Bald ist es wieder soweit, dann beginnt für viele i-Männchen ein neuer Lebensabschnitt. Denn: Die Erstklässler werden eingeschult. Damit steigt allerdings auch die Gefahr, dass einige von ihnen schon bald zu den Kindern gehören, die auf Grund eines falsch gepackten Schulranzens über Rückenschmerzen klagen und später sogar Haltungs- und Bewegungsschäden aufweisen. Die Statistik dazu ist erschreckend: Bereits 54% aller Schulkinder leiden unter Schmerzen ihres Bewegungsapparates, die auf einen falsch gepackten, viel zu schweren und falsch getragenen Ranzen zurückzuführen sind. Denn natürlich ist das Skelett des Kindes gerade in jungen Jahren für solch massive Belastungen noch nicht ausgebildet.
Dennoch ist es traurige Tatsache, dass der gefüllte Schulranzen das zulässige Gesamtgewicht von maximal 10% des Kinder-Körpergewichtes oftmals überschreitet. Denn gerade Erstklässler neigen dazu, an jedem einzelnen Tag all ihre Schulmaterialien dabei haben zu wollen. Ganz gleich, ob sie an dem Tag wirklich gebraucht werden oder nicht.
Hier sind also die Eltern gefordert, darauf zu achten und ihrem Kind beizubringen, dass alles Überflüssige Zuhause verbleiben sollte. Denn der gefüllte Schulranzen sollte bei einem i-Männchen im Durchschnitt auf keinen Fall mehr als 2,5 kg wiegen.
Bedenken Sie: Schon eine Abweichung des zulässigen Gesamtgewichts von + 5% kann gefährlich für die Knochen und die Muskulatur Ihres Kindes werden und zu späteren Problemen wie beispielsweise Muskelverspannungen und -verkürzungen, allgemeinen Rückenschmerzen und im schlimmsten Fall zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule und/ oder auch zur Verformung der Füße führen.
Damit also Ihr Kind mit Schulbeginn nicht auch zu einem kleinen Packesel mutiert, finden Sie nachfolgend die 10 besten Tipps, mit denen sich Haltungs- und Bewegungsschäden von Anfang an vermeiden lassen und natürlich alles, was Sie zu dem Schulranzen im Allgemeinen wissen müssen.
Tipp 1: Der richtige Schulranzen
Um späteren Haltungs- oder Bewegungsschäden vorzubeugen, ist es vor allem wichtig, den RICHTIGEN Schulranzen zu kaufen. Dementsprechend kommen Rucksäcke oder Umhängetaschen für die ersten vier Schuljahre gar nicht erst in Frage, da sie das Gewicht ungleichmäßig auf den Körper des Kindes verteilen.
Um den perfekten Schulranzen für Ihr Kind zu finden, sollte Ihr i-Männchen dementsprechend beim Kauf – auch dann, wenn der Schulranzen eigentlich eine Überraschung hätte sein sollen – auf jeden Fall dabei sein. Denn nur dann lässt sich ausprobieren und überprüfen, ob der Ranzen auch richtig sitzt (siehe auch Tipp 6 – “So sitzt der Schulranzen richtig auf dem Rücken“).
Der ideale Schulranzen hat ein Leergewicht von nicht mehr als 1.200 Gramm und ein Fassungsvermögen von bis zu 20 Litern. Zudem verfügt er über einen stabilen Boden und eine gleichermaßen stabile und nach außen gepolsterte Rückwand, die sich dem Rücken Ihres Kindes perfekt anpasst. Dabei sollte der Schulranzen nicht breiter als der Rücken Ihres Kindes sein bzw. nicht breiter als seine Schultern. Bei den Tragegurten ist darauf zu achten, dass sie ebenfalls gut gepolstert, mindestens 5 cm breit und in ihrer Länge generell und so einfach wie möglich zu verstellen sind.
Tipp 2: DIN-Norm & Geprüftes Sicherheits-Siegel
Wer jetzt unsicher geworden ist und befürchtet, niemals den geeigneten Schulranzen zu finden, sollte vor allem auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und die DIN-Norm 58124 achten. Denn beide zusammen besagen, dass der entsprechende Schulranzen sicherheitsgeprüft ist und den Mindestanforderungen, die ein Schulranzen haben sollte, entspricht. Kurz: Wer auf Siegel und Norm achtet, hält zumindest bereits einen ergonomisch geformten und besonders robusten Schulranzen in den Händen.
Tipp 3: Gesamtgewicht des Schulranzens
Beim Schulranzen muss zwischen Leergewicht und tatsächlichem Gewicht, wenn er gefüllt ist, unterschieden werden. Generell gilt, dass der gepackte Schulranzen niemals mehr als 10 – 12% des Körpergewichtes des Kindes wiegen sollte.
Daraus folgt:
- Für Kinder von 18 bis 23 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 2,2 bis 2,8 kg
- Für Kinder von 24 bis 28 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 2,9 bis 3,4 kg
- Für Kinder von 29 bis 33 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 3,5 bis 4,0 kg
- Für Kinder von 34 bis 38 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 4,1 bis 4,6 kg
- Für Kinder von 39 bis 43 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 4,7 bis 5,2 kg
- Für Kinder von 44 bis 48 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 5,3 bis 5,8 kg
- Für Kinder von 49 bis 53 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 5,9 bis 6,4 kg
- Für Kinder von 54 bis 58 kg: Maximales Gewicht des Schulranzens = 6,5 bis 7,0 kg
Tipp 4: Das gehört in den Schulranzen
Neben Pausenbrot und Pausengetränk gehört nur das in den Schulranzen , was am nächsten Tag auch wirklich gebraucht wird. Dazu zählen Hefte, Arbeitsblätter und Bücher für die jeweiligen Unterrichtsfächer als auch das Etui oder Federmäppchen. Damit Ihr Kind von Anfang an als Leichtgewicht zur Schule geht, sollten Sie ihm das richtige Packen des Schulranzens frühzeitig erklären, beibringen und vor allem auch regelmäßig kontrollieren. Denn nicht selten verrutschen Bücher urplötzlich in den vorderen Teil des Schulranzens oder verirren sich Kuscheltiere, Computerspiele und andere Lieblingsspielzeuge in den Tiefen des Schulranzens, obwohl sie in der Schule überhaupt nichts zu suchen haben.
Tipp 5: So wird gepackt
Alles, was ein hohes Gewicht hat, gehört in den hinteren Teil des Schulranzens, also so nah an den Rücken Ihres Kindes wie möglich. Denn nur so erfüllt der Schulranzen optimal seine Funktion, da das schwerere Gewicht wie beispielsweise das von Büchern, nah am Körper getragen wird und das Kind nicht permanent nach hinten zieht. Leichte Sachen wie Hefte, Etui, Pausenbrot und Pausengetränk gehören dementsprechend in den vorderen Teil.
Tipp 6: So wird der Schulranzen richtig getragen
Um das Gewicht des Schulranzens überhaupt optimal auf den Rücken verteilen zu können, müssen die Riemen des Ranzens straff gespannt sein. Zu locker belassene Gurte lassen den Schulranzen auf dem Rücken des Kindes hin- und herbaumeln und können ebenfalls dazu beitragen, Haltungsschäden und Rückenschmerzen sowie Verspannungen zu verursachen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Gurte nicht so straff gespannt sind, dass sie einschneiden, und kontrollieren Sie diese in regelmäßigen Abständen. Insbesondere bei einem Witterungswechsel, wenn Ihr Kind anstelle von leichten Oberteilen plötzlich dickere Pullover und Jacken tragen muss. Denn gerade in diesen Fällen wird oftmals eine Neueinstellung der Tragegurte erforderlich.
Tipp 7: So sitzt der Schulranzen richtig auf dem Rücken
Ob der Schulranzen noch seinen richtigen Sitz hat (bzw. ob er beim Neukauf überhaupt richtig sitzt), erkennen Sie an den folgenden Merkmalen:
- Der Schulranzen liegt insgesamt eng und gut am Rücken Ihres Kindes an.
- Die Breite des Schulranzens ist nicht breiter als die Schultern Ihres Kindes.
- Die Oberkante des Schulranzenss schließt mit der Schulterhöhe Ihres Kindes ab und bildet mit ihr eine gemeinsame Linie.
- Die Tragegurte können straff gespannt werden bzw. sitzen auch nach mehrmaligem Gebrauch noch genau dort, wo sie sitzen sollen. Falls nicht, ist eine Neueinstellung erforderlich.
Tipp 8: Besonderes Augenmerk im Straßenverkehr
Je besser der Schulranzen sitzt und je leichter er gepackt ist, desto besser können sich Kinder während ihres Schulweges auf den Straßenverkehr konzentrieren. Denn ein schlecht sitzender oder zu schwerer Ranzen schränkt nicht nur die Bewegungsfähigkeit ein, sondern fokussiert die gesamte Konzentration des Kindes ausschließlich darauf, nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Die Kombination von zu schwerem Schulranzen und Radfahren gilt deshalb auch als besonders gefährlich. Für eine optimale Verkehrssicherheit sollte der perfekte Schulranzen zudem über Reflektoren und Leuchtstreifen verfügen. Diese sind mittlerweile Pflicht und bei sicherheitsgeprüften Modellen von Haus aus vorhanden.
Tipp 9: Kompromisse schließen
Lässt sich nicht vermeiden, dass der Schulranzen die Höchstgrenze von 10 bis 12% des Körpergewichtes überschreitet, da beispielsweise zu viele Bücher mit zur Schule genommen werden müssen, versuchen Sie, eine andere Lösung zu finden. Fragen Sie beispielsweise die Lehrer Ihres Kindes, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, bestimmte und vor allem sehr schwere Bücher in der Schule zu lassen, damit sie nicht wieder und wieder transportiert werden müssen. Insbesondere jedoch sollten Sie die Lehrer bitten, generell anzukündigen, was am nächsten Tag gebraucht wird und was Zuhause bleiben kann. Wenn all das nicht funktioniert, versuchen Sie, Arbeitsgemeinschaften anzuregen, indem sich beispielsweise ihr Kind mit seinem Banknachbarn die Bücher teilt. So kann die eine Hälfte direkt Zuhause verbleiben.
Tipp 10: Ausgleich schaffen
Sobald Ihr Kind in die Schule kommt, braucht es noch mehr Bewegung als vorher. Nicht nur, weil es morgens und mittags seinen Schulranzen transportiert, sondern vor allem, weil es plötzlich über mehrere Stunden hinweg still sitzen und sich konzentrieren muss. Deshalb brauchen Kinder einen täglichen Ausgleich, bei dem sie sich austoben und ihre Muskulatur in Schwung bringen können. Achten Sie also zusätzlich darauf, dass Ihr Kind nach der Schule nicht nur mit den Hausaufgaben beschäftigt ist, sondern auch genug Zeit hat, um sich zu bewegen – und natürlich, dass es diese Zeit auch für Bewegung nutzt.
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