Schulanfänger sind Packesel. Selbst Ranzen packen will gelernt sein. Nur wenige Handgriffe erleichtern das tägliche Tragen und schonen den Kinderrücken. Doch wer mit aufmerksamem Blick durch die Straßen geht, sieht die gängige Praxis. Schwere Schultaschen lasten auf den Schultern, die lieben Kleinen gehen gebückt. Größere Kinder verstellen die Träger bis zum Anschlag, so dass der Ranzen (später der Rucksack) im Lendenbereich sitzt. Das Gewicht zieht die SchülerInnen ins Hohlkreuz, Haltungsschäden bleiben nicht aus.
Wie nun Abhilfe schaffen?
Verraten Sie Ihrem Kind gleich zum Schulbeginn einige Tipps, wie und wann der Ranzen für den nächsten Tag fertig gemacht wird:
- Freundschaftsbücher, Poesiealben, Schlüsselanhänger und Sammelkarten bleiben draußen
- Pausenbrot, Trinkflasche, Regenschirm müssen immer mit
- anhand des Stundenplanes überprüfen, welche Hefte, Bücher und Arbeitsmaterialien wirklich gebraucht werden
- Sportkleidung, Utensilien für Kunstunterricht oder Schulgartensachen (Gummistiefel) am besten in der Schule parken
- Ranzen am Vorabend einräumen (verhindert hektisches Suchen am frühen Morgen)
- Mit Köpfchen verstauen
Sinnvolles Einsortieren erspart Ihrem Kind so manche Strapaze
- Große Bücher, Kladden oder Hefter gehören in das hintere Fach. So verteilt sich der Großteil des Gewichtes körpernah.
- Kleinere Hefte, Federmappe, Zirkel usw. werden weiter vorne eingeordnet.
- Diese Methode hat einen angenehmen Nebeneffekt, sie vermittelt Grundprinzipien der Ordnung.
Was darf ein Ranzen wiegen?
Im Idealfall tragen SchülerInnen etwa 10 bis 12% ihres Eigengewichtes. Natürlich stimmen Empfehlung und Realität selten überein. Körpergewicht Maximalgewicht Ranzen 18-23 kg 2,2 bis 2,8 kg 24-28 kg 2,9 bis 3,4 kg 29-33 kg 3,5 bis 4,0 kg 34-38 kg 4,1 bis 4,6 kg 39-43 kg 4,7 bis 5,2 kg 44-48 kg 5,3 bis 5,8 kg.
Primär sollten Eltern auf den korrekten Sitz des Ranzens achten, dann ist ein Überschreiten der Gesamtlast nicht so tragisch. Schleppen die Kids auf Dauer seitlich oder viel zu tief ihre Schulsachen, ruiniert das die kindliche Wirbelsäule.
LehrerInnen sensibilisieren
Vielleicht stoßen Sie zusammen mit anderen Eltern in der Schule auf offene Ohren und es wird Platz geschafft, so dass Bücher, Hefte und weitere Arbeitsmittel im Klassenraum bleiben können. Eventuell richten SchulleiterInnen den Stundenplan rückenfreundlich ein (mehr Doppelstunden). Hin und wieder teilen sich die Kinder das benötigte Buch. Scheuen Sie sich nicht unkonventionelles Handeln vorzuschlagen.
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