Plazenta: in zentrales Stoffwechselorgan für die Versorgung des Babys
- Der Mutterkuchen ist ein sehr bedeutsames Organ während der Schwangerschaft.
- Nur während dieser Zeit, entsteht das scheibenförmige Organ in der mütterlichen Gebärmutter und verbindet sich über die Nabelschnur mit dem Embryo.
- Die Plazenta sorgt zum einen dafür, dass die wertvollen Nährstoffe, Vitamine und vor allem lebenswichtiger Sauerstoff zu Deinem Baby gelangt.
- Zum anderen ist der Mutterkuchen für die Hormonproduktion und den Erhalt der Schwangerschaft äußerst wichtig.
- Kommt es bei diesem Organ zu Beeinträchtigungen oder funktionellen Störungen, kann das negative Auswirkungen auf das ungeborene Baby haben, so etwa eine Mangelversorgung und damit verbunden eine Fehlentwicklung.
Verkalkte Plazenta – was ist konkret darunter zu verstehen?
Bei einer verkalkten Plazenta besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Die Verkalkung ist ein vollkommen natürlicher Alterungsprozess, der jede Plazenta betrifft. Der Mutterkuchen ist lediglich für eine Zeitspanne von 40. Schwangerschaftswochen ausgelegt und dementsprechend kann es passieren, dass ab einem gewissen Zeitpunkt das zelluläre Gewebe nicht mehr erneuert werden kann. Die Folge sind Alterserscheinungen und Verkalkungen.
Verkalkte Plazenta Ultraschall – die frauenärztliche Untersuchung bringt Klarheit
Bei einigen schwangeren Frauen verkalkt der Mutterkuchen nur langsam, während bei anderen richtige Kalkherde entstehen. Es gibt also keinen festgelegten und einheitlichen Alterungsprozess. Die Plazentaverkalkung ist von Frau zu Frau ganz unterschiedlich.
Deine behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt untersucht die Plazenta während der gesamten Schwangerschaft. Im Ultraschall lassen sich gegebenenfalls schnell Veränderungen feststellen und eine verkalkte Plazenta diagnostizieren. Im Fall einer solchen Verkalkung zeigen sich auf dem Ultraschallbild weißliche Ablagerungen auf der Organoberfläche.
Eine Plazentaverkalkung kann zusätzlich zum Arzt nach der Geburt Deines Babys auch noch die Hebamme feststellen, denn durch die Verkalkung verändert sich das optische Aussehen des Organs deutlich.
Welche Ursachen liegen einer Verkalkung des Mutterkuchens zugrunde?
Bei den meisten werdenden Müttern ist der natürliche Alterungsvorgang die Ursache für die Plazentaverkalkung. Wissenschaftliche Forscher gehen jedoch davon aus, dass auch andere Risikofaktoren wie zum Beispiel eine genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielen könnten.
Wenn bereits in der Frühschwangerschaft die Plazenta verkalkt, sind häufig verschiedene Erkrankungen der Auslöser dafür, so beispielsweise:
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie)
- Störungen des körpereigenen Hormonhaushalts.
Darüber hinaus steigern auch Faktoren wie Nikotinkonsum, Alkoholgenuss sowie übermäßiger Stress das Risiko für eine stark verkalkte Plazenta.
Plazenta verkalkt – welche Schweregrade können unterschieden werden?
Kommt es zu einer Verkalkung des Mutterkuchens können drei verschiedene Grade – auch als Grannum bezeichnet – für die Unterscheidung herangezogen werden:
Grannum 1
- Dieses Stadium ist die leichteste Form einer verkalkten Plazenta.
- Dieser Schweregrad birgt keinerlei Risiko für die Schwangerschaft, ist also unbedenklich.
- Diese Form der Verkalkung entsteht bei den meisten Frauen gegen Ende der Schwangerschaft.
Grannum 2
- Der Grad der Verkalkung des Mutterkuchens ist in diesem Stadium stärker als bei Grannum 1.
- Auch dieser Verkalkungsgrad wird jedoch noch als „natürlich“ eingestuft und ist kein Grund zur Sorge.
Grannum 3
- Dieses Stadium ist die stärkste Form der Verkalkung.
- Wird dieser Schweregrad diagnostiziert, so muss der Schwangerschaftsverlauf engmaschiger kontrolliert werden.
- Im einem fortgeschritteneren Schwangerschaftsstadium, ist auch dieser Schweregrad im Allgemeinen ungefährlich.
- Eine solch starke Verkalkung des Mutterkuchens in einem frühen Stadium der Schwangerschaft, ist häufig durch verschiedene Erkrankungen ausgelöst.
- Lasse daher von Deiner behandelnden Ärztin oder Deinem Arzt genau prüfen, welche Ursachen hier zugrunde liegen.
- Regelmäßige Untersuchungen sind in diesem Stadium sehr wichtig, um beispielsweise eine Plazentainsuffizienz auszuschließen beziehungsweise einer solchen Erkrankung vorzubeugen. Eine Insuffizienz der Plazenta kann für Dein ungeborenes Baby sehr gefährlich sein, denn in einem solchen Fall wird es nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigen Stoffen versorgt.
Durch welche Symptome äußert sich eine Plazentaverkalkung?
Als werdende Mama wirst Du selbst eine Verkalkung der Plazenta nicht erkennen können, denn diese verursacht keine Symptome. Begleitbeschwerden können erst im dritten Verkalkungsstadium – dem sogenannten 3. Grannum – auftreten. Die Beschwerden haben dann jedoch nichts mit dem Mutterkuchen zu tun, sondern treten aufgrund der Grunderkrankungen auf.
Solltest Du im Verlauf Deiner Schwangerschaft Unterleibsschmerzen verspüren, solltest Du sofort Deine Gynäkologin oder Deinen Gynäkologen aufsuchen, um die Beschwerden exakt abklären zu lassen.
Birgt eine Verkalkung der Plazenta Risiken für das Baby?
Natürlich machen sich die meisten werdenden Mamas Sorgen, wenn sie diese Diagnose erhalten. Grundsätzlich ist eine verkalkte Plazenta jedoch unbedenklich, denn obwohl das Gewebe des Mutterkuchens durch die Verkalkung nicht mehr optimal durchblutet wird, ist das Kind dennoch ausreichend mit allen wichtigen Stoffen versorgt.
Welche Folgen hat eine verkalkte Plazenta?
Die Verkalkung des Organs bewirkt zwar eine verminderte Durchblutung des Gewebes, aber nicht zwangsläufig eine Unterversorgung des ungeborenen Babys. Die Plazentaverkalkung ist nicht mit einer Mangelversorgung des Kindes gleichzusetzen.
Ist der Grad der Verkalkung bereits stark vorangeschritten, kann es erforderlich sein, die Wehen einzuleiten und das Baby auf die Welt zu holen. Das ist aber nur dann der Fall, wenn Deine Frauenärztin oder Dein Arzt Wachstumsstörungen oder eine Mangelversorgung feststellen kann.
Eine stark verkalkte Plazenta kann zu einer Insuffizienz des Mutterkuchens führen. Infolgedessen kann es dazu kommen, dass das Baby mit Nährstoffen unterversorgt ist und es deshalb zu Wachstums- und Entwicklungsverzögerungen kommt.
Eine diagnostizierte starke Plazentaverkalkung nach der 37. SSW, könnte eine medikamentöse Einleitung der Geburt oder eine Kaiserschnittentbindung erforderlich machen, um mögliche gesundheitliche Komplikationen für das Baby zu vermeiden.
Bei einer leichten oder mittleren Verkalkung musst Du Dir keine Sorgen machen. Dein Baby kann nach wie vor ohne Einschränkungen im Bauch heranwachsen.
Wie wird eine verkalkte Plazenta behandelt?
Eine verkalkte Plazenta bedarf nicht zwangsläufig einer medizinischen Behandlung. Lediglich bei einer schwerwiegenden Verkalkung, die gesundheitliche Gefahren für das Baby birgt, muss der Arzt eingreifen.
Wenn die Mutterkuchenverkalkung im Rahmen einer Vorerkrankung auftritt, wie zum Beispiel einem Diabetes, so wird die zugrundeliegende Grunderkrankung behandelt.
Eine sehr stark verkalkte Plazenta, die in ihrer Funktion unter Umständen auch eingeschränkt ist, bedarf einer körperlichen Schonung und Bettruhe, um einer Frühgeburt vorzubeugen.
Versuche allgemein während Deiner Schwangerschaft auf einen gesunden, ruhigen und entspannten Lebensstil zu achten. Dein persönliches Wohlbefinden spielte eine große Rolle und aus diesem Grund solltest Du auch im Alltag ausreichend Ruhepausen einbauen. Stress kann nämlich den Alterungsprozess des Mutterkuchens beschleunigen.
Kann einer verkalkten Plazenta vorbeugt werden?
Grundsätzlich kann man einer verkalkten Plazenta nicht vorbeugen. Der Alterungsprozess ist absolut normal und natürlich. Er betrifft jede werdende Mama. Insbesondere dann, wenn Du eine genetische Prädisposition für eine schnelle Verkalkung der Plazenta hast, kannst Du nicht wirklich präventive Maßnahmen ergreifen.
Achte aber dennoch darauf, Dich gesund und ausgewogen zu ernähren sowie einen harmonischen Lebensstil zu pflegen.
Darüber hinaus solltest Du komplett auf das Rauchen verzichten, um Dein ungeborenes Baby nicht unnötigen Gefahren auszusetzen und auch das Risiko für eine frühzeitige Plazentaverkalkung nicht zu erhöhen. Der Nikotinkonsum führt zu einer verminderten Durchblutung der Plazenta und das kann letztlich die Funktion des Mutterkuchens stark beeinträchtigen. Eine solche Fehlfunktion kann eine Mangelversorgung, Wachstums- und Entwicklungsstörungen Deines Babys bewirken.
Nimm bitte auch regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahr, damit eine mögliche starke Verkalkung frühzeitig festgestellt werden kann.
Die wichtigsten Fakten zur verkalkten Plazenta im Überblick
- Eine Verkalkung der Plazenta ist gegen Ende der Schwangerschaft vollkommen normal.
- Der Mutterkuchen ist nur dafür ausgelegt, eine gewisse Zeit im weiblichen Körper zu verbleiben und für eine optimale Versorgung des ungeborenen Kindes zu sorgen. Nach einer gewissen Zeit beginnt der ganz natürliche Alterungsprozess.
- Eine genetische Veranlagung, Vorerkrankungen, Rauchen oder auch Alkoholkonsum können eine schnellere Entstehung einer verkalkten Plazenta begünstigen.
- Besonders starke Verkalkungen können zu einer Plazentainsuffizienz und somit zu einem großen gesundheitlichen Risiko für das ungeborene Baby führen.
FAQ: Häufige Fragen
Diese Diagnose kann Deine behandelnde Frauenärztin oder Dein Frauenarzt mithilfe einer Ultraschalluntersuchung stellen. Auch die Hebamme kann nach der Geburt durch eine optische Begutachtung erkennen, ob eine verkalkte Plazenta vorlag und in welchem Schweregrad sich diese befunden hat.
Eine sehr starke Verkalkung des Mutterkuchens kann mit einem vorzeitigen Auftreten der Wehen verbunden sein. Um das Risiko einer zu frühen Geburt zu senken, muss die Plazenta im Verlauf der Schwangerschaft regelmäßig kontrolliert werden: Auf diese Weise kann eine mögliche Insuffizienz infolge der verminderten Durchblutung rechtzeitig erkannt werden, denn diese ist für das Baby sehr gefährlich. Wichtig ist also vor allem der Grad der Plazentaverkalkung sowie der Zeitpunkt des Auftretens schwerer Verkalkungserscheinungen.
