Der Winter hat uns fest im Griff. Und vor allem: Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Während wir Erwachsenen also langsam, aber sicher den Frühling herbeisehnen, damit wir nicht mehr morgens spätestens um 7:00 h den Gehweg vom Schnee befreien, direkt danach die vereisten Scheiben am Wagen abkratzen und dann zwar fahrender Weise, aber im Schritt-Tempo, die Kinder zum Kindergarten oder in die Schule bringen müssen, bereiten die verschneiten Landschaften gerade eben diesen unseren Kids ein sinnliches Vergnügen.
Hier darf im Schnee gestapft und gesprungen werden, der Schlitten fristet schon lange kein trauriges Dasein mehr im Keller, es werden Schneeballschlachten veranstaltet, Schneemänner gebaut und Schneeengel erschaffen. Endlich darf gerodelt, geschlittert und nach Herzenslust im Schnee getobt werden. Dass bei diesem ausgelassenen Treiben manchmal nicht nur die Kleidung nass wird, sondern das kalte Weiß auch seinen Weg in Augen, Ohren, Nase und Mund findet, ist also nur selbstverständlich.
Was passiert also, wenn aus dem Schnee-Vergnügen ein kindlicher Schnee-Genuss wird? Heißt: Ist es für Kinder gefährlich, Schneeflocken zu probieren, an Eiszapfen zu lutschen oder auch einfach mal herzhaft in einen Schneeball zu beißen?
Laut Experten der DAK, der Deutschen Angestellten Krankenkasse, steht der weiße Winterzauber mit Sicherheit nicht auf der Hitliste der 10 gesündesten Lebensmittel, dennoch ist Schnee in geringen Mengen für Kinder nicht unbedingt schädlich. Zumindest dann nicht, wenn es sich um sauberen Schnee handelt.
Schnee hingegen, der dort aufgelesen wird, wo auch gestreut wird, enthält verständlicherweise Schadstoffe, die den Magen-Darm-Trakt des Kindes gehörig durcheinander bringen können. Gleiches gilt auch für nicht gestreute Gehwege, da hier oftmals Hunde, die spazieren geführt werden, oder Katzen, die in diesem Revier ansässig sind, ihren Kot und ihr Urin hinterlassen.
Sauberer Schnee, also quasi “frisch vom Dach“ darf jedoch, gleichwohl er dem Körper Mineralstoffe entzieht und den körpereigenen Temperaturhaushalt im Inneren ganz schön durcheinander bringen kann, gelegentlich und vor allem auch unbedenklich genascht werden. Manche Kids suchen sich diesen Genuss freiwillig, andere hingegen kommen beispielsweise beim verhassten und dennoch allseits beliebten so genannten “Einseifen“ oftmals nicht darum herum.
Dennoch: Ganz gleich, ob freiwillig oder unfreiwillig und auch unabhängig von verunreinigten Partikeln, die der Schnee auf seinem Weg durch die Luft in sich aufnimmt:
Wer von uns hat sich als Kind dem weißen Zauber wirklich entziehen können? Und wer von uns hat nicht schon einmal in seinem Leben an einem Eiszapfen gelutscht oder Schneeflocken versucht, mit der Zunge aufzufangen? Die Kinder von heute brauchen genauso ihre Erlebnisse wie wir Kinder von gestern. Und wenn auch heute noch dazu gehört, herauszufinden, wie Schnee schmeckt, dann bereichert diese Erfahrung unsere Kinder wahrscheinlich oftmals mehr als dass sie ihnen wirklich auf den Magen schlägt.