Wenn Sie Ihr Kind stillen, wissen Sie, wie strapaziert und rissig die Brustwarzen dadurch werden können. Eine Creme für wunde Brustwarzen kann Abhilfe schaffen. Doch welche Brustwarzensalbe ist die Beste? In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche im Test am besten bewertet wurden.
Was ist eine Brustwarzensalbe?
Brustwarzensalbe ist ein Pflegeprodukt zur Behandlung von wunden Brustwarzen, basierend auf den Hauptwirkstoff Wollwachs (Lanolin). Aufgrund seiner pflegenden und rückfettenden Wirktung ist Lanolin nicht nur Grundlage für die Brustwarzenpflege, sondern auch für viele weitere medizinische Salben und kosmetische Cremes. Lanolin wirkt entzündungshemmend und stärkt die hauteigene Schutzbarriere.
Bei einer Brustwarzensalbe handelt es sich nicht um ein Medizinprodukt oder ein Arzneimittel Aus diesem Grund werdem für die Salben grundsätzlich keine Packungsbeilage benötigt. Die wichtigsten Informationen würden Platz auf der Tube finden. Die Packungsbeilagen sind somit genauso überflüssig wie die Umverpackung, kritisiert ÖKO-TEST.
Kann man die Lanolin-Salbe auch vorbeugend verwenden? Darauf gehen wir später noch etwas ausführlicher ein.
Wozu braucht man eine Brustwarzensalbe?
Als stillende Mutter werden Sie früher oder später bemerken, dass Ihre Brustwarzen trotz sorgfältiger Pflege wund werden. Wunde Brustwarzen sind empfindlich, gereizt, jucken oder schmerzen. Die Brustwarzensalbe lindert die Beschwerden und fördert die Wundheilung.
Wofür kann ich sie noch verwenden?
Die Creme eignet sich nicht nur zur Behandlung von wunden Brustwarzen, sondern auch zur Pflege für trockene und empfindliche Haut. Salben mit der Note ‚sehr gut‘ können Sie auch als Lippenpflege oder für trockene, gereizte Babyhaut verwenden.
Auf der Verpackung steht häufig geschrieben, dass Sie Reste der Brustwarzensalbe vor dem Stillen nicht abwischen müssen. Das Baby verschluckt während der Stillzeit dann jedoch einen Teil der Creme. Zudem wurde in Tests herausgefunden, dass die Cremes teilweise mit Schadstoffen belastet sind. Deshalb empfiehlt es sich, die überschüssige Salbe abzuwischen.
Wie wird die Brustwarzensalbe angewendet?
Der Körper kann selbst Fett für den Schutz der Haut produzieren. Das Fett wird in den Talgdrüsen der Brust produziert. Wenn es Ihnen möglich ist, sollten Sie daher möglichst auf Brustwarzensalben verzichten. Durch den Einsatz einer solchen Creme produzieren die Talgdrüsen weniger Fett oder gar kein Fett mehr.
Sie sollten die Brustwarzencreme nicht präventiv verwenden, sondern immer nur dann, wenn Ihre Brustwarzen wund sind. Sobald sie wieder abgeheilt sind, können Sie auf die Salbe verzichten. Sie brauchen Ihre Brustwarzen auch während der Schwangerschaft nicht mit einer Creme behandeln. Der Körper schafft das alleine. Viele Frauen glauben, dass es hilft, wenn sie viel von der Creme auftragen. Dies ist jedoch ein Irrglaube. Tragen Sie die Salbe nach dem Stillen nur dünn auf. Wenn Sie die Brustwarzensalbe nach dem Stillen auftragen, ist sie bis zum nächsten Stillen für gewöhnlich gut eingezogen.
Testergebnisse ÖKO-TEST
Brustwarzensalben sollen nach dem Stillen eine Linderung bewirken. Laut den meisten Herstellern, müssen Überreste der Salbe nach dem Auftragen nicht abgewaschen werden. Allerdings nimmt Ihr Baby die Creme dadurch in den Mund. Sind die Brustwarzensalben beim Verschlucken für das Baby tatsächlich unbedenklich?
ÖKO-TEST hat im Jahr 2019 zwölf verschiedene Brustwarzencremes getestet und auf Schadstoffe überprüft. Zwei Salben haben den Test nicht bestanden.
Testergebnis: ‚sehr gut‘
Sieben der getesteten Salben haben mit der Note ‚sehr gut‘ abgeschnitten. Hierzu zählen folgende Produkte:
- ELANEE Brustwarzensalbe*
- Lansinoh HPA Lanolin*
- Rossmann Mamas Babydream Brustwarzen Salbe
- Medela Purelan 100*
- Ardo Medical Gold Cream Lanolin Brustcreme*
- DM Babylove Mama Brustwarzensalbe
Unsere Empfehlung
Lasinoh, Medela
Testergebnis: ‚gut‘
Mit der Note ‚gut‘ hat leider kein Produkt abgeschnitten.
Testergebnis: ‚befriedigend‘
Drei der getesteten Brustwarzencremes erreichten immerhin noch die Note ‚befriedigend‘. Hierzu zählen die folgenden Produkte:
- Philips Avent Lindernde Brustsalbe
- Protina Pharm Garmastan
- Ardo medical Multi Mam Balsam
Durchgefallen
Zwei der getesteten Brustwarzensalben fielen beim Test aufgrund Ihrer schädlichen Inhaltsstoffe durch. Laut ÖKO-TEST sind die folgenden Brustsalben als ‚mangelhaft‘ einzustufen:
- Nuby Citroganix Lanolin Brustwarzen Salbe
- Pharmamedico Ream 4 Your Baby Mama Brustwarzen Salbe
Was muss man beim Kauf einer Brustwarzensalbe beachten?
Beim Kauf einer Brustwarzensalbe ist darauf zu achten, dass diese frei von Schadstoffen ist. Wenn Sie kein Risiko eingehen möchten, sollten Sie sich für ein Produkt entscheiden, die von einer Testseite wie ÖKO-TEST mit der Note ‚sehr gut‘ bewertet wurde. Dann können Sie sich sicher sein, dass die Creme für Ihr Kind und für Sie unbedenklich ist.
Inhaltstoffe
In einigen der getesteten Produkte konnten Phtalate in großen Mengen nachgewiesen werden. Phtalate stehen in Verdacht, negative Auswirkungen auf die Hormone zu haben und die Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen. Besonders gefährlich sind dabei die Weichmacher Dibutyl phthalat oder kurz DBP sowie Diethylhexylphthalat, kurz DEHP, genannt.
Ist PEG schädlich?
In den Produkten Protina Pharm fettfreie Stillpflege Garmastan und in Multi Mam Balsam sind Polyethylenglykole (PEG) enthalten. PEG kann die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen, was bei tiefenwirksamen Cremes für wunde Brustwarzen ein gewünschter Effekt sein kann. Allerdings sollen die Cremes lediglich kleinere Verletzungen in der oberen Hautschicht lindern. Aus diesem Grund sind PEG und PEG-Derivate in solchen Salben überflüssig.
In vielen Brustwarzencremes sind Pflanzenöle enthalten
Viele Produkte enthalten neben Wollwachs (Lanolin) Pflanzenöle wie Sonnenblumen- oder Jojobaöl. Das ist völlig in Ordnung. Allerdings setzt der Hersteller Avent in seiner Brustsalbe zusätzlich hydriertes Polydecen ein. Hierbei handelt es sich um ein Paraffin, also ein Erölprodukt, das nicht so gut für die Haut ist. Zudem enthalten Paraffine häufig aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH), die in Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Diese sind jedoch in keiner der Cremes gefunden worden. Auch nicht in der Brustsalbe von Avent.
Gibt es Alternativen zur Brustwarzensalbe?
Möglicherweise haben Sie nun Bedenken, eine Brustwarzensalbe zu verwenden und würden lieber auf Alternativen ausweichen. Wunde Brustwarzen können Sie alternativ auch mit sogenannten Silberhütchen behandeln.
Silberhütchen werden aus hochwertigem Silber hergestellt. Sie unterstützen die Heilung von gereizten oder wunden Brustwarzen. Sie werden zwischen den Stillzeiten getragen. Silikonhütchen hingegen werden für gewöhnlich während des Stillens getragen.
Die Silberhütchen sind anatomisch so geformt, dass sie sich perfekt an die Brust anpassen. Sie können Sie einfach unter Ihrem Still-BH tragen. Sie schützen Ihre Brustwarzen vor der Reibung durch Kleidung, was durchaus sehr schmerzhaft sein kann, sowie vor dem Abknicken.
Wie Silberhütchen funktioniern und wo sie das Produkt kaufen können erfahrst Du hier:
Quelle: Öko-Test Jahrbuch 2019
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