Wadenwickel zur Fiebersenkung gehören zu den natürlichen und traditionellen Methoden, um Fieber zu bekämpfen. Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers und sollte im Allgemeinen nicht behandelt werden, da es keine krankhafte Reaktion ist. Steigt die Körpertemperatur aber sehr stark an, kann Fieber natürlich ernsthafte Folgen für den Organismus haben.
Dennoch muss man nicht zwangsweise zu fiebersenkenden Medikamenten greifen, denn auch feuchte Wickel sind zur Fiebersenkung bestens geeignet. Ist eine medikamentöse Behandlung des Fiebers nötig, können feuchte Wickel die Wirkung des Medikaments zur Fiebersenkung auch unterstützten.
Dabei wird dem Körper durch Verdunstungskälte Wärme entzogen.
Wadenwickel: Anwendung
Für effektive feuchte Wickel werden zwei Baumwolltücher, z.B. Küchenhandtücher oder andere saugfähige Tücher in lauwarmem Wasser getränkt und nur wenig ausgewrungen. Absolut wichtig ist, dass die Wassertemperatur nicht zu kalt ist. Sie sollte ein Grad unter der Körpertemperatur liegen, keinesfalls kühler, da es sonst zu einer zu starken Auskühlung kommt, die den Kreislauf stark belastet.
Die Tücher werden um die Unterschenkel (Waden) gewickelt, die Fußgelenke sind nicht mit eingewickelt. Anschließend werden die Beine auf eine saugfähige Unterlage gelegt, damit das Bett nicht nass wird.
Die Beine werden nicht zugedeckt.
Die Wadenwickel werden natürlich am liegenden oder halb sitzenden Patienten angewendet, die Beine haben eine horizontale Position.
Sie verbleiben für 20-30 an den Beinen und entziehen dem Körper durch Verdunstung Wärme.
Innerhalb von etwa einer Stunde kann so die Körpertemperatur um 1-1,5°C gesenkt werden.
Nach etwa 15-20 Minuten, wenn die feuchten Tücher erwärmt sind, wird der Wadenwickel erneuert.
Was muss man beachten?
Wadenwickel dürfen erst bei Temperaturen über 39°C durchgeführt werden. Erst ab dieser Temperatur spricht man auch von Fieber.
Sie dürfen niemals mit kaltem Wasser durchgeführt werden, da der Kreislauf hiermit zu stark belastet würde. Zudem schließen sich die Gefäße der Haut bei kaltem Wasser, die Durchblutung der Haut wird vermindert und die Wärme kann nicht mehr über die Haut abtransportiert werden.
Die feuchten Wickel dürfen nicht mit Handtüchern oder einer dicken Bettdecke zugedeckt werden, da auch in diesem Fall die Wärme nicht mehr abgegeben werden kann.
Die Wadenwickel dürfen nur angewendet werden, wenn Hände und Füße des Patienten gut gewärmt sind. Bei kalten Händen oder Füßen sind Wadenwickel kontraindiziert.
Bei Kindern unter vier Jahren sind Wadenwickel ebenfalls nicht anzuwenden. Säuglinge und Kleinkinder empfinden die kalten Umschläge meistens als schmerzhaft und bekommen von ihnen eiskalte Hände und Füße. Eine Wärmeabgabe ist nicht mehr möglich und die Körpertemperatur steigt sogar noch an.
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