Viele werdende Mütter fragen sich, ob sie während der Schwangerschaft Kaffee trinken dürfen, denn für die meisten von ihnen ist der Wachmacher unverzichtbar einen gelungenen Start in den Tag! Bei schwangeren Frauen herrscht jedoch oft große Verwirrung darüber, ob es sicher ist, Kaffee in der Schwangerschaft zu trinken.
Koffein kann der Gesundheit des ungeborenen Babys jedoch massiv schaden, vor allem dann, wenn eine bestimmte Höchstmenge pro Tag überschritten wird. So gibt es ein erhöhtes Risiko für Wachstumsstörungen und auch auf das Geburtsgewicht des Kindes kann sich eine zu hohe Koffeinmenge negativ auswirken.
Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – kurz DGE – rechnen sogar mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt, wenn schwangere Frauen zu viel Koffein aufnehmen.
Kaffeetrinken in der Schwangerschaft – ist das überhaupt erlaubt?
Grundsätzlich muss in den Monaten der Schwangerschaft nicht komplett auf den Kaffeegenuss verzichtet werden, allerdings sollte der Konsum deutlich eingeschränkt werden. Während einige schwangere Frauen gar nicht auf den Wachmacher verzichten können, gibt es auch Frauen, denen die Lust auf Kaffee gänzlich vergeht.
Die Ernährung spielt gerade in der Schwangerschaft eine sehr wichtige Rolle, für die werdende Mutter selbst, aber vor allem auch für die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Was den Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft anbelangt, gibt es tatsächlich keine klaren Vorgaben. Anders ist es hingegen bei Alkohol: Hier sagen Experten ganz deutlich, dass auf dieses Genussmittel komplett verzichtet werden muss, um massive gesundheitliche Schäden für das ungeborene Baby zu vermeiden.
Wie viel Kaffee ist in der Schwangerschaft erlaubt?
Offiziellen Empfehlungen der Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der DGE zufolge müssen werdende Mamas nicht gänzlich auf das koffeinhaltige, beliebte Heißgetränk verzichten. Eine Koffeinmenge von bis zu 200 mg gilt aktuell als unbedenklich und sicher: Das entspricht rund zwei Tassen Kaffee oder sechs Tassen Grüntee. Koffein steckt also nicht nur in Kaffee, sondern auch in anderen Lebensmitteln und Getränken. In der Schwangerschaft muss daher die gesamte Tagesration immer im Hinterkopf behalten werden.
WerbungWelches Getränk enthält wie viel Koffein?
Koffein ist ein Alkaloid, eine psychoaktive Substanz mit einer stimulierenden Wirkung.
Es findet sich nicht nur in Kaffeebohnen, sondern auch in Kakaobohnen sowie in Teeblättern von grünem und schwarzem Tee. Anders als in Kaffee kommt Koffein in Grün- und Schwarztee mit sekundären Pflanzenstoffen vor. Diese sogenannten Polyphenole sorgen unter Umständen dafür, dass das Koffein vom Körper langsamer aufgenommen wird.
Die stimulierende Wirkung des Koffeins setzt somit etwas später ein, hält dafür aber längere Zeit an. Je nach Zubereitung und Sorte steckt in Teeblättern nur ungefähr die halbe Koffeinmenge als in Kaffee.
Durchschnittlicher Koffeingehalt in Getränken und Nahrungsmitteln – Kurzüberblick
Filterkaffee | 1 Tasse: 200ml | ca. 90 – 100 mg |
Entkoffeinierter Kaffee | 1 Tasse: 150ml | 3 mg |
Espresso | 1 Tasse: 60 ml | ca. 80 mg |
Schwarztee | 1 Tasse: 200ml | ca. 45 mg |
Kakao | 1 Tasse: 200ml | ca. 8 – 10 mg |
Grüntee | 1 Tasse: 200ml | ca. 30 mg |
Cola | 1 Glas: 250 ml | ca. 25 – 60 mg |
Energydrink | 1 Glas: 250 ml | ca. 80 mg |
Vollmilchschokolade | 100g | ca. 20 mg |
Halbbitterschokolade | 100g | ca. 75 mg |
Schadet Kaffee in der Schwangerschaft dem Baby? – Was sagt die Wissenschaft?
Verschiedene wissenschaftliche Forschungsstudien haben sich mit dem Einfluss von Koffein auf das ungeborene Baby beschäftigt.
So hat erst kürzlich wieder eine Studie von Jack James von der Universität Reykjavik, Island zum Nachdenken angeregt (BMJ Evidence-Based Medicine 2020; online 25. August). In 32 der insgesamt 37 Beobachtungsstudien, die als Grundlage für die Analyse dienten, wurde mit Ausnahme einer Frühgeburt, eine nachteilige Auswirkung des Koffeins auf die untersuchten Risiken in der Schwangerschaft festgestellt.
Fünf Schwangerschaftsrisiken im Zusammenhang mit Koffeingenuß
1. Fehlgeburt
In acht der neun Beobachtungsstudien ist den wissenschaftlichen Forschern ein deutlicher Einfluss des Koffeinkonsums der Mutter auf das Fehlgeburtsrisiko aufgefallen. Das Risiko für eine Fehlgeburt stieg um 32- 36 %.
2. Totgeburt
In vier von insgesamt fünf Beobachtungsstudien stieg das Risiko für eine Totgeburt um das Zwei- bis Fünffache. Auch hier wirkte sich ein hoher Koffeinkonsum also signifikant negativ aus. Aus den analytischen Daten wurde ersichtlich, dass die Gefahr für eine Totgeburt um 9 bzw. 19 % pro 100 mg Koffein pro Tag anstieg.
3. Verringertes Geburtsgewicht
Auch der Zusammenhang zwischen einem zu niedrigen Geburtsgewicht bzw. einer zu geringen Körpergröße des Babys und dem Koffeinkonsum der werdenden Mutter wurde in 13 Beobachtungsstudien untersucht. Auch hier konnte die negative Auswirkung des Koffeinkonsums bestätigt werden. Bei einem Koffeingenuss von 100 mg pro Tag lag das Risiko für ein geringeres Gewicht bei 10 – 24 % an, bei einem moderaten Konsum bei 16 – 18 % an und bei einem hohen Konsum von Koffein sogar bei 57 %.
4. Akute Leukämie beim Kind
In drei von sechs Beobachtungsstudien konnten sich auch hier deutliche Zusammenhänge zwischen einer Leukämie-Diagnose und einem Koffeinkonsum der Mutter erkennen.
5. Adipositas und Übergewicht
Auch in puncto Übergewicht und Fettleibigkeit konnte in vier von insgesamt fünf Studien ein Zusammenhang festgestellt werden.
Wie wirkt das Koffein im Körper von Mama und Baby?
Koffein ist eine aufputschende Substanz, die den Stoffwechsel anregt und gleichzeitig die Herzfrequenz erhöht. Nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschungen weiß man, dass Koffein die Plazenta (Mutterkuchen) frei passieren kann und somit ungehindert in den Kreislauf des ungeborenen Babys eindringt.
Wenn Du also eine Tasse Kaffee trinkst, hat Dein Kind nur wenig später dieselbe Koffeinmenge im Blut wie Du selbst. Die belebende Wirkung des Koffeins wird auf das kleine Kind übertragen, sodass es infolgedessen unruhiger werden kann.
Darüber hinaus beeinträchtigt der Koffeingenuss direkt vor oder nach den Mahlzeiten die Aufnahme von Eisen, Kalzium und Vitamin C. Eine ausreichende Bedarfsdeckung mit diesen essenziellen Nährstoffen ist jedoch gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig. Trinke daher ungefähr zwei Stunden vor sowie nach den Mahlzeiten keinen Kaffee, aber auch keinen schwarzen oder grünen Tee.
Welche Folgen hat ein zu hoher Kaffeegenuss in der Schwangerschaft?
Zu viel Kaffee in der Schwangerschaft birgt definitiv Risiken für das ungeborene Kind – da sind sich Mediziner und Gesundheitsexperten einig.
- Eine wissenschaftliche Forschungsstudie aus Norwegen hat belegen können, dass Babys ein geringeres Geburtsgewicht haben, wenn die Mutter in der Schwangerschaft Kaffee getrunken hat. Das trifft bereits auf die erlaubte Tageshöchstmenge von 200 mg Koffein zu.
- Eine andere Studie ist zum Entschluss gekommen, dass ein moderater Koffeinkonsum von 1 bis maximal 2 Tassen pro Tag keinen negativen Einfluss auf die kognitive Leistung des Kindes hat. Es gab also keine Anzeichen, dass ein moderater Kaffeegenuss in der Schwangerschaft die Entstehung von ADHS oder sonstigen Verhaltensstörungen fördert.
- Eine dänische Forschungsstudie konnte ebenfalls zeigen, dass werdende Mütter, die acht Tassen Kaffee oder sogar mehr pro Tag tranken haben, ein deutlich gesteigertes Risiko für eine Totgeburt hatten im Vergleich zu den werdenden Müttern, die gar keinen Kaffee oder nur maximal zwei Tassen täglich tranken.
Welche Kaffeealternativen gibt es für werdende Mütter?
Viele Frauen entwickeln in den neun Monaten der Schwangerschaft ein besonderes Bewusstsein für ihren eigenen Körper und somit klingt die Lust auf Kaffee, Schwarztee, Grüntee oder Cola oftmals ganz automatisch ab. Andere wiederum verzichten aufgrund der Übelkeitsbeschwerden auf den Kaffeegenuss und wollen den Magen nicht zusätzlich belasten.
Auf Koffein in der Schwangerschaft gänzlich zu verzichten, ist mit Sicherheit eine sehr gute Entscheidung. Das bedeutet jedoch absolut nicht, dass der Genuss zu kurz kommen muss, denn es gibt eine Vielzahl an gesunden und koffeinfreien Kaffee-Alternativen, zu denen Du greifen kannst.
Oft ist die Tasse Kaffee mit bestimmten Wohlfühlritualen verknüpft: So ist Kaffee der Wachmacher am Morgen oder er sorgt für einen Moment des Durchatmens am Nachmittag. Auf diese Wohlfühlmomente brauchst Du auch in der Schwangerschaft nicht zu verzichten. Du kannst den Kaffee einfach durch ein anderes leckeres, koffeinfreies Getränk austauschen.
Wenn Du Dich jedoch zum Kaffeetrinken entscheidest, solltest Du immer die erlaubte Gesamtkoffeinmenge pro Tag im Blick behalten!
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Kaffee-Alternativen für Dein Wohlbefinden in der Schwangerschaft
Entkoffeinierter Kaffee
Das ist die simpelste Variante, um den beliebten koffeinhaltigen Wachmacher auszutauschen. Hierzulande darf sich ein Kaffee „koffeinfrei“ nennen, wenn der Koffeingehalt höchstens 0,1 % beträgt! Damit bist Du in jedem Fall auf der sicheren Seite und musst keine Risiken für Dein Baby befürchten.
Tipp: Bedenke in diesem Zusammenhang aber bitte, dass koffeinfreier Kaffee aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe die Aufnahme des Spurenelements Eisen hemmen kann. Eisen ist jedoch für den Sauerstofftransport und die Blutbildung sehr wichtig.
Lupinen-Kaffee
Lupinen sind Hülsenfrüchte. Sie werden nach einem schonenden Röstverfahren fein gemahlen. So entfaltet sich beim Aufguss ein vollmundig-kräftiges Aroma, das deutlich an Kaffee erinnert. Vor allem im Bio-Food-Bereich ist Lupinen-Kaffee gerade richtig hoch im Trend!
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Getreidekaffee
Diese Kaffeealternative aus Getreide ist komplett koffeinfrei. Dank der gerösteten Zichorienwurzel hat dieses Getränk ebenfalls ein volles und leicht bitteres Aroma, das man vom herkömmlichen Kaffee gewöhnt ist. Das Beste daran ist, dass sich die meisten Kaffeezubereitungen wie Latte Macchiato oder Cappuccino auch problemlos mit Getreidekaffee herstellen lassen.
Zitronen-Minze-Tee
Wenn Du ein leidenschaftlicher Teetrinker bist, dann findest Du in dieser Teesorte einen adäquaten Kaffeeersatz. Die frische Pfefferminze und die leichte Säure der Zitrone sorgen für einen belebenden Frischekick: Das macht Dich nicht nur richtig wach, sondern aktiviert auch Deinen Stoffwechsel sowie Deine Immunabwehr!
Ingwer-Tee
Auch diese Teesorte gilt in der Schwangerschaft als unbedenklich. Trinke aber bitte nicht zu viel davon, denn ein übermäßiger Genuss soll eine wehenfördernde Wirkung haben. Ingwer liefert Deinem Körper jedoch wertvolle immunstärkende Inhaltsstoffe und regt durch die enthaltenen Scharfstoffe Deinen Kreislauf an.
Ingwer-Tee ist im Übrigen auch ein sehr gutes Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit.
Rooibos-Tee
Diese Teesorte enthält wertvolle Flavonoide und Spurenelemente. Rooibos-Tee soll zum einen krampflösend und zum anderen blutdrucksenkend wirken.
Falls Du Probleme mit Deinem Blutdruck hast, solltest Du den Teegenuss im Vorfeld aber auf jeden Fall mit Deiner behandelnden Ärztin oder Deinem Arzt absprechen.
Chai Latte
Der echte Chai ist eine persische Teemischung, die klassisch komplett ohne Schwarztee auskommt. Inhaltliche Bestandteile wie Zimt, Nelken, Ingwer, schwarzer Pfeffer und Kardamom entfalten ein echtes Duft- und Geschmackserlebnis! Du kannst diesen Tee mit heißer Milch vermengen und genießen.
Achte beim Einkauf aber bitte genau auf die Inhaltsstoffe: Viele Chais enthalten beigemischten Schwarztee. Darüber hinaus sind Instant Chai-Latte-Produkte häufig sehr stark überzuckert.
Frucht- und Gemüsesäfte
Frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte stecken voller gesunder Nähr- und Vitalstoffe. Wenn Du mit den bunten Säften in den Tag startest, hast Du nicht nur reichlich Abwechslung, sondern nimmst garantiert auch gute Laune mit in Deinen Alltag!
Du siehst, es gibt viele verschiedene Alternativen, um auch in der Schwangerschaft ohne Koffein auszukommen und Dein ungeborenes Baby vor jeglichen Risiken und Gefahren zu schützen.
Fazit: Kaffee in der Schwangerschaft sollte nur in Maßen getrunken werden
Gemäß dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung muss auch in den Monaten der Schwangerschaft nicht komplett auf Kaffee oder koffeinhaltige Getränke verzichtet werden. Der Konsum sollte jedoch stark eingeschränkt werden. Darüber hinaus muss die erlaubte Tageshöchstmenge immer im Blick behalten werden. 200 mg Koffein pro Tag gelten Experten zufolge als unbedenklich.
Das Wichtigste zum Thema „Kaffee und Koffein in der Schwangerschaft“ auf einen Blick
- Schwangere Frauen sollte nicht mehr als 200 mg Koffein pro Tag aufnehmen, vorausgesetzt, dass keinerlei sonstigen koffeinhaltigen Getränke oder Nahrungsmittel aufgenommen werden.
- Bei einem moderaten Kaffeegenuss von maximal zwei Tassen pro Tag sind keine Schäden für das ungeborene Baby zu erwarten.
- Zu hohe Koffeinmengen können negative Auswirkungen haben, so beispielsweise auf das Geburtsgewicht des Babys.
- Frische Säfte, selbstgemachte Smoothies und koffeinfreie Kaffeealternativen sind jedoch ein geschmackvoller und gesunder Energie-Kick am Morgen.
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Häufige Fragen
Auch frischgebackene Mütter, die stillen, sollten unbedingt auf den Koffeinkonsum achten und nicht zu viel von der anregenden Substanz aufnehmen. Durch die Muttermilch gelangt das Koffein zum Baby: Mögliche Folgen sind ein unruhiger Säugling, Schlafstörungen oder Bauchschmerzen. Wenn Du doch einmal richtig Lust auf eine Tasse Kaffee oder Grüntee hast, solltest Du diese direkt nach dem Stillen trinken. Auf diese Weise hat Dein Körper ausreichend Zeit, um bis zur nächsten Stillmahlzeit das Koffein wieder abzubauen.
Um in der Europäischen Union die Bezeichnung „entkoffeinierter Kaffee“ führen zu dürfen, darf nur noch eine Koffeinrestmenge von 0,1 % enthalten sein. Somit können auch schwangere Frauen mit ruhigem Gewissen zum beliebten Heißgetränk greifen.
Der Koffeingehalt kann je nach Kaffeesorte, Hersteller, Röstung und Kaffeezubereitung variieren:
So enthält ein durchschnittliches Glas Latte Macchiato (200 ml) rund 80 mg Koffein.
Ein Espresso – 60 ml – enthält rund 80 mg Koffein.
Eine Tasse Filterkaffee (200 ml) enthält rund 90 mg Koffein.
Ein Cappuccino (150 ml) hat ungefähr 80 mg Koffein.
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