Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Dank des medizinischen Fortschritts sind Hundertjährige längst keine Seltenheit mehr. Zugleich zwingt die demographische Entwicklung die Versorgung hochbetagter und pflegebedürftiger Menschen in die Knie. Es gibt immer mehr alte Menschen und in wenigen Jahren werden kaum noch Angehörige da sein, die sie pflegen wollen oder können. Bereits heute sprechen wir von einem Pflegenotstand. Pflegeheime und Einrichtungen für häusliche 24 Std. Pflege stellen eine wichtige Lösung dar, Pflegebedürftige zu versorgen.
Deutschlands Bevölkerung ist heute nicht nur selbständiger als je zuvor, sie ist auch darauf angewiesen, dass beide Ehepartner arbeiten. Viele Eltern sind auch alleinerziehend und nie gab es so viele Singles wie heute. Daraus ergibt sich das Problem, dass die meisten Erwachsenen gar nicht dazu in der Lage sind, ihre alten Eltern oder kranken Angehörigen im Pflegefall zu versorgen. In Zeiten der immer größer werdenden Selbstbestimmung, möchten viele auch darauf verzichten, die Pflege für ein Familienmitglied zu übernehmen. Weiter ist es oft auch dem Pflegebedürftigen sehr unangenehm, Kontrolle an einen Angehörigen abzugeben und zum Beispiel in der Eltern-Kind-Situation die Rolle zu tauschen.
Pflegedienste und qualifiziertes Fachpersonal sind darauf ausgerichtet und geschult in der Pflege und Versorgung pflegebedürftiger Menschen jeden Alters. Fachkräfte sind meist ausgebildete Altenpfleger/innen oder Krankenpfleger/innen, die zu weit mehr in der Lage sind, als nur Pflege im Sinne von “satt, sauber, sediert” zu leisten, wie Pflegekräfte gerne sarkastisch den Pflegenotstand kritisieren. Gerade Altenpfleger müssen im Laufe ihrer Ausbildung einen großen Anteil an Psychologie bzw. Gerontologie lernen, um zu verstehen, was es für den Pflegebedürftigen bedeutet, sich nicht mehr selbst versorgen zu können und eventuelle Verhaltensauffälligkeiten als Resultat dessen zu erkennen.
Pflegeheime sind sinnvolle Einrichtungen, die den Patienten mit hohem Pflegeaufwand gut versorgen kann. Angestrebt ist in aller Regel allerdings die Versorgung zuhause. Der Pflegebedürftige fühlt sich bei sich zuhause oder bei seiner Familie meist am wohlsten, was sogar dazu führen kann, Krankheitssymptome zu verbessern. Das eigene, intakte soziale Umfeld ist durch nichts zu ersetzen. Häusliche Pflege macht insofern Sinn, als dass dem Kranken auch in der schwierigen Situation die maximale Selbstbestimmung bleibt. Die adäquate häusliche Pflege, durchgeführt von qualifiziertem Personal, in Verbindung mit dem gesunden sozialen Umfeld, ist sicherlich die günstigste Lösung, um Pflegebedürftige bestmöglich zu versorgen.
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