Schwanger oder nicht, das ist die Frage. Heute haben es Frauen leicht als ihre Großmütter. Bleibt die monatliche Blutung aus, wird zuerst daheim „der Stand der Dinge“ anhand eines Schwangerschaftstests kontrolliert. Mit den so genannten „Stäbchenschnelltests“ eine simple Angelegenheit; die Produkte sind in Apotheken und Drogerien freiverkäuflich, einfach handzuhaben und recht zuverlässig.
Was passiert im Körper der Frau?
Von Zeitpunkt der Befruchtung bis zum Eintreffen der Eizelle vor Ort vergehen einige Tage. Hat sich die dann befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet, bildet die Plazenta das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin). Die Konzentration des hCG steigt kontinuierlich an, jeden zweiten Tag verdoppelt sich der Spiegel. Zwischen achter und zehnter Schwangerschaftswoche erreicht das Hormon seinen Scheitel.
Etwa sieben Tage dauert es, bis das hCG im Urin nachzuweisen ist; circa 14 Tage nach der Zeugung zeigt sich im Blut der entsprechende Gehalt.
Diese Zeitspanne entspricht den Tagen, die von der fruchtbaren Zyklusmitte bis zum geplanten Einsetzen der Menstruation. Genau dann, wenn Sicherheit gewünscht wird, kann getestet werden.
Was passiert während des Schwangerschaftstests?
Handelsübliche Tests arbeiten auf der Basis einer Antikörperreaktion. Dazu werden die Teststreifen mit hCG-Antikörpern versehen. Beim Eintauchen in den Harn sammeln sich daran die im Urin enthaltenen hCG-Antigene. Zusatzstoffe wandeln diese Reaktion ein sichtbares Endresultat um. Färbt sich der Streifen, besteht Grund zur Freude. Zeigt sich (noch) nichts, war das Messdatum entweder zu früh (hCG-Wert zu niedrig) oder es liegt keine Schwangerschaft vor.
Seit einiger Zeit sind „Frühtests“ auf dem Markt, deren Hersteller mit „Gewissheit noch vor der Regel“ werben. Sie ermitteln wie die konventionellen Schwangerschaftstests auch „nur“ die hCG-Konzentration im Urin. Nur eben zeitiger. Die Fehlerquote ist daher höher als bei den Klassikern. In diesem Falle zahlt sich Abwarten in barer Münze aus.
Wenn Sie folgende Tipps beherzigen, können Sie mit einem aussagekräftigen Ergebnis rechnen:
- Gedulden Sie sich bis zum errechneten Beginn der Monatsblutung.
- Morgens nach dem Aufstehen ist die beste Zeit für den Test. Der Morgenurin enthält die höchste Konzentration an hCG. Tagsüber scheiden die Nieren öfter aus, der Harn ist wässriger und der hCG-Spiegel demzufolge niedriger.
- Wenn Sie doch tagsüber testen wollen: Ausnahmsweise Trinkmenge reduzieren.
- Nicht vergessen: Die Packungsbeilage erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Testen vorgehen. Trotz der Aufregung muss soviel Zeit sein!
- Schmerzmittel, Antibiotika, Kontrazeptiva (Pille) oder die Einnahme von Clomiphencitrat (Hormontherapie bei Kinderwunsch) beeinträchtigen das Resultat nicht.
- Achtung: Achten Sie auf Haltbarkeitsdatum und Lagerung Ihres Tests. Wärme, falsche Anwendung oder Seife auf dem Teststreifen beeinflussen das Testergebnis. Eierstockzysten, Menopause oder eine Extrauterinschwangerschaft (Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft) liefern falsche Daten.
Bluttest und Ultraschall
Stäbchenschnelltests sind die umkomplizierte Version für den Hausgebrauch. Die hCG-Bestimmung im Blut hingegen erfordert 24 Stunden Wartezeit, erlaubt aber den exakten Nachweis und die präzise Bestimmung von ?-hCG (Untereinheit des Hormons). Die Blutuntersuchung wird bei Verdacht auf Extrauterinschwangerschaften empfohlen.
Hat Ihr Test „positiv“ angezeigt, sollten Sie zeitnah ein Termin beim Gynäkologen vereinbaren. Er wird Ihre Schwangerschaft im Ultraschall bestätigen. Freuen Sie sich auf „großes Babykino“: Schon in der fünften Woche ist der Embryo zu sehen, in der achten Woche hören Sie das Herz des Winzlings schlagen.
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