Nabelschnurblut ist eine einzigartige Quelle von Stammzellen. Stammzellen sind Zellen die sich noch nicht ausdifferenziert haben und daher quasi noch „alles werden“ können. Das führt dazu, dass die eigenen Stammzellen einem helfen können Heilungsprozesse voranzutreiben. In der heutigen Wissenschaft werden Stammzellen als die Hoffnungsträger der Medizin bezeichnet.
Es lohnt sich also über die Einlagerung dieser besonderen Zellen nachzudenken. Ein weiterer Vorteil von Nabelschnurblut ist, dass es jung ist. Es ist nicht beeinträchtigt durch die Umgebung oder Umwelt und in der Regel frei von jeglichen Bakterien oder Viren.
Warum sollte man Nabelschnurblut einlagern?
Die Einlagerung von Nabelschnurblut wird immer normaler in der heutigen Gesellschaft. Denn, wie oben erwähnt, Nabelschnurblut ist so einzigartig wie der eigene Fingerabdruck und kann gegen eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt werden.
Zum Beispiel wird es häufig bei angeborenen Herzkrankheiten oder als Ersatz von Knochen-, Haut- und/oder Knorpelgewebe eingesetzt. Aber das Potential von Nabelschnurblut geht weiter über das hinaus.
Die Wissenschaft hat es bereits geschafft erste Organe in Petri Schalen aus Stammzellen zu züchten. Das Ganze nennt sich „Tissue Engineering“. Während die ersten Ergebnisse durchaus vielversprechend sind, ist die Forschung noch weit entfernt davon gezüchtete Organe zu transplantieren.
Wie funktioniert die Einlagerung eigentlich?
Die Einlagerung funktioniert in drei einfachen Schritten. Zunächst sollten Sie sich ausführlich informieren, wo Sie Ihr Nabelschnurblut einlagern möchten. Nachdem Sie ein passendes Angebot für sich gefunden haben und einen Vertrag abgeschlossen haben, bekommen Sie das Entnahme Paket zugesandt.
Das Entnahme Paket müssen Sie mit ins Krankenhaus zur Geburt bringen. Dort kann das Nabelschnurblut sowie Gewebe fachgerecht entnommen werden und zu Ihrem Vertragspartner zurück geschickt werden. Der Entnahmeprozess ist absolut ungefährlich für Mutter und Kind.
Sobald das Entnahme Paket bei Ihrem Vertragspartner angekommen ist werden die Stammzellen überprüft und aufbereitet bevor sie eingefroren und gelagert werden können.
Was kostet die Einlagerung?
Der größte Teil, der eingefrorenen Stammzellen, lagert in privaten Unternehmen. Diese Unternehmen berechnen für die Entnahme und Einlagerung, eine einmalige Zahlung von ca. 2000 – 2500 Euro. Bei einigen Blutbanken, werden außerdem noch monatliche Beträge von ca. 6 – 30 Euro erhoben.
Die privaten Unternehmen versprechen, dass die eingelagerten Stammzellen, 20 Jahre aufbewahrt werden. Nach Ablauf dieser Zeit, können die Eltern oder deren Kinder, die Einlagerung fortführen, wird dies nicht erwünscht, werden laut Angaben der Nabelschnurbanken, die eingelagerten Stammzellen vernichtet.
Es gibt einige private Krankenkassen, die Partnerverträge mit Nabelschnurblutbanken haben, dort werden die Kosten der Einlagerung, teilweise oder sogar komplett übernommen.
Doch was passiert, wenn eine Nabelschnurbank Konkurs anmelden muss? Die meisten Blutbanken sind als GmbH organisiert, im Falle einer Insolvenz ist die weitere Einlagerung der Stammzellen nicht mehr gewährleistet. Auf Nachfragen in einigen Blutbanken, konnte nur eine Nabelschnurblutbank versichern, dass die Eingelagerten Stammzellen sicher sind, da sich die Stammzellen in einer Staatlichen Blutbank befinden und vorab eine Zahlung an die staatliche Institution getätigt wurde.
Bei allen anderen Blutbanken, wurde nur erklärt, dass im Falle einer Insolvenz, nach einer Möglichkeit der Fremdeinlagerung gesucht werde. Wer dennoch Nabelschnurblut spenden möchte, sollte dies über eine stattliche Institution machen, hier fallen keine Kosten an und ein Konkurs ist auch nicht möglich.
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