Gängigerweise kennt man es: In Gruppen mit Gleichaltrigen werden Kinder mutiger, lauter, waghalsiger und manchmal auch unangenehmer. Beispielsweise dann, wenn sie die U-Bahn via Smartphone oder mp3-Player zur Disko erklären, auf dem Schulhof die Außenseiter oder unbeliebte Lehrer lautstark verspotten, in der Stadt oder in Einkaufspassagen Wettrennen ohne Rücksicht auf Verluste, geschweige denn auf kleine Kinder oder ältere Menschen veranstalten. Doch wie wichtig gerade Gleichaltrige für die kindliche Entwicklung sind, zeigt jetzt eine Studie aus Amerika.
Insgesamt wurden 2.700 Kinder beobachtet, die auf verschiedenen öffentlichen Spielplätzen oder in Parks miteinander die Klettergerüste unsicher machten, gemeinsam schaukelten, rutschten oder sich gemeinsam über Treppen, Leitern oder sonstige Aufbauten hangelten. Dabei zeigte sich: Je mehr sich die Eltern zurückzogen und das gemeinsame Spiel den Kindern untereinander überließen, desto aktiver zeigten sich die Kleinen. Sie spielten intensiver, tobten mehr und probten sich aktiver aus. Waren die Eltern hingegen nah an den Kindern und den Spielgeräten, waren die Kleinen wesentlich inaktiver und zeigten sich auch weitaus weniger mutig.
Von daher greift wohl auch schon bei den Kleinsten die Gruppendynamik. Genau die, die wir im Teenageralter manchmal überhaupt nicht nachvollziehen können und nicht selten verfluchen. Mit einem Augenzwinkern müssen wir dann wohl anerkennen: Was für die Kleinen gut ist, kann für die Größeren ja nicht allzu schlecht sein.
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