Vieles spricht für frühes Englisch lernen. Einige namhafte Professoren weisen darauf hin, dass das sog. Zeitfenster im Alter von drei bis fünf Jahren für das Sprachen lernen am weitesten geöffnet ist. Das heißt, in diesem Alter lernen die Kinder am leichtesten eine Sprache neben ihrer Muttersprache. Nie wieder können wir so unbefangen und unvoreingenommen Sprachen lernen. Das gilt natürlich nicht nur für englisch.
Englisch ist die Weltsprache. Unsere Kinder werden diese Sprache noch intensiver brauchen als wir. Ausbildung und Beruf orientieren sich über unsere Landesgrenzen hinaus in Richtung Europa. Die Wissenschafts- und Computersprache ist Englisch.
Englisch lernen im Kindergarten sollte aber nicht bedeuten, dass die Schule in diesem Fach zeitlich vorverlegt wird. Hier geht es nicht um Vokabeln und Grammatik lernen und auswendig lernen. Vor allem sollten Eltern die Kinder nicht in (noch) einen Leistungsdruck hineinbringen, in dem sie zuhause Vokabeln abfragen.
Im Kindergarten soll ein vertrautes Gefühl für die Sprache geschaffen werden. Die Sprachmelodie wird eingängiger. Die Hemmschwelle gegenüber einer fremden Sprache wird niedriger. Im Grunde geht es um nicht mehr und nicht weniger. Dies geschieht im Kindergarten vor allem mit Liedern, Spielen, Reimen.
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Englisch lernen im Kindergarten: mit Reimen und Liedern
Erste Themen sind Farben, Tiere, Zahlen. Begrüßungs- und Abschiedslieder werden durch die ständigen Wiederholungen so bekannt und vertraut wie die deutschen Lieder. Im Idealfall wird die Englisch-Lesson in der Kita von einer sog. Muttersprachlerin gegeben.
Manche Kindergärten stellen sogar nur Muttersprachler (-innen) als zweite pädagogische Kraft ein. Diese begleitet dann den gesamten Alltag in Englisch. Dies ist aber relativ selten. Daher gibt es für deutsche Pädagogen, die die englische Sprache an Kinder weitergeben möchten, eine Methode, die sich die Sandwich-Methode nennt.
Hierbei wird z.B. eine Anweisung zuerst auf englisch, dann auf deutsch und dann wieder auf englisch gesagt. Vor allem am Anfang ist es für die Kinder beruhigend zu wissen, was denn da geredet wird. Je vertrauter den Kindern die Sprache ist, desto mehr kann man dann zu reinem englisch übergehen.
Speziell die sich ständig wiederholenden Phrasen, wie „Please stand up!“ „Good Morning.“ etc. verstehen sich schnell von selbst. Selbstverständlich sollte die Pädagogin, die diese Sprache lehren will, ein sehr gutes Englisch sprechen und sich ständig weiterbilden und echtes Interesse an der Sprache und der Tätigkeit haben.
Es gibt auch kritische Stimmen zu dem Thema. Eine neueste Untersuchung hat ergeben, dass junge Schulkinder, die Früh-Englisch hatten, nicht besser abschnitten als diejenigen, die vor der Schule keinen Unterricht hatten.
Sicher sollte man nicht zu viel erwarten von einmal in der Woche 30 oder 45 Minuten englisch singen und spielen. Wichtig ist zu beobachten, ob die Kinder Freude an der Sprache haben, wie sie es verarbeiten und was sie darüber erzählen. Zudem ist es wohl auch verfrüht schon jetzt zu beurteilen, wie sich das Vorschulenglisch auf die Sprachentwicklung unserer Kinder auswirkt. Wir stehen erst am Anfang.
Auch ist die Zweisprachigkeit im Kindergarten nicht so ungewöhnlich. Ausländische Freunde in der Kindergartengruppe bereichern schon lange in vielen Gebieten Deutschlands die Sprach- und Kulturwelt unserer Kleinen. In Grenzgebieten wachsen unsere Kinder sowieso mit zwei Sprachen auf.
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