Etwa jedes dritte Kind in Deutschland wird per Kaiserschnitt geboren. Nach der Operation zeigt sich oberhalb des Schambeins die Kaiserschnittnarbe. Sie ist insbesondere in den ersten Wochen sehr auffällig, was viele Frauen als störend empfinden. Mit der richtigen Narbenpflege wird die Wundheilung gefördert und die Wunde heilt gut ab. So wird die Kaiserschnittnarbe nach ein paar Monaten nicht mehr so auffällig sein. Sie wird aussehen wie eine feine weiße Linie. Was Sie beachten müssen und wie man sie richtig pflegt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Was bringt die Narbenpflege?
Durch die gezielte Narbenpflege tragen Sie zur besseren und schnelleren Heilung der Kaiserschnittnarbe bei. Durch die Pflege und das Massieren, wir sie unauffälliger. Die Narbenpflege ist jedoch nicht nur aus kosmetischen Gründen sinnvoll, sondern auch um die weitere Heilung anzuregen.Viele Frauen klagen nach einem Kaiserschnitt über Empfindungsstörungen im Bereich der Narbe wie Taubheit, Kribbeln oder gar Schmerzen. Das kann vor allem dann geschehen, wenn die Muskelfasern und Nervenenden während des Kaiserschnitts beschädigt wurden.
Kaiserschnittnarbe pflegen: Wann anfangen?
Die erste Woche nach dem Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt ist ein etwa 10 bis 20 cm langer Schnitt. Nach der Geburt des Kindes wird der Schnitt mit einer Naht oder mit Klammern geschlossen. Nach wenigen Stunden beginnt sich die Wunde zu schließen und verklebt. Bereits nach fünf bis zehn Tagen werden die Fäden gezogen oder die Klammern entfernt. Lassen Sie die Narbe vor allem in den ersten Woche nach der Geburt in Ruhe.
Sie können allerdings schon direkt am Tag nach der Operation mit klarem Wasser, aber ohne Duschgel, duschen. Auf das Baden sollten Sie vorerst verzichten. Duschen Sie nur dann, wenn Sie sich ausreichend fit fühlen und keine Schmerzen haben. Tupfen Sie die Kaiserschnittnarbe im Anschluss vorsichtig trocken. Wenn die Fäden gezogen wurden oder die Klammern entfernt sind, dürfen Sie wieder Duschgel benutzen. Verzichten Sie weiterhin auf das Baden, bis Ihre Kaiserschnittnarbe komplett verheilt ist. Wenn die Narbe noch nicht richtig verheilt ist, kann das Gewebe bei einem Bad zu stark aufweichen.
Tragen Sie in der ersten Zeit lockere Kleidung, damit der Stoff nicht an der Narbe scheuert oder Druck auf sie ausübt. Wenn Sie zu enge Kleidung tragen, kann die Kaiserschnittnarbe schmerzen.
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Zwei bis drei Wochen nach dem Kaiserschnitt
Die Kaiserschnittnarbe braucht etwa zwei bis drei Wochen, bis die äußere Wunde gut verheilt ist. Sie wird voraussichtlich noch rot und leicht geschwollen sein. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Bis die Kaiserschnittnarbe ihren endgültigen Zustand erreicht hat, kann es bis zu einem Jahr dauern. Wenn die Kruste von der Narbe abgefallen ist, können Sie mit der Narbenpflege beginnen.
Ein Monat nach dem Kaiserschnitt
Zu diesem Zeitpunkt wird die äußere Wunde schon gut verheilt sein. Allerdings ist ein Kaiserschnitt ein großer Eingriff. Die Heilungszeit nach der Operation sollte man nicht unterschätzen, auch wenn die Narbe von außen nun weniger sichtbar ist als zu Beginn. In den ersten Monaten nach dem Kaiserschnitt dürfen Sie nicht schwer heben. Am besten tragen Sie große Einkäufe in kleineren Mengen.
Achten Sie darauf, wie Sie sich fühlen. Ihr Körper gibt Ihnen unmissverständlich zu verstehen, wenn es ihm zu viel wird. Ihr Baby können Sie von Anfang an tragen.
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Tragen Sie einen Bauchgurt
Um Ihren Bauch zur Rückbildung anzuregen, können Sie nach der Geburt einen Bauchgurt* tragen. Die Bauchmuskeln wurden während der Schwangerschaft sehr stark gedehnt. Sie müssen sich also erst zurückbilden. Nach dem Kaiserschnitt müssen sie etwas länger warten, als nach einer natürlichen Geburt, ehe Sie mit der Rückbildungsgymnastik beginnen dürfen. Der Bauchgurt fühlt sich dementsprechend sehr angenehm an, da er den Bauch stabilisiert.
Bis zu einem Jahr nach dem Kaiserschnitt
Im ersten Jahr sollten Sie Ihre Kaiserschnittnarbe nicht dem direktem Sonnenlicht aussetzen. Narbengewebe kann nur eingeschränkt oder gar keine Pigmente bilden. Die Narbe kann also durch das Sonnenlicht dauerhaft dunkel oder hell verfärben. Verzichten Sie deshalb im ersten Jahr auf Sonnenbäder und das Solarium.
Wie funktioniert die Narbenmassage?
Wenn Ihre Kaiserschnittnarbe äußerlich abgeheilt ist, können Sie mit der Narbenmassage beginnen. Sie hilft das Narbengewebe geschmeidig zu machen. Die Narbe wird dann später nicht spannen oder sich von der Haut abheben. Durch die Massage wird zudem die Durchblutung angeregt und die Wundheilung gefördert. Das Massieren der Narbe hilft außerdem bei der Regeneration der Nervenzellen und kann gegen Kribbeln oder Taubheitsgefühle helfen. Nutzen Sie für die Narbenpflege bzw. die Massage pflegende Öle wie Mandelöl* . Sie können auch Ringelblumensalbe* verwenden. Sie wirkt entzündungshemmend und lindert Schwellungen.
Zur Narbenmassage empfehlen wir:
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Geben Sie ein paar Tropfen Mandelöl oder etwas Ringelblumensalbe auf die Handfläche und wärmen Sie es etwas an, indem Sie die Hände reiben. Ziehen Sie die Kaiserschnittnarbe beim Massieren nicht auseinander. Streichen Sie mit den Fingern von links nach rechts an der Narbe entlang. Als nächstes machen Sie oberhalb und unterhalb der Narbe sanfte kreisende Bewegungen zur Narbe hin. Dann streichen Sie mit den Fingern von oben und unten zur Narbe hin. Zuletzt streichen Sie direkt von oben und unten über die Narbe. Achten Sie darauf, dass Sie sich während der Massage wohlfühlen. Die Berührungen dürfen nicht schmerzhaft oder unangenehm sein. Wenn Ihnen eine Massagetechnik nicht gut tut, lassen Sie sie am besten weg und versuchen Sie sie lieber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal. Führen Sie die Narbenmassage täglich zweimal für fünf bis zehn Minuten durch.
Häufige Fragen zur “Kaiserschnittnarbe”
Was tun bei bläulichen Flecken?
Lassen Sie die Kaiserschnittnarbe regelmäßig von Ihrer Hebamme oder Ihrem Hausarzt überprüfen. Zu Beginn kann die Narbe bläuliche Flecken aufweisen oder Ansammlungen von Gewebswasser. Das ist völlig normal. Der Körper baut das Gewebswasser nach zwei bis drei Wochen von selbst wieder ab.
Ist es gefährlich, wenn die Kaiserschnittnarbe juckt?
Die Narbe wird irgendwann zu jucken beginnen. Auch das ist kein Grund zur Sorge, sondern Zeichen dafür, dass die Wunde gut verheilt. Falls Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, sollten sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt um Rat fragen. Wenn die Kaiserschnittnarbe nach Besserung plötzlich anfängt zu pochen oder zu schmerzen, kann das auf eine Infektion hinweisen. Wenn Blut oder Eiter aus der Kaiserschnittnarbe austritt, müssen Sie dringend einen Arzt aufsuchen.
Die Kaiserschnittnarbe heilt schlecht und ist wulstig, woran liegt das?
Wenn die Kaiserschnittnarbe nur schlecht abheilt oder die Narbe sehr wulstig erscheint, kann ein Narbenpflaster* helfen. Das Pflaster hilft dabei, Stoffwechselprozesse anzuregen und die Regeneration des Bindegewebes zu unterstützen.
Das Pflaster ist in Apotheken erhältlich. Es lässt die Kaiserschnittnarbe flacher und blasser werden. Verwenden Sie es erst, nachdem die Fäden oder Klammern entfernt wurden und die Wunde vollständig verschlossen ist.
Wichtig: Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt bezüglich der Kaiserschnittnarbe beraten, wenn Ihnen irgendetwas merkwürdig vorkommt.
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