Was ist Neugeborenakne?
Die Neugeborenenakne – in der lateinischen Fachterminologie als „Acne neonatorum“ bezeichnet – ist für neugeborene Säugling nicht untypisch. Bei ungefähr jedem fünften Neugeborenen kommt es in den ersten Lebenswochen zu kleinen Pickelchen auf der zarten Babyhaut.
Bei dieser Hauterscheinung handelt es sich um kleine rote Pusteln mit einem kleinen gelblichen Knötchen in der Mitte. Die Neugeborenenakne tritt vorzugsweise im Gesicht sowie im Schulterbereich des Babys auf und ist eine natürliche Reaktion auf hormonelle Veränderungen. Die Neugeborenenakne kann jedoch nicht der Säuglingsakne gleichgesetzt werden. Letztere tritt zwischen dem dritten sowie dem sechsten Lebensmonat auf und muss in der Regel ärztlich behandelt werden.
Die Neugeborenenakne ist hingegen eine harmlose Erscheinung, die keinen Juckreiz verursacht, schmerzlos verläuft und im Allgemeinen auch von alleine wieder verschwindet. Einige Babys sind davon aber so stark betroffen, dass sie wie ein kleiner „Streuselkuchen“ aussehen.
Ursache: Warum bekommen Babys eine Neugeborenenakne?
Die Neugeborenenakne hat überhaupt nichts mit einer falschen Ernährungsweise oder einer mangelnden Babypflege zu tun. Die Pusteln, die sich vor allem um die dritte Lebenswoche des neugeborenen Babys zeigen, sind vielmehr hormonell bedingt. Während den Schwangerschaftsmonaten gelangen über die Plazenta (Mutterkuchen) ständig mütterliche Hormone in den Blutkreislauf des Babys.
Im dritten Schwangerschaftstrimester hat Ihr Körper sogar noch mehr Hormone produziert, die unter anderem für die Entwicklung der Immunabwehr sowie zur Lungenreifung des Babys benötigt werden. Die Schwangerschaftshormone sind für die gesunde Organentwicklung des Embryos also essenziell wichtig. Selbst für die emotionale Entwicklung des Kindes spielen sie eine wesentliche Rolle.
Nach der Geburt sinkt der Hormonspiegel bei Ihrem Baby vorübergehend ab, was zu einer vermehrten Talgproduktion führt. Es kommt infolgedessen zu verstopften Poren und Pickelchen. Sobald sich die Hormonumstellung des Säuglings wieder eingependelt hat, vergeht die Neugeborenenakne wieder.
Nicht alle Kinder sind jedoch von einer Neugeborenenakne betroffen. Rund 20 % aller Babys entwickeln eine solche harmlose Hauterkrankung.
Symptome: Wie sieht eine Neugeborenenakne aus?
Die Babyakne hat ein typisches Erscheinungsbild:
- Es bilden sich um kleine rote Pünktchen mit einem gelben Knötchen in der Mitte. Diese Pusteln sind mit überschüssigem Talg gefüllt.
- Bei einem stärkeren Verlauf können die Hautstellen auch eitrig und entzündet sein
- Die Pickelchen treten vor allem im Gesicht – vorwiegend im Wangen- und Stirnbereich auf. Die Akne kann aber auch im Brust-, Schulter- und Bauchbereich auftreten.
- Der Höhepunkt dieser harmlosen Hauterkrankung ist meistens nach rund 14 Tagen erreicht. Danach klingt die Neugeborenenakne langsam wieder von alleine ab.
- Betroffene Babys haben manchmal eine leicht gerötete Haut.
- Die Neugeborenenakne verursacht weder Schmerzen noch Juckreiz.
- Benutzen Sie keine fettreichen Produkte zur Babypflege.
- Schwitzen oder Hitze können den Hautauschlag noch verschlimmern.
Neugeborenenakne erkennen: Achtung Verwechslungsgefahr
Nicht alle Hauterscheinungen sind automatisch eine Baby-Akne. Hinter weißlich-gelben Pickelchen mit einem roten Hof können neben einer Neugeborenenakne noch folgende Hautveränderungen stecken:
Hautirritationen
- Erythema toxicum neonatorum
Hierbei handelt es sich auch um eine vollkommen ungefährliche Hautveränderung. Sie kommt bei rund 50 % aller neugeborenen Babys vor und verschwindet im Allgemeinen nach ungefähr zwei Wochen wieder von alleine.
- Kopfgneis
Auch diese Veränderung an Babys Haut ist hormonell bedingt, tritt aber vorwiegend auf der behaarten Kopfhaut des Kindes beziehungsweise hinter dem Ohr auf. Beim Kopfgneis zeigen sich gelblich-fettige Schüppchen, die nach kurzer Zeit aber wieder von alleine verschwinden.
- Milien (Hautgrieß)
Hierbei handelt es sich um winzige weiße Pünktchen an den Schweiß- und Talgdrüsen der Nase, der Stirn, der Wangen sowie um die Augen herum. Auslöser für Milien ist ebenfalls eine hormonelle Umstellung bei Neugeborenen. Auch bei dieser Hauterscheinung ist keine ärztliche Behandlung erforderlich.
Neurodermitis (Atopische Ekzem)
Sobald es zu Hautrötungen und Irritationen kommt befürchten die meisten Eltern die Vorstufe einer Neurodermitis-Erkrankung. Diese kann bei neugeborenen Säuglingen als Milchschorf beginnen. Neurodermitis äußert sich durch entzündliche rote Hautstellen, nässende Bläschen sowie gelbliche Schuppen. Diese Hauterscheinungen treten vor allem an der Stirn, den Augenbrauen sowie an der Kopfhaut auf.
Im Vergleich zur Neugeborenenakne juckt bei einer Neurodermitis-Erkrankung die Kopfhaut recht stark, was dazu führt, dass die betroffenen Babys viel quengeln und weinen.
Säuglingsakne
Oftmals wird anstelle von Baby-Akne der Begriff „Säuglingsakne“ verwendet, doch es handelt sich hierbei nicht um ein und dasselbe Phänomen.
Auch die Säuglingsakne zeigt sich zwar vorwiegend im Gesicht des Babys, doch sie tritt im Allgemeinen erst zwischen dem dritten sowie dem sechsten Lebensmonat auf. Im Vergleich zur Neugeborenenakne ist die Säuglingsakne zudem mit einem starken Juckreiz verbunden. Sie hat einen stärkeren Verlauf und bedarf in der Regel einer ärztlich-medizinischen Behandlung.
Bitte konsultieren Sie allgemein immer Ihren Kinderarzt oder Ihre betreuende Hebamme, um genau herauszufinden, was konkret hinter den Hautveränderungen bei Ihrem Baby steckt.
Baby-Akne – wie lange dauert die Hauterkrankung an?
Eine sichere Diagnose bei Veränderungen des Hauterscheinungsbildes kann nur ein Arzt stellen.
Wenn sich jedoch zeigen sollte, dass es sich beiden kleinen Pickeln im Gesicht um Baby-Akne handelt, müssen Sie sich auf keinen Fall Sorgen machen! Die harmlose Hautkrankheit klingt langsam und folgenlos ohne Behandlung wieder ab.
Innerhalb von rund vier Monaten sind die Pickel im Allgemeinen vollständig verheilt. In vereinzelten Fällen kann die Phase der Abheilung auch bis zu sechs Monaten dauern. Eine Narbenbildung muss jedoch nicht befürchtet werden.
Wie kann die Neugeborenenakne behandelt werden?
Die Neugeborenenakne bedarf keiner medizinischen Therapie. Sie brauchen im Grunde überhaupt nichts zu unternehmen, denn die Pusteln verschwinden von alleine wieder.
Folgende Hautpflegetipps können Sie jedoch unterstützen:
- Drücken Sie die Pickel auf keinen Fall aus! Das kann nur zu Entzündungen und unschönen Narben führen!
- Reinigen Sie die betroffenen Stellen der zarten Babyhaut vorsichtig mit lauwarmem Wasser. Reiben Sie die Haut nicht zu stark, sondern tupfen Sie diese leicht trocken.
- Wenden Sie bitte keine Anti-Akne-Pflegeprodukte auf der empfindlichen Haut des Babys an.
- Achten Sie bei der Wahl der Cremes darauf, dass die Produkte komplett frei von Parfüm- und Konservierungsstoffen sind.
- Das richtige Motto im Umgang mit der Neugeborenenakne lautet: „Weniger ist mehr“. Eine übermäßige Hautpflege wirkt kontraproduktiv und kann die Akne noch zusätzlich verschlimmern. Sprechen Sie gerne auch mit Ihrer Hebamme und lassen Sie sich von ihr zu diesem Thema beraten.
- Die gute alte Mullwindel, die ideale Unterlage für’s Köpfchen: Baumwolle kann in die Kochwäsche. Bei 60 Grad verschwinden Reste von Speichel oder Milch garantiert. Bitte keine parfümierten Waschmittel oder Weichspüler verwenden. Das schont die zarte Babyhaut und die Umwelt. Dosieren Sie sparsam!
- Verwenden Sie atmungsaktive Bekleidung, um weitere Irritationen der zarten Babyhaut zu vermeiden.
Hebammen-Tipp: Neugeborenenakne mit Muttermilch behandeln. Geben Sie hierzu ein paar Tropfen Muttermilch auf ein sauberes Mulltuch und tupfen Sie die betroffenen Stellen vorsichtig ab. Die in der Muttermilch enthaltenen entzündungshemmenden Substanzen lassen die Pickel schneller abheilen.
Fazit – das Wichtigste zur Neugeborenenakne im Überblick
- Die Neugeborenenakne zeigt sich vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt, meistens um die dritte Lebenswoche des Säuglings herum.
- Es handelt sich hierbei um eine harmlose Hauterkrankung, die häufiger Jungen als Mädchen betrifft.
- Als Symptome zeigen sich im Gesicht – vereinzelt auch an Schultern, Brust und Bauch, kleine rote Pickel mit einem gelblichen Knötchen in der Mitte.
- Neugebornenakne wird auch als Babyakne bezeichnet
- Die Hautveränderungen zeigen sich während der ersten Wachstumsschübe.
- Ursache sind Veränderungen im hormonellen Haushalt des Säuglings nach der Geburt.
- Die Neugeborenenakne verläuft schmerzfrei, ohne Juckreiz und hinterlässt auch keine Narben.
- Die Hauterkrankung muss nicht ärztlich behandelt werden. Die Irritation an Babys Haut verschwindet nach wenigen Wochen von alleine.
- Die Neugeborenenakne ist nicht mehr der Säuglingsakne zu verwechseln: Diese zeigt sich später auf, juckt und kann sich auch unangenehm entzünden.
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Häufige Fragen
Nein, es handelt sich hier um zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Neugeborenenakne: zeigt sich in den ersten Lebenswochen, vor allem um die dritte Lebenswoche herum. Eine ärztliche Behandlung ist nicht erforderlich. Die Pickelchen klingen von selbst wieder ab. Ohne Juckreiz, ohne Schmerzen, keine Narbenbildung nach der Abheilung.
Säuglingsakne: Tritt erst später auf, nämlich zwischen dem 3. und dem 6. Lebensmonat.
Ähnelt optisch der Neugeborenenakne, löst jedoch einen intensiven Juckreiz aus und dauert auch länger als die Babyakne.
Die konkreten Ursachen für die Säuglingsakne sind bislang noch nicht geklärt. Experten vermuten jedoch, dass eine genetische Prädisposition diese Hauterkrankung hervorruft. Säuglingsakne muss von einem Arzt behandelt werden. Gegebenenfalls muss zu entzündungshemmenden Mitteln oder gar Antibiotika gegriffen werden. Leichte Babyhandschuhe aus Baumwolle und kurzgeschnittene Fingernägel verhindern, dass sich das Baby versehentlich kratzt und es somit zu Entzündungen kommt.