Prolaktin und die Milchproduktion:
Um darauf einzugehen, um was genau es sich bei der Vormilch handelt, ist es zunächst notwendig, den Vorgang der Milchproduktion im Allgemeinen zu erklären: So setzt die Milchproduktion während der ersten 24 bis 48 Stunden, nachdem das Kind geboren wurde, ein. Diese Phase nennt man Laktogenese; sie beginnt, wenn die Hormon produzierende Plazenta vom Körper ausgestoßen wird, was mit einer plötzlichen Senkung des Progesteron- und Östrogenspiegels des mütterlichen Körpers einhergeht. Parallel dazu kommt es zu einer Erhöhung des Hormons Prolaktin, das in der Hypophyse produziert wird und dafür sorgt, dass der Körper weiß, dass nun viel Milch produziert werden muss, um dem Baby genügend Nahrung geben zu können.
Außerdem erfüllt Prolaktin noch eine weitere wichtige Funktion: Es löst „Muttergefühle“ aus und ist somit ein wichtiger Faktor für die Mutter-Kind- Beziehung. Zu den weiteren Vorbereitungen des Körpers auf das Stillen zählt, dass viel Blut den Alveolen zugeführt wird, was dazu führt, dass die Brust der stillenden Mutter prall und fest wirkt. Aufgrund der geschwollenen Adern und der einsetzenden Produktion der Milch können sich die Brüste für einen gewissen Zeitraum wund anfühlen und etwas schmerzen, dieser Zustand findet allerdings im Zuge des Stillens während der ersten Tage nach der Geburt schnell ein Ende.
Die Vormilch:
Nachdem nun der Vorgang, der zur Milchproduktion führt, geklärt ist, geht es nun um die Milch der Mutter, mit der das Baby während der ersten Tage ernährt wird: Es handelt sich hier um die Vormilch, eine proteinhaltige, fettarme Flüssigkeit, die eine cremige Konsistenz aufweist. Eine andere Bezeichnung ist Kolostrum.
Meistens fließen bereits einige Wochen vor der Geburt immer wieder ein paar Tropfen von dieser dicklichen, weißen Substanz aus den Brustwarzen der werdenden Mutter. Diese besondere Milch entsteht bei der Auflösung der Zellen in der Mitte der Milchbläschen, wenn diese anschließend durch die Milchkanäle zu den Brustwarzen fließen.
Bei der Vormilch handelt es sich um eine besonders leicht verdauliche, vom Organismus des Babys gut verwertbare und gehaltvolle Flüssigkeiten, die zusätzlich mit so genannten Immunglobuline angereicht ist, das sind krankheitsbekämpfende Antikörper, die positiv auf das Immunsystem des Neugeborenen einwirken. Die Muttermilch konstituiert sich dann im Laufe der nächsten Tage, doch reicht zu Beginn die Vormilch völlig aus, um alle Bedürfnisse des Säuglings zu befriedigen, eine Zufütterung ist nicht notwendig, ja sogar nicht zu empfehlen, denn wenn das Baby seltener an der Brust saugt, führt dies zu einer geringeren Produktion an Muttermilch, was nicht positiv für die weitere Milchproduktion in ausreichender Menge ist.
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