Kolostrum ist die medizinische Fachbezeichnung für die erste Muttermilch, die von der weiblichen Brust für das neugeborene Baby produziert wird. Sie wird auch „Vormilch“ oder „Neugeborenen-Milch“ genannt. Warum das Kolostrum von so großer Bedeutung für den Säugling ist, erfährst Du hier.
Kolostrum – die Erstmilch für das neugeborene Baby
Die weiblichen Milchdrüsen beginnen bereits ungefähr ab der 16. Schwangerschaftswoche mit der Kolostrum-Produktion. Das bewirken die Schwangerschaftshormone, insbesondere das milchbildende Hormon Prolaktin. Durch die Botenstoffe beginnt das weibliche Brustdrüsengewebe zu einem optimal funktionierenden Milchbildungsgewebe heranzuwachsen. In vereinzelten Fällen kann es dann dazu kommen, dass einige Tröpfchen aus der Brustwarze austreten. Auch wenn sich jedoch keine Milch-Tröpfchen beobachten lassen, bedeutet das nicht, dass Dein Körper kein Colostrum produziert.
Was ist das Kolostrum eigentlich?
Für das Kolostrum – also die Erstmilch – gibt es noch viele weitere Namensbezeichnungen, so beispielsweise „Vormilch“, „Neugeborenen-Milch“, „Kolostralmilch“ oder sogar „flüssiges Gold“.
Konkret handelt es sich hierbei um die erste Muttermilch, die der Körper einer werdenden Mutter herstellt. Hiermit soll das neugeborene Baby direkt nach der Geburt gestillt werden können. Das Kolostrum unterscheidet sich in seiner inhaltlichen Zusammensetzung jedoch deutlich von der späteren „richtigen Muttermilch“.
Während der gesamten Stillperiode passt sich die Muttermilch an die Bedürfnisse des Säuglings an.
Die Neugeborenen-Milch ist dabei nicht nur eine äußerst wertvolle Nahrungsgrundlage für das Baby, sondern auch essenziell wichtig für den Aufbau eines starken Immunsystems. Insbesondere in den ersten Lebenstagen ist das ein zentrales Ziel!
Reicht das wenige Kolostrum meinem Baby aus?
Die Vormilch wird vom Körper eher in geringer Menge produziert, doch sie bietet in ihrer Zusammensetzung einen sehr gesunden Inhaltsmix für den Säugling. Doch keine Sorge: Die geringe Erstmilch-Menge reicht in den ersten Tagen für das Baby vollkommen aus. Der Magen Deines Babys ist noch sehr klein und kann nur ungefähr 5 bis 7 ml Nahrung aufnehmen!
Ab welchem Zeitpunkt und wie lange wird die Vormilch produziert?
Nach der Entbindung des Babys – genauer gesagt, direkt nach der Plazentaablösung – beginnt der Körper der frischgebackenen Mutter mit der Ausschüttung bestimmter Hormone und somit mit der Kolostrum-Produktion.
Das Kolostrum in den 9-Schwangerschaftsmonaten
Das Milchdrüsengewebe einer schwangeren Frau ist bereits ab der 16. Woche der Schwangerschaft in der Lage, geringe Mengen an Vormilch zu produzieren. Die Brüste bereiten sich somit schon in der Schwangerschaft auf die Geburt des Babys und auf die nachfolgende Stillzeit vor. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel sind die Brustmilchdrüsen theoretisch schon im Stande, einen Säugling zu ernähren.
Dieser frühzeitige Zeitpunkt der Erstmilch-Bildung soll dafür sorgen, dass auch frühgeborene Kinder mit dieser wertvollen Erstmilch ernährt werden können.
Sollten sich also bereits vor dem eigentlich errechneten Geburtstermin einige Milchtropfen zeigen, ist das völlig normal. Sollte das nicht der Fall sein, ist es aber kein Grund zur Beunruhigung.
Von der Vormilch zur Muttermilch
Das Kolostrum ist also die erste Nahrung eines neugeborenen Kindes, und zwar eine äußerst wichtige! Sie ist die beste Grundlage, die Du Deinem Baby für einen gelungenen Start ins Leben geben kannst. Daher wird frischgebackenen Mamas auch immer wieder angeraten, das Neugeborene nach der Geburt anzulegen, auch wenn sie grundsätzlich nicht stillen möchten. Das Baby sollte bestmöglich vom reichhaltigen und wertvollen Kolostrum profitieren – und seien es auch nur einige Tropfen.
Sobald wenige Tage nach der Geburt die Plazentahormone aus dem mütterlichen Körper verschwunden sind, findet der sogenannte Milcheinschuss statt. Die Sekretion der Übergangsmilch setzt ein, diese wird ca. 14 Tage lang gebildet. In dieser Zeit nimmt der Eiweißgehalt der Milch ab, Kohlenhydrat- und Fettkonzentration nehmen zu. Danach wird die reife Muttermilch gebildet.
- Die Erstmilch unterscheidet sich von der reifen Muttermilch äußerlich hinsichtlich Farbe und Konsistenz.
- Vormilch ist eher dickflüssig und gelblich bis orange. Sie erinnert an einen cremigen Honig.
- Muttermilch weist hingegen eine eher dünnflüssige Konsistenz und eine weißliche Farbe auf.
- Ungefähr drei bis fünf Tage nach der Geburt setzt die sogenannte Übergangsmilch ein: Sie wird für etwa 10 bis 14 Tage nach der Erstmilch produziert. Anschließend wird diese zur regulären Muttermilch, die dann auch für die restliche Stillzeit gebildet wird.
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Warum ist das Kolostrum von so großer Bedeutung für Säuglinge?
Die erste Milch für das Neugeborene wird vollkommen zu Recht als „flüssiges Gold“ bezeichnet, denn sie ist ein optimaler Powerdrink und ein kostbarer Immun-Booster für das Baby! Diese Erstausstattung an immunkompetenten Mechanismen wird treffenderweise auch als Nestschutz bezeichnet.
- Antikörper
Besonders kostbar wird die Vormilch durch seinen hohen Gehalt an Immunglobulinen und Zellen, die der Immunabwehr dienen und vom Magen-Darm-Trakt des Kindes aufgenommen werden. Obwohl erst wenige Stunden alt, erhält das Neugeborene mit der Vormilch eine immunologische Erstausstrattung. Neben wichtigen Antikörpern der Mutter werden über das Kolostrum auch weiße Blutkörperchen an das Neugeborene weitergegeben: Diese sind von zentraler Bedeutung für Immunreaktionen.
Die Antikörper wirken besonders gegen Durchfallerkrankungen: Das ist vor allem für neugeborene Kinder sehr wichtig, denn sie haben noch keinen vollständig entwickelten Darm.
Mehr als die Hälfte der in der Vormilch enthaltenen Eiweiße sind Immunglobuline. Hierzu gehören auch die Antikörper „Immunglobulin A“: Dieses Immunprotein siedelt sich in der Darmschleimhaut des Kindes an und schützt es wirksam vor gefährlichen Keimen und Infektionen.
- Entzündungshemmend
Die Erstmilch wirkt entzündungshemmend: Durch die inhaltlichen Bestandteile können potenzielle krankmachende Mikroorganismen abgetötet werden.
- Regulierung des Blutzuckerspiegels
Das Colostrum reguliert auch den Blutzuckerspiegel des Säuglings: Die Erstmilch unterstützt dabei, eine Diabetes-Erkrankung, aber auch einen zu niedrigen Blutzuckerwert vorzubeugen.
- Abführende Wirkung
Die Neugeborenen-Milch wirkt auch abführend: Sie unterstützt somit auf ganz natürliche Weise den Abgang des sogenannten Mekoniums, des Kindspechs.
- Therapeutikum für Frühgeborene
Für zu frühgeborene Kinder ist die Kolostralmilch mehr als nur eine Nahrung, nämlich vielmehr ein wertvolles Therapeutikum. Die vom weiblichen Körper gebildete Frühgeborenen-Milch ist exakt an die spezifischen Bedürfnisse von Frühchen angepasst. So kann die Entwicklung dieser Babys optimal gefördert und unterstützt werden.
Kolostrum/Vormilch: Alle Vorteile für Dein Baby
- Die kindlichen Verdauungsorgane können sich schrittweise und sehr schonend an die neuen bevorstehenden Aufgaben gewöhnen.
- Der Blutzuckerwert des Babys wird durch das Kolostrum reguliert und stabilisiert.
- Durch die abführende Wirkung der Vormilch kann die Mekonium-Ausscheidung gefördert werden: Dieser erste geruchlose Stuhlgang des Säuglings wird wegen seiner klebrigen Konsistenz sowie seiner schwarz-grünlichen Farbe „Kindspech“ genannt.
- Durch die verdauungsanregende Wirkung der Kolostralmilch wird der Bilirubin-Abtransport aus dem Körper des Kindes unterstützt. Nach der Geburt baut der Körper neugeborener Säuglinge verstärkt überzählige rote Blutkörperchen ab. Dabei fällt Bilirubin als Nebenprodukt an.
- Die Vormilch verhindert, dass sich dieser braun-gelbliche Stoff im Gewebe ablagert und mindert somit die Entstehungsgefahr einer Neugeborenengelbsucht.
Kolostrum Inhaltsstoffe: Was steckt eigentlich in der Erstmilch?
Für eine gesunde Entwicklung Deines Babys ist das Kolostrum essenziell wichtig:
- Kolostrum enthält wichtige Vitamine, so beispielsweise Vitamin A und Vitamin E. Vitamin A fördert vor allem die Entwicklung einer gesunden Sehkraft, die Hautgesundheit und ebenso eine intakte Immunabwehr.
Die Carotinoide und das Vitamin A geben dem Kolostrum zudem die charakteristische gelblich-orange Farbe.
- Mineralstoffe wie zum Beispiel Magnesium fördern den Knochenaufbau, unterstützen aber vor allem auch die Herzgesundheit des Babys.
- Zink und Kupfer fördern die Gehirnentwicklung sowie den Aufbau einer leistungsstarken Immunabwehr.
- In der Erstmilch sind auch recht hohe Proteinmengen enthalten. Der überwiegende Teil dieser Proteine sind lebenswichtige Antikörper, die der kleine Organismus des Kindes noch nicht selbstständig bilden kann.
Im Vergleich zu reifer Muttermilch enthält Kolostrum jedoch recht geringe Milchzuckermengen (Laktose) und weist auch eine andere Fettzusammensetzung auf.
- Weitere Inhaltsstoffe fördern die Entwicklung der Schleimhäute, welche die Verdauungsorgane des Babys schützen.
- Kolostrum enthält auch wichtige Präbiotika, die essenziell wichtig für den Aufbau einer gesunden Darmflora sind.
Risikominimierung für Allergien
Die immunologische Erstausstattung schützt vor den Keimen, mit denen das Neugeborene bereits unmittelbar nach der Geburt konfrontiert wird, sondern verringert auch die Sensibilisierungsgefahr des Kindes vor allem bei Allergikerfamilien. Mütter mit Allergieanamnese, Neurodermitis oder Asthma bronchiale sollten ihre Kinder möglichst sechs Monate lang stillen.
Mütter, die sich von vorneherein gegen das Stillen entschieden haben, sollten ihren Neugeborenen wenigstens die kostbare Vormilch zukommen lassen. Denn so lässt sich das kindliche Risiko vermindern, ebenfalls an Allergien zu erkranken. Epidemiologischen Studien zufolge trifft das auch für Diabetes mellitus, Morbus Crohn und bösartige Lymphknotenerkrankungen zu.
Wie sieht Kolostrum aus?
Kolostrum (Colostrum) ist hochkonzentriert und sehr protein- sowie nährstoffreich. Aus diesem Grund ist sie auch dickflüssiger als reife Muttermilch. Die Vormilch hat eine gelblich-organe Farbe, wofür das enthaltene Beta-Carotin verantwortlich ist. Dieser Farbstoff verleiht auch beispielsweise Möhren ihr typisches oranges Aussehen.
Das Kolostrum ist fettarm und für den neugeborenen Säugling somit sehr gut verdaulich.
Falls Deine Neugeborenen-Milch durchsichtig sein sollte, ist das kein Anlass zur Besorgnis. Das Kolostrum kann bei jeder Frau anders aussehen. Solltest Du hinsichtlich Farbe oder Konsistenz dennoch Bedenken haben, kannst Du jederzeit mit Deiner behandelnden Ärztin/Deinem Arzt oder der Hebamme sprechen.
Kann Kolostrum bereits vor der Geburt gewonnen werden?
Grundsätzlich ist es von Frau zu Frau ganz unterschiedlich, ab welchem Zeitpunkt, welche Milchmenge gebildet wird. Zudem tritt nicht bei jeder werdenden Mutter während der Schwangerschaft Milch aus der Brust aus. Einige Schwangere bemerken bereits recht frühzeitig etwas, während andere bis zum Zeitpunkt der Entbindung überhaupt nichts sehen.
Bevor Dein Baby geboren ist, solltest Du aber nicht an Deine Brust drücken und auch keine Milch ausstreichen! Das früher einmal empfohlene Ausstreichen der Kolostralmilch während der Schwangerschaft wird von Experten heutzutage als überholt angesehen. Die Stimulation der Brustwarzen durch das Ausstreichen der Milch kann bei einigen schwangeren Frauen sogar zu frühzeitigen Wehen führen. In vereinzelten Extremfällen kann es dadurch sogar zu einer Brustentzündung oder einem Milchstau in der Schwangerschaft kommen.
Fazit: Kolostrum als bester „Immun-Cocktail“ für den Start ins Leben
Das Kolostrum ist besonders nährstoffreich und sorgt für einen optimalen Entwicklungsstart Deines Babys. Durch die einzigartige inhaltliche Zusammensetzung ist es perfekt auf die Bedürfnisse Deines kleinen Schatzes zugeschnitten.
Auch wenn Du nicht stillen möchtest, so solltest Du Deinem Baby dennoch unbedingt die Kolostralmilch zur Verfügung stellen und somit den Aufbau seines Immunsystems unterstützen.
- Das wertvolle, nährstoffreiche Kolostrum ist für das neugeborene Kind in den ersten Lebenstagen die perfekte Nahrungsgrundlage für einen idealen Start ins Leben!
- Die erste Milch ist orange-gelb und dickflüssiger als die richtige Muttermilch. Auch die inhaltliche Zusammensetzung ist eine andere, denn die Erstmilch ist passgenau auf die speziellen Bedürfnisse des Babys in den ersten Lebenstagen zugeschnitten.
- Das Milchdrüsengewebe einer frischgebackenen Mama bildet im Schnitt pro Tag rund 30 ml Erstmilch aus. Diese Menge reicht vollkommen aus, um das neugeborene Baby zu ernähren. Allmählich steigert sich dann die Milchproduktion und auch die inhaltliche Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich – immer exakt an die Bedürfnisse des Säuglings angepasst!
- Eine leichte Gewichtsabnahme beim Säugling ist im Übrigen in den ersten Tagen nach der Geburt vollkommen normal. Das hat überhaupt keinen Bezug zur vom Körper produzierten Vormilchmenge.
Das Neugeborene verliert nach der Geburt viel Flüssigkeit, durch den Urin und ebenso durch das Ausscheiden des Kindspechs (Mekonium). Darüber hinaus spuckt das Baby unter Umständen am ersten Tag nach der Geburt auch Fruchtwasser aus, das es während der Entbindung verschluckt hat. Ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von etwa 5 bis 10 % gilt als vollkommen normal. Spätestens zwei Wochen nach der Entbindung ist das Geburtsgewicht wieder erreicht.
Das Wichtigste über “Kolostrum” auf einen Blick:
- Das Kolostrum – die erste Milch für das Baby nach der Geburt – ist ein fantastischer „Shake“, voller gesunder Enzyme, Proteine, Wachstumsfaktoren, Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Immunglobuline.
- Im Kolostrum sind wichtige Antikörper der Mutter enthalten, die das Neugeborene schützen und das Immunsystem aufbauen. So ist das Baby wirksam vor krankmachenden Erregern und Infektionen geschützt!
- Der Fettgehalt der Erstmilch ist im Vergleich zur reifen Muttermilch geringer. Dadurch ist das Colostrum aber für Deinen kleinen Schatz leichter verdaulich.
- Die Erstmilch unterstützt auch effizient bei der Vermeidung einer Neugeborenengelbsucht. Durch den leicht abführenden Effekt hilft sie das Kindspech auszuscheiden und senkt zudem signifikant den Bilirubin-Gehalt im kindlichen Darm.
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