Ich selbst habe schon vor vielen Jahren immer mehr zur Naturheilkunde gefunden und so war es nur folgerichtig, auch meine Kinder dementsprechend behandeln zu lassen. Da Kinder im Laufe ihrer Entwicklung mit einer Vielzahl von Infekten, kleinen Beeinträchtigungen und Erkrankungen und Verletzungen konfrontiert sind, gibt es fast ständig Handlungsbedarf und der Gedanke, meine Kinder jedesmal schulmedizinisch – und dann oft auch mit Antibiotika – therapieren zu lassen, behagte mir gar nicht. Obwohl ich, was mich selbst angeht, der Wirkungsweise von homöopathischen und naturheilkundlichen Mitteln voll und ganz vertraute, hatte ich anfangs bei meinen Kindern doch Bedenken – jede Mutter kennt das Gefühl der großen Verantwortung und die Angst, etwas falsch zu machen oder den Kindern zu schaden. So beschloss ich denn, mich langsam vorzutasten und die Homöopathie in dem Masse einzusetzen, in dem ich es gefahrlos verantworten konnte. Mittlerweile sind meine Kinder drei und fünf und es haben sich schon viele Möglichkeiten gefunden, die sanften und nebenwirkungsfreien homöopathischen Mittel einzusetzen.
Was ist eigentlich Homöopathie?
Im Gegensatz zum Prinzip der Schulmedizin, indem Krankheiten stets mit dem Gegensätzlichen behandelt werden, also zum Beispiel Verbrennungen mit Kälte, Verstopfung mit Abführmittel oder Schmerzen mit Betäubung, arbeitet die Homöopathie mit dem Ähnlichkeitsprinzip. Das bedeutet, dass ein erkrankter Mensch ein Mittel einnimmt, das beim gesunden Menschen genau die Krankheitssymptome hervorrufen würde. Diese auf den ersten Blick verwirrende Entdeckung machte der Mediziner und Chemiker Samuel Hahnemann vor ca. 150 Jahren. Wirksam wird dieses Prinzip aber erst, wenn man das Symptome erzeugende Mittel soweit verdünnt, dass es nicht mehr in der Lage ist, die Symptome auszulösen. Diesen Vorgang nennt man Potenzierung. Dadurch tritt der Effekt ein, dass dem Körper bei Verabreichung des richtigen Mittels ein Impuls gegeben wird, der die Selbstheilungskräfte dazu anregt, die entsprechenden Krankheitsursachen anzugehen.
Wann können homöopathische Mittel eingesetzt werden?
Prinzipiell gehört die Auswahl des richtigen Mittels in die Hände eines ausgebildeten und qualifizierten Homöopathen. Es gibt jedoch, vor allem bei Kindern, bestimmte Erkrankungen, in denen man mit ein wenig Erfahrung gut selbst die sogenannten „Globuli“, die Träger der homöopathischen Mittel, verabreichen kann. Ich habe in den verschiedensten „Standardsituationen“ sehr gute Erfahrungen gemacht.
Arnika oder Traumeel-Salbe bei Verletzungen
Ein kleiner Unfall meiner damals drei Wochen alten Tochter, zeigt gut die manchmal verblüffend schnelle Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln. Mein Sohn war zwei Jahre alt, als meine Tochter geboren wurde. Als sie drei Wochen alt war, stieß er ihr beim Kuscheln auf dem Sofa aus Versehen mit voller Wucht sein Knie ins rechte Auge. Mit großem Entsetzen sah ich zu, wie das Augenlid in Sekundenschnelle zuschwoll und sich blaurot einfärbte. Nach dem ersten Schreck und dem Trösten und Beruhigen meiner Kinder, trug ich erst die sogenannte Traumeel-Salbe gegen die Schwellung auf das Augenlid meiner Tochter auf und gab ihr anschließend noch fünf Kügelchen Arnika in der Potenz D3, die bei Schmerz und Schwellung wirken. Und siehe da, so wie ich zusehen konnte wie sich das Auge schloss, konnte ich jetzt den gegenteiligen Effekt beobachten und nach etwa fünf Minuten war das Auge komplett abgeschwollen und nur noch eine leichte Blaufärbung erinnerte an den Unfall. Seitdem haben mir diese beiden Mittel bei den häufigen Stößen und Stürzen meiner Kinder oft gute Dienste geleistet.
Was gibt es noch?
Weitere homöopathische Mittel, die sich bei Kindern zur Selbstmedikation gut eignen sind zum Beispiel Allium Cepa (Küchenzwiebel) bei laufender Nase, Apis Mellifica (Honigbiene) zum Abschwellen von Bienen- und Wespenstichen oder Drosera (rundblättriger Sonnentau) bei krampfartigem Reizhusten. Das sind nur einige Beispiele und es gibt mittlerweile eine ganze Anzahl fundierter Bücher, in denen Anwendung, Dosierung und Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln für Kinder gut beschrieben werden. Wichtig ist immer eines: Bei Unsicherheiten sofort zum Arzt, vielleicht auch zu einer homöopathisch arbeitenden Kinderärztin. Denn die Selbstmedikation hat ebenso wie die Homöopathie ihre Grenzen. Als Soforthilfe sind die niedrig potenzierten Standardmittel jedoch eine gute Alternative, um leichtere Erkrankungen und die Folgen kleinerer Verletzungen bei Kindern schnell und angenehm zu lindern.
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