Die Wünsche der Kinder sind groß. Dies und jenes möchten sie haben und das,was sie gerade im Fernsehen gesehen haben und das, was ihre Freunde gerade bekommen haben ist natürlich besonders interessant. Manche Eltern stöhnen darüber, dass die Kinder heutzutage kein Maß mehr haben und sich nicht vorstellen können, was das alles kostet. Gerade um eine solche Vorstellung zu entwickeln, ist es wichtig, dass die Kinder schon früh lernen, mit Geld umzugehen. Bevor Kinder in die Schule gehen, haben sie sicherlich nur eine vage Vorstellung davon, wie viel Wert 1 Euro ist und was es bedeutet, wenn Mama und Papa ein Euro nach dem anderen ausgeben. Was lernen Kinder durch den
Umgang mit eigenem Geld?
- Sie lernen, dass man sich entscheiden muss zwischen mehreren Wünschen, wenn das Geld begrenzt ist.
- Bei größeren Wünschen muss man auf sofortige Befriedigung der Wünsche verzichten.
- Sparen kann eine größere Befriedigung sein, als sofortige Wunscherfüllung.
- Die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen.
Ein Beispiel Marie (8) ist mit ihrer Mutter im Supermarkt. Dort stöbert sie bei den Zeitschriften. Sie entdeckt eine Zeitschrift mit einem Lippenstift als Beigabe. Ihr erster Impuls ist, „das möchte ich haben!“ .Sie läuft zu ihrer Mutter und sagt:“Guck mal, den Lippenstift finde ich so schön, so einen habe ich noch nicht.“ Die Mutter antwortet: „Ja, der ist schön.Die Zeitschrift kostet 2,30 Euro. Du hast noch 3,00 Euro Taschengeld übrig. Wenn du sie kaufen möchtest, hast du noch 0,70 Euro Rest.“ Marie überlegt eine Weile, „ach nee, dann hab ich ja nur noch so wenig, außerdem habe ich schon zwei Lippenstifte und ich möchte gerne auf ein Nintendo-Spiel sparen.“ Sie legt die Zeitschrift weg und das Thema ist erledigt. Ohne eigenes Geld hätte Marie diese Erfahrung nicht machen können. Die Mutter hätte ihr die Zeitschrift vielleicht gekauft und sie hätte nichts über den Wert gewusst und der Lippenstift wäre schon ein paar Tage später nicht mehr interessanter als ihre anderen.
Taschengeld ist keine Belohnung oder Strafe
Das Taschengeld sollte wirklich zur freien Verfügung gestellt werden.Auch wenn das Kind sich davon Süßigkeiten kaufen möchte. Am besten man bietet dem Kind einen angemessenen Vorrat an Bonbons und ähnlichem zuhause an, so dass eigentlich keine Notwendigkeit besteht, dieses von seinem Taschengeld zu bezahlen. Genauso soll das Kind natürlich auch nicht Dinge bezahlen müssen, die es einfach braucht, wie Nahrung, Kleidung, Schulsachen etc. Ausnahmen könnten sein, besonders teure Kleidung. Wenn es nun mal eine bestimmte Marke sein muss, obwohl eine andere wesentlich günstiger ist und qualitativ auch hochwertig, dann muss das Kind eben einen Teil selbst übernehmen. Wenn Ihr Kind zu den großzügigen Menschen gehört, die gerne ihre Freunde einladen, sollten sie auch mal darauf bestehen, dass das fünfte Eis in dieser Woche, welches es dem Freund spendieren möchte, vom taschengeld bezahlt wird. Es ist leicht großzügig zu sein, wenn andere es bezahlen. Das Kind sollte das Taschengeld nicht als Lohn für irgendetwas empfinden oder gar eine Kürzung als Strafe erfahren. Das Taschengeld steht dem Kind zu, ohne Wenn und Aber.
Bleibt noch die Frage nach dem „Wieviel“
Die Empfehlungen des deutschen Jugendamtes sind in der nachfolgenden Aufstellung wiedergegeben. 2-5 Jahre: 0,50 Euro wöchentlich 6-7 Jahre: 1,50 Euro – 2 Euro wöchentlich 8-9 Jahre: 2,00 Euro – 2,50 Euro wöchentlich 10-11 Jahre: 13,00 – 15,00 Euro monatlich 12-13 Jahre: 18,00 – 20,00 Euro monatlich 14-15 Jahre: 23,00 – 26,00 Euro monatlich 16-17 Jahre: 32,00 – 42,00 Euro monatlich 18 Jahre: 62,00 Euro monatlich Das vereinbarte Taschengeld sollte zu einem bestimmten Termin pünktlich und regelmäßig ausgezahlt werden.
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