Bereits bei der Empfängnis wird das Geschlecht des Babys festgelegt. Bis zur ungefähr 11. oder 12. Schwangerschaftswoche haben sich dann die äußeren Geschlechtsorgane des Kindes vollständig ausgebildet. Somit kann über eine Ultraschall-Untersuchung ab der 12. SSW eine Geschlechtsbestimmung vorgenommen werden. Das Ergebnis der Ultraschalluntersuchung ist in diesem Frühstadium der Schwangerschaft allerdings noch sehr unsicher.
Wesentlich sicherer lässt sich die Frage „Mädchen oder Junge“ zwischen der 19. sowie der 22. Schwangerschaftswoche beantworten, vor allem dann, wenn eine Untersuchung mit einem sogenannten 3D-Ultraschall vorgenommen wird. Voraussetzung für die Geschlechtsbestimmung ist aber natürlich, dass sich das Baby nicht so dreht, dass die Ärztin oder der Arzt keine Geschlechtsmerkmale erkennen kann.
Mädchen oder Junge? Wodurch wir das Geschlecht eigentlich entschieden?
Der Organismus des Menschen besitzt zwei Arten von Chromosomen: Das X-Chromosom (weiblich) und das Y-Chromosom (männlich). Weibliche Eizellen enthalten immer ein X-Chromosom, während männliche Spermien sowohl ein X- als auch ein Y-Chromosom in sich tragen.
- Ob ein Baby nun ein Mädchen oder ein Junge ist, wird zum Zeitpunkt der Zeugung bestimmt, und zwar vom Chromosom, das der Vater an das Kind vererbt.
- Wird die Eizelle von einem Spermium mit einem X-Chromosom befruchtet, so trägt der Embryo zwei X-Chromosomen: Das Baby wird ein Mädchen.
- Dringt hingegen ein Spermium mit einem Y-Chromosom in die Eizelle ein, so kommt es zu einer XY-Chromosomen-Kombination: Das Baby wird ein Junge.
- Letztendlich bestimmt also der Mann mit dem befruchtenden Chromosom das Geschlecht des Kindes, wenngleich auch ohne jegliche persönliche Einflussnahme.
- Die Chance, dass es ein Mädchen oder ein Junge wird, liegt immer bei 50:50.
Welche Einflussfaktoren bestimmen das Geschlecht des Babys?
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Geschlecht des Kindes beeinflussen können. Die Wahrscheinlichkeit für ein Mädchen oder Junge erhöht sich aber nur geringfügig: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es demnach bei allen Einflussfaktoren nicht – und das ist auch gut so, denn die Natur hält Mädchen- und Jungengeburten in einer ausgewogenen Balance.
Lebensalter von Mutter und Vater
Es gibt einige Hinweise darauf, dass mit höherem Alter der Eltern auch die Wahrscheinlichkeit für eine Tochter steigt. So sollen Frauen ab 35 Jahren und Männer ab 40 Jahren eher ein Mädchen zeugen können. Der Grund hierfür ist das Hormon Gonadotropin, das bei der Geschlechtsbestimmung eine wichtige Rolle spielt und dessen Wert mit fortschreitendem Lebensalter steigt. Hinzu kommt die Vermutung, dass bei Männern mit zunehmendem Alter auch immer weniger „männliche Spermien“ gebildet werden.
PH-Wert der Scheide
Der pH-Wert der Scheidenflora soll in puncto Geschlecht ebenfalls eine Rolle spielen. Je saurer das Milieu ist, desto höher soll die Wahrscheinlichkeit für ein Mädchen sein, denn Y-Chromosom-Samenzellen können in einer sauren Umgebung nicht so gut überleben.
Nach einem Orgasmus ist die Flora der Scheide alkalischer und somit empfänglicher für männliche Samenzellen.
Art und Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs
Wer öfter Geschlechtsverkehr hat, soll die Wahrscheinlichkeit erhöht sein, dass es ein Junge wird. In Beziehungen mit weniger Geschlechtsverkehr soll hingegen die Chance auf ein Mädchen höher sein.
Wenn ein junger Mensch öfters Geschlechtsverkehr hat, . Jedoch bei Beziehungen mit weniger Geschlechtsverkehr soll die Chance auf ein Mädchen größer sein.
Auch die Stellung beim Sex kann eine Rolle spielen: Soll ein Sohn gezeugt werden, eignen sich Stellungen, bei denen der männliche Penis tief eindringen kann. So müssen die schnelleren männlichen Spermien innerhalb der sauren Scheidenflora keinen weiten Weg bewältigen und können rascher durch den Muttermund hindurch gelangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby ein Junge wird, ist ebenfalls höher, wenn der Geschlechtsverkehr während des Eisprungs erfolgt.
Hohe Temperaturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit ein Junge zu zeugen
In den heißen Sommermonaten werden mehr Jungen gezeugt. Frauen, die im Frühling oder im Winter schwanger werden, erwarten häufiger ein Mädchen. Der Hintergrund ist, dass Y-Chromosomen hitzeresistenter sind als X-Chromosom.
Ernährung der Frau
Bei einer sehr kalorienreichen Ernährung soll die Wahrscheinlichkeit für einen Jungen höher sein. Frauen, die sich kalorienarm ernähren, sollen hingegen öfter ein Mädchen erwarten. Experten vermuten, dass männliche Embryonen empfindsamer sind als weibliche. Ist die Nahrungszufuhr also eher knapp, ist das Baby-Geschlecht eher weiblich.
Krisenzeiten führen zu mehr Töchtern
Mehrere Beobachtungen haben ergeben, dass in schweren Krisenzeiten – so etwa bei Hungersnöten, in Kriegsgebieten oder bei Naturkatastrophen – mehr Mädchen zur Welt kommen. Auch das hängt wohl damit zusammen, dass männliche Embryonen im Vergleich zu weiblichen empfindlicher sind.
Lebensstil der schwangeren Frau
Jegliche schädlichen Stoffe wie etwa Zigaretten oder Alkohol mindern die Geburtenrate für einen Jungen, denn männlichen Babys sind nicht so robust. Rauchen beispielsweise beide Elternteile, so erblicken um mehr als die Hälfte mehr Töchter das Licht der Welt.
Mädchen oder Junge – gibt es Anzeichen, die das Geschlecht verraten?
Bei den meisten Anzeichen, die das Geschlecht des Kindes verraten, handelt es sich um unbestätigte Theorien, also um Mythen. Manche Anzeichen können in der Schwangerschaft aber auch ein Indiz dafür sein, ob ein Mädchen oder ein Junge unterwegs ist.
Morgenübelkeit
Viele schwangere Frauen kennen das Gefühl, dass ihnen morgens nach dem Aufstehen übel ist. Sie verspüren keinen Appetit und leiden manchmal sogar unter Erbrechen. Hinter der Morgenübelkeit stecken die Hormone, die angeblich ein Hinweis darauf sein sollen, dass das Baby weiblichen Geschlechts ist. So soll eine größere Menge des Schwangerschaftshormons hCG bei einer Schwangerschaft mit einer Tochter vorhanden sein. Ein klarer Hinweis auf das Geschlecht des Kindes ist das aber nicht.
Form des Babybauches
Ist ein Mädchen unterwegs, soll der Bauch eher flach, rund und hoch sitzend sein. Hingegen soll ein spitzer, leicht nach vorne gewölbter Bauch auf einen Jungen hindeuten. Frauen, die mit einem Mädchen schwanger sind, nehmen häufiger um die Hüften und die Taille zu. Belegen lässt sich aber auch dieses Anzeichen nicht.
Schlafgewohnheiten und Träume
Wenn die schwangere Frau auf der linken Seite schläft, soll das Baby ein Mädchen sein. Wird hingegen auf der rechten Körperseite geschlafen, soll die Frau einen Jungen erwarten. Das trifft jedoch absolut nicht zu! Es gibt im Übrigen auch keine repräsentativen Studien, dass Schwangere das Geschlecht des Kindes erträumen können. Dennoch sollte die mütterliche Intuition nicht unterschätzt werden, denn es kann durchaus sein, dass Dein Bauchgefühl genau richtig liegt.
Heißhungerattacken und Gelüste in der Schwangerschaft
Soll die werdende Mutter ständig Gelüste auf herzhafte Nahrungsmittel haben, soll ein Junge unterwegs sein. Wer hingegen lieber zu Süßem greift, erwartet ein Mädchen. Dieses Anzeichen kann das Geschlecht des Babys aber nicht exakt vorhersagen, denn unter Umständen kann auch ein möglicher Nährstoffmangel oder hormonelle Schwankungen die Ursache für Heißhunger und Gelüste sein.
Haar- und Hautveränderungen in der Schwangerschaft
Die Veränderungen im hormonellen Haushalt verändern auch Deine Haare und Deine Haut. Ist ein Junge unterwegs, so sollen laut Volksweisheit die Haare kraftvoll und schön sowie die Haut rein sein. Zudem sollen die Haare bei einer Jungen-Schwangerschaft auch schneller wachsen. Bekommst Du hingegen ein Mädchen, so sollen die Haare schneller fetten und auch das Hautbild ist schlechter. Hierbei handelt es sich aber auch um einen Mythos. Die Haare und der Hautzustand sagen absolut nichts über das Baby-Geschlecht aus, auch wenn es bei vielen werdenden Müttern zutrifft.
Kaum sichtbare Linea nigra
Ungefähr ab der 15. Schwangerschaftswoche zeigt sich bei manchen schwangeren Frauen die sogenannte Linea nigra. Bei jeder Frau ist sie unterschiedlich ausgeprägt: Während sie bei einigen werdenden Mamas nur wenige Millimeter breit ist, kann sie bei anderen bis zu 1 cm dick sein. Diese dunkel pigmentierte Linie verläuft senkrecht vom Schambein zum Bauchnabel und ist völlig harmlos. Nach der Geburt verschwindet sie wieder.
Laut Volksglauben soll eine schwach ausgeprägte Linea nigra verraten, dass Du mit einem Mädchen schwanger bist. Das trifft aber nicht zu. Diese Pigmentierung in der Schwangerschaft hängt mit dem Hauttyp der werdenden Mama zusammen und nicht mit dem Baby-Geschlecht.
Stimmung der werdenden Mutter
Auch die Psyche sowie das Stimmungsbefinden der schwangeren Frau soll ein Hinweis auf das Geschlecht sein. Hast Du häufiger schlechte Laune, bekommst Du ein Mädchen. Leidest Du häufiger unter Kopfschmerzen, so soll ein Junge unterwegs sein. Auch diese alte Volksweisheit ist wissenschaftlich aber nicht abgesichert.
FAQ zum Thema “Mädchen oder Junge”
Ab der 12. Schwangerschaftswoche kann die Ärztin oder der Arzt im Ultraschall erste Hinweise auf das Geschlecht des Kindes erkennen. Eine sicherere Geschlechtsbestimmung kann aber im fünften Schwangerschaftsmonat erfolgen.
Selbst wenn Ärzte im Rahmen der vorgeburtlichen Diagnostik das Geschlecht des Babys erfahren, dürfen sie es vor Ablauf der 12. Schwangerschaftswoche nicht bekannt geben. Das regelt das sogenannte Gendiagnostik-Gesetz (GenDG). Der Hintergrund ist, dass laut gültigem Gesetz hierzulande bis zur 12. SSW ein straffreier Schwangerschaftsabbruch möglich ist. Mit dieser Regelung möchte der Gesetzgeber also Schwangerschaftsabbrüche aufgrund des „falschen Baby-Geschlechts in den Augen der Eltern“ verhindern.
Die bewährteste Methode ist die Ultraschalluntersuchung. Vor allem moderne 3D-Ultraschallbilder schenken Dir spannende und gezielte Aufnahmen Deines ungeborenen Babys.
Eine weitere bekannte Methode ist der chinesische Empfängniskalender. Dieser stellt einen Zusammenhang zwischen dem Lebensalter der werdenden Mama und dem Monat der Empfängnis her. Einige Frauen sollen den chinesischen Empfängniskalender auch zur Bestimmung der Fruchtbarkeit verwenden, um damit den passenden Monat für die Empfängnis eines Mädchens oder eines Jungen festzulegen.
Die Ramzi-Methode ist ein Verfahren zur frühen Bestimmung des Baby-Geschlechts. Diese Methode kann aber 5. SSW bis zur 8. SSW zur Anwendung kommen. Durch die Lage des Nabelschnuransatzes sowie der Plazenta soll es Hinweise auf das Geschlecht des Kindes geben.
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