letztes Update 12/2022
Viele Babys kommen mit Geburtsmalen auf die Welt. Rote Blutschwämmchen (auch als Hämangiom oder Erdbeerfleck bezeichnet) zieren eine oder mehrere Stellen am kleinen Körper. Gerade im Gesicht oder an anderen sichtbaren Stellen des Körpers führen die Male zu unangenehmen Fragen. Eltern sorgen sich oft, dabei handelt sich es in den meisten Fällen um ein harmloses Geburtsmal und verursachen den Kindern keinerlei Schmerzen.
Was sind Blutschwämmchen?
Blutschwämmchen, auch als Hämangiome bekannt, sind häufig bei neugeborenen Babys zu finden. Sie entstehen durch eine gutartige Wucherung der inneren Gefäßwand aufgrund einer Unreife des Gefäßsystems.
Sie treten bei bis zu 3% aller Säuglinge auf und sind bei etwa 30% der betroffenen Babys bereits bei der Geburt sichtbar. Sie können überall im Körper auftreten, sind aber besonders häufig in Babys Gesicht, am Kopf oder im Halsbereich zu finden. Die Blutschwämmchen können von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß sein.
Es gibt viele verschiedene Arten von Blutschwämmchen mit unterschiedlichen Verlaufsformen. In manchen Fällen ist keine Behandlung erforderlich, da das Blutschwämmchen von alleine zurückgehen kann.
Hämangiome neigen dazu, sich in den ersten sechs bis neun Monaten zu entwickeln, danach gibt es eine Übergangsphase, in der sie sich nicht verändern. Anschließend beginnen sie sich langsam zurückzubilden. Meistens ist bis zum Schulbeginn keine Spur mehr von einem Hämangiom zu sehen. Es ist wichtig, dass Blutschwämmchen von einem Arzt überwacht werden, um sicherzustellen, dass sich die Hautveränderung in einem normalen Verlauf entwickelt.
Blutschwämmchen beim Baby können jedoch auch Funktionsstörungen verursachen, wenn sie beispielsweise ein Auge, die Nase, den Mund oder das Ohr beeinflussen. Wenn ein Blutschwämmchen am Augenlid schnell wächst, kann es die Sehfähigkeit des Kindes gefährden. Deshalb sollten Blutschwämmchen regelmäßig von einem Spezialisten untersucht werden, auch wenn sie in den meisten Fällen harmlos sind. In seltenen Fällen können jedoch auch Wucherungen im Körperinneren und Organen auftreten.
Angeborene oder Infantile Hämangiome
Blutschwämmchen können angeboren sein (kavernöse Hämangiome) oder sich in Babys ersten Lebenswochen entwickeln (infantile Hämangiome). Es ist wichtig zu beachten, dass Hämangiome weder erblich noch ansteckend sind.
Angeborene Hämangiome: Blutschwämmchen die bereits bei der Geburt vorhanden sind, entstehen während der Schwangerschaft und werden in der Regel etwa 5 bis 6 cm groß. In den meisten Fällen bilden sie sich von selbst zurück und müssen nur selten entfernt werden.
Infantile Hämangiome: sind bei der Geburt nur als leichte, kleine Veränderungen der Haut sichtbar. Mit der Zeit entwickelt sich aus dieser kleinen Hautirritation ein Blutschwämmchen. Diese Art von Hämangiom tritt häufiger bei Mädchen als bei Jungen auf und neigt dazu, sich ab dem 12. Lebensmonat von selbst zurückzubilden.
Wie sieht ein Blutschwämmchen beim Baby aus?
Hämangiome bestehen aus gewucherten und erweiterten Blutgefäßen, die eine schwammartige Struktur haben. Anfangs sind diese Gefäßneubildungen oft sehr klein und im Hautniveau, können aber stark wachsen und dann wie eine Erdbeere aussehen. Die Konsistenz ist üblicherweise gummiartig. Die Farbe variiert je nach Abstand von der Hautoberfläche von hellrot bis tiefrot bis hin zu rosafarben, blau oder hautfarben bei tiefen Hämangiomen. Wenn das Baby schreit, können sie dunkler werden und an Größe zunehmen.
Die harmlose Hautveränderung kann an jedem Körperteil auftreten. Blutschwämmchen sind besonders häufig im Gesicht, am Hals, auf der Kopfhaut oder an den Extremitäten zu finden und treten nur selten an inneren Organen auf.
Ursache: Wie entstehen die Blutschwämmchen beim Baby?
Als Hämangiome werden die gutartigen Neubildungen von Blutgefäßen bezeichnet. Sie entstehen aus Zellen, die sich spontan teilen. Sie sind eine Laune der Natur, denn genetische Ursachen sind nicht der Grund für ihre Entstehung. Hämangiome, wie sie in der Medizin richtig heißen, sind oft schon bei den Neugeborenen vorhanden. Manchmal entstehen sie aber erst innerhalb der ersten vier Lebenswochen.
Blutschwämmchen sind gutartige Wucherungen der Blutgefäße und fallen durch ihre rötliche Farbe auf. Manchmal bedecken sie nur eine winzige Stelle am Körper, breiten sich dann aus und werden zu einem sichtbaren Fleck. Blutschwämmchen zeigen sich als rote, leicht erhabene Flächen auf der Haut des Babys und können sich rasch ausbreiten, besonders häufig im Gesicht.
Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang auch von Tumoren. Das verunsichert die Eltern im ersten Augenblick noch mehr, aber es besteht kein Grund zur Sorge. Denn es handelt sich um gutartige Tumore. Glücklicherweise neigen die meisten Blutschwämmchen dazu, von alleine wieder zurückzugehen, obwohl dies manchmal Jahre dauern kann und bleibende Spuren hinterlassen kann.
Befindet sich der Blutschwamm an einer sichtbaren Stelle, wie etwa mitten im Gesicht, dann kann das zu vielen Hänseleien des Kindes führen. Eltern betroffener Kinder sollten daher frühzeitig entgegenwirken.
Wie werden Blutschwämmchen beim Baby behandelt?
Wenn dein Baby ein Blutschwämmchen hat, fragst du dich vielleicht, was du tun sollst. Sind die Blutschwämmchen flach und nicht erhaben, bilden sie sich meistens von ganz alleine zurück und wachsen nicht mit. Die Ärzte unternehmen in diesen Fällen eher nichts. Die Male, die die Eltern fühlen können, wachsen mit.
Obwohl Blutschwämmchen in der Regel harmlos sind, können sie manchmal durch das Wachstum im Körper zu Komplikationen führen. Sie können besonders dann problematisch werden, wenn sie sich in der Nähe von Augen, Nase, Lippen oder im Genitalbereich stark ausbreiten. In diesem Fall muss das Blutschwämmchen behandelt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du mit deinem Baby zu einem Hautarzt gehst, der das Hämangiom genau untersucht und eine mögliche Therapie empfiehlt.
Früher haben die Ärzte zunächst eine Zeit abgewartet, bevor das Blutschwämmchen beim Baby entfernt wurde. Heute ist man dazu übergegangen, die Male relativ zügig zu entfernen, damit die Hämangiome erst gar nicht durch ihr Wachstum Schäden anrichten können.
Behandlungsmethoden: Wachstum verhindern statt OP
Das Ziel der Behandlung ist nicht unbedingt die Entfernung des Blutschwämmchens, sondern vielmehr das Verhindern des Wachstums. Lasertherapien und Kältebehandlungen (Kryotherapien) haben den klassischen chirurgischen Eingriff in vielen Fällen ersetzt und bieten den Vorteil, dass keine Narben zurückbleiben. Es ist wichtig, das Blutschwämmchen genau zu beobachten und einen Facharzt entscheiden zu lassen, ob eine Behandlung erforderlich ist. Bedenke auch, dass ein normales Blutschwämmchen deinem Baby keine Schmerzen verursacht – und das ist das Wichtigste.
Aber auch kosmetische Gründe spielen eine Rolle, denn die Kinder sollen nicht unter dem äußeren Makel leiden. Heute wird fast gar nicht mehr operiert, um das Blutschwämmchen zu entfernen. In erster Linie wird der Wachstum einfach gestoppt. Das geschieht mit einer Lasertherapie oder einer Kälteanwendung. Diese Methoden gehen schnell, sind schmerzlos und hinterlassen keine Narben. Der sichtbare Rest vom Mal verblasst mit der Zeit.
Es ist wichtig zu beachten, dass etwa die Hälfte aller Hämangiome bis zum fünften Lebensjahr verschwinden, und bis zu 95% im Alter von zehn Jahren nicht mehr sichtbar sind. Dies bedeutet, dass viele Blutschwämmchen sich von selbst ohne Komplikationen zurückbilden und keine Behandlung erfordern. Es ist jedoch immer ratsam, das Hämangiom von einem Arzt überwachen zu lassen und gegebenenfalls geeignete Behandlungen zu erwägen.
Werbung
Foto © arizanko adobe stock