Wie schön wäre es, wenn dieses Thema gar nicht mehr angesprochen werden müsste, weil Fehlgeburten nicht mehr vorkommen würden. Trotz modernster Medizin verlieren jedoch werdende Eltern nach wie vor häufig ihren Nachwuchs durch Fehlgeburten, und den Betroffenen hilft das Wissen darum, mit dem Verlust nicht alleine zu stehen, zumeist nicht wirklich weiter.
Von einer Fehlgeburt beziehungsweise einem Abort spricht man,
- wenn die Schwangerschaft innerhalb der ersten 28 Wochen endet,
- wenn das herangewachsene Kind weniger als 500 Gramm wiegt
- und nach der Geburt keine Lebenszeichen festzustellen sind
(Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)
Eine Fehlgeburt kann durch genetische, hormonelle oder andere belastende Störungen ausgelöst werden. Ob es zu einer Fehlgeburt kommt oder nicht, kann leider nicht entscheidend beeinflusst werden, auch die medizinische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat nicht dazu geführt, dass Fehlgeburten per se verhindert werden könnten. Allerdings ist mittlerweile bekannt, dass eine werdende Mutter durch eine gesunde, stressfreie Lebensweise den Schwangerschaftsverlauf positiv mitgestalten kann. Anders gesagt: Wer auf Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten verzichtet, auf eine ausgewogene Ernährung achtet und stressverursachende Situationen meidet, vergrößert das Risiko einer Fehlgeburt zumindest nicht. Auch wenn dies keine Garantie dafür ist, dass mit der Schwangerschaft alles glatt geht – diese Lebensweise ist für das ungeborene Kind wie auch für das Empfinden der werdenden Mutter ohnehin die gesündeste und daher für die gesamte Schwangerschaft zu empfehlen. Besonders Paare, die die Schwangerschaft zuvor bewusst geplant haben, leiden stark unter dem Verlust, doch auch die plötzliche Beendigung einer ungeplanten Schwangerschaft durch eine Fehlgeburt bedarf der psychischen Verarbeitung. Die werdenden Eltern haben bereits begonnen, sich auf ein Leben mit Kind einzustellen, haben die Neuigkeit mitunter schon ihren Angehörigen mitgeteilt, nach Namen gesucht und ihren beruflichen Alltag neu geplant. Sich nach einer Fehlgeburt Zeit für die Trauer und den Abschied zu nehmen, ist also sowohl für die Mutter als auch für den Vater extrem wichtig. Manche Paare tun dies im Stillen, andere sprechen mit ihrer Familie und ihren Freunden darüber. Welches der geeignete Weg ist, hängt von etlichen individuellen Faktoren ab.
Tröstend ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass eine Fehlgeburt nicht bedeutet, gar kein Kind zur Welt bringen zu können. Zahlreiche Frauen, die nach einer Fehlgeburt erneut schwanger wurden – und das häufig bereits kurze Zeit später –, sind heute glückliche Mütter.
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