Normalerweise geht Ihr Kind gerne in den Kindergarten. Doch plötzlich ist das ganz anders und Ihr Kind wird zum Kindergartenverweigerer. Versuchen Sie behutsam es herauszufinden, wieso der Kindergarten plötzlich so ein großer Dorn im Auge ist. Fragen Sie am besten in einer ruhigen Stunde und bitte nicht direkt nach dem Kindergarten oder am Nachmittag. Da ist das Kind meistens zu erschöpft und muss erst mal alle Eindrücke verarbeiten vom Tage.
Hier die häufigsten Gründe für einen Kindergartenstreik:
Wenn das aber nicht erzählen kann oder will, bedrängen Sie es bitte nicht. Sprechen Sie dann am besten mit den Erzieherinnen. Sie erleben Ihr Kind anders als Sie und auch im Spiel mit anderen Kindern. Vielleicht haben Sie ja etwas beobachtet und können berichten. Gemeinsam können Sie dann nach Lösungen suchen.
Eventuell hat Ihr Kind Angst zu lange von Ihnen getrennt zu sein. Machen Sie es ein paar Tage so, dass Sie das Kind möglichst spät hinbringen und früh wieder abholen. Sie werden sehen, ob das Ihrem Kind so recht ist, oder nicht. Dann hat die Verweigerung vielleicht andere Ursachen.
Fragen Sie die Erzieherinnen, ob vorübergehend ein Kuscheltier oder Schmusetuch mitgenommen werden darf. Das erinnert das Kind an Zuhause und es kann es schnell als Tröster benutzen, um wieder frische Energie zu tanken.
Wenn Sie Ihr Kind in den Kindergarten bringen, dann tun sie das möglichst neutral. Vielleicht haben Sie ja schlechte Erinnerungen an Ihren eigenen Kindergartenbesuch, oder Ihnen fällt die Trennung vom Kind schwer. Ihr Schatz wird das genau spüren und entsprechend darauf reagieren. Wenn Ihr Kind sieht, dass Sie ein gutes Gefühl haben, es dort abzuliefern, wird es sich auch besser fühlen.
Manchmal hat ein Kind, welches neu in der Gruppe ist, Probleme mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Wahrscheinlich bestehen schon feste Gruppen und es haben sich Freundespaare gebildet und Ihr Kind ist nun Außenseiter. Aber auch Kinder, welche den Kindergarten schon länger besuchen, haben manchmal plötzlich Probleme mit den anderen Kindern. Vielleicht gab es einen Streit, oder ein anderes Vorkommnis.
Bringen Sie Ihr Kind möglichst früh zum Kindergarten. Wenn es als eines der ersten da ist, ist es als Spielkamerad begehrter. Laden Sie auch ab und zu ein paar Spielkameraden zu sich nach Hause ein, um die Freundschaften zu festigen.
Wenn das Kind aber wirklich einfach nur kein Interesse mehr auf den Kindergarten hat, weil es daheim viel schöner ist, die Mama immer verfügbar ist, hilft nur konsequentes Handeln. Sprechen Sie mit dem Kind, nehmen Sie seine Wünsche wahr, machen Sie ihm aber auch unmissverständlich klar, das es in den Kindergarten muss, dass Sie arbeiten müssen (oder andere Verpflichtungen haben).
Ein Kind muss auch lernen, dass es nicht nur schöne Dinge im Leben gibt, sondern auch Dinge, welche eventuell nicht soviel Spaß machen, aber gemacht werden müssen. Solche Lektionen sind sehr hilfreich. Wenn gar nichts mehr geht, versprechen Sie Ihrem Schatz doch, dass Sie am Wochenende etwas schönes mit Ihm unternehmen, dass Sie ganz viel Zeit zum kuscheln haben werden und nur Dinge machen, welche Spaß machen.
Meistens steckt hinter dem Streik also ein harmloser Grund. Wenn Sie aber das Gefühl haben, dass es doch etwas schlimmeres sein könnte, gehen Sie behutsam vor und helfen und unterstützen Sie Ihr Kind. Wenn Sie merken, dass das Kind im Kindergarten leidet, deswegen krank wird oder immer nur weinerlich ist oder schlecht gelaunt, käme auch ein Kindergartenwechsel in Betracht.
Meistens lösen sich solche Konflikte von selbst in Luft auf und plötzlich hat das Kind wieder große Freude in den Kindergarten zu gehen.
Photo by Daiga Ellaby on Unsplash
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