Die Nabelschnur verbindet monatelang das Baby mit der Mama: Über sie wird das Kleine in der Gebärmutter mit der Plazenta verbunden und auf diese Weise mit Nahrung, Hormonen, Antikörpern sowie wertvollem Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig werden über diese wichtige Verbindung alle Abfallprodukte aus dem kindlichen Stoffwechsel entsorgt.
Nach der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt und es bleibt ein kleiner Nabelstumpf zurück, der nur wenige Zentimeter lang ist und mit einer kleinen Nabelklemme abgeklemmt wird. Allmählich vertrocknet der Nabelschnurrest und nach zwei bis drei Tagen ist er im Allgemeinen schon so weit ausgetrocknet, dass kein Blut mehr austritt.
Dieses kleine Stückchen Haut beim Baby braucht nach der Geburt eine besondere Pflege, damit es gut abheilen kann und es nicht zu einer Bauchnabelentzündung, nässenden, geröteten Stellen oder gar unangenehmen Gerüchen kommt.
Nabelpflege Baby: Welche Möglichkeiten gibt es?
Der Bauchnabel von Neugeborenen kann auf drei unterschiedliche Arten gepflegt werden:
Natürliche Pflege des Babybauchnabels
Der Nabelstumpf des Babys heilt in dem Fall ganz ohne Selbstzutun aus. Der Nabelschnurrest wird nicht abgedeckt – weder mit einem sterilen Verband noch mit einem Tupfer. Der Nabelbereich wird auch weder desinfiziert noch gepudert. Die Sekretabsonderungen, die während der Abheilungsphase noch auftreten können, kannst Du mit einem Wattestäbchen und ein wenig lauwarmem Wasser ganz einfach entfernen.
Abdeckende Babynabelpflege
Bei dieser Art der Nabelpflege verheilt der Nabelstumpf unterhalb der Babywindel. Er wird mit einer sterilen Kompresse oder einem Tupfer umwickelt und im Idealfall mit einem sogenannte Schlauchverband fixiert. Du solltest aber in jedem Fall darauf achten, dass der Windelbund locker darüber verschlossen ist, um einen unnötigen Druck auf den Nabel und dementsprechend auch Verletzungen zu vermeiden.
Die offene Babynabelpflege
Diese Methode ist diejenige, die allgemein von Experten empfohlen wird. Hierbei heilt der Babynabel offen ab, das bedeutet oberhalb des Windelbundes. Das klappt am besten, wenn der obere Windelrand nach innen oder ein wenig nach außen eingeschlagen wird. Du kannst auch hier den Nabelschnurrest mit einer sterilen Kompresse umwickeln, um Druckstellen zu vermeiden, doch am besten ist es viel Luft an den Nabel zu lassen. So kann der Nabelstumpf am besten und schnellsten austrocknen.
Warum wird der Nabelrest beim Baby abgeklemmt?
Die Nabelschnur wird mit einer Plastikklemme abgeklemmt, um ein Nachbluten der Nabelschnur zu vermeiden. Anschließend wird die Nabelschnur einige Zentimeter über dem Bauchnabel durchtrennt. Das Neugeborene spürt von alledem nichts, denn an der Schnittstelle verlaufen keine Nervenbahnen.
Nach einigen Tagen wird die Nabelklemme mithilfe einer speziellen kleinen Zange wieder entfernt. Sei aber ganz unbesorgt, das bereitet Deinem kleinen Schatz keinerlei Schmerzen. Die Entfernung der Nabelklemme nimmt entweder die Hebamme im Rahmen der Nachsorge oder der Kinderarzt vor.
Wann fällt der Nabelschnurrest ab?
Der Nabelschnurrest bildet sich innerhalb von ungefähr fünf bis zehn Tagen zurück, trocknet aus und verfärbt sich dunkel. Einige neugeborene Babys verlieren den Rest der Nabelschnur bereits nach zwei bis drei Tagen. Es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass der Bauchnabel erst nach 12 bis 14 Tagen vollständig abgeheilt ist.
Der Nabelschnurrest beginnt schon in den ersten Tagen nach der Geburt einzutrocknen, sodass sich dadurch alle Nabelgefäße verschließen können. Der Rest der Nabelschnur fühlt sich dann ganz starr und fest an. Der Stumpf trocknet allmählich dann immer wieder aus, schrumpft und härtet aus. Er verändert auch seine Farbe, nämlich vom Gelblichen ins Schwarz-Bräunliche.
Wenn das der Fall ist, kann die Hebamme die Nabelklemme bei Bedarf auch mithilfe einer speziellen Zange lösen, falls sie beispielsweise beim Wickeln störend sein sollte.
Falls der Nabelschnurrest nach etwa 14 Tagen noch immer nicht abgefallen sein sollte, solltest Du Deine Hebamme oder den Kinderarzt um Rat fragen. In einigen Fällen kann das ein Hinweis auf eine Immunsystemstörung oder eine Infektion sein.
Nachdem der Nabelstumpf abgefallen ist, sollte die darunterliegende Haut im Grunde gut abgeheilt sein. In einigen Fällen kann sich die Babyhaut an der Stelle noch etwas rau anfühlen oder es kann noch ein wenig Sekret austreten. Bei der Nabelpflege beim Baby ist es wichtig in dieser Zeit auf eine sorgfältige Hygiene zu achten und die Haut sauber sowie trocken zu halten. Dann kann sich die zarte Babyhaut rasch vollständig regenerieren.
Nabelpflege beim Baby nach der Geburt
Im Rahmen der Babypflege braucht die Pflege des Bauchnabels nach der Geburt besondere Aufmerksamkeit
- Wasche Dir vor der Nabelpflege immer gründlich die Hände, um Verunreinigungen zu vermeiden. Der Nabelstumpf des Säuglings ist grundsätzlich eine heilende Wunde, die sich theoretisch infizieren kann. Um also zu vermeiden, dass sich Bakterien oder Pilze ansiedeln und Entzündungen hervorrufen, ist die Handhygiene sehr wichtig.
- Wende keine Pflegeprodukte für die Nabelpflege beim Baby an. Es braucht keine Tinkturen, Lotionen, Puder oder Desinfektionsmittel.
- Wenn Du der Meinung bist, dass es doch mal spezielle Produkte braucht, kannst Du jederzeit Deine Hebamme oder auch die Kinderärztin/den Kinderarzt kontaktieren und nach geeigneten Pflegemitteln fragen.
- Sorge dafür, dass der Nabelstumpf trocken und sauber bleibt. Grundsätzlich überwiegt die Meinung, dass eine möglichst gute Luftzufuhr den Heilungsprozess unterstützen und beschleunigen kann. Sollte der Nabel mal nass werden, kannst Du ihn vorsichtig mit einem sauberen Tuch trocken tupfen.
- Einige Hebammen raten dazu, den Nabelschnurrest mit einer sterilen Kompresse zu umwickeln, denn diese kann abgesondertes Sekret gut aufnehmen und somit dafür sorgen, dass der Stumpf rasch austrocknet. Die Kompresse lässt aber trotzdem ausreichend Luft an die zarte Haut des Säuglings. Es geht aber natürlich auch ohne Kompressen, das heißt, Du kannst den Babynabel auch offen abheilen lassen.
- Achte beim Wickeln immer darauf, dass der Nabel nicht von der Windel bedeckt wird.Auf diese Weise kann der Nabelschnurrest ausreichend Luft bekommen und somit gut austrocknen. Außerdem reibt die Windel dann nicht über den Nabelstumpf und sorgt somit nicht für Rötungen oder Irritationen.
- Kontrolliere den Bauchnabel Deines Babys regelmäßig. In der Regel reicht es völlig aus, den Nabel einmal täglich zu säubern, dennoch ist ratsam, den Stumpf öfters anzuschauen, so etwa bei jedem Windelwechsel. Sollte sich dort nämlich einmal Schmutz oder Kindspech ansammeln, kannst Du die sensible Stelle sofort reinigen.
- Lege bitte nicht selbst Hand an! Versuche also nicht, den Nabelschnurrest selbst zu entfernen, indem Du mit den Fingern daran ziehst oder zupfst. Er trocknet allmählich aus und löst sich ganz ohne Dein Zutun ab.
Nabelpflege beim Baby nach dem Abfall des Nabelstumpfes
- Wenn der Nabelstumpf abfällt, kann es sein, dass sich an der Stelle noch ein paar Blutstropfen bemerkbar machen. Das ist ganz normal und kein Anlass zur Besorgnis. Sollten es aber mehr als nur ein paar Tröpfchen sein und der Nabel stärker zu bluten beginnen, solltest Du sicherheitshalber Deine Ärztin oder Deinen Arzt aufsuchen.
- Jeder Babynabel sieht anders aus: Einige Neugeborene haben einen leicht herausstehenden Nabel, andere wiederum nicht. Versuche bitte nicht, den Nabelbereich mit Verbänden, Binden oder Sonstigem abzudecken, um das Aussehen zu verändern. Das klappt nicht und führt zudem nur zu Irritation und Rötung.
Auch nachdem der Nabelstumpf abgefallen ist, bleibt diese Körperstelle sehr sensibel und muss im Auge behalten werden. Nach dem Baden kannst Du den Bauchnabel Deines kleinen Schatzes vorsichtig mit den Fingern leicht spreizen, um ihn gut abzutrocknen. Es ist wichtig, dass der Nabel möglichst trocken ist, damit sich keine Pilze, Bakterien und sonstigen Keime ansiedeln können. Zur Nabelpflege beim Baby kannst Du auch eine Calendula-Essenz aus der Apotheke verwenden, denn diese reinigt zum einen den Nabel sanft und beugt zum anderen Bauchnabelentzündungen vor. Sprich darüber auch gerne mit Deiner Hebamme.
Falls sich um den Bauchnabel herum noch ein wenig Wundsekret bilden sollte, kannst Du es mit einem Wattestäbchen vorsichtig reinigen.
Womit kann der Nabelschnurrest gepflegt werden?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, für die Nabelpflege beim Baby. Auch unter Hebammen gibt es keine einheitliche Meinung zur Babynabelpflege: Das bedeutet, dass jede Hebamme es individuell handhabt. Suche Dir daher die Variante heraus, die am besten zu Dir und Deinem kleinen Liebling passt. In jedem Fall ist es aber immer wichtig, dass Du im Vorfeld Deine Hände gründlich mit Seife und Wasser reinigst, sodass keine Krankheitserreger und Keime in den sensiblen Babynabelbereich gelangen können.
Nabelreinigung mit Muttermilch
Der Nabel kann mit Muttermilch gereinigt werden, wenn er normal abheilt. Auch bei einem „schmierenden“ Bauchnabel kannst Du Muttermilch verwenden. Träufele einfach jeden Tag einige Tropfen auf den Nabelgrund.
Nabelreinigung mit Kochsalzlösung
Wenn der Nabel normal abheilt oder ebenso bei einem „schmierenden“ Bauchnabel kann ein Wattestäbchen in sterile Kochsalzlösung getränkt werden.
Nabel-Streupulver
Zum Beispiel Wecesin Pulver* enthält wertvolle Arnika, Echinacea und Calendula und wirkt somit zum einen wundheilungsfördernd und zum anderen entzündungshemmend. Die natürliche Pflanzenkraft wird ergänzt durch mineralische Substanzen wie Antimon und Quarz. Das einzigartige Zusammenspiel aller Bestandteile fördert den hauteigenen Regenerationsprozess und stärkt die Schutzbarriere der Haut.
Wecesin Streupulver wirkt also heilungsfördernd und entzündungshemmend, aber nicht desinfizierend. Für die Nabelpflege neugeborener Babys ist es aber sehr gut geeignet, denn es bewirkt ein rascheres Abfallen des Nabelstumpfes.
Streue einfach ein wenig Pulver auf die „Bauchnabelwunde“ und entferne überschüssige Pulverreste mit einer sterilen Kochsalzlösung.
Calendula-Essenz für die Babynabelreinigung
Diese Naturpflanze hat eine reinigende und pflegende Wirkung. Gleichzeitig beugt Calendula Entzündungen vor. Gib einfach ein paar Calendula-Essenztropfen* auf ein Wattestäbchen und trage es rings um den Bauchnabel Deines Babys im Nabelgrund auf.
Wunddesinfektion mit Octenisept
Octenisept hat eine austrocknende Wirkung und mindert gleichzeitig die Keim- und Bakterienansiedelung. Trage ein wenig der Flüssigkeit auf ein sauberes Wattestäbchen auf und säubere damit den Nabelgrund. Sei aber bitte achtsam, denn Octenisept kann zu Hautirritationen rund um den Nabel des Babys führen.
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- PZN-00171121
- 50 ml Essenz
- apothekenpflichtig
- Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer...
Wichtig: Wenn du eine Rötung oder Schwellung im Bereich der Nabelwunde deines Babys bemerkst, wenn Flüssigkeit austritt, Eiter oder wenn du andere Anzeichen einer Entzündung feststellst, wie z. B. Empfindlichkeit bei Berührung, dann solltest du umgehend den Kinderarzt konsultieren. Es könnte sich um eine Bauchnabelentzündung handeln, die sofort behandelt werden muss!
Nabelpflege Baby beim Baden und Wickeln: Was muss beachtet werden?
So verschieden die Ratschläge in puncto „Babynabelpflege“ auch sind, so verschieden sind auch die Tipps, wenn es um das Baden des Neugeborenen geht.
Früher wurde die Auffassung vertreten, dass auf das Baden verzichtet werden soll, solange der Nabelschnurrest noch dran ist. Heute ist man vom strengen Badeverbot abgerückt. Wenn Du Dein Baby also gerne baden möchtest, darfst Du das auch tun. Sehr wichtig ist es aber, den Nabelbereich nach dem Baden gut abzutrocknen. Hierbei solltest Du nur vorsichtig tupfen, keinesfalls reiben. Verwende auch nicht dasselbe Handtuch, das Du auch für den restlichen Körper nimmst. Die Schleimhäute und vor allem die Augen Deines Babys sollten nicht mit möglichen Keimen des Nabelschnurrestes in Kontakt kommen.
Wickele Dein Baby immer so, dass der Nabel frei bleibt. Die Windel reibt sonst an der Wunde und ein warm-feuchtes Klima verzögert die Heilung und kann zu Entzündungen führen
Welche möglichen Komplikationen können auftreten?
Im Allgemeinen treten Komplikationen eher selten auf. Sollte es dennoch zu einer der folgenden beiden Komplikationen kommen, solltest Du sofort Deinen Kinderarzt aufsuchen:
Nabelhernie
Wenn Du merkst, dass sich der Nabel Deines Babys beim Schreiben nach außen wölbt, könnte eine sogenannte Nabelhernie, ein Nabelbruch dahinterstecken. Konkret handelt es sich um ein kleines Loch in der Bauchdecke. Durch dieses Loch kann Gewebe hervortreten, wenn ein entsprechender Druck ausgeübt wird, so zum Beispiel, wenn Dein Baby weint.
Nabelgranulom
Nachdem der Nabelschnurstumpf abgefallen ist, kann in unmittelbarer Nabelnähe ein feuchter, rötlicher Knoten bzw. eine Knötchenbildung festgestellt werden. Wenn diese Stelle zunehmend größer wird, zu nässen beginnt, ein unangenehmer Geruch wahrnehmbar ist oder nach rund sieben Tagen keine Besserung eintritt, solltest Du einen Arzt kontaktieren.
Wann ist der Gang zum Arzt notwendig?
- Bei Anzeichen, die auf eine Nabelentzündung (Omphalitis) deuten, muss unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Gerötete Haut, ein blutiger oder gar eitriger Nabel sowie Fieber sind immer ernst zu nehmende Symptome, die auf eine Entzündung hindeuten.
- Auch Anzeichen, die auf eine Nabelhernie (Nabelbruch) hindeuten, sind immer ernst zu nehmen und ein Grund für einen Arztbesuch.
- Bei einem komplizierten Nabelgranulom ist ebenso der Gang zum Kinderarzt unvermeidlich.
Alles zum Thema „Nabelpflege Baby“ im Überblick
- Im Allgemeinen fällt der Rest der abgeklemmten Nabelschnur zwischen dem vierten und dem zehnten Tag nach der Geburt des Babys ab.
- Wenn Du Dir Sorgen machst, weil der Bauchnabel des Babys beispielsweise viel Flüssigkeit absondert oder sogar blutet, solltest Du unbedingt das Gespräch mit Deiner Hebamme oder dem Kinderarzt suchen.
- Baden solltest Du das Baby erst dann, wenn der Nabelstumpf abgefallen ist. Je trockener diese Körperstelle gehalten wird, desto rascher kann der Nabelschnurrest abfallen.
Häufige Fragen
Nein, der Hautstummel tut dem Baby nicht weh, denn er enthält keine Nerven. Wenn Du aber merkst, dass Dein kleiner Schatz am Bauchnabel besonders berührungsempfindlich ist und während der Nabelpflege sogar weint, kannst Du das mit Deiner Hebamme oder Deinem Kinderarzt besprechen. Es gibt einige Kinder, die die Pflege des Nabelstumpfes als eher unangenehm erleben.
Ein sogenanntes Granulum entsteht dann, wenn der Bauchnabel entzündet ist. Konkret handelt es sich um knotenartige Gewebewucherungen. Diese Gewebeneubildung kann Deine Hebamme im Rahmen der Nachsorge zum Beispiel mit homöopathischen Mitteln behandeln. Auch der Arzt kann ein Nabelgranulom erfolgreich beseitigen.
Foto © Ermolaev Alexandr Adobe Stock
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