letztes Update: 09.2025
Schöne Hände und gepflegte Nägel sind für viele Frauen selbstverständlich – auch während der Schwangerschaft. Kein Wunder also, dass viele werdende Mamas überlegen, ob sie weiterhin Gelnägel in der Schwangerschaft tragen können. Doch sind künstliche Nägel in dieser besonderen Zeit wirklich unbedenklich oder gibt es Risiken für Mutter und Kind? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen solltest – von möglichen Gefahren im Nagelstudio bis hin zu wissenschaftlichen Einschätzungen und Erfahrungen anderer Schwangerer.
Gelnägel in der Schwangerschaft – das Wichtigste auf einen Blick
- Gelnägel sind in der Schwangerschaft nicht grundsätzlich verboten, aber nicht völlig unbedenklich.
- Acrylnägel sind riskanter, Shellac schwächt die Nägel.
- Risiken entstehen durch Inhaltsstoffe, Feinstaub, Infektionen und UV-Licht.
- Wer sich schützt (Mundschutz, gute Hygiene, LED statt UV), kann das Risiko minimieren.
- Für absolute Sicherheit gilt: lieber verzichten – zumindest in der Schwangerschaft.
Nagelprobleme in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper auf vielfältige Weise – das betrifft auch Haut, Haare und Nägel. Viele Schwangere möchten sich trotz Babybauch gepflegt und attraktiv fühlen. Neben Haut- und Haarpflege gehört für viele auch eine regelmäßige Maniküre mit Nagellack oder Gelnägeln in der Schwangerschaft dazu.
Typische Veränderungen an den Nägeln in der Schwangerschaft:
- Hormone können dazu führen, dass Nägel spröder, weicher oder brüchiger werden.
- Fingernägel splittern oder reißen leichter ein.
- Manche Frauen berichten dagegen von festeren und schöneren Nägeln.
Tipps zur Nagelpflege während der Schwangerschaft:
- Nägel regelmäßig kürzen und bei Hausarbeiten Handschuhe tragen.
- Auf Nagelhärter* setzen – aber unbedingt formaldehydfrei!
- Mit ausgewogener Ernährung und Pflege stärkst du Nägel und Haut.
- Eine Gelmodellage kann zusätzlichen Schutz bieten, sollte aber mit Vorsicht gewählt werden.
Wichtig: Wenn Du einen Nagelhärter verwendest, sollte dieser immer komplett frei von Formaldehyd sein! Dieser Stoff gilt nämlich als krebserregend, nicht nur in der Schwangerschaft.
Mögliche Gefahren und Risiken im Nagelstudio
Gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig, auf die eigene Gesundheit und die des Babys zu achten. Manche Beauty-Anwendungen sind unproblematisch, andere können jedoch Risiken bergen. Das gilt auch für Gelnägel in der Schwangerschaft. Absolute Sicherheit gibt es nicht – deshalb solltest du die möglichen Gefahren genau kennen, bevor du dich für einen Besuch im Nagelstudio entscheidest.
Inhaltsstoffe, UV-Licht & Feinstaub
Inhaltsstoffe:
Bei Gelnägeln werden Acrylate wie Ethylmethacrylat oder Methylmethacrylat eingesetzt. Diese können die Haut reizen und über die Atemwege aufgenommen werden. Für gesunde Erwachsene sind sie meist unproblematisch, für das ungeborene Kind jedoch nicht ausreichend erforscht. Besonders im 1. Trimester ist Vorsicht geboten.
Wichtig zu wissen: Auch wenn bisher keine eindeutigen Beweise vorliegen, könnten kleinste Moleküle während der Aushärtung in den Blutkreislauf gelangen und sich an der Plazenta ablagern.
Feinstaub:
Beim Feilen der Nägel entsteht feiner Staub, der eingeatmet werden kann. Mit jeder Sitzung setzt du dich also Partikeln aus, die in die Lunge gelangen können. Das ist für Schwangere besonders kritisch, da die Atemwege empfindlicher reagieren.
Tipp: Bestehe im Studio auf gute Belüftung und trage einen Mund-Nasen-Schutz.
UV-Licht:
Nach dem Auftragen der Gel-Schichten kommt meist eine UV-Lampe zum Einsatz. Expert:innen sind sich uneinig, ob die Strahlung das Risiko für Hautkrebs erhöht. Fakt ist: UV-A-Licht kann DNA-Schäden verursachen. Ob dies in der Schwangerschaft auch das Baby betrifft, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt.
Tipp: Eine gute Alternative sind LED-Lampen. Frage bei Deiner Nageldesignerin im Vorfeld nach, ob sie UV-Licht oder LED-Licht verwendet und wie die Haut im Fall einer UV-Lichtbehandlung geschützt wird. Im Allgemeinen werden den Kundinnen spezielle Handschuhe angeboten sowie eine schützende Handcreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
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Infektionsgefahr bei der Nagelmodellage
Ein weiteres Risiko sind Infektionen durch unsaubere Arbeitstechniken:
- Damit das Gel gut haftet, wird die Nageloberfläche stark vorbereitet – Nagelhäutchen werden entfernt und die Nägel entfettet.
- Wird dabei nicht hygienisch und vorsichtig gearbeitet, entstehen kleine Verletzungen. Diese sind Eintrittspforten für Bakterien und Pilze.
Deshalb gilt: Lass deine Nägel nur von geschultem Fachpersonal machen und achte auf höchste Sauberkeit im Studio.
Risiko für die Entstehung von Nagelpilz
Unter den dichten Gelschichten gelangt kein Sauerstoff mehr an den Naturnagel. Das begünstigt Pilze und Bakterien, die sich in den Zwischenräumen zwischen Naturnagel und Gel ansiedeln können.
- Besonders problematisch ist die schwierige Reinigung unter den Kunstnägeln.
- Hinzu kommt: Nach dem Entfernen sind die Naturnägel oft dünn, weich und anfällig. Bis sie sich erholen, dauert es mehrere Monate.
Für Schwangere kann eine Pilzinfektion nicht nur unangenehm, sondern auch medizinisch belastend sein. Sprich im Zweifel mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, wenn du Anzeichen wie Jucken, Verfärbungen oder Schmerzen bemerkst.
Was sagt die Wissenschaft zu Gelnägeln in der Schwangerschaft?
Zur Nagelmodellage wenden professionelle Nagelstudios zwei verschiedene Verfahren an:
- Selbsthärtende Zweikomponenten-Systeme (Pulver-Flüssigkeits-System) und:
- Lichthärtende Gelsysteme.
Im Vergleich zu Pulver-Flüssigkeitssystemen haben lichthärtende Systeme eine bessere Hautverträglichkeit.
Zudem haben Wissenschaftler vom Bundesinstitut für Risikobewertung in Forschungsstudien herausfinden können, dass in selbsthärtenden Zweikomponenten-Systemen die Substanz Methylmethacrylat steckt. Dieser Stoff kommt auch in der Zahnheilkunde sowie in der Medizin, zum Beispiel in der Orthopädie zum Einsatz. Die Substanz Methylmethacrylat ist bekannt für ihre stark sensibilisierende Wirkung, unter Umständen kann es auch zu Kontaktallergien kommen. Entstehen also beispielsweise am Nagel oder an der Hand Schäden, können diese über Jahre fortdauern. Erfolgt sogar eine Sensibilisierung gegen Methylmethacrylat, so könnten auch zahnmedizinische- oder orthopädische Eingriffe erschwert werden.
Auch die Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums „DKFZ“ haben sich mit diesem Thema näher auseinandergesetzt. Sie schreiben UV-A-Licht eine krebserregende Wirkung zu, allerdings ist diese abhängig von der Dauer sowie der Bestrahlungsintensität der UV-A-Lichtbehandlung.
So kam eine wissenschaftliche Studie zu folgendem Fazit:
- Bereits eine zehnminütige UV-Bestrahlung entspricht ungefähr der erlaubten Höchststrahlendosis eines ganzen Tages.
- Die wissenschaftlichen Forscher kamen zudem zum Schluss, dass abhängig von der verwendeten UV-Lampe bereits nach rund acht Nagelstudiobesuchen DNA-Schäden entstehen könnten.
- Problematisch kann auch eine ungleichmäßige Strahlenverteilung mit unterschiedlichen UV-A-Dosen an den verschiedenen Hautstellen sein.
- Je kürzer die UV-A-Bestrahlungszeit ist, desto geringer ist die Gefahr für Hautschäden.
Im Idealfall sollte auf modellierte Nägel verzichtet werden, nicht nur innerhalb der Schwangerschaft. Wer trotzdem Gelnägel tragen will, sollte sich gut auf den Nagelstudiobesuch vorbereiten:
So sollten beispielsweise die Hände mit einem Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor eingecremt werden.
- Auch fingerlose Handschuhe sind eine sehr sinnvolle Schutzmaßnahme, um gesundheitliche Schäden zu minimieren bzw. auszuschließen.
Ganz risikofrei sind Gelnägel in der Schwangerschaft nicht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verzichtet lieber – oder reduziert die Häufigkeit.
Gelnägel in der Schwangerschaft: So wird dein Besuch im Nagelstudio sicher
Wenn du trotz Schwangerschaft nicht auf Gelnägel verzichten möchtest, solltest du deinen Studiobesuch bewusst planen. Der erste Schritt ist die Wahl eines professionellen Studios. Achte darauf, dass dort sauber gearbeitet wird und die Mitarbeiter:innen geschult sind – ein gutes Zeichen ist zum Beispiel, wenn Instrumente steril verpackt sind oder direkt vor deinen Augen desinfiziert werden. Sprich offen an, dass du schwanger bist. So kann sich die Nageldesignerin auf deine Situation einstellen und zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Auch die Umgebung spielt eine Rolle: In einem gut gelüfteten Raum ist die Belastung durch Gerüche oder Staub deutlich geringer. Viele Schwangere empfinden es zudem als angenehm, während der Behandlung einen leichten Atemschutz zu tragen. Beim Aushärten lohnt sich die Nachfrage, ob LED-Lampen statt klassischem UV-Licht verwendet werden – das ist die schonendere Variante. Falls nicht, kannst du deine Haut mit Sonnenschutzcreme schützen oder Handschuhe mit freien Fingerspitzen nutzen.
Neben der Behandlung selbst solltest du auch an die Zeit danach denken. Reinige deine Nägel regelmäßig und pflege Hände sowie Nagelränder mit einer milden, feuchtigkeitsspendenden Creme oder einem pflegenden Öl. So bleibt die Hautbarriere intakt und Bakterien oder Pilze haben es schwerer, sich festzusetzen.
Wenn du dir unsicher bist, sprich am besten vorher mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt. Sie können dir eine individuelle Einschätzung geben – besonders dann, wenn du bereits empfindliche Haut, Allergien oder gesundheitliche Beschwerden hast. So gehst du sicher, dass du deine Nägel auch in der Schwangerschaft mit einem guten Gefühl pflegen lassen kannst.
Gelnägel, Acrylnägel oder Shellac – was ist besser in der Schwangerschaft?
Viele Schwangere fragen sich, welche Nagelmodellage in dieser besonderen Zeit die beste Wahl ist. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile – gerade, wenn du schwanger bist, lohnt sich ein genauer Blick.
- Gelnägel sind beliebt, weil sie relativ geruchsarm sind und stabil wirken. Sie müssen jedoch unter einer UV-Lampe ausgehärtet werden, was die Haut zusätzlich belastet. Außerdem entsteht beim Abfeilen Feinstaub, der in der Schwangerschaft nicht ideal ist.
- Acrylnägel gelten zwar als besonders widerstandsfähig, haben aber zwei entscheidende Nachteile: Sie riechen sehr stark, was gerade in der Frühschwangerschaft schnell Übelkeit auslösen kann, und enthalten häufig Methylmethacrylat – eine Substanz, die Hautreizungen oder Allergien begünstigen kann. Entfernt werden können sie nur mit Aceton, das wiederum eine Belastung darstellt.
- Shellac liegt irgendwo dazwischen: Es ist dünner als Gelnägel und damit weniger auffällig. Allerdings muss auch Shellac unter UV-Licht aushärten und kann die Naturnägel mit der Zeit empfindlicher und brüchiger machen.
Zur besseren Übersicht findest du hier einen direkten Vergleich:
Methode | Vorteile | Nachteile (in der Schwangerschaft) | Empfehlung |
---|
Gelnägel | stabil, geruchsarm, optisch vielseitig | UV-Licht nötig, Feinstaub beim Entfernen, schwächt den Naturnagel | nur mit Vorsicht, Schutzmaßnahmen einhalten |
Acrylnägel | sehr robust, lange Haltbarkeit | starker Geruch, enthält oft Methylmethacrylat, nur mit Aceton lösbar | eher nicht empfehlenswert |
Shellac | dünn, wirkt natürlicher, auch für kurze Nägel geeignet | ebenfalls UV-härtend, macht Nägel anfälliger | nur gelegentlich, besser meiden |
Ganz unbedenklich ist keine Variante. Wenn du dich für künstliche Nägel entscheidest, sind Gelnägel mit den richtigen Schutzmaßnahmen die verträglichste Lösung. Am sichersten bleibt es aber, in der Schwangerschaft auf Nagelmodellagen möglichst zu verzichten.
Gelnägel in der Schwangerschaft – Erfahrungen werdender Mütter
Wenn man Schwangere nach ihren Erfahrungen mit Gelnägeln fragt, fällt das Feedback sehr unterschiedlich aus. Manche Frauen erzählen, dass ihre Nägel auch in dieser Zeit wunderbar gehalten haben und sie sich mit den gepflegten Händen rundum wohlgefühlt haben. Andere berichten dagegen, dass die künstlichen Nägel plötzlich schlechter haften, schneller absplittern oder dass die Naturnägel unter der Modellage brüchiger wurden.
Ein Thema, das viele werdende Mamas ansprechen, ist auch die Geruchsempfindlichkeit: Vor allem im ersten Trimester kann der typische Studio-Geruch schnell zu Übelkeit führen – selbst dann, wenn man sich vorher nie daran gestört hat.
Mein Tipp: Überlege dir gut, wann dir Gelnägel wirklich wichtig sind, und gönne sie dir lieber nur zu besonderen Anlässen. In der Schwangerschaft gilt noch mehr als sonst: Die Dosis macht das Gift.
FAQ – Gelnägel in der Schwangerschaft
Ja, Gelnägel sind während der Schwangerschaft grundsätzlich möglich. Sie sind jedoch nicht völlig unbedenklich: Inhaltsstoffe, Feinstaub beim Feilen, Infektionsgefahr und UV-Licht können ein Risiko darstellen. Wer sich dafür entscheidet, sollte auf gute Hygiene, Belüftung und Schutzmaßnahmen achten.
Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist das Baby besonders empfindlich. Auch wenn die Risiken nicht eindeutig belegt sind, empfehlen viele Ärzt:innen in dieser Zeit, auf Gelnägel zu verzichten oder die Besuche im Nagelstudio stark zu reduzieren.
Gelnägel sind meist geruchsarm, benötigen aber UV-Licht und können die Naturnägel schwächen.
Acrylnägel enthalten oft problematisches Methylmethacrylat und riechen stark – in der Schwangerschaft eher nicht empfehlenswert.
Shellac ist dünner, muss aber ebenfalls unter UV-Licht aushärten und kann Nägel brüchiger machen.
Am verträglichsten sind Gelnägel mit den richtigen Schutzmaßnahmen.
Davon ist eher abzuraten. Beim Selbermachen hast du direkten Kontakt mit Chemikalien, Staub und Dämpfen, die in der Schwangerschaft zusätzlich belasten können. Sicherer ist ein Besuch in einem professionellen Studio – oder der zeitweise Verzicht auf Kunstnägel.
UV-Licht wird zum Aushärten der Gelnägel verwendet und kann DNA-Schäden in der Haut begünstigen. Ob es Auswirkungen auf das ungeborene Kind hat, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Besser sind LED-Lampen; zusätzlich können Sonnencreme oder spezielle Handschuhe die Haut schützen.
Quellen:
Studie: *Bollard SM et al. (2018). Skin cancer risk and the use of UV nail lamps. Australas J Dermatol. 2018 Mar 28. doi: 10.1111/ajd.12806. [Epub ahead of print]
Bildnachweis: javi_indy elements.envato.com
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