Brustsoor gehören zu den häufigsten Stillproblemen frischgebackener Mütter, denn in dieser Zeit sind Frauen besonders anfällig für eine solche Erkrankung.
Meistens wird die Pilzinfektion von der Mutter auf den Säugling übertragen, beispielsweise beim Stillen oder auch durch eine verminderte Hygiene beim Wickeln des Babys. Frauen bemerken die Soorinfektion in manchen Fällen zunächst einmal bei ihrem Kind, obwohl sie selbst schon länger von der Candidose betroffen sind.
Die Übertragung des Candida albicans Pilzes auf das Neugeborene kann aber auch direkt bei der Geburt stattfinden. Das ist dann der Fall, wenn die Mutter selbst unter einem Scheidensoor leidet und das Neugeborene die infektiösen Erreger auf dem „Geburtsweg“ mitnimmt.
Brustsoor ist eine Infektionserkrankung, die in der Stillzeit leider oftmals unterschätzt wird. Ein genaues Hinschauen und eine adäquate Therapie bei Soor sind jedoch sehr wichtig, denn die Infektion bereitet den betroffenen Müttern große Beschwerden und meist auch Schmerzen.
Brustsoor – was ist das genau?
Brustsoor ist eine ansteckende Soor-Infektion, die durch Candida-Pilzsporen hervorgerufen wird. Aus diesem Grund ist auch von einer Candidose die Rede. Die meisten Infektionen lassen sich auf den Hefepilzerreger Candida albicans zurückführen, doch auch andere Candida-Arten können die Beschwerden hervorrufen.
Diese Infektionserkrankung betrifft in den meisten Fällen zeitgleich das Baby und die Mutter: Beim Säugling kann sich der Pilzbefall in Form von Windelsoor oder Mundsoor äußern, bei der Mutter tritt hingegen ein Scheiden- oder Brustsoor auf. Ist einer der beiden mit dem Erreger infiziert, kommt es zu einer gegenseitigen Ansteckung. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, immer beide zu behandeln.
Ursache für Brustsoor: Wie entsteht eine Soor-Infektion der Brust?
Der Hefepilz Candida albicans ist auf den Schleimhäuten des Körpers – so zum Beispiel im Vaginalbereich, im Verdauungstrakt oder im Mundraum – natürlicherweise angesiedelt. Zwischen ihm und den anderen Mikroorganismen muss jedoch eine ausgewogene Balance herrschen. Vermehrt sich der Hefepilz hingegen zu stark und gewinnt so die Überhand, kommt es zu einem Ungleichgewicht und somit zu einer Pilzinfektion.
Es gibt viele verschiedene Gründe für ein solches Ungleichgewicht. Bei frischgebackenen Müttern sind es oftmals:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Stress
- geschwächtes Immunsystem
- eine einseitige und falsche Ernährungsweise (Vitaminmangel)
- geschwächte Immunabwehr
- Einnahme bestimmter Arzneimittelpräparate wie zum Beispiel Antibiotika
- Falsche Hygienemaßnahmen.
Durch welche Symptome äußert sich ein Brustsoor?
Der Brustsoor ist ein Pilzbefall, der sowohl die Hautoberfläche der Brust wie auch die Mundschleimhäute des Säuglings betreffen kann. Die Symptome können aber nicht immer zeitgleich bei Baby und Mutter beobachtet werden.
Kommt es zu einer klaren Diagnose der Candidose, so müssen sowohl das Baby wie auch die Mutter adäquat behandelt werden, um einen sogenannten „Ping-Pong-Effekt“, also eine gegenseitige Übertragung zu vermeiden.
- Zu Beginn der Soor-Infektion klagen betroffende Mütter in den meisten Fällen über sehr starke Schmerzen im Brustwarzenbereich. Die stechenden Schmerzen resultieren, indem die entzündungsbedingt geschwollenen Milchgänge nach ihrer Entleerung wieder neu aufgefüllt werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es zur Auslösung des Milchspender-Reflexes kommt und auch zwischen den einzelnen Stillmahlzeiten.
- Wenn sich der Soor von den wunden Brustwarzen aus weiter nach innen ins Brustgewebe ausbreitet, klagen die betroffenen Frauen meistens über sehr heftige brennende Schmerzen.
Mögliche Soor-Symptome bei der stillenden Mama
- Stechende und brennende Schmerzen an der Brust, vor allem beim Stillen. Die typischen Schmerzbeschwerden sind oft ein Hinweis auf die entzündeten Milchgänge.
- Brennende, juckende, schmerzende und wunde Brustwarzen (Mamillen), die nicht abheilen
- Schwellungen der Brust
- Hautrötungen
- Farbveränderungen des Brustwarzenhofs. In manchen Fällen kann die Haut um die Brustwarze herum auch einen perlmuttartigen Glanz annehmen.
- Pickelchen, Bläschen und Pusteln („Ausschlag“)
- Trocken-weiße Beläge, rissige und schuppige Hautbereiche, vor allem um die wunden Brustwarzen herum.
- Möglicherweise können auch andere Körperbereiche von einer Pilzinfektion betroffen sein, so beispielsweise ein Vaginalpilz.
Mögliche Soor-Symptome beim Säugling
- Gerötete Schleimhautstellen im Mundraum des Babys mit schwer oder gar nicht abwischbaren weißen Belägen (Mundsoor)
- Sehr wunder, pickeliger und intensiv roter Po (Windelsoor): Auch hier braucht es eine langfristige Therapie.
- Brustverweigerung, Stillstreik sowie ein verändertes Trinkverhalten des Babys können ebenso auf eine Candidose hindeuten.
- Auch ein Gefühl des Unwohlseins – aufgrund des Juckreizes im Mund des Babys – ist ein mögliches Soor-Symptom.
Handelt es sich um Brustsoor oder doch um eine andere Erkrankung?
In der Stillzeit kann es zu den verschiedensten Beschwerden, kommen, die sich durch ganz unterschiedliche Symptome bemerkbar machen können. Auch wenn Du das ein oder andere oben genannte Symptom feststellen kannst, so bedeutet das nicht automatisch, dass Du unter einer Soorinfektion leidest. Es kann auch andere Ursachen für Deine Beschwerden geben.
Auch ein ungünstiges Saugen Deines Babys an der Brust kann beispielsweise starke Schmerzen hervorrufen und das Risiko für Soor oder einer bakteriellen Infektion erhöhen.
Vorsicht vor Verwechslungsgefahr:
- Bei einer entzündeten Brust kann es sich auch um eine Mastitis handeln.
- Einseitige stechende Brustschmerzen, die vor allem im Rahmen der Stillmahlzeiten auftreten, können auch durch einen Milchstau – also eine Verstopfung der Milchgänge – hervorgerufen werden.
- Sehr starke brennende Schmerzbeschwerden nach dem Stillen des Babys können auch auf das sogenannte „Raynaud-Syndrom“ hindeuten: Hierbei ist die Durchblutung der Brustwarzen beeinträchtigt.
Plötzliche heftige Schmerzen, bis tief ins Brustgewebe hinein, sowie eine bläuliche oder weiße Verfärbung der Brustwarzen gehören auch zu den eindeutigsten Zeichen für einen sogenannten Vasopasmus, einem Krampf in der Brustwarze. Solche Brustwarzenkrämpfe gehören zu den Auslösern des Raynaud-Syndroms.
Übrigens: Soor-Infektionen und Brustwarzenkrämpfe (Vasopasmen) treten häufig zeitgleich auf und müssen auch parallel medizinisch behandelt werden.
- Auch bakterielle Brustinfektionen können ähnliche Symptome wie eine Pilzinfektion auslösen. Nicht selten kommen Soor-Infektionen und bakterielle Infektionen gleichzeitig vor.
Es ist kaum möglich, den Unterschied selbst zu erkennen. Daher solltest Du Dich bei jeglichen Schmerzen an der Brust oder bei Verdacht auf Brustsoor an Deinen behandelnden Arzt oder Deine Hebamme wenden und die Ursachen konkret abklären lassen.
Ist Brustsoor ansteckend?
Soor ist eine sehr infektiöse Erkrankung, die sehr leicht zwischen Baby und Mutter übertragbar ist.
Wenn eine Soorinfektion vorliegt, müssen beide behandelt werden, auch wenn sich die Symptome nur bei der Mutter beziehungsweise nur beim Säugling zeigen. Darüber hinaus muss auf eine sehr gute, jedoch nicht übertriebene Hygiene geachtet werden.
Wenn Du einen Pilzbefall vermutest oder bereits eine klare Diagnose erhalten hast, solltest Du:
- häufig Deine Hände waschen, vor allem vor sowie nach dem Wickeln. Auch vor und nach den Stillmahlzeiten ist eine adäquate Handhygiene das A und O.
- die Hände des Babys regelmäßig waschen, vor allem dann, wenn es die Fingerchen oft in den Mund steckt.
- nach den Stillmahlzeiten die Brust mit lauwarmem, klarem Wasser abspülen und anschließend lufttrocknen lassen. Zwischendurch kannst Du Deine Brust auch mit mildem Seifenwasser reinigen.
Du darfst weiterhin Deinen kleinen Schatz stillen, doch im Fall einer Soor-Infektion solltest Du Deine Muttermilch nicht einfrieren.
- während der Pilzinfektion keine Milchreste an den Brustwarzen trocknen lassen.
- Stilleinlagen häufig wechseln. Um die Ansteckungsgefahr so niedrig wie möglich zu halten empfehlen während dieser Zeit Wegwerf-Stilleinlagen.
- Still-BHs aus kochfester Baumwolle bevorzugen und häufig wechseln
- Du solltest auch unbedingt darauf achten, dass die Brust nicht zu feucht wird.
- Lass ausreichend Luft an die Haut. Das ist besonders wichtig für die zarte Baby-Haut im Fall eines Windelsoors.
- Alles, was Dein Baby in den Mund steckt, muss täglich ungefähr 20 Minuten lang abgekocht werden: Hierzu gehören beispielsweise Stillhütchen, sonstige Stillhilfen, Baby-Zahnbürsten, Fläschchen-Sauger, Schnuller, Beißringe usw.
- Still-Bhs, Handtücher, Spucktücher oder verwendete Waschlappen* sollten bereits nach der Einmalverwendung bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden.
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Muss im Fall einer Brustsoor-Infektion abgestillt werden?
Nein, auch bei einer Soor-Infektion darfst Du weiterhin Dein Baby stillen. Schmerzen die Brustwarzen während des Stillens, lege Dein Baby zuerst an die weniger schmerzende Brust an. Stille kürzer, aber dafür häufiger. Zudem ist es sehr wichtig, das Baby in unterschiedlichen Stillpositionen an der Brust anzulegen.
Diagnose Brustsoor: Wie sieht die Therapie aus?
Falls Du den Verdacht hast, unter einer Pilzinfektion zu leiden, solltest Du die Beschwerden und Ursachen unbedingt ärztlich abklären lassen.
In den meisten Fällen wird ein Pilzbefall mit einem sogenannten Antimykotikum behandelt. Damit werden die betroffenen Haut- oder Schleimhautstellen bestrichen. Das Baby bekommt den Arzneimittelwirkstoff für den Mundraum in Gel-Form. Du kannst jedoch auch selbst eine Creme oder Salbe mit demselben oder einem ähnlichen Wirkstoff verwenden.
In ganz schlimmen, aber eher seltenen Fällen, kann zusätzlich auch Cortison oder ein Antibiotikum zum Einsatz werden. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Brustwarzen sehr wund sind und nur äußerst schwer abheilen. Eine solche medikamentöse Behandlung kann jedoch nur in Absprache mit Deiner behandelnden Ärztin bzw. Deinem Arzt erfolgen.
Im Fall eines sehr hartnäckigen Pilzbefalls kann auch eine Ernährungsumstellung sehr gute Resultate hervorbringen: Auf Weißmehlprodukte, Milchprodukte und Zucker solltest Du in erster Linie verzichten. Knoblauch, B-Vitamine, Zink und Probiotika können – beispielsweise in Form von Nahrungsergänzungsmitteln – hingegen sehr hilfreich sein.
Tipp zur Prävention von Brustsoor-Infektionen
Therapiebegleitend können auch Stilleinlagen mit einem hohen Silberanteil von 99,9 % verwendet werden. Durch das Silber kann eine rasche Schmerzlinderung erzielt werden. Darüber hinaus werden krankmachende Keime und auch Bakterien abgetötet. Das beugt Pilzinfektionen oder sonstigen Stillproblemen wirksam vor.
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Wie Dir Silberhütchen bei wunden Brustwarzen helfen können, kannst Du hier in unserem Artikel nachlesen:
Pilzinfektion mit Ansteckungsgefahr für die ganze Familie
Soor ist eine schmerzhafte Krankheit mit dem Hefepilz Candida albicans, der keineswegs unterschätzt werden sollte.
Die Infektion kann sowohl beim Säugling – in Form von Windel- oder Mundsoor – auftreten, aber auch bei der Mutter, in Form von Scheiden- oder Brustsoor. Zudem können sich auch Männer beim Geschlechtsverkehr mit Soor anstecken.
Besteht ein begründeter Verdacht auf eine solche Erkrankung, solltest Du so schnell wie möglich ein Arzt konsultieren, um einen Ping-Pong-Effekt zu vermeiden. Dieser wird in der Regel ein Antimykotikum, also ein Medikament zur Behandlung von Pilzerkrankungen einsetzen. Hiermit wird sowohl die mütterliche Brust wie auch der Mundraum bzw. der Windelbereich des Babys bestrichen.
Das Wichtigste zum Thema “Brustsoor” auf einen Blick:
- Beim Soor handelt es sich um eine Hefepilz-Infektion mit dem Candida-Hefepilzerreger.
- Im Vergleich zu anderen Stillproblemen, die Schmerzen hervorrufen können, tritt eine Soorinfektion in den meisten Fällen erst Tage, Wochen oder gar Monate nach der Geburt des Babys auf.
- Bei einer Soor-Infektion sollte abgepumpte Muttermilch nicht für später eingefroren werden. Vielmehr sollte diese noch am selben Tag aufgebraucht werden. Soor-Pilze werden in der Kälte lediglich inaktiv, aber nicht abgetötet. Wichtig: Kochen Sie die Milchpumpe und das Zubehör nach Gebrauch aus!
- Im Allgemeinen wird zur Therapie ein Antimykotikum – das heißt ein Anti-Pilz-Medikament – verabreicht. Dieses kann in Form von Cremes, Gelen oder Salben einfach auf die Brustwarze aufgetragen werden.
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