Welch rasanter Fortschritt: Innerhalb von 30 Monaten entwickelt sich aus dem lallendem Baby eine fröhliche Quasselstrippe. Allerdings nur, wenn das Kind reichlich mit „Sprache gefüttert“ wird und Eltern die getroffene Aussage erwidern.
Kleine Kinder lernen Sprache durch Beobachten und Nachahmen. Sie fixieren ihren Blick auf die Lippen des Gegenübers, prägen sich dabei Wortlaut, Sprachmelodie und Bedeutung ein. Reges Kommunizieren im Familienleben bringt also sprachfähige Kinder hervor. Der alltägliche Austausch untereinander und die Beschreibung von Situationen oder Erlebnissen sind grundlegende Elemente für erfolgreiches Sprechen. Schon einjährige Kinder freuen sich, wenn man mit ihnen über Sonnenschein, Regenwetter oder Schnee redet. Verlässliche Unterstützung bieten in bewährter Manier Bücher, Kinderreime und –lieder. Sie sind voller Sprache und Redewendungen, hinterlassen meist einen bleibenden Eindruck.
Fernsehen wiederum ist ein schnelles Medium, was Kinder von bis zu 3 ½ Jahren überfordert. Außerdem reflektiert es keine die Aussagen, sondern bleibt in der Reaktion auf den Nachwuchs stumm. Es fesseln in diesem Alter die bewegten Bilder, die Sprösslinge halten die Handlung für real. Eine Trennung von Fiktion und Wirklichkeit findet erst im späten Kindergartenalter statt.
Wie bei allen Meilensteinen in der Kindesentwicklung, hängt auch das Sprechen lernen von der Persönlichkeit ab. Eltern brauchen nicht vergleichen, sondern nur das individuelle Tempo ihres Kindes respektieren. Bei Unsicherheiten sollte der Kinderarzt abklären, ob es sich um eine Sprachentwicklungsverzögerung oder eine –störung handelt.
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