In fast jeder Kultur beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit rituellen Feiern. Im christlichen Kulturkreis zelebrieren wir die Taufe. Das Amt der Taufpaten ist nicht nur eine liebgewordene Tradition, sondern die Patentante oder der Patenonkel unterstützen die Eltern bei der Erziehung des Kindes und bestärken mit der Patenschaft das Zugehörigkeitsgefühl zur Glaubensgemeinschaft.
Das Sakrament der Taufe
Jede Kultur hat ihre Traditionen und Rituale, dem neugeborenen Kind einen Namen zu geben und es in die große Gemeinschaft aufzunehmen. Das Sakrament der Taufe ist ein christliches Ritual. Die Taufe besteht seit der Zeit des Neuen Testaments. Die Voraussetzung, Durchführung und Wirkung des Sakraments sind in den christlichen Kirchen verschieden.
Die Tauffeier kann eine Eingliederung in die Gemeinschaft oder ein öffentliches Glaubensbekenntnis bedeuten. Der meisten Gläubigen entscheiden sich jedoch für die Kindertaufe im Gotteshaus oder in einer Kapelle. Während der Kindertaufe bekennen sich die Eltern und die Taufpaten als Stellvertreter des Kindes den Glauben an Jesus Christus und versprechen, den Täufling christlich zu erziehen.
Die Wahl der Taufpaten
Welcher Person vertrauen Sie das Amt der Patenschaft für Ihr Kind an? Wählen Sie mit Bedacht, denn Taufpate zu sein bedeutet wesentlich mehr, als während der Tauffeier anwesend zu sein und zu Weihnachten sowie zum Geburtstag dem Kind ein Geschenk zu überreichen. Falls auch Sie einmal gefragt werden, ob Sie Taufpate sein möchten, willigen Sie nicht leichtfertig ein.
Bevor die Eltern die betreffende Person fragen, ob sie die Patenschaft übernehmen möchte, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wird der Taufpate ein gutes Vorbild für mein Kind sein?
- Wird er auch Jahre nach der Taufe für mein Kind da sein, wenn es Hilfe braucht?
- Können sie uns Eltern dabei unterstützen, gute Eltern zu sein?
- Wird der Taufpate Aufgaben sowie Pflichten übernehmen und den Schützling behüten, wenn uns etwas zustößt oder wir aus anderen Gründen sich nicht um die Erziehung kümmern können?
Wenn Sie diese Fragen ohne Zögern mit einem „Ja“ beantworten können, dann ist die auserwählte Person für die Patenschaft gut geeignet. Die Patentante oder der Patenonkel wird ihren Schützling immer zur Seite stehen und alle Pflichten und vor allem Verantwortung übernehmen.
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Wer kann Taufpate werden?
Soll Ihr Kind katholisch getauft werden, müssen Taufpaten mindestens 16 Jahre alt, getauft und gefirmt sein.
In der evangelischen Kirche beträgt das Mindestalter 14 Jahre und die Taufpatin oder der Patenonkel sollten ebenfalls getauft und konfirmiert sein.
Der Unterschied zwischen katholischer und evangelischer Kirche besteht auch darin, dass sich die evangelische Kirche aus verschiedenen Landeskirchen zusammensetzt. Jede Landeskirche hat abweichende Kirchengesetze. Deshalb lohnt es sich, wenn sich die Eltern rechtzeitig im Detail darüber informieren.
Die entsprechenden Unterlagen über die Konfirmation beziehungsweise Firmung und der Taufe müssen dem zuständigen Priester vorgelegt werden.
Müssen die Taufpaten religiös sein?
Als Taufpate spielt der Glaube natürlich eine zentrale Rolle. Es muss aber nicht jeden Sonntag die Heilige Messe besucht werden und ein kritisches Hinterfragen der Kirche und des Glaubens ist kein Ausschlussgrund. Eine Grundüberzeugung gegenüber der Religion und der Kirche muss vorhanden sein, schließlich verpflichten sich die Taufpaten Sie bei der christlichen Erziehung zu unterstützen.
Historisches rund um das Sakrament und die Taufpaten
Im antiken Orient war die Tauffeier ein Aufnahmeritual in Mysterienkulte in Form von Untertauchen in Wasser, Waschungen und Besprengungen mit Tierblut.
Im Christentum ist die religiöse Feier ein Sakrament zur Tilgung der Erbsünde und die Aufnahme in die Kirche. Bis zum 3. Jahrhundert durften nur Erwachsene die Taufe empfangen, erst danach wurde die Kindertaufe zelebriert.
Auch bei den Aufgaben und Pflichten der Patentante hat sich im Laufe der Zeit viel verändert. Früher war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Patin oder der Pate bei Tod oder schwerer Erkrankung der Eltern alle elterlichen Pflichten, das Sorgerecht und den Vormund des Kindes übernahmen. Vor allem in der ländlichen Bevölkerung wurden deshalb Taufpaten gesucht, die über etwas Vermögen verfügten, um ein zusätzliches Kind ernähren zu können.
Heute sind die Taufpaten keine Ernährer mehr und die Pflichten rücken in den Hintergrund. Sie sind Wegbegleiter, die das Patenkind und die Eltern unterstützen. Zwar sind kleinere oder größere Geschenke an das Patenkind auch heute noch üblich, doch an erster Stelle sollten Verantwortung und Zeit stehen. Nur wenn das Patenkind und die Paten ihre Freizeit gemeinsam verbringen und beispielsweise Ausflüge, Spiele oder Kinobesuche gemeinsam unternehmen, entsteht eine tiefe Beziehung und ermöglicht es den Paten, das Kind beim Erwachsenwerden zu begleiten.
Über Geschenke freuen sich alle Kinder und Jugendliche. Es ist deshalb ganz normal, dass die Taufpaten zu Ostern, Weihnachten und zum Geburtstag dem Patenkind Geschenke überreichen. Aber zu den wichtigsten Aufgaben zählt, dass das Patenkind bei Sorgen und Problemen sich jederzeit vertrauensvoll an seine Paten wenden kann.
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