Windeln machen einen erheblichen Anteil des Hausmülls von Familien mit Babys und Kleinkindern aus. Schätzungen zufolge verbraucht ein Baby bis zu 5000 Einwegwindeln, bevor es trocken wird. Das ergibt mehrere Tonnen Abfall pro Kind. Doch nicht alle Windeln und zugehörigen Produkte dürfen einfach in die Restmülltonne geworfen werden. Eine unsachgemäße Windelentsorgung kann zudem Umweltprobleme verursachen. Deshalb ist es wichtig, Windeln und Babyprodukte richtig zu trennen und zu entsorgen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Windeln und Co korrekt entsorgen können.
Die riesigen Müllberge durch Einwegwindeln könnten vermieden werden, wenn wiederverwendbare Stoffwindeln genutzt würden. Aber auch bei Einwegwindeln ist die korrekte Entsorgung entscheidend, um Umwelt und Gesundheit nicht zu gefährden. Lesen Sie hier, worauf bei der Abfalltrennung von Windeln und anderen Hygieneartikeln zu achten ist.
Windeln immer in den Restmüll werfen
Volle oder gebrauchte Wegwerfwindeln gehören direkt in die Restmülltonne. Windeln sind speziell dafür konzipiert, Urin und Stuhl aufzunehmen. Laut deutschem Abfallrecht dürfen diese Exkremente nicht über den Biomüll entsorgt werden.
Auch wenn du umweltfreundliche Bio- oder Öko-Windeln verwendest, solltest du diese ebenfalls im Restmüll entsorgen. Obwohl diese Windeln einen höheren Anteil an abbaubaren Materialien haben und aus nachhaltigen Quellen stammen, sind sie in der Regel nicht vollständig kompostierbar. Zudem können die Exkremente Hygieneprobleme verursachen.
Das saugstarke Windelvlies, das Stoffwindeln vor Verschmutzungen schützt, muss auch in den Restmüll. Es ist so reißfest, dass es Toiletten und Kläranlagen verstopfen würde.
Eine gute Faustregel ist: Windeln immer in den Restmüll geben, unabhängig ob es sich um Bio- oder Öko-Windeln handelt.
Entsorgung über die Windeltonne
In einigen Städten und Gemeinden wird eine spezielle Windeltonne für die Entsorgung von gebrauchten Babywindeln angeboten. Dies ist eine separate Tonne neben dem Restmüll und Biomüll.
Die kommunalen Windeltonnen werden häufig 1-2 Mal pro Woche geleert. Der Inhalt wird in der Regel in der Restmüllverbrennungsanlage mitverbrannt. Manchmal wird er auch einer speziellen hygienischen Reinigung und Weiterverwertung zugeführt.
Für die Nutzung der Windeltonne fallen je nach Kommune Gebühren zwischen 5 und 15 Euro pro Monat an. Vorteil der Windeltonne ist, dass der normale Restmüll nicht so stark mit Windelabfall belastet wird.
Allerdings ist die Einführung einer Windeltonne für Kommunen auch mit Kosten für die Bereitstellung und Leerung der Tonnen sowie der Weiterverarbeitung verbunden. Daher bieten längst nicht alle Städte und Gemeinden dieses Entsorgungsystem an.
Erkundigen Sie bei Ihrer Kommune, ob in Ihrem Wohnort eine Windeltonne angeboten wird. Ansonsten müssen Sie Ihre Windeln über die normale Restmülltonne entsorgen.
Warum dürfen Öko-Windeln oder Bio-Windeln nicht in den Bio-Müll?
Es gibt mehrere Gründe, warum Windeln und Exkremente nicht in die Biotonne entsorgt werden dürfen:
- Hygiene: Die Ausscheidungen in den Windeln können Krankheitserreger enthalten. Über den Biomüll, der oft zu Kompost oder Dünger weiterverarbeitet wird, könnten sich die Keime verbreiten.
- Nicht kompostierbare Materialien: Windeln enthalten oft Polymer-Absorber, Kunststoffe und andere nicht kompostierbare Stoffe. Diese würden den Kompost belasten.
- Störung des Rotteprozesses: Die hohe Feuchtigkeit und der hohe Stickstoffgehalt der Ausscheidungen können den Rotteprozess des Biomülls stören und behindern.
- Verunreinigung: Windeln sind auch optisch und geruchlich eine Verunreinigung des Biomülls, was die Qualität des Komposts oder Düngers mindern würde.
- Verstopfungsgefahr: Das saugfähige Vlies von Einwegwindeln kann sich mit anderen Materialien verknoten und Maschinen in Kompostier- oder Biogasanlagen blockieren.
- Abfallrechtliche Vorgaben: Die Bioabfallverordnung schließt Windeln klar von der Bio-Tonne aus. Windeln gehören laut Gesetz in den Restmüll.
Zusammengefasst würden Windeln durch ihre Inhaltsstoffe und die Hygienerisiken den Biomüll zu stark belasten und kontaminieren. Daher ist ihre separate Entsorgung im Restmüll vorgeschrieben.
Öko-Windeln oder Bio-Windeln haben trotz ihrer erforderlichen Entsorgung im Restmüll einige Vorteile
- Nachhaltige Rohstoffe: Öko-Windeln sind aus nachwachsenden, natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Bambus hergestellt.
- Weniger Chemikalien: Bei der Produktion werden weniger chemische Zusätze verwendet, da auf chlorbleiche oder optische Aufheller verzichtet wird.
- Kompostierbare Komponenten: Einige Teile wie die Flüssigkeitsspeicher sind oft aus biologisch abbaubaren Materialien wie Mais- oder Kartoffelstärke.
- Verpackung: Die Umverpackung besteht aus recycelbarem Papier oder Karton anstelle von Plastik.
- Nachhaltige Produktion: Bei der Herstellung werden höhere Sozial- und Umweltstandards eingehalten.
- Weniger Abfall: Öko-Windeln sind chlorfrei gebleicht und hinterlassen weniger umweltbelastende Rückstände bei der Entsorgung.
- Unterstützung des Öko-Anbaus: Die Nachfrage nach Bio-Baumwolle und anderen Rohstoffen für Öko-Windeln fördert nachhaltige Landwirtschaft.
Also auch wenn die Entsorgung gleich ist, tragen Öko-Windeln in ihrer Produktion und Zusammensetzung zu mehr Nachhaltigkeit bei.
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Wie lange braucht eine herkömmliche Einweg-Windel um zu verrotten?
Einweg-Windeln sind so konzipiert, dass sie sehr lange stabil bleiben und nicht schnell verrotten. Die genaue Verrottungsdauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Materialien: Windeln bestehen aus verschiedenen polymeren Kunststoffen, Superabsorbern und weiteren Materialien. Diese sind oft nur sehr langsam oder kaum biologisch abbaubar.
- Ort der Entsorgung: Landet die Windel auf einer Mülldeponie, verrottet sie kaum. Wird sie verbrannt, bleiben Mikroplastik-Rückstände.
- Umwelteinflüsse: Feuchtigkeit, Wärme und Mikroorganismen können den Abbau beschleunigen. Auf Deponien ist die Umgebung aber eher trocken.
Studien haben sehr unterschiedliche Schätzungen zur Verrottungsdauer ergeben:
- In klärschlammhaltigen Böden wurden Abbauraten von 1-5% nach 1-5 Jahren festgestellt.
- Unter Laborbedingungen mit optimiertem Kompost wurde eine 50%ige Zersetzung nach 1-3 Jahren beobachtet.
- Deponiebedingungen ergaben so gut wie keinen Abbau, die Windeln blieben über 10 Jahre stabil.
Als grober Richtwert kann man davon ausgehen, dass Einweg-Windeln unter realen Bedingungen mehrere hundert Jahre benötigen würden, um vollständig zu verrotten. Ohne gezielte Behandlung oder Zerkleinerung ist ihr Material sehr langlebig.
Andere Babyprodukte teilweise recycelbar
Im Gegensatz zu Windeln lassen sich manche Babyprodukte in Teilen wiederverwerten:
- Glasflaschen gehören in den Restmüll, Kunststoffflaschen in die Wertstofftonne
- Feuchttücher immer in den Restmüll
- Schnuller ebenfalls in den Restmüll
- Batterien an Sammelstellen zurückgeben
- Elektrogeräte wie Babyphone beim Wertstoffhof abgeben
Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über die genauen Entsorgungsarten für die jeweiligen Produkte.
Tipps zur Abfallvermeidung
Am besten für die Umwelt ist es, von vorneherein wenig Müll zu produzieren. Bei der Babyausstattung hilft es, auf Mehrweg-Produkte zu setzen:
- Nutzen Sie Stoffwindeln statt Einweg-Windeln
- Verwenden Sie Glasflaschen, die sich gut reinigen lassen
- Greifen Sie zu Waschlappen statt Feuchttüchern
- Kaufen Sie langlebiges Spielzeug aus nachhaltigen Materialien
Mit etwas Geschick beim Einkauf und der Wahl Ihrer Babyprodukte fällt von vornherein weniger schwer wiederverwertbarer Abfall an. So tragen Sie zum Umweltschutz bei.
Fazit
Bei der Entsorgung von Babyabfällen ist die korrekte Abfalltrennung entscheidend. Windeln, Feuchttücher & Co. gehören größtenteils in den Restmüll. Glas- und Kunststoffflaschen lassen sich teilweise recyceln. Am besten ist es, von vornherein auf langlebige und wiederverwendbare Babyprodukte zu setzen, um Müll zu vermeiden.
Hier einige der Studien und Quellen zur Verrottungsdauer von Einweg-Windeln im Detail:
- William Rathje et. al., “Household Garbage and the Role of Packaging”, University of Arizona, 1991. Schätzt die Verrottungsdauer von Windeln auf Mülldeponien auf 250-500 Jahre.
- Chaz Miller, “Calculating Life-cycle Numbers for Disposables versus Reusables”, University of New Hampshire, 2005. Geht von ca. 500 Jahren für die Zersetzung von Windeln auf Deponien aus.
- Y. Koda et al., “Estimation of the biodegradation rate constant of diaper waste by respiration activity measurement”, Environmental Science and Technology, 2015. Studie zur biologischen Abbaubarkeit von Windelmaterialien unter Laborbedingungen.
- L. Saouter et al., “Photobiodegradation of Windel Materials in the Environment”, Polymer Degradation and Stability Journal, 1998. Untersuchung des Abbaus von Windel-Polymeren unter UV-Licht- und Ozon-Einfluss.
- M. Burlion et al., “Development of an accelerated method for the assessment of the biodegradability of hospital waste”, Waste Management, 2017. Studie über Windel-Zersetzung durch Mikroorganismen (nach 30 Jahren nur 10% Abbau).
- Umweltbundesamt, “Hausmüllentsorgung”, 2015. Statistische Daten zu Windelanteil und -entsorgung in Deutschland.
Die meisten dieser Studien deuten darauf hin, dass Einweg-Windeln unter realen Bedingungen sehr langsam über mehrere hundert Jahre verrotten.
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