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Das Wichtigste auf einen Blick
- Bernsteinkette Baby: beliebt als Zahnungshilfe, aber wissenschaftlich nicht belegt.
- Wirkung: angeblich durch Bernsteinsäure, bisher ohne Nachweis.
- Ab wann: Kinderärzte raten in jedem Alter von Bernsteinketten ab – besonders im ersten Lebensjahr gefährlich.
- Risiken: Strangulation, Verschlucken, Erstickungsgefahr.
- Alternativen: sichere Methoden wie gekühlte Beißringe, Zahnfleischmassage, Veilchenwurzel oder pflanzliche Präparate.
Was ist Bernstein eigentlich?
Bernstein ist kein Stein, sondern fossiles Harz, das über Millionen Jahre in der Natur entstanden ist. Schon seit Jahrhunderten wird er als Schmuck getragen oder in der Volksmedizin genutzt. Ihm werden verschiedene heilende Eigenschaften nachgesagt – etwa entzündungshemmend, beruhigend oder sogar immunstärkend.
Wissenschaftlich belegt sind diese Wirkungen allerdings nicht. Trotzdem gilt Bernstein bis heute als sogenannter „Heilstein“ und wird von vielen Eltern als sanfte Unterstützung fürs Baby ausprobiert.
Bernsteinkette Baby: Wirkung beim Zahnen – Mythos oder Hilfe?
Die Idee klingt zunächst plausibel: Durch die Wärme der Haut soll der Bernstein Bernsteinsäure freisetzen. Diese wiederum soll über die Haut aufgenommen werden und Schmerzen oder Entzündungen am Zahnfleisch lindern. Manche Eltern berichten tatsächlich, dass ihr Kind mit Kette ruhiger wirkt und besser schläft.
Empfohlen wird dabei, die Bernsteinkette direkt auf der nackten Haut zu tragen – egal ob am Hals, Hand- oder Fußgelenk. Manche Hersteller raten sogar, den Schmuck regelmäßig unter lauwarmem Wasser zu „entladen“ und anschließend im Sonnen- oder Mondlicht wieder „aufzuladen“. Manche Mütter tragen die Kette zunächst selbst, um angeblich „positive Energie“ auf den Bernstein zu übertragen, bevor sie sie ihrem Baby umlegen.
So überzeugend diese Rituale für manche Eltern wirken mögen: Wissenschaftlich belegt ist die Baby-Bernsteinkette-Wirkung nicht. Bislang gibt es keinerlei Studien, die bestätigen, dass Bernsteinsäure tatsächlich über die Haut aufgenommen wird oder Zahnungsschmerzen lindert. Was bleibt, ist ein schöner Glaube – und leider ein handfestes Sicherheitsrisiko.
Bernsteinkette Baby: ab wann ist sie überhaupt gedacht?
Viele Anbieter werben damit, dass Bernsteinketten schon für sehr kleine Babys geeignet seien. Tatsächlich gilt: Je jünger das Kind, desto gefährlicher.
Kinderärzte und Hebammen raten ganz klar davon ab, Säuglingen oder Kleinkindern eine Bernsteinkette um den Hals zu legen. Vor allem im ersten Lebensjahr ist das Risiko für Strangulation oder Verschlucken viel zu hoch. Selbst Arm- oder Fußkettchen sind nur unter strenger Aufsicht eine Option – und auch dann kritisch zu betrachten.
Warum Bernsteinketten für Babys gefährlich sind
Die Risiken sind leider ernst:
- Das Baby kann sich mit der Kette strangulieren, etwa wenn sie sich im Bett oder Kinderwagen verfängt.
- Reißt die Kette, können die kleinen Steine verschluckt werden – Erstickungsgefahr inklusive.
- Manche Babys nuckeln oder kauen an der Kette, was das Risiko zusätzlich erhöht.
Die American Academy of Pediatrics und auch deutsche Kinderärzte warnen deshalb ausdrücklich davor, Bernsteinketten als Zahnungshilfe einzusetzen.
Sollten Bernsteinketten verboten werden?
Offiziell verboten sind Bernsteinketten nicht, sie müssen lediglich gewisse Sicherheitsstandards erfüllen. Einige Fachverbände fordern jedoch klare Warnhinweise oder sogar ein Verbot. Denn der Nutzen ist unbewiesen, die Gefahren aber real.
Für Eltern heißt das: Die Verantwortung liegt bei dir. Überlege gut, ob du das Risiko eingehen möchtest.
Wenn Eltern trotzdem eine Bernsteinkette kaufen wollen
Trotz aller Warnungen entscheiden sich manche Eltern ganz bewusst für eine Bernsteinkette. Wenn du dazugehörst, solltest du dir der Risiken wirklich bewusst sein und ein paar Dinge unbedingt beachten. Achte darauf, dass die Kette einen Sicherheitsverschluss oder eine Sollbruchstelle hat, damit sie sich im Notfall sofort öffnet. Wichtig ist auch, dass die Steine einzeln verknotet sind – so verhinderst du, dass gleich die ganze Kette auseinanderfällt, falls sie doch einmal reißt.
Trägt dein Baby die Bernsteinkette, sollte das nie unbeaufsichtigt geschehen. Besonders beim Schlafen, ob tagsüber im Kinderwagen oder nachts im Bett, kann es schnell gefährlich werden. Selbst bei Arm- oder Fußkettchen bleibt ein Restrisiko, weshalb viele Kinderärzte raten, von Anfang an auf sichere Alternativen umzusteigen.
Sichere Alternativen zur Bernsteinkette beim Zahnen
Statt die Risiken einer Bernsteinkette in Kauf zu nehmen, kannst du deinem Baby mit bewährten, ungefährlichen Methoden helfen:
- Kühlung: Gekühlte Beißringe, ein kalter Löffel oder eine feuchte Mullwindel lindern den Schmerz spürbar.
- Massage: Mit einem sauberen Finger oder einer Silikon-Fingerbürste kannst du sanft das Zahnfleisch massieren.
- Natürliche Hilfen: Eine Veilchenwurzel zum Kauen oder etwas kalter Kamillentee wirken beruhigend.
- Medizinische Unterstützung: Bei sehr starken Schmerzen können in Absprache mit dem Kinderarzt Zahnungsgel oder kindgerechte Schmerzmittel eingesetzt werden.
- Nähe & Trost: Kuscheln, tragen, beruhigen – manchmal ist Mama- oder Papazeit die beste „Medizin“.
Diese Methoden sind wissenschaftlich plausibel, sicherer und meist effektiver als eine Bernsteinkette.
Fazit: Bernsteinkette fürs Baby – besser nicht
Auch wenn eine Bernsteinkette fürs Baby hübsch aussieht und als sanfte Hilfe beim Zahnen beworben wird – die Risiken sind groß, der Nutzen dagegen nicht belegt. Kinderärzte raten deshalb eindeutig ab.
Wenn dein Baby zahnt, bist du mit sicheren Hilfsmitteln wie Beißringen, Zahnfleischmassage oder pflanzlichen Präparaten besser beraten. So hilfst du deinem Kind, die anstrengende Zahnungszeit gut zu überstehen – ohne unnötige Gefahren.
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Häufige Fragen zum Thema „Baby Bernsteinkette“
Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Bernsteinkette Zahnungsschmerzen lindert. Manche Eltern berichten zwar von positiven Erfahrungen, Kinderärzte sehen den Nutzen jedoch kritisch und warnen vor den Gefahren.
Grundsätzlich raten Experten davon ab, Babys eine Bernsteinkette anzulegen – egal in welchem Alter. Je jünger das Kind, desto höher ist das Risiko für Strangulation oder Verschlucken. Selbst bei Kleinkindern gilt die Kette als unsicher.
Die Theorie besagt, dass durch Körperwärme Bernsteinsäure aus dem Schmuck freigesetzt wird, die entzündungshemmend wirken und Zahnungsschmerzen lindern soll. Belegt ist diese Wirkung allerdings nicht – sie bleibt ein Mythos.
Ja. Es besteht die Gefahr, dass sich das Baby stranguliert oder einzelne Steine verschluckt, wenn die Kette reißt. Deshalb raten Kinderärzte und Hebammen klar von der Nutzung ab.
Statt einer Bernsteinkette kannst du deinem Baby mit bewährten Methoden helfen: gekühlte Beißringe, sanfte Zahnfleischmassage oder pflanzliche Hilfen wie Kamillentee und Veilchenwurzel. Bei starken Schmerzen ist eine Rücksprache mit dem Kinderarzt sinnvoll.
Bildnachweis: annakouzmenko Envato Elements



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