Das Baby richtig halten: Das Wichtigste auf einen Blick
- Beim Hochnehmen des Babys muss in den ersten Monaten das Köpfchen immer gestützt werden.
- Ablegen und Hochnehmen über die Seite schont den Nacken und die Wirbelsäule des Kindes.
- Anfangs die Beinchen des Babys nicht hängen lassen, sondern leicht stützen, denn das Baumeln der Beine kann Verspannungen auslösen und tut der kleinen Wirbelsäule nicht gut.
- Ruckartige Bewegungen sollten vermieden werden. Mach lieber langsamer und schon bald bist Du routiniert wie ein Profi.
Die besten Positionen zum Halten des Babys
Für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Babys ist der hautnahe Kontakt mit den Eltern besonders wichtig. Auch für frischgebackene Mütter und Väter gehört das Halten des Babys zu den innigsten Momenten. Dein Kleines kann sich sicher, geliebt und rundum geborgen fühlen.
Wenn es darum geht, das Baby richtig zu halten, gibt es einige Dinge zu beachten. Selbst wenn Du oder Dein Kind eine liegende Position habt – so beispielsweise in Deinen Armen – ist es wichtig, mit den einzelnen Griffen bestens vertraut zu sein. Denn auf diese Weise vermeidest Du Fehlhaltungen bei Dir selbst und bei Deinem kleinen Schatz.
Hier findest Du die gängigsten Griffe und Haltungen:
Das Baby richtig hochheben
Bevor es darum geht, das Baby richtig zu halten, gilt es zu klären, wie das Neugeborene überhaupt auf den Arm kommt. Beim Tragen und Halten, aber auch beim Hochheben von Säuglingen ist das Stützen des kleinen Köpfchens und des Halses das Allerwichtigste. Ungefähr im vierten Lebensmonat können die meisten Kinder die Köpfchenhaltung selbst kontrollieren. Bis zu diesem Zeitpunkt brauchen sie aber noch Hilfe von außen, damit der Kopf weder zur Seite kippt noch nach vorne oder nach hinten abknickt.
- Schiebe vor dem Hochheben zum Stützen Deine Hand unter das Köpfchen und den Nacken. Die Hand soll nur eine stützende Hilfe sein und keinen Druck auf die Fontanellen, also die noch weichen Kopfstellen, ausüben.
- Deine andere Hand schiebst Du nun unter den Baby-Po.
- Um Deinen eigenen Rücken beim Hochnehmen des Babys zu schonen, kannst Du Deine Knie leicht beugen. Hast Du Dein Baby sicher gefasst, kannst Du es hochnehmen und an Deinen Oberkörper kuscheln.
Liegt Dein Baby in Rückenlage, solltest Du es erst auf die Seite drehen und dann erst hochnehmen. Dieses Vorgehen ist besser als das gerade Hochnehmen des Kindes, denn die seitliche Halsmuskulatur ist in den ersten Lebenswochen kräftiger als die Nackenmuskulatur.
Tipp: Drehe das Baby abwechselnd rechts- und linksherum, um es hochzuheben, denn auf diese Weise werden beide Seiten in gleichem Maße trainiert und Dein Baby bleibt flexibel.
Haut-an-Haut-Haltung
Diese Halteposition wird auch nach einer Entbindung eingenommen und ist bekannt als die sogenannte Känguru-Haltung. Der unbekleidete Säugling liegt dabei auf Deinem Oberkörper. Damit das neugeborene Baby nicht auskühlt, kannst Du es mit einer leichten Kuscheldecke über dem Rücken zudecken. Sollte es mal kühler sein, kannst Du Deinem kleinen Schatz auch eine Mütze aufsetzen.
In dieser Position kann das Baby immer wieder gehalten werden. Der hautnahe Körperkontakt fördert vor allem bei stillenden Müttern den Milcheinschuss. Wird ein Säugling auf diese Weise gehalten, stärkt das zum einen die Eltern-Kind-Bindung und reguliert zudem auch die Temperatur, den Herzschlag und die Atmung des Kindes.
Das „Känguruen“ ist auch eine sehr erfolgreiche Behandlungs- und Bindungsmethode bei Frühchen.
Wiegehaltung
Beim Wiegegriff hältst Du den Säugling mit dem Gesicht zu Dir gewandt in Deinem Arm.
- Das Köpfchen und die Schultern des Babys liegen sicher in Deiner Armbeuge.
- Der Po und Rumpf liegen auf Deinem Unterarm.
- Mit dem anderen Arm stabilisierst Du Deinen kleinen Schatz seitlich.
Der Vorteil dieser Position ist, Dein Baby ganz nah an Dir dran ist und Dich auch gut erkennen kann. Trage Deinen kleinen Liebling abwechselnd auf dem linken und auf dem rechten Arm, damit Du selbst im Rücken nicht zu schief wirst.
Das Baby an der Schulter halten
Die meisten Säuglinge fühlen sich an der Schulter von Mama und Papa rundum sicher und wohl, denn dort können sie sich richtig gut einkuscheln.
- Für diese Haltung des Babys brauchst Du beide Arme.
- Mit einer Hand hältst Du das Babyköpfchen beziehungsweise den oberen Rücken, die andere Hand hält den Baby-Po.
- Lege das Köpfchen des Kindes leicht auf Deine Schulter, denn so bleibt die kindliche Wirbelsäule gerade. Die Ärmchen des Babys sollten nicht eingequetscht werden.
Fliegergriff beim Baby
Bei dieser Halteposition liegt das Baby bäuchlings auf Deinem Unterarm. Das Köpfchen des Kindes wird von Deiner Armbeuge gestützt. Mit Deinen Halte-Arm umfasst Du den körperfernen Oberschenkel des Babys, der andere Arm stabilisiert. Der Fliegergriff trainiert zum einen die Muskeln des Nackens und fördert zudem das leichtere Lösen von Blähungen.
Halteposition von Angesicht zu Angesicht
Für diese Halteposition brauchst Du ebenfalls beide Arme:
- Eine Hand hält den Kopf und den oberen Rücken des Säuglings.
- Die andere Hand hält den unteren Rücken und den Po des Babys.
- Auf diese Weise kannst Du Deinen kleinen Schatz ganz nah an Deinem Gesicht halten. Sobald es sich aber drehen kann, ist diese Halteposition zu unsicher.
Babys richtig auf dem Schoß halten
- Lege das Baby in die Mulde Deiner angewinkelten Beine, sodass der Rücken und das Babyköpfchen gut gestützt werden.
- Verharre in dieser Position nicht zu lange Zeit, denn diese Halte-Methode belastet langfristig die Wirbelsäule des Babys.
Diese Position funktioniert auch andersherum, also wenn Dein Kind mit dem Rücken zu Dir auf Deinem Schoß sitzt. Hierfür sollte es aber älter sein und bereits die Kontrolle über das Köpfchen und die Rückenmuskeln haben.
Das aufrechte Tragen des neugeborenen Säuglings
Wenn Du Dein Kleines vor Deiner Brust halten möchtest, solltest Du mit Deiner Hand oder mit einem Tragetuch den Rücken des Babys stützen. Die Muskulatur des Neugeborenen ist nämlich noch sehr schwach, sodass die Wirbelsäule leicht in sich zusammensackt. Das Köpfchen kann dabei leicht seitlich auf Deiner Brust liegen.
Baby richtig halten, aber den eigenen Rücken nicht vergessen
Natürlich ist es wichtig, das Neugeborene richtig zu tragen und zu halten, doch mindestens genauso wichtig ist es, auf den eigenen Rücken zu achten. Vor allem später, wenn das Baby schon an Gewicht zugelegt hat, kann das Tragen und Halten des Kindes den Rücken belasten – und zwar auch dann, wenn Du ein Tragetuch oder eine sonstige Tragehilfe verwendest.
Tipps zum rückenschonenden Halten des Babys:
- Trage Deinen kleinen Schatz hoch am Körper, denn ein höherer Körperschwerpunkt schont Deinen Rücken.
- Halte das Kind dicht am Körper, denn auch das hat eine positive Auswirkung auf Deinen eigenen Körperschwerpunkt.
- Trage das Baby so häufig wie möglich in der Körperachse und seltener auf der Hüfte.
- Größere Kinder können auf dem Rücken rückenschonender getragen werden. Das bietet Dir zudem den Vorteil, dass Du dann beide Hände frei hast.
- Achte auch auf ausreichend Tragepausen und nutze – vor allem dann, wenn Dein Rücken mal schmerzt – den Kinderwagen.
Das Baby beim Füttern richtig halten: Was ist zu beachten?
Schlafen und Trinken sind die Hauptbeschäftigung neugeborener Säuglinge und somit benötigt Dein kleiner Liebling gerade beim Füttern Deine Hilfe.
Das Baby beim Stillen richtig halten
Hier gibt es vier verschiedene Positionen, die für stillende Mütter gut geeignet sind:
- Wiegehaltung
Bei dieser Position hältst Du das Baby mit dem Arm, der sich auf der Brustseite befindet, mit der Du gerne stillen möchtest. Das Köpfchen des Kindes ruht in Deiner Ellbogenbeuge: Es sollte mit dem restlichen Körper eine Linie bilden und nicht zu einer Seite gedreht sein.
- Kreuzwiegehaltung
Die Position ähnelt dem Wiegengriff, doch hier hältst Du Dein Baby mit dem anderen Arm, also auf der anderen Seite Deiner Stillbrust. Deine Hand stützt das Köpfchen, während der Po des Säuglings bequem in Deiner Armbeuge liegen kann. Mit Deiner anderen Hand kann die Brust von unten gehalten werden. Die Kreuzwiegehaltung ist ideal für Säuglinge, die beim Anlegen Schwierigkeiten haben.
- Fußball-Haltung
Bei dieser Position wird das Kind unter Deinen Arm geklemmt, so als würdest Du einen Ball halten. Dein Baby liegt also seitlich bei Dir auf Taillenhöhe. Mit Deiner Hand stützt Du das Köpfchen und den Babyrücken. Die Beinchen Deines kleinen Schatzes zeigen nach hinten, während das Köpfchen der Brust zugewandt ist. Diese Position ist zum Beispiel ideal, wenn Zwillingsmamas gleichzeitig beide Babys stillen möchten oder wenn nach einem Kaiserschnitt die Narbe geschützt werden soll.
- Seitenlage
Für diese Halteposition begibst Du dich in Seitenlage. Wenn Du möchtest, kannst Du Deine Beine leicht anziehen. Lege das Baby nun zu Dir schauend mit dem Mund auf Höhe Deiner Brustwarze. Deinen eigenen Kopf musst Du dabei nicht hochhalten, sondern Du kannst Dich bequem auf Deinem Arm oder einem Kissen ablegen.
Zusätzlich zu diesen beschriebenen Stillpositionen gibt es noch weitere Haltungen, die Du ausprobieren und einnehmen kannst. Lass Dich hier unbedingt von einer Hebamme fachkundig beraten und probiere gerne mit Deinem Baby aus, was sich für euch beide am besten anfühlt.
Die richtige Position zum Bäuerchen machen
Nach den Still- oder Fläschchen-Mahlzeiten muss das Baby Bäuerchen machen. Hierfür können drei Positionen eingenommen werden:
- Bei der aufrechten Körperhaltung liegt das Köpfchen des Babys bequem auf Deiner Schulter. Den Rücken nun richtig abstützen und ganz sanft mit der Hand zwischen den Schulterblättern des Babys klopfen.
- Du kannst das Kind auch bäuchlings auf Deinen Schoß legen. Stütze in Bauchlage das Köpfchen aber so, dass es höher als die Brust liegt. Klopfe nun vorsichtig oder reibe sanft den Rücken zwischen den Schulterblättern.
- Auch eine sitzende Haltung ist möglich: Setze hierfür Dein Baby auf den Schoß und stütze das Köpfchen und die Brust. Die Sitzhaltung ist erst dann eine Option, wenn Dein kleiner Schatz sein Köpfchen schon selbstständig halten kann.
Wie muss ich das Baby halten beim Fläschchen geben?
Im Idealfall solltest Du das Baby in einer aufrechten Haltung mit dem Fläschchen füttern, denn das erleichtert den Kleinen nämlich das Schlucken. Vermeide die Fütterung mit dem Fläschchen, wenn das Baby flach auf dem Rücken liegt, damit es sich nicht verschluckt. Das Babyköpfchen liegt in Deiner Armbeuge, während der Rest des Babykörpers bequem von Deinem Unterarm gestützt wird. Deinen Ellbogen kannst Du mit einem Kissen stützen, damit er und somit der Kopf des Kindes etwas höher positioniert sind als der stützende Unterarm.
Tipps & Tricks – das Baby richtig halten
Neugeborene Babys wirken so winzig und besonders zerbrechlich.
Da ist es nur allzu gut nachvollziehbar, dass sich manche frischgebackenen Eltern fragen, wie sie das Baby richtig halten sollen.
- Beim Baden kann es manchmal schwierig werden, den Säugling richtig zu halten. Das Wichtigste ist hier, den Kopf richtig abzustützen. Zudem sollten sich das Köpfchen und der überwiegende Teil des Körpers über dem Wasserspiegel befinden.
- Beim Wickeln wird der Baby-Po angehoben, indem Du mit Deiner linken Hand den rechten Oberschenkel des Säuglings umfasst. Das linke Beinchen Deines Babys liegt auf Deinem Unterarm. Auf diese Weise kannst Du Beine und Hüfte gleichzeitig anheben, ohne die Knie- und Fußgelenke zu belasten. Beide Füße des Babys mit einer Hand zeitgleich hochzuziehen ist langfristig gelenkschädlich für Dein Baby.
- Beim Halten des Babys gilt vor allem Safety first! Wenn Du also das Kind auf dem Arm hast, solltest Du Dich nur auf das Halten konzentrieren und nicht zeitgleich noch andere Dinge tun. Das gilt vor allem für möglicherweise gefährliche Tätigkeiten wie etwa den Umgang mit heißem Wasser.
- Übergib Dein Baby möglichst nicht im Stehen an andere Personen. Familie oder Freunde sollten sich zunächst hinsetzen, bevor sie das Baby auf ihren Arm nehmen. Damit minimierst Du die Gefahr, dass die andere Person beispielsweise stolpert und sich Dein kleiner Schatz verletzt. Stütze beim Übergeben, das Baby mit einer Hand unter dem Nacken und mit der anderen Hand unter dem Po. Dein Gegenüber sollte seine Hand dann zwischen Deine Hand und den Po des Kindes schieben, während Du Deine Hand gleichzeitig wegziehst. Auf dieselbe Weise erfolgt der Handwechsel auch unter dem Nacken des Babys.
Fazit: Das Beherrschen wichtiger Griffe schenkt Eltern & Baby, Sicherheit und Komfort
Viele frischgebackene Mütter und Väter fragen sich, wie sie ihr Neugeborenes nach der Geburt halten sollen. Es gibt einige Griffe, die jede Mama und jeder Papa beherrschen sollte, doch sei ganz unbesorgt: Im Alltag wird die Routine beim Heben, Tragen und Halten Deines Babys mit der Zeit von ganz allein kommen. Und falls Deinem kleinen Schatz eine Position missfallen sollte, wird es Dich das schnell wissen lassen. Probiere einfach locker aus, was für Dich und Dein Baby am besten funktioniert und was euch am meisten zusagt.
Häufige Fragen
Diese Fragestellung lässt sich pauschal nicht beantworten, denn das ist von einem Baby zum nächsten ganz unterschiedlich. Die Lieblingsposition findest Du immer durch das Ausprobieren mehrerer Haltegriffe. Sobald das Baby quengelt und sich unwohl zu fühlen scheint, kannst Du die Position wechseln und das Baby anders halten.
Bei neugeborenen Babys solltest Du mit einer Extraportion Vorsicht herangehen: Stütze immer den Hinterkopf des Kindes, denn Säuglinge können diesen noch nicht allein halten. Sobald das Kind ein wenig älter ist und die Kontrolle über das Köpfchen hat, kannst Du es auch anders halten. Die selbstständige Kontrolle und das Halten des Köpfchens gelingt den Kleinen in der Regel zwischen dem vierten sowie dem sechsten Lebensmonat. Dann kannst Du das Baby auch auf der Hüfte halten, um eine Hand freizuhaben oder Deine Arme abwechselnd zu entlasten.
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