit PC, Tastatur und Maus und können gleichzeitig ihre persönlichen Fähigkeiten weiterentwickeln. Im Internet finden sich viele gut recherchierte Seiten, auf denen sich Eltern über geeignete PC-Spiele informieren können. Dort sind auch Kritiken und Testberichte von anderen Eltern zu lesen, die helfen, die richtige Auswahl zu treffen. Trotz aller Begeisterung des Kindes für die virtuelle Welt dürfen PC-Spiele nur ein geringer Teil des Beschäftigungsprogramms für Kinder sein. Das gemeinsame Spiel drinnen und draußen und die spielerische Beschäftigung mit realen Menschen, Situationen und Materialien müssen im Vordergrund stehen, damit die Kinder all ihre Sinne und Fähigkeiten frei entwickeln können.
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