Der Anteil an Mehrlingsgeburten hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Was der größer werdenden Anzahl an Hormonbehandlungen und künstlichen Befruchtungen im Vorfeld der Schwangerschaft zugeschrieben wird.
Größeres Risiko für Mutter und Kinder bei Mehrlingsgeburten
Eine Mehrlingsschwangerschaft wird hierzulande automatisch als Risikoschwangerschaft eingestuft. Tatsächlich sind die Risiken für die werdende Mutter wie auch für die Babys im Mutterleib größer als beim Austragen nur eines Kindes. Die körperliche Belastung für die Mutter ist, bedingt durch das Heranwachsen mehrerer Kinder und die Notwendigkeit, jedes Kind ausreichend zu versorgen, deutlich umfassender, und auch die Gefahr einer Frühgeburt ist bei Mehrlingsschwangerschaften höher.
So geschieht es häufig, dass werdende Mehrlingsmütter zum Schutze ihrer ungeborenen Kinder große Teile ihrer Schwangerschaft liegend erleben müssen. Auch eine frühzeitige Einlieferung ins Krankenhaus ist nicht unüblich, denn so kann bei zu früh einsetzenden Wehen oder anderweitigen Komplikationen entgegengewirkt werden. Anzeichen für eine Mehrlingsschwangerschaft können ein schneller wachsender Bauchumfang wie auch übermäßige Bewegungen im Bauch sein. Sicher sein kann man erst, wenn bei der Untersuchung die Herztöne von verschiedenen Babys zu hören sind – und natürlich, wenn auf dem Ultraschallbild mehr als ein kleiner Körper auszumachen ist.
Die meisten werdenden Eltern, die von einer Mehrlingsschwangerschaft erfahren, reagieren zunächst mit etwas zwiespältigen Gefühlen. Auch wenn sie sich vorher einer Hormonbehandlung oder einer künstlichen Befruchtung unterzogen haben und damit um die größere Chance auf eine Mehrlingsschwangerschaft wissen – die Freude über das Mehrfachglück stellt sich zumeist ebenso ein wie die Angst davor, dass etwas schief gehen könnte. Hinzu kommt das wachsende Bewusstsein, dass die Zeit unmittelbar nach der Geburt vermutlich anstrengender wird, als dies bei nur einem Kind der Fall wäre. Helfende Hände und offene Ohren im familiären Umfeld sind in einer solchen Situation Gold wert.
Eine durchgängige medizinische Betreuung während und nach der Schwangerschaft ist ohnehin wichtig, bei Mehrlingsgeburten allerdings noch entscheidender. Dank der Entwicklung der medizinischen Möglichkeiten in den vergangenen Jahrzehnten sind die Chancen für Mutter und Kinder auf eine komplikationsfreie Entbindung und eine gute Entwicklung heute sehr hoch. Trotzdem darf eine Mehrlingsschwangerschaft nach wie vor nicht „auf die leichte Schulter“ genommen werden.
Schreibe einen Kommentar