In vielen Familien schleicht die Zahnfee in der Nacht ins Kinderzimmer, um den verlorenen Milchzahn des Kindes, gegen ein Geschenk einzutauschen. Feen sind Fabelwesen, die aus früheren Zeiten stammen und auch heute noch eine ganz bestimmte Bedeutung haben.
So ist auch die Geschichte der Zahnfee ein Mythos aus vergangener Zeit und keinesfalls eine neumodische Erfindung.
Mit Spannung sehnen Eltern den Tag herbei, an dem ihr Baby das erste Milchzähnchen bekommt. Einige Jahre später sind es die Kinder selbst, die ungeduldig darauf warten, dass sie den ersten Milchzahn wieder verlieren. Schließlich ist der Zahnwechsel nicht nur ein Zeichen dafür, dass sie jetzt bald zu den „Großen“ gehören. Denn wenn der erste Milchzahn heftig wackelt, dann kommt bestimmt auch bald die Zahnfee vorbei.
Wer hat die Zahnfee erfunden?
Dieser Mythos hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt. Erzählungen über gute Feen, die heimlich ausgefallene Milchzähne einsammeln, verbreiteten sich vor allem im 19. und 20. Jahrhundert sehr stark. Das sah im Mittelalter allerdings ganz anders aus. Aberglaube war seinerzeit stark verbreitet. Die Menschen fürchteten sich vor Hexen und ihren magischen Fähigkeiten.
Als Ritual am Übergang vom Kindes- zum Jugendalter war es daher üblich, Zähne und Haare zu verbrennen und zu vernichten. So wollte man verhindern, dass böse Wesen diese Dinge nutzen, um Kinder zu verhexen. Man geht davon aus, dass die heutige Zahnfee auf diese Rituale zurückgeht. Im Laufe der Jahrhunderte folgte der Wandel von der Hexe zur guten Fee. Den einen Erfinder der Zahnfee gibt es daher sicherlich nicht.
Im Jahr 1927 wurde ein kleines Theaterstück mit dem Titel „The Tooth Fairy“ von Esther Watkins Arnold aufgeführt. Gut 20 Jahre später erlebte die Fee mit der Geschichte „The Tooth Fairy“ (1949) von Lee Rogow einen regelrechten Boom.
Warum kommt die Zahnfee?
Die Zahnfee ist ein freundliches Fabelwesen, das sich nachts in die Kinderzimmer schleicht. Dort sammelt sie die Milchzähnchen ein, die die kleinen Kinder unters Kopfkissen oder auf ihren Nachttisch gelegt haben. Als Dank hinterlässt die Fee ein Geschenk, zum Beispiel in Form eines Geldstücks oder anderer Kleinigkeiten.
Woher kommt der Brauch? Gibt es die Zahnfee auch in anderen Ländern?
Durch die Veröffentlichung der Geschichte „The Tooth Fairy“ fand die Fee vor allem in Amerika großen Anklang. Dann schwappte diese Tradition rund um den Zahnwechsel nach England und ganz Europa hinüber. Auch in anderen Ländern dieser Welt sind Rituale rund um den ersten Wackelzahn beliebt, wobei sich die Gepflogenheiten durchaus voneinander unterscheiden können. Und es ist nicht immer eine Zahnfee, die die Milchzähne einsammelt.
Magischer Brauch: So wird die Zahnfee in anderen Ländern zelebriert
- In Frankreich erschien im 17. Jahrhundert die Geschichte „La Bonne Petite Souris“ – „Die gute kleine Maus“. Und auch in Russland ist es üblich, dass die Zahnmaus das Einsammeln übernimmt. Als Dankeschön hinterlässt sie ein Geschenk.
- „Ratón Pérez“ heißt die Zahnmaus in Spanien. Sie geht auf eine Geschichte des Jesuitenpaters Luis Coloma zurück.
- Weder Maus noch Fee: Wenn das erste Zähnchen wackelt, warten Jungen und Mädchen in der Schweiz sehnsüchtig auf den Besuch einer Ameise. Sie belohnt den Zahn unterm Kopfkissen mit einem kleinen Geschenk.
- Kinder in Polen vergraben ihren ersten Wackelzahn im Garten. Damit verbinden sie die Hoffnung, dass die nachfolgenden Zähne stets gut wachsen.
- Hoch hinaus heißt das Stichwort in Japan und anderen Ländern Asiens. Hier ist es üblich, den ersten Milchzahn auf das Hausdach zu werfen. Das verheißt Glück. Auch in Osteuropa, zum Beispiel in Rumänien, ist dieses Ritual beliebt.
- Ein Blick nach Mittelamerika: In El Salvador kümmert sich ein Hase um die Milchzähne.
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Wer spielt die Zahnfee?
Das geheimnisvolle Fabelwesen spielen natürlich Sie! Der Besuch der Zahnfee ist eine wunderbare Tradition, mit deren Hilfe Sie Ihren Kindern die Sorge vor dem Zahnwechsel nehmen können. Und es liegt in Ihrer Hand, diesem Ritual eine ganz persönliche Note zu geben.
Kommt der Zahn am Abend unter das Kopfkissen? Oder legt der Nachwuchs ihn in ein Gefäß auf den Nachttisch? Letztere Variante hat den Vorteil, dass Sie am späten Abend nicht anfangen müssen, danach zu suchen. Wenn es unglücklich läuft, könnte Ihr Schatz sogar davon aufwachen … Oder Sie wickeln den Wackelzahn in ein Tuch oder packen ihn in ein Döschen. Das erleichtert das nächtliche Suchen.
Und Sie können Ihren Nachwuchs auch trösten, für den Fall, dass die Kinder ihren Zahn versehentlich verschlucken oder verlieren. Denn die Zahnfee bekommt natürlich alles mit. Und sie weiß, dass der Wackelzahn tatsächlich ausgefallen ist. Eine Belohnung gibt es daher trotzdem!
Wie oft kommt die Zahnfee?
Ob die Zahnfee ausschließlich beim ersten Mal kommt oder sich auch die nachfolgenden Zähnchen holt: Das ist Ihre Entscheidung als Eltern. Allerdings verhält es sich mit diesem Ritual wie mit allen anderen Ereignissen, die nur einmal geschehen: Sie werden zu etwas ganz Besonderem. Kommt die Fee dagegen jedes Mal, wenn ein Milchzahn wackelt und ausfällt, kann es gut sein, dass dieser Brauch seinen Reiz verliert.
Was bringt die Zahnfee?
Auch bei der Frage nach Geschenkideen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihr Nachwuchs wird sich über die eine oder andere Geldmünze für das Sparschwein sicherlich genauso freuen wie über eine hübsche Aufmerksamkeit. Auch für kleine Geschenke gibt’s jede Menge Tipps und Ideen.
Wann der erste Wackelzahn ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Kindern ist dies schon mit vier Jahren der Fall. Andere müssen bis zum Beginn der Grundschulzeit warten. Entsprechend können Sie natürlich auch die Geschenke altersgerecht anpassen.
- Der Klassiker: Schenken Sie ihrem Kind eine hübsche Zahndose ganz nach seinem Geschmack. Darin kann es auch die künftigen Wackelzähne prima als „Trophäe“ aufbewahren.
- Spielzeugfiguren
- Haarspangen, Haargummis & Co. sind hübsche Geschenkideen für kleine Mädchen
- Aufkleber, Tattoos
- Schreibwaren wie hübsche Stifte oder Radiergummis
- Beliebt bei den Jungs: Fahrzeuge
- Kleine Bücher
- Wenn Sie kreativ sind, können Sie Ihrem Kind natürlich auch etwas Originelles basteln oder nähen.
Eine besondere Erinnerung an die erste Zahnlücke ist es für die Kinder zudem, wenn Sie ihnen im Auftrag der Fee eine kleine Nachricht zukommen lassen. Ein Kärtchen oder ein Brief aus Feenhand lässt Kinderaugen leuchten und hat durchaus pädagogischen Nutzen. So können Sie beispielsweise den Rat anbringen, die bleibenden Zähne immer gut zu putzen. Und sie können ihnen im Auftrag der Fee natürlich auch Tipps zur Zahnpflege geben …
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Was macht die Zahnfee mit den Milchzähnen?
Diese Frage kommt bestimmt. Sie sollten sich also bereits im Vorfeld überlegen, was Sie Ihrem Kind darauf antworten. Hier einige Tipps und Ideen:
- Die Fee benötigt die Milchzähnchen dringend als Baumaterial. Denn das Schloss im Feenreich besteht aus strahlend weißen Milchzähnen.
- Sie sind wichtige Zutaten eines Zaubertranks, mit dessen Hilfe die Fee ihre magischen Fähigkeiten behält.
- Die Milchzähne sind für andere Babys bestimmt, die jetzt gerade zahnen. Alle Milchzähne werden dafür an einer Stelle im Feenreich gesammelt.
Wenn Ihr Kind seinen ersten Zahn nicht hergeben, sondern unbedingt behalten möchte, haben Sie noch eine andere Möglichkeit. Erklären Sie ihm doch, dass die Fee nachts kontrolliert, ob mit den Zähnen alles in Ordnung ist und sie ordentlich geputzt sind. Ist das der Fall, hinterlässt sie zur Belohnung ein Geschenk und Ihr Sohn oder Ihre Tochter kann das Zähnchen behalten.
Fazit
Der Besuch der Zahnfee ist ein wunderbarer Brauch. Sie haben es selbst in der Hand, dieses Ritual zum Zahnwechsel in Ihrer Familie zu pflegen und weiterzugeben. Vielleicht gibt es ja schon Traditionen, die Sie von Ihren Eltern kennen und gerne weitergeben möchten? Gestalten Sie den Ablauf ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen. Auch ihr Kind wird sich später sicherlich gerne daran erinnern. Zugleich können Sie den Brauch nutzen, um ihm die Bedeutung gründlicher Zahnpflege näherzubringen.
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