Rückbildung nach Kaiserschnitt – ist das überhaupt notwendig?
Nach der Geburt Deines Babys genießt Du Dein neues Muttersein und Familienglück bestimmt in vollen Zügen!
Die meisten frischgebackenen Mamas, die per Kaiserschnitt entbunden haben, spüren die Operationsnarbe bei vielen kleinen Alltagsbewegungen noch sehr deutlich, stellen sich aber dennoch die Frage, wann sie mit der Rückbildung nach dem Kaiserschnitt beginnen dürfen. Gezielte Rückbildungsübungen, die richtig durchgeführt werden, sind nach einer Kaiserschnittentbindung auf keinen Fall unwichtiger als nach einer natürlichen Geburt. Doch gerade in der ersten Zeit – ganz egal, wie Dein Baby das Licht der Welt erblickt hat – braucht Dein Körper ausreichend Zeit, um sich wieder zu regenerieren.
Der Körper braucht ausreichend Zeit für die Wundheilung
Die Kaiserschnittnarbe erinnert Dich noch an die große OP und die Herausforderung, die Du gemeistert hast. Die Wunde muss nun aber erst einmal heilen, äußerlich wie auch im Körperinneren. Die Regeneration dauert dabei nach einer Kaiserschnittentbindung etwas länger als bei einer natürlichen Geburt. Bis Du wieder komplett schmerzfrei bist, brauchst Du etwas Geduld, denn es können mehr als acht Wochen vergehen. Erst dann kann wieder mit einem regulären, moderaten Training begonnen werden.
In dieser Zeit ist es wichtig, die Anweisungen Deines Arztes und Deiner Hebamme zu befolgen und die Dinge langsam anzugehen. Sanfte Bewegungen können helfen, die Durchblutung zu verbessern und Muskelschwund zu verhindern.
Langsam steigern, lautet das Motto, was jedoch nicht bedeutet, dass Du bis dahin nicht aktiv sein darfst. Bereits im Wochenbett kannst Du Deinem eigenen Körper viel Gutes tun und ihn gezielt bei der Regeneration unterstützen. Sanfte Bewegungen, die Dir Deine Hebamme beispielsweise zeigen kann, bringen nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern sichern auch den Erhalt Deiner Muskulatur.
Rückbildung nach Kaiserschnitt und Beckenbodenkräftigung
Eine vaginale Geburt beansprucht den Beckenboden stärker als eine Kaiserschnittentbindung. In diesem Zusammenhang darf aber auch nicht vergessen werden, dass der Beckenboden bereits während der Schwangerschaft unter sehr hohen Belastungen steht:
- Die hormonellen Veränderungen bewirken zum einen eine Auflockerung der Beckenbodenmuskulatur.
- Zum anderen trägt der Beckenboden das gesamte Gewicht des immer größer werdenden Babys, inklusive der Gebärmutter, der Plazenta sowie dem Fruchtwasser: Allein letztere drei bedeuten sechs bis sieben Kilogramm Zusatzgewicht.
- Nicht nur der Beckenboden wird ernorm belastet, sondern auch die Bauchmuskulatur verliert zunehmend an Spannung und Kraft. Sie wird intensiv überdehnt und immer dünner.
- Die gesamte Rumpfmuskulatur, die Deinen Körper stabilisiert, für eine aufrechte Haltung sorgt und die Wirbelsäule entlastet, wird immer mehr geschwächt. Besonders dieses Muskelkorsett muss nach der Geburt durch ein ganzheitliches Training wieder neu aufgebaut werden. Das ist für jede frischgebackene Mama eine sehr wichtige Aufgabe, ganz egal auf welchem Weg sie entbunden hat. Ist die Körpermitte nämlich zu überdehnt und schwach, kann sie ihren wichtigen Funktionen schlechter nachkommen.
- Nach einer Kaiserschnittentbindung kommt es durch den operativen Bauchschnitt häufig auch noch zu einer Beckeninstabilität und einem damit verbundenen Hohlkreuz, das vor allem den unteren Rückenbereich deutlich belastet. Um Rückenschmerzen effektiv vorzubeugen, muss daher auch den Bauchmuskeln gezielte Beachtung geschenkt werden.
Der Beckenboden ist eine bindegewebig-muskulöse Schicht, die Dein Becken nach unten hin verschließt. Er sorgt für eine ausreichende Stütze Deiner inneren Organe im Bauchraum und ebenso für eine einwandfreie Funktionsweise der Harnblase- und Darmschließmuskeln. Das Risiko für eine Inkontinenz liegt bei Frauen, die eine Kaiserschnittentbindung hatten, bei rund 16 %, bei Müttern, die natürlich entbunden haben, bei etwa 21 %. Es ist also nur geringfügig erniedrigt!
Somit lässt sich festhalten, dass eine Rückbildung nach einem Kaiserschnitt von enorm großer Bedeutung ist, um ernste gesundheitliche Folgen bzw. Einschränkungen zu vermeiden und langfristig eine stabile Körpermitte aufzubauen.
Rückbildung nach Kaiserschnitt: Wann beginnen?
Eine gute Rückbildung umfasst nicht nur die Beckenbodenkräftigung, sondern auch Übungen zur Rückbildung des Bauches, ein Training der allgemeinen Kondition und Fitness sowie Kräftigungsübungen für das gesamte Muskelkorsett.
Mediziner und Hebammen empfehlen grundsätzlich mit Kursen zur Rückbildung bis nach dem Wochenbett abzuwarten und sich zunächst einmal ausreichend zu schonen. Während bei einer natürlichen Geburt ohne große Verletzungen im Allgemeinen schon nach sechs bis acht Wochen mit gezielten Übungen zur Rückbildung begonnen werden kann, dauert es nach einer komplizierten Geburt (etwa nach einem Dammschnitt) oder nach einem Kaiserschnitt länger. In einem solchen Fall solltest Du nämlich mindestens acht bis zwölf Wochen abwarten, bevor Du wieder anfängst zu trainieren. Schließlich muss die Narbe erst noch abheilen.
Auch wenn Du dann mit dem Training beginnst, ist das Gewebe um die Kaiserschnittnarbe herum noch sehr empfindlich, sodass Du die Narbe noch einige Zeit spüren kannst. Während einige Übungen unproblematisch sind, kann es sein, dass du andere hingegen erst noch aussetzen musst. Hier ist es wichtig, eine erfahrene Kursleiterin zu haben, die bestimmte Abwandlungen für Dich parat hat.
Warum muss man mit der Rückbildung nach einem Kaiserschnitt so lange warten?
- Nach einem Kaiserschnitt bildet sich die Gebärmutter langsamer zurück als nach einer natürlichen Geburt.
- Der Wochenfluss ist zwar etwas geringer, doch dafür dauert er etwas länger.
- Die Operationsnarbe ist recht lang und auch tief. Während die äußerliche Kaiserschnittnarbe ungefähr sechs Wochen nach dem Eingriff verheilt, braucht die innere Wunde bis zu 12 Monaten, denn sie verläuft durch mehrere Gewebeschichten. Jede Schicht muss ordentlich abheilen, um eine Infektion oder gar ein Aufgehen der Naht zu verhindern.
Mache daher langsame und sanfte Bewegungen im Alltag und vermeide auch das Heben oder Tragen schwerer Lasten. Damit kannst Du eine Überanstrengung Deiner Bauchmuskulatur vermeiden, die zu inneren Verwachsungen oder feinsten Geweberissen, sogenannte Mikrofissuren, führen könnte.
Was muss bei der Rückbildung nach dem Kaiserschnitt beachtet werden?
Auch nach einem Kaiserschnitt darfst Du Dich im Wochenbett vorsichtig bewegen und Deinen kleinen Schatz selbst versorgen. Deine Hebamme, das Klinikpersonal oder Deine Familie werden Dir beim Aufstehen helfen und Dich auch bei Deiner körperlichen Erholung im Alltag unterstützen.
Durch sanfte Bewegungsabläufe kannst Du den Kreislauf anregen, Wassereinlagerungen ausschwemmen, den Muskelabbau mindern und auch das Risiko einer Thrombose oder Lungenembolie senken.
Dennoch brauchst Du im Wochenbett auch ausreichend Ruhe, damit alles gut verheilen kann und Du neue Kraft für Dich und Dein Baby schöpfst.
Nachdem die körpereigenen Heilungsprozesse abgeschlossen sind, kannst Du vorsichtig mit der Rückbildung beginnen. Es kann sein, dass Du bei einigen Übungen die Kaiserschnittnarbe noch spürst. Das ist aber völlig normal und kein Anlass zur Besorgnis. Ein reißendes Gefühl sollte allerdings nicht entstehen. Wenn Du Dich also nicht wohlfühlen solltest, brich die Übung lieber vorsorglich ab.
In einem speziellen Rückbildungskurs von einer geschulten Hebamme oder Physiotherapeutin lernst Du unter Anleitung, welche Übungen Deine Rückbildung positiv beeinflussen und welche Übungen Du lieber vermeiden solltest.
Natürlich möchte jede Frau nach der Schwangerschaft und Geburt wieder in Form kommen, doch in einem guten Rückbildungskurs geht es um wesentlich mehr als nur um das rasche Wegtrainieren des Bauches. Im Vordergrund steht nicht das Shaping der Problemzonen, sondern die sanfte Körperkräftigung von innen heraus, für mehr Stabilität und Kraft im Alltag. Die Gesundheit steht an erster Stelle vor einem flachen Bauch.
Rückbildungsgymnastik mit Kaiserschnittnarbe – wer bietet spezielle Kurse an?
In einem Rückbildungsgymnastikkurs erzielen frischgebackene Mamas nicht nur eine großartige körperliche Kräftigung, sondern gewinnen auch mehr Sicherheit im Umgang mit dem eigenen Körper nach der Schwangerschaft.
So lernst Du, eigene innere Vorgänge besser zu verstehen und bekommst ein positiveres Gefühl zu Deiner Kaiserschnittnarbe. Wenn Du vor Ort einen solchen Rückbildungskurs nicht findest, gibt es den hochqualitativen Video-Onlinekurs von Hebamme Julia Ronnemann* (Werbung) .
Um deutliche Veränderungen fühlen zu können, solltest Du über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten regelmäßig gezielte Rückbildungsübungen durchführen. Nimm Dir jede Woche Zeit für Deine Rückbildungsgymnastik, am besten zwei bis drei Mal wöchentlich je eine halbe Stunde. Du wirst Dich mit der Zeit immer vitaler, stärker und fitter fühlen. Und genau das sind die besten Grundvoraussetzungen, um optimal für Deinen kleinen Schatz zu sorgen und später wieder in Dein gewohntes Fitnessprogramm einsteigen zu können!
Schmerzen – ein ernst zu nehmendes Warnsignal
Schmerzen solltest Du immer sehr ernst nehmen! Wenn Du Dich also bei der ein oder anderen Übung nicht wohlfühlst, brich sie bitte vorsorglich ab.
Es ist normal, wenn Du Deine Narbe während der Rückbildungsgymnastik merkst, allerdings sollte sich das Gefühl während der Bewegungsausführung verbessern. Es ist sehr wichtig, dass Du auf Deinen eigenen Körper hörst, ganz egal ob in einem Rückbildungskurs vor Ort oder in einem Online-Kurs. Achte auf die Signale, die Dein Körper sendet.
Eine gute Rückbildung ist mehr als nur Beckenbodentraining!
Neben gezielten Gymnastikübungen zur Rückbildung haben viele frischgebackene Mütter Fragen, die in herkömmlichen Kursen kaum Gehör finden:
- Wie läuft konkret die Wundheilung nach einem Kaiserschnitt ab?
- Wie sollte die Operationsnarbe am besten gepflegt werden?
- Welche Übungen sollten nicht durchgeführt werden?
- Wann wird der Bauch nach einer Sectio wieder flach?
- Ab wann ist normaler Sport wieder möglich nach einer Kaiserschnittentbindung?
Tipp: Nimm also einen Rückbildungskurs in Anspruch, der auch außerhalb der Beckenboden- und Muskelkräftigung einen Mehrwert bietet.
Rückbildung im Online-Kurs – die verschiedenen Vorteile im Überblick
Rückbildungsgymnastik verfolgt nicht das Ziel, so schnell wie möglich eine Topmodel-Figur zu erzielen, sondern vielmehr die Kräftigung der Tiefenmuskulatur in Beckenboden und Bauch.
Ein solcher Online-Kurs bietet viele verschiedene Vorteile, nämlich:
- Prävention von Inkontinenz
- Prävention einer Organsenkung
- Vermeidung von Rückenschmerzen, vor allem im unteren Rücken.
- Prävention von Haltungsproblemen: Viele Frauen haben nach einer Kaiserschnittentbindung ein Hohlkreuz.
- Auch Fehlstellungen der Beine wie etwa X-Beine, tauchen oft bei Frauen nach einer Kaiserschnittgeburt auf und die Beinstellung wiederum beeinflusst maßgeblich den Beckenboden.
- Mit der Zeit wird ein Rückbildungsgymnastik-Online-Kurs helfen, Dich vitaler, aktiver, stärker und attraktiver zu fühlen. Vor allem die Kraftausdauer ist ein wichtiger Punkt im Alltag, denn Dein kleiner Liebling wird schließlich auch nicht leichter und fordert Dich jeden Tag wieder neu heraus.
Woher weiß ich, ob ein Online-Kurs zur Rückbildung das Richtige für mich ist?
Wenn Du:
- vor 8 bis 12 Wochen Deinen Kaiserschnitt hattest.
- ein gesundes Training zur Rückbildung suchst, das perfekt auf Deine körperlichen Bedürfnisse nach einer Kaiserschnitt-Operation abgestimmt ist.
- mehr über die körperinternen Heilungsvorgänge erfahren möchtest und gezielt lernen willst, Deinen Körper zu unterstützen.
- ohne terminlichen Druck oder lästige Fahrerei in Deinen heimischen vier Wänden trainieren möchtest.
- Deine Tiefenmuskulatur stärken willst, um gesundheitliche Einschränkungen bedingt durch die Schwangerschaft oder den Kaiserschnitt zu vermeiden.
- ein gesundheitsorientiertes Ganzkörpertraining suchst, das Dir zu einem rundum guten Körpergefühl verhilft.
Fazit – Rückbildung nach Kaiserschnitt ist wichtig, doch bitte nichts überstürzen!
Gezielte Rückbildungsübungen sind nach einem Kaiserschnitt von großer Bedeutung, ganz genauso wie nach einer normalen Geburt, denn auf diese Weise lässt sich die Körpermuskulatur nach der Schwangerschaft und dem operativen Eingriff wieder wirksam kräftigen.
Nach einer Kaiserschnittgeburt musst Du jedoch ein wenig abwarten, bis Dein Körper wieder bereit ist, zu trainieren. Gib Deinem Körper Zeit zum Verheilen und zum Schöpfen neuer Kraft. Höre achtsam auf die Signale Deines Körpers und überfordere Dich nicht! Überanstrengungen ziehen nur innere Verwachsungen und Gewebeverletzungen nach sich.
Entscheide Dich für eine gute, ganzheitliche Rückbildung, die Deinen Beckenboden stärkt, Deine Muskulatur kräftigt, Deinen Kreislauf anregt und Rückenschmerzen lindert, aber auch Deine Fragen als frischgebackene Mami ausreichend beantwortet.
Fotos: Julia Ronnemann
Schreibe einen Kommentar