Babys beginnen mit dem Zahnen in der Regel zwischen dem vierten und siebten Monat. Um Zahnungsschmerzen zu lindern, greifen sie zu allem, worauf sie kauen können. Hier bietet Eltern der Beißring eine ideale Lösung. Das Angebot ist umfangreich, doch hat der Test ergeben, dass zahlreiche Mängel die Gesundheit der Kleinen gefährden können. Erfahren Sie, welche Beißringe empfohlen werden.
Wie wirkt ein Beißring?
Wenn die ersten Zähnchen von unten aus dem Kiefer nach oben drücken, wird das Zahnfleisch stark belastet. Es kommt zu Beschwerden, wie schmerzhaften Rötungen, Reizungen sowie Schwellungen. Instinktiv greifen die Babys zu Gegenständen, die sie in den Mund stecken, um darauf zu beißen und auf diese Weise den Schmerz zu lindern. Hier machen Sie auch vor Ihren eigenen Händchen kein Halt. Einfacher und vor allem hygienischer können Sie es Ihrem Baby mit einem Beißring machen.
Gute Zahnungshilfen bestehen aus einer relativ harten Basis. Beim darauf Beißen wird das Zahnfleisch massiert, dadurch besser durchblutet und es lindert den Zahnungsschmerz. Des Weiteren gibt es Ausführungen, die ein Gel beinhalten, welches für die Kühlung sorgt. Schwellungen können dadurch gemindert und Schmerzen zumindest für eine kurze Zeit „betäubt“ werden. Zudem führt das Kauen zu einer Beruhigung, was vor allem dann sehr hilfreich ist, wenn die Kleinen durch das Zahnen sehr quengelig und weinerlich sind.
Vorsicht vor Zahnungshilfen mit Schadstoffen
Testergebnisse von Beißringen
Öko-Test* hat aktuell 20 Beißringe* genauer unter die Lupe genommen. Der Fokus wurde bei den Untersuchungen auf scharfe Kanten, Handlichkeit, Gewicht, Reinigung, Pflege und vor allem die Inhaltsstoffe gelegt. Überraschenderweise schnitten einige Testprodukte mit der Testnote „sehr gut“ ab.
Beißring Test: Note „mangelhaft“ und „ungenügend“
In einem Fall wurde der Schadstoff „polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoff“ kurz PAK, gefunden, weshalb dieser Kühlbeißring in rosa-farbigem Herz-Design aus dem Hause Rossmann die Note „mangelhaft“ von Öko-Test erhielt. Zu bemerken sei, dass der Hersteller einen Prüfbericht übermittelte, aus dem keine PAK-Spuren hervorgehen. Dennoch bleibt die Testinstitution bei dem Ergebnis.
Gleiches, wie beim Rossmann-Produkt, ist beim „Beauty Baby Kühlbeißring“ mit rotem Früchten-Design vorzufinden. Auch hier sind erhöhte PAK-Spuren aufgefallen, weshalb es auch hier nur die Testnote „mangelhaft“ vergeben wird.
„Ungenügend“ lautet die Testnote beim Haba Beißkerl im Frosch-Design. Optische Aufheller, Anilin sowie halogenorganische Verbindungen wurden im Öko-Test gefunden. Erschreckend ist vor allem das Anilin, welches unter dem Verdacht steht, krebserregend zu sein. Es darf auf keinen Fall in Beißringen vorhanden sein, weshalb hier keine andere Bewertung in Betracht kommt.
Testergebnis: Note „sehr gut“
Mit „sehr gut“ und ohne bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe konnten folgende Zahnungshilfen überzeugen:
– Mam Bite & Relax Phase 2 Mini Teether*
– Ravensburger Mini Steps baliba*
– NUK Extra Cool Beißring mit Kühl- und Massageeffekt*
– Philips Avent SCF199/00 Beißring im Elefantendesign, grün*
– Sophie La Girafe So' Pure Circle*
– Walter Beissring Bio*
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Welches Material ist für den Beißring das beste?
Grundsätzlich ist das beste Material das, welches 100 Prozent schadstofffrei ist. Unter den besten Beißringen befinden sich Modelle mit unterschiedlichen Materialien.
Naturkautschuk
Naturkautschuk ist bekannt für eine gute Härte und bietet eine überdurchschnittlich hohe Robustheit. Unter den besten Produkten werden sie allerdings nicht als Kühlbeißring angeboten.
Kunststoff
Viele Modelle sind aus Kunststoff hergestellt. Gerade in diesem Bereich finden sich in Tests immer wieder Schadstoffe, vor allem Weichmacher. Achten Sie dementsprechend auf ein schadstoffarmes Produkt und halten Sie sich im Idealfall an die Öko-Testergebnisse. Vielfach werden sie mit gleichzeitiger Kühlfunktion angeboten.
Silikon
Mit Silikon verhält es sich ähnlich, wie mit Kunststoff-Beißringen.
Holz
Holz findet vor allem Gefallen bei Eltern, die auf natürliche Produkte und Umwelt setzen. Unter den besten Beißringen finden Sie einige Modelle, die mit zusätzlichem Spielzeug ausgestattet sind und/oder mit Kunststoff kombiniert sind. Holz besitzt die Eigenschaft einer angenehmen Härte, während Kunststoff dem Baby nochmals ein anderes Kaugefühl vermittelt und dadurch auch ablenkend von den Beschwerden wirkt.
Können Beißringe zerbissen werden?
In der Regel sind die kleinen Kiefer nicht so kraftvoll zusammenzudrücken, dass sie den Beißring durchbeißen könnten. Selbst, wenn die ersten Zähnchen schon herausstehen, ist das nicht möglich. Das Material ist einfach zu hart, was es auch sein sollte, damit es die gewünschte Wirkung zeigt und Schmerzen lindern kann. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Kinder ab etwa drei Jahren sehr wohl Schäden an Beißringen verursachen können. Sie besitzen bereits die Kraft im Kiefer. Ältere Geschwisterkinder sollten entsprechend im Auge behalten werden, sodass sie die Zahnungshilfe nicht in den Mund nehmen.
Wie wird eine Zahnungshilfe angewendet?
Achten Sie darauf, dass die Beißringe sauber sind, damit keine Erreger in den Mund der Kleinen gelangen. Wenn es sich um einen Kühlbeißring handelt, sollte dieser prinzipiell im Kühlschrank gelagert werden, bevor er dem Kind gereicht wird. Wenn es mal schnell gehen soll und es ist vergessen worden, ihn in den Kühlschrank zu legen, können fünf bis zehn Minuten im Gefrierfach die Kühlung übernehmen. Ansonsten ist das Gefrierfach nicht ratsam, weil die noch zarten Schleimhäute der Kleinen durch die Eiskälte verletzt werden können.
Geben Sie ihrem Baby einen Beißring, wenn das Baby sichtlich mit Zahnungsbeschwerden zu kämpfen hat. Das ist meist vor allem erkennbar, wenn es quengelig ist und sich die ganze Hand in den Mund steckt. Geben Sie dem zahnenden Kind den Beißring einfach in die Hand. Es wird ihn automatisch in den Mund führen und schnell merken, dass es ihm guttut. Schlafen die Kleinen ein, können Kühlbeißringe zurück in den Kühlschrank. Das wiederholen Sie mehrmals täglich, damit der zahnende Nachwuchs gut und mit weniger Schmerzen über den Tag und gegebenenfalls die Nacht kommt.
Ab wann sollten Zahnungshilfen zum Einsatz kommen?
Spätestens, wenn Sie bemerken, dass das Zahnen losgeht, ist es sinnvoll, eine Zahnungshilfe zu verwenden. In der Regel macht sich das zuerst durch einen vermehrten Speichelfluss sowie auf dem bewussten Kauen von Gegenständen bemerkbar. Die ersten Zähnchen drücken meist zwischen dem fünften und siebten Monat hoch. Damit Sie für den Fall der Fälle gut vorbereitet sind und nicht plötzlich in der Nacht vom Zahnungsschmerz überrascht werden, ist es sinnvoll, bereits ab dem vierten Lebensmonat eine Zahnungshilfe zu Hause zu haben. Eine zweite Zahnungshilfe ist als Ersatz sinnvoll, falls Sie eine nicht gleich auffinden, beim Besuch der Großeltern vergessen oder auf dem Spaziergang verloren haben.
Sind Beißringe nur als Zahnungshilfe geeignet?
Nein, Babys können Sie in der Regel schon ab dem Moment einen Beißring in das kleine Fäustchen geben, sobald es schon ein wenig greifen kann. Das ist meist nach den ersten vier oder fünf Lebenswochen der Fall. Da Babys in der Regel erst mit drei Monaten gezielt greifen, ist es auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Im Gegensatz zu den Zahnungshilfen sollten in dem Alter weichere Modelle Verwendung finden. Tolle Motive, Formen und Figuren regen das Interesse am Spielen an. Sie können somit bereits im frühen Alter den Sehsinn und die Motorik fördern.
Wie sind Beißringe zu pflegen?
Im Vordergrund der Pflege von Beißringen steht die Hygiene. Vor allem, wenn das Zahnfleisch gereizt ist, ist es sehr empfänglich für das Eindringen von Erregern. Mit einer Zahnungshilfe für das Baby wird das Risiko auf ein Minimum reduziert, sofern präzise die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Als Erstes gilt: bevor Sie die neue Zahnungshilfe Ihrem Baby anbieten, ist diese unbedingt zuvor gründlich zu säubern.
Wenn sie nicht auf einen schmutzigen Boden gefallen sind oder der Hund daran gelegt hat, reicht es in der Regel aus, sie zwischen den Anwendungen unter warmen Wasser abzuspülen. Manche Modelle sind auch spülmaschinenfest und können dort heiß gereinigt werden.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte und wenn eine Desinfektion sinnvoll erscheint, reinigt den Beißring im Sterilisator oder in kochendem Wasser. Hier ist allerdings darauf zu achten, dass es sich um hitzebeständige Materialien handelt, auf die normalerweise die Hersteller hinweisen. Insbesondere bei Kühlbeißringen, in denen eine Kühlflüssigkeit vorhanden ist, sollte genau die Beschreibung durchgelesen werden. Hier kann es vorkommen, dass zu langes Kochen/Sterilisieren das drumherum verlaufende Material porös macht. Damit würde eine Gefahr für Babys bestehen, wenn die ummantelnde Schicht reißt und Kühlflüssigkeit in den Mund läuft.
Quelle: Öko-Test Magazin 02.2020
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