Ohne frische Kräuter und verschiedene Gewürze würden unsere Mahlzeiten ziemlich langweilig und geschmacklos sein. Aus diesem Grund haben Gewürze auch in der Schwangerschaft und Stillzeit einen wichtigen Platz. Hierzu gehört auch Kurkuma, denn die gelbe Knolle gilt als echtes Superfood und soll vor allem bei Verdauungsbeschwerden helfen sowie eine entzündungshemmende Wirkung haben. In der Schwangerschaft ist beim Trendgewürz jedoch etwas Vorsicht geboten. Erfahre hier, was beim Verzehr von Kurkuma in der Schwangerschaft zu beachten ist.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Kurkuma ist ein Pflanzengewächs aus der Gattung der Ingwergewächse (botanisch: Zingiberaceae). Andere Namensbezeichnungen sind Gelber Ingwer, Safranwurzel, Gelbwurzel (Gelbwurz) oder Curcuma.
- Verantwortlich für die typische Orange- bzw. Gelbfärbung ist das enthaltene Curcumin.
- Curcuma ist häufig ein Bestandteil vieler Curry- und Gewürzmischungen.
- Der Wurzelknolle werden gesundheitsförderliche Wirkungen nachgesagt. So soll der Stoff Curcumin etwa bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl oder Blähungen helfen. Ebenso soll er eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung haben.
- Schwangere Frauen sollten vorsichtig sein, denn der Kurkumaverzehr in großen Mengen kann zu Magen-Darm-Beschwerden oder Krämpfen führen. Zudem kann die Blutgerinnung gehemmt werden, wodurch es unter Umständen zu Blutungen kommen kann.
- Hochdosiert kann der Gelbwurz zu frühzeitigen Wehen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Fehlgeburt führen.
- In kleinen Verzehrmengen ist Kurkuma in der Schwangerschaft aber unbedenklich.
Kurkuma – was ist das eigentlich konkret?
In der Schwangerschaft spielt eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung eine besonders große Rolle.
Denn als werdende Mama musst Du Dein ungeborenes Baby miternähren, damit es sich optimal entwickeln und wachsen kann. Aus diesem Grund greifen viele Schwangere zu verschiedenen Superfoods, also zu Lebensmitteln, die mit einem besonderen Nähr- und Vitalstoffgehalt überzeugen können. Beim Kurkumaverzehr in der Schwangerschaft raten Medizinerinnen und Mediziner hingegen zur Vorsicht. Doch was steckt konkret hinter der Wurzelknolle?
Definition und Herkunft
- Das Kurkumagewürz wird aus der Kurkumapflanze gewonnen, die botanisch zur Gattung der Ingwergewächse gehört.
- Die bis zu 1,5 Meter hohe Pflanze mit länglichen Blättern und trichterförmigen gelben Blüten gedeiht ursprünglich in Südasien und Indien.
- Die Heilpflanze ist sehr anspruchsvoll hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit, der Temperatur sowie des Feuchtigkeitsbedarfs. So braucht sie zum Gedeihen ganzjährig ein warmes Klima mit Temperaturen von 21 bis 30 Grad sowie ausreichend Niederschlag.
- Weltweit gilt sie als bekannteste und älteste Heilpflanze.
- Im Rhizom (Wurzelstock) steckt der kostbare Stoff Curcumin, der zum einen für die charakteristische Gelbfärbung sorgt und dem zum anderen die gesundheitsförderlichen Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Kurkumawurzel sieht ähnlich knollig aus wie eine Ingwerwurzel.
- Die gemahlene Wurzel (Kurkumapulver) hat einen bitteren, leicht an Pfeffer erinnernden scharfen Geschmack. Hinzu mischt sich eine erdig-holzige Aromanote.
- Das Aroma der frischen Wurzelknolle erinnert geschmacklich an Ingwer, hat aber noch etwas mehr Schärfe.
- Neben ätherischen Ölen stecken in Kurkuma auch noch Vitamine B1, B2, B6 und C sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalzium, Kalium und Zink.
Zur Anwendung kommt die Kurkumapflanze entweder frisch oder in Form von Pulver.
Wirkstoffe und gesundheitliche Vorteile
Die Kurkumawurzel gilt als sehr gesund. Das liegt vor allem am enthaltenen Stoff Curcumin, der entzündungshemmend, antioxidativ und schmerzlindernd wirken soll. Viele Menschen setzen auf die Heilkraft der Kurkumaknolle, um zum Beispiel Erkrankungen wie Diabetes, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Darmbeschwerden, Fieber oder Schnupfen auf natürliche Weise zu behandeln.
Im Allgemeinen soll die fernöstliche Wurzelknolle folgende Vorteile für die Gesundheit bieten:
- gegen bakterielle Erreger wirken.
- gegen innere Entzündungsprozesse wirken.
- Blutfettwerte positiv beeinflussen können.
- die Galle anregen.
- stimmungsaufhellend wirken.
- gedächtnissteigernd wirken können.
- die Verdauung regulieren.
- bei chronischen Entzündungen und Gelenkschmerzen lindernd wirken können.
- bei Östrogenmangel unterstützen.
Übrigens: In der ayurvedischen Heilslehre wird das Pulver der Knolle mit schwarzem Pfeffer und Ingwer vermischt. Eine solche Gewürzmischung hat eine nochmals stärkere Wirkung.
Ist Kurkuma in der Schwangerschaft gesund oder gefährlich?
Sicherheitsaspekte und wissenschaftliche Erkenntnisse
Wissenschaftler und Medizinexperten raten werdenden Müttern von Kurkumazubereitungen ab, denn die Wirkung von Kurkuma in der Schwangerschaft ist noch nicht ausreichend erforscht.
Derzeit gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien, die die Wirkung und Sicherheit von Kurkuma in der Schwangerschaft untersucht haben. Insbesondere gibt es keine Langzeitstudien zu diesem Thema. Alle Studien beziehen sich auf Tierversuche – doch offensichtlich unterscheidet sich der Organismus von Tieren in vielen Punkten von dem des Menschen. Daher ist es schwierig, die gewonnenen Erkenntnisse direkt auf den Menschen zu übertragen. Um einschätzen zu können, ob Kurkuma während der Schwangerschaft ein sicheres Lebensmittel ist, müssen weitere klinische Studien mit Menschen durchgeführt werden.
Potenzielle Risiken und Nebenwirkungen von Kurkuma in der Schwangerschaft
Auch wenn die Wurzelknolle einige Vorteile bietet, so ist Kurkuma in der Schwangerschaft nicht uneingeschränkt zu empfehlen – zumindest nicht in hoher Dosis.
Obwohl es sich bei der Gelbwurz um ein natürliches Mittel handelt, kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Das gilt besonders bei einem übermäßigen Genuss von Kurkuma in der Schwangerschaft.
Im Fall einer Überdosierung können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Blähungen
- Durchfall
- Übelkeit
- Sodbrennen
- Magen-Darm-Beschwerden
Aktuell gibt es noch keine aussagekräftigen Forschungsstudien zu Kurkuma in der Schwangerschaft. Wie bei allen anderen Lebensmitteln kommt es jedoch auch hier auf die richtige Dosierung an. Werden nur geringe Kurkumamengen gegessen, zum Beispiel in einer Curry-Gewürzmischung, ist das nicht als kritisch einzustufen. Du musst als werdende Mutter keinesfalls panisch werden und die Zutatenliste Deiner Mahlzeiten auf Kurkuma überprüfen.
Achtung:Besondere Vorsicht ist jedoch bei Kurkuma-Latte – auch bekannt als Goldene Milch (golden Milk) geboten. Zur Herstellung dieses Getränks werden recht große Kurkumamengen verwendet, etwa ein Teelöffel pro Tasse. Eine solch hohe Dosierung ist für schwangere Frauen nicht erlaubt.
Kann Kurkuma in der Schwangerschaft Wehen auslösen?
Größere Kurkumamengen können aufgrund des Hauptwirkstoffs Curcumin den Östrogenspiegel im Körper verändern (auch hierzu fehlen allerdings noch aussagekräftige Belege). Östrogen ist in der Schwangerschaft jedoch ein sehr wichtiges Hormon, denn es sorgt beispielsweise für das Plazentawachstum. Wird der Östrogenspiegel nun verändert, so kann es im schlimmsten Fall zu Gebärmutterkontraktionen kommen, also zum frühzeitigen Einsetzen von Wehen.
Gleichzeitig kann die Blutgerinnung gehemmt werden. Infolgedessen kann es zu Blutungen aus der Gebärmutter kommen. Auch das kann vorzeitige Wehen nach sich ziehen, im Extremfall sogar eine Fehlgeburt. Aus diesem Grund raten Ärztinnen und Ärzte Schwangeren dazu, die Wurzelknolle in der Schwangerschaft zu vermeiden. Kleine Verzehrmengen sind dabei aber als unproblematisch anzusehen. Auf Nahrungsergänzungsmittel wie etwa Kapseln oder Kurkumatee solltest Du aber komplett verzichten.
Lass Dich unbedingt auch von Deiner Hebamme, Deiner Ärztin bzw. Deinem Arzt beraten.
Was gibt es in der Stillzeit zu beachten?
Im Vergleich zu Knoblauch oder Ingwer schmeckt die Wurzelknolle nicht besonders herb. Ob der Verzehr des Gewürzpulvers jedoch den Geschmack und die die Farbe der Muttermilch verändert, ist bislang noch unklar. Hierzu gibt es noch keine gesicherten Informationen.
Die fernöstliche Knolle ist ein fester Bestandteil der asiatischen Küche sowie der ayurvedischen Heilslehre. Es wird nicht nur zum Zubereiten von Speisen verwendet, sondern dient auch als Arzneikraut bei verschiedenen Gesundheitsbeschwerden. Wenn Du die asiatische Küche liebst und nicht auf den Kurkumaverzehr in der Stillzeit verzichten möchtest, solltest Du unbedingt auf die richtige Dosierung achten. Eine kleine Prise ist für Dich und auch für Dein Baby unbedenklich.
Fazit zu Kurkuma in der Schwangerschaft
- Grundsätzlich ist Gelbwurz ein gesundes und beliebtes Trendgewürz, das vor allem mit entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkungen überzeugt.
- Das Superfood wird vor allem in der indischen und thailändischen Küche zum Zubereiten verschiedener Gerichte verwendet. Auch in Europa wird das goldene Pulver aber mehr und mehr zum Trendgewürz.
- Aus Sicherheitsgründen sollten Schwangere und stillende Mütter komplett auf Nahrungsergänzungsmittel wie Kurkumakapseln oder Kurkumatee verzichten. Eine kleine Prise des Gewürzpulvers gilt hingegen als unbedenklich.
- Die Faustregel bei Kurkuma in der Schwangerschaft lautet: Auf die richtige Dosierung kommt es an! Als geringer Bestandteil einer Curry-Gewürzmischung ist die Wurzelknolle unproblematisch. Zu hohe Dosierungen wie etwa in Goldener Milch können für Mutter und Kind gefährliche Folgen nach sich ziehen.
Häufige Fragen
Als klassisches Gewürzpulver ist Kurkuma in der Schwangerschaft in geringen Mengen nicht als Risiko für Mama und Baby anzusehen. Verzichte jedoch dringend auf Tinkturen, Kapseln und Tees.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Tageshöchstmenge von bis zu drei Gramm unproblematisch. Die EFSA (European Food Safety Authority) beschränkt die tägliche Aufnahmemenge auf den Inhaltsstoff Kurkumin (Curcumin) und empfiehlt, eine tägliche Dosis von 3 mg Curcumin nicht zu überschreiten. Das entspricht ungefähr einem gestrichenen Teelöffel.
Eine kleine Prise des Super-Foods stellt in Deinen Mahlzeiten weder für Dich noch für Dein Baby eine gesundheitliche Gefahr dar.
Ein leckerer Curry-Reis oder ein leicht gelb-würziges Salatdressing sind in der Schwangerschaft nicht tabu, solange Deine Schwangerschaft problemlos verläuft und Deine behandelnden Ärzte damit einverstanden sind. Auch ein Gemüsegericht kannst Du ein wenig mit Kurkuma würzen und dem Essen so ein orientalisches Aroma verleihen.
In geringen Mengen darf das orange Gewürzpulver in der Stillzeit zum Würzen verwendet werden.
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