Muttermilch, das ist unumstritten, ist das Beste für Ihr Baby. Jedoch nicht immer klappt es mit dem Stillen. Pre-Nahrung ist dann die Alternative. Mit dieser Muttermilch-Ersatznahrung erhält Ihr Baby von Geburt an alles, was es für eine gesunde Entwicklung braucht. ÖKO-TEST hat 16 Fertigpulver* genau unter die Lupe genommen und die Ergebnisse im Jahrbuch ÖKO- Kinder und Familie für 2020 veröffentlicht. Nur fünf Milchpulver, davon drei Bio-Erzeugnisse, überzeugen mit dem Ergebnis “gut”.
Was ist Pre-Nahrung und wie ist sie zusammengesetzt?
Pre–Nahrung , auch Anfangsmilch genannt, eignet sich für die alleinige Ernährung von Geburt an. Sie enthält alles, was Ihr Baby für eine gesunde Entwicklung braucht. Die Kleinen bekommen sie, genauso wie die Muttermilch, ganz nach ihrem Bedarf.
In ihrer Zusammensetzung kommt diese Ersatznahrung der Muttermilch am nächsten. Die Gehalte an Nährstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen sind an den Bedürfnissen Ihres Babys ausgerichtet. Die Inhaltsstoffe sind gesetzlich geregelt und müssen den strengen rechtlichen Vorgaben der Diät-Verordnung entsprechen.
Die Herstellung des Milchpulvers erfolgt zumeist auf Kuhmilchbasis. Als einziges Kohlenhydrat ist, genauso wie in Muttermilch, Laktose (Milchzucker) enthalten. Anfangsmilch ist ähnlich dünnflüssig wie Muttermilch und sie ist gut bekömmlich.
Eine große Auswahl an Babymilchpulver namhafter Hersteller wie Hipp, Milupa und Nestlé steht im Handel zur Verfügung. In den Drogeriemärkten finden sich zudem zahlreiche Eigenmarkenprodukte. Auch viele Milchpulver in Bio-Qualität werden angeboten. Beliebte und gern gekaufte Pre-Nahrung Marken:
- Bebivita Pre
- Milasan Pre
- Aptamil Pre-Nahrung
- Hipp Bio Combiotik
- Milupa Milumil Pre*
- Beba Pre
- Humana Pre
- Löwenzahn Organics Bio Pre Anfangsmilch
- Töpfer Lactana Bio Anfangsmilch Pre
HA Pre-Nahrung als Alternative bei Allergiegefährdung
Speziell für die Ernährung allergiegefährdeter Säuglinge wurde HA Anfangsmilch (HA steht für hypoallergen) entwickelt. Sie ist ebenfalls für die alleinige Ernährung von Geburt an geeignet. Das Eiweiß ist hier in kleinere Bausteine aufgespalten. Dies hilft einer eventuellen Abwehrreaktion vorzubeugen.
Test 2020 Pre-Nahrung*: Das sind die Besten
Empfehlenswert sind lediglich fünf Milchpulver*: Drei Bio-Produkte (Hersteller Hipp, Löwenzahn Organics und Töpfer*) sowie zwei konventionelle Produkte (Hersteller Milupa, Humana) überzeugen mit der Note “gut”.
Sieben Produkte liegen mit “befriedigend” oder “ausreichend” im Mittelfeld. Von vier Produkten rät ÖKO-TEST ab und vergibt dreimal die Note “mangelhaft” und einmal sogar “ungenügend”.
Ob Markenprodukte namhafter Firmen wie Hipp und Néstle oder Eigenmarkenprodukte aus dem Drogeriemarktregal: Alle Milchpulver müssen in Zusammensetzung und Qualität sehr strengen Anforderungen entsprechen, um den hohen Ansprüchen an die Ernährung der Kleinsten gerecht zu werden. Das Expertenteam des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST hat sich 16 Milch Fertigpulver auf Kuhmilchbasis verschiedener Hersteller einmal ganz genau angesehen. Nur fünf erhielten die Note “gut”.
Zum Testzeitpunkt haben mehrere Hersteller (German Baby Food, Bebivita, Holle, dm, Rossmann, Müller) dem Milchpulver keine Quellen für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zugesetzt. Da dies nicht dem Stand der Forschung entspricht, erfolgte für die betreffenden Produkte eine Abwertung.
Das sind die Ergebnisse
Pre Nahrung Testurteil “gut” beste Bewertung für fünf Produkte
- Aptamil Profutura Pre Anfangsmilch*
- Humana Pre Anfangsmilch*
- Hipp Bio Pre Anfangsmilch*
- Löwenzahn Organics Bio Pre Anfangsmilch*
- Töpfer Lactana Bio Anfangsmilch Pre*
Bewertung “mangelhaft”
Im Nestlé Beba Optipro Pre und in der Aptamil Pronatura Anfangsmilch Pre wurden Rückstände sogenannter MOAH Mineralölverbindungen entdeckt, die aus den Druckfarben der Verpackungen auf das Milchpulver übergehen können. Es konnte nicht bestimmt werden, um welche MOAH Verbindungen es sich genau handelt. Die beiden Produkte erhielten nur die Note “mangelhaft”.
Ergebnis “ungenügend”
Am schlechtesten schnitt das Babydream Milchpulver von Rossmann mit “ungenügend” ab. Die starke Abwertung erfolgte unter anderem auf Grund eines vergleichsweise hohen Gehaltes des Fettschadstoffes Glycidylester (des Weiteren auf Grund von Rückständen an Mineralölverbindungen und dem fehlenden Zusatz essentieller Fettsäuren).
Das wurde getestet:
In einem Labor wurden die Proben auf unerwünschte Rückstände von Fettschadstoffen, von Mineralöl- und Kunststoffbestandteilen sowie von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln untersucht. Ebenfalls wurde nach kritischen Keimen gesucht. Ein besonderer Blick galt der Zutatenliste und dem wünschenswerten Zusatz wichtiger Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Auch die vorgeschriebenen Angaben sowie die Werbeaussagen auf den Verpackungen wurden genau angesehen.
3-MCPD und Glycidylester sind Fettschadstoffe, die bei der industriellen Reinigung der eingesetzten pflanzlichen Fette und Öle entstehen können. 3-MCPD gilt als möglicherweise nierenschädigend. Glycidylester setzen bei der Verdauung das als erbgutschädigend und krebserregend eingestufte Glycidol frei.
MOAH und MOSH sind Mineralölverbindungen. Erstere können zum Beispiel aus den Druckfarben der Verpackungen auf Lebensmittel übergehen. Einige Verbindungen aus der MOAH Gruppe sind möglicherweise krebserregend. MOSH können sich aus Kunststoffen wie zum Beispiel den Innenbeschichtungen von Verpackungen lösen und sich im menschlichen Körper anreichern.
Rückstände von chlorierten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln können die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen und in der Folge zu einem Jodmangel führen.
In Muttermilch sind die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA) und die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (ARA) enthalten. Diese Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung von Gehirn und Nervenzellen des Babys. Ihr Zusatz zum Milchpulver in Form von beispielsweise Fisch- oder Algenöl erfolgte bisher freiwillig. Seit Februar 2020 gilt zumindest für DHA ein gesetzlich vorgeschriebener Mindestwert. Der Zusatz dieser Fettsäure ist nun verpflichtend.
Schadstoffbelastung im Milchpulver
Erfreulicherweise wurden in allen anderen getesteten Pre-Nahrungen Fettschadstoffe nur in tolerierbaren Spuren nachgewiesen. Die gefundenen Gehalte an 3-MCPD lagen unter denen vergangener Tests und deutlich unterhalb der maximal tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge. Auch der seit kurzem für Säuglingsnahrung festgelegte Grenzwert für Glycidylester wurde nicht überschritten.
In allen Pre-Nahung Proben fanden sich Rückstände von MOSH Mineralölverbindungen, die sich aus den Innenbeschichtungen der Kunststoffbeutel lösen können. Das führte zu einer Abwertung um zwei Noten, so dass keines der Produkte eine sehr gute Benotung erhielt.
Ein deutlicher Rückgang war bei der Belastung mit Rückständen von chlorierten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln zu verzeichnen. Auch wurden in keinem der Milchpulver bedenkliche Keime gefunden.
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Neue EU-Verordnung für Säuglingsnahrung seit Februar 2020
Muttermilch ist das Beste für Ihr Baby. Ist das Stillen jedoch nicht möglich, ist Pre-Nahrung die Alternative zur alleinigen Ernährung von Geburt an und später als Ergänzung zur Beikost. Zu Recht gelten hohe Ansprüche an Zusammensetzung und Qualität des Muttermilchersatzes. Strenge rechtliche Vorgaben geben hier Sicherheit und werden regelmäßig dem neuen Stand der Forschung angepasst. So trat im Februar 2020 eine neue EU-Verordnung für Säuglingsnahrung in Kraft.
Was ändert sich genau? Die wichtigsten Punkte im Überblick
Mit der EU-Verordnung für Säuglingsnahrung ändern sich z.B. Vorgaben für den Gehalt an Eiweiß, an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Zusatz bestimmter funktioneller Stoffe wird vorgeschrieben und Aussagen auf der Verpackung werden strenger geregelt. Besonders positiv ist, dass nun der Zusatz der Omega-3-Fettsäure DHA verpflichtend ist.
Protein | Als Reaktion auf neue Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass eine über den physiologischen Bedarf hinausgehende Proteinzufuhr im Säuglings- und Kleinkindalter mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit (Adipositas) verbunden sein kann, wurde der Höchstgehalt von Protein in Säuglingsanfangs- und Folgenahrung nach dem Vorbild der Muttermilch angepasst und dementsprechend abgesenkt. L-Carnitin: Die Proteinverbindung ist in Anfangsnahrungen verpflichtend. |
Fettsäuren | DHA (Docosahexaensäure): Die Omega-3-Fettsäure wird verpflichtender Zusatz in Säuglings-Anfangs- und Folgenahrung. ARA (Arachidonsäure): Die Omega-6-Fettsäure bleibt weiterhin freiwillige Zugabe der Hersteller |
Mikronährstoffe | Mindestmengen und Höchstmengen von Mineralstoffen und Vitaminen wurden angepasst |
Gesundheitsbezogene Aussagen | Verbot von gesundheitsbezogenen Aussagen auf Säuglingsanfangsnahrung. Ausnahme hier: „enthält DHA“, „nur Laktose“, „laktosefrei“ sofern diese Angaben zutreffend sind) |
Noch im Mai 2019 zeigte das Verbrauchermagazin ÖKO TEST auf, dass viele Hersteller von Anfangsnahrung dem Pulver keine Quellen der wichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zusetzten. Leider beruht der Zusatz der Omega-6-Fettsäure ARA weiterhin auf der Freiwilligkeit der Hersteller. Kinderärzte sehen das kritisch, denn ein ausgewogenes Verhältnis beider Fettsäuren ist wichtig für die Entwicklung des Babys. Daher sollte beim Kauf von Pre-Nahrung unbedingt auf den Zusatz der Omega-6-Fettsäure ARA geachtet werden.
Im Testbericht PRE-Nahrung / Anfangsnahrung stellten die Experten des Verbrauchermagazins ÖKO TEST zudem heraus, dass Mineralölrückstände in den Fertigpulvern ein Problem darstellen. Unerwünschte Rückstände lassen sich leider nicht immer vermeiden. Die Hersteller sind aufgefordert, aktiv an der Vermeidung oder Minimierung der Rückstände zu arbeiten. Die Testergebnisse zeigten erfreulicherweise auch, dass viele Hersteller ihre Produkte in Bezug auf Schadstoffe bereits verbessern konnten.
Weitere Fragen zum Thema Pre-Nahrung
Die Auswahl an Fertigpulvern zur Herstellung von Säuglingsnahrung für Babys verschiedener Altersstufen in den Supermarktregalen ist groß. Aber welches braucht Ihr Baby wirklich?
1er Nahrung oder Anfangsmilch 1* ist wie Pre-Nahrung ab Geburt geeignet. Sie enthält neben Milchzucker jedoch weitere Kohlenhydrate, meist glutenfreie Stärke. Dies macht sie etwas sämiger und soll stärker sättigen.
Folgemilch 2 (nach dem sechsten Lebensmonat) und Folgemilch 3 ( ab dem 10. Monat) bieten Hersteller zum Zufüttern zur Beikost an.
Folgemilch ähnelt in ihrer Zusammensetzung weit weniger der Muttermilch. Verschiedene Kohlenhydrate kommen zum Einsatz, auch natürliche Aromastoffe dürfen der Folgemilch zugesetzt werden.
Experten bestätigen: Bis zu einem Alter von einem Jahr benötigt Ihr Baby keine andere Ersatzmilch als Pre-Nahrung, die ersten Monate zur alleinigen Ernährung, dann als Ergänzung zur Beikost. Eine Umstellung auf Folgemilch ist nicht erforderlich. Ab dem zweiten Lebensjahr können Kinder Kuhmilch trinken.
Auf keinen Fall dürfen Reste für eine spätere Verwendung aufgehoben werden, denn die Milch bietet einen guten Nährboden für Keime. Dies gilt auch für ein schon angerührtes Fläschchen für die Nacht.
Für unterwegs oder die Nacht können Sie gut bereits abgekochtes Wasser in einer eigens hierfür vorgesehenen Thermoskanne vorrätig halten.Sie können die benötigte Menge an Pulver schon abgemessen bereithalten. Hierfür gibt es praktische Milchpulver-Portionierer* .
Achten Sie auf eine gute Hygiene. Fläschchen und Sauger sollten nach jeder Verwendung gründlich gereinigt und regelmäßig ausgekocht bzw. sterilisiert werden.
Beachten Sie immer die Dosier- und Zubereitungsangaben auf der Verpackung.
In den meisten Regionen Deutschlands können Sie Leitungswasser zur Zubereitung des Fläschchens* nutzen. Bei Verwendung von stillem Mineralwasser ist auf dessen Eignung für die Herstellung von Säuglingsnahrung zu achten.
Vor dem Anrühren der Pre-Nahrung sollten Sie das Wasser zum Schutz vor Keimen stets abgekochen und dann auf ca. 40-50°C herunter kühlen. Das Milchpulver lässt sich bei dieser Temperatur gut lösen. Ist das Wasser beim Anrühren noch zu heiß, können Vitamine und empfindliche Nährstoffe zerstört werden.
Kühlen Sie die zubereitete Babymilch vor dem Füttern auf Trinktemperatur ab und überprüfen Sie die Temperatur, zum Beispiel mit ein paar Tropfen auf der Innenseite Ihres Handgelenks.
Vermeiden Sie ein Erwärmen in der Mikrowelle. Der Fläschcheninhalt erwärmt sich möglicherweise ungleichmäßig und Ihr Baby könnte sich am Mund verbrühen.
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* Quelle: ÖKO TEST Jahrbuch Kinder und Familie für 2020
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