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Nach der 12. Schwangerschaftswoche ist das Risiko einer Fehlgeburt mit etwa 2% relativ gering geworden. Droht dennoch eine Frühgeburt oder hat sich diese schon vollzogen, so ist oft eine Muttermundschwäche, auch Zervixinsuffizienz genannt, verantwortlich. Diese kommt am häufigsten zwischen dem vierten und dem sechsten Monat vor. Dabei öffnet sich der Gebärmutterhals vorzeitig. Eigentlich müsste dieser aber bis zu den Wehen fest verschlossen sein, damit Uterus und Baby sicher vor Infektionen geschützt sind.
Der Zustand des Muttermundes kann am besten im vaginalen Ultraschall beurteilt werden. Die genaue Ursache der Zervixinsuffizienz ist bis heute nicht bekannt. Vermutet wird ein Zusammenhang zwischen vorausgegangenen Operationen am Muttermund oder Infektionen.
Wenn eine Muttermundschwäche festgestellt worden ist, kann dieser ab dem vierten Schwangerschaftsmonat mittels Cerclage zugenäht werden. Dabei wird ein dünnes Kunststoffbändchen um den Gebärmutterhals gelegt und fest zugezogen. Dieser Eingriff erfolgt unter Narkose. Etwa zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin wird die Naht wieder gezogen. Neuerdings werden auch häufig Cerclage-Pessare eingelegt. Dieser Ring aus weichem Gummi kann ohne Narkose eingesetzt werden und ist ebenfalls eine wirksame Therapie bei einer festgestellten Muttermundschwäche. Nach einer Cerclage raten die Ärzte im Regelfall dazu, bis zur Geburt auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.
Da die genaue Entstehung einer Zervixinsuffizienz ungeklärt ist, kann keine Frau sich mit absoluter Sicherheit davor schützen. Wenn Operationen vor der Schwangerschaft durchgeführt worden sind, die zu einer Schwäche des Muttermundes führen können, sollte der Gynäkologe unbedingt darauf hingewiesen werden. Zudem kann die werdende Mutter darauf achten, Infektionen vorzubeugen: So sollte zum Beispiel nicht grundlos mit den Fingern in der Scheide getastet werden, denn auch so können Infektionen aufsteigen.
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