Empfehlenswert ist ein Erstgespräch mit der Erzieherin, in dem alle wichtigen Informationen ausgetauscht werden können und eine Vertrauensbasis entstehen kann.
Eine schrittweise Eingewöhnung ist wichtig, damit das Kind diese enorme Anpassungsleistung unbeschadet leisten kann. Je jünger das Kind ist, desto mehr braucht es die Begleitung der Mutter oder einer engen Bezugsperson. Dies kann am besten nach dem sogenannten „Berliner Eingewöhnungsmodell“ gelingen.
Sie oder eine andere enge Bezugsperson gehen in den ersten drei Tagen mit dem Kind zusammen für eine Stunde in die Gruppe. Danach gehen sie gemeinsam wieder nach Hause. (Grundphase)
Nach der Grundphase gehen Sie für einige Minuten aus dem Gruppenraum, bleiben aber in der Einrichtung. Wichtig: Der Elternteil muss dem Kind sagen, dass er den Raum verlässt und gleich wieder kommt („Ich gehe mal auf die Toilette.“ – „Ich rede kurz mit Frau XY nebenan.“) Auch wenn das Kind protestiert, gehen Sie kurz hinaus, kommen aber nach einer Minute wieder. (Erster Trennungsversuch)
Hat ihr Kind keine Probleme mit dem ersten Trennungsversuch, kann man davon ausgehen, dass eine kurze Eingewöhnungszeit von ca. 6 Tagen ausreichend sein wird.
Die Eltern bleiben während dieser Tage immer noch im Haus, verlängern aber die Zeiten der Trennung vom Kind (Mama/Papa liest eine Zeitschrift nebenan oder geht ins Büro der Leitung einen Kaffee trinken).
Wenn Sie merken, dass ihr Kind beim ersten Trennungsversuch große Probleme hat, sich von Ihnen zu trennen, müssen Sie mit einer Eingewöhnungszeit von 2 – 3 Wochen rechnen.
In diesem Fall darf erst wieder am 7. Tag ein erneuter Trennungsversuch stattfinden.
Sobald das Kind sich von der Erzieherin trösten lässt, darf man die Zeiträume, in denen man den Raum verlässt, vergrößern. (Stabilisierungsphase)
Nach der Stabilisierungsphase brauchen Sie sich nicht mehr in der Kita aufzuhalten. Sie sollten aber noch jederzeit erreichbar sein, falls die neuen Bindungen, die ihr Kind aufgebaut hat, noch nicht tragfähig genug sind. (Schlussphase)
Bei Krippenkindern wird das Wickeln und Füttern erst in der Stabilisierungsphase behutsam von der Erzieherin übernommen, im Beisein der Bezugsperson. Zeigen Sie dem Kind bei den ersten Trennungsversuchen, dass Sie gleich wiederkommen, in dem sie Tasche und Jacke im Gruppenraum lassen. Wenn Sie mit Ihrem Kind in der Gruppe sind, sollen Sie nicht als Spielpartner fungieren, sondern lediglich als „sicherer Hafen“. Am besten machen Sie es sich in einer Ecke gemütlich und entspannen sich. Ab und zu wird Ihr Kind Blickkontakt aufnehmen um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist. Je sicherer es sich fühlt, desto unbefangener wird es sich anderen Kindern und Spielen zuwenden.
In der Eingewöhnungszeit sollte das Kind möglichst immer zur gleichen Zeit in die Einrichtung kommen, der Ablauf wird so schneller vertraut. Geben Sie Ihrem Kind ein geliebtes Kuscheltier, Schmusetuch oder ähnliches mit in die Kita. Idealerweise bleibt das Kind während der Eingewöhnung nur halbtags im Kindergarten. Ein ganz wichtiger Punkt ist Ihre eigene Einstellung zum Kindergartenbesuch. Haben Sie Vertrauen in die Erzieher und in Ihr Kind, dann vermitteln Sie auch dieses Gefühl. Ihr Kind wird es leichter haben, selbst Vertrauen zu fassen.
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