Was ist eine Babymassage?
Eine Babymassage ist eine wunderbare und sehr wohltuende Möglichkeit für Eltern, intensiv zusammen Zeit mit ihrem kleinen Schatz zu verbringen.
Körperliche Nähe und Hautkontakt sind für alle Menschen lebensnotwendig – das ist selbstverständlich auch für Säuglinge so. Nach der Zeit im Mamabauch ist jede Berührung für sie eine ganz neue Erfahrung. Je mehr Körperteile des Babys in den Hautkontakt miteinbezogen werden, desto umfassender kann das Neugeborene das eigene körperliche Sein erleben.
Eine Babymassage ist somit eine sehr schöne und wichtige Form des gemeinsamen Kontakts, die dem Baby eine Extraportion Geborgenheit schenkt und seine Entwicklung fördert. Mit der Geburt tritt das Baby in eine neue Welt ein, in der es sich plötzlich frei in alle Richtungen bewegen kann. Gleichzeitig ist es aber nicht mehr von der Wärme des Mamakörpers umgeben. Mit einer Babymassage kann das neugeborene Baby genau dieses Gefühl der Sicherheit und liebevollen Nähe wieder zurückbekommen.
Insbesondere dann, wenn Neugeborene schwierigere Phasen durchmachen – beispielsweise, wenn sie unter Koliken leiden oder zahnen – sind Streicheleinzeiten besonders wohltuend. Die Babymassage als rhythmisches, zärtliches und sanftes Streicheln Deiner Hände über den Körper Deines kleinen Lieblings sorgt für intensive Momente der Zweisamkeit. Du kannst auch die Hand- und Fußgelenke Deines Babys massieren und Dein Kleines mit noch mehr Entspannung und Beruhigung verwöhnen.
Babymassage oder Streicheleinheiten? Wo ist der Unterschied?
Das Baby wird auch bei der Babymassage gestreichelt. Über diesen Hautkontakt erfährt das Kind die Zuneigung und Nähe seiner Eltern oder Bezugspersonen.
Bei der Babymassage wird aber nicht nur „planlos“ gestreichelt, vielmehr geht man nach einem bestimmten Rhythmus vor. Zudem werden alle Körperteile des Kindes in einer unveränderten Reihenfolge miteinbezogen.
Wird das Kind regelmäßig auf diese Weise massiert, so wird sich der Ablauf rasch einprägen und beide Seiten können die Massage völlig stressfrei genießen. Säuglinge lieben nämlich nicht nur zärtliche Berührungen des Körpers, sondern auch feste Rituale: Das schenkt ihnen ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit.
Ab wann kann ich mein Baby massieren?
Liebevolle Nähe und ein zärtlicher Hautkontakt sind natürlich schon ab dem ersten Lebenstag sehr wichtig. Mit der Babymassage sollte aber im Idealfall begonnen werden, wenn das Baby vier bis sechs Wochen alt ist und sein Bauchnabel vollständig abgeheilt ist.
Der optimale Massagezeitpunkt ist immer dann, wenn Dein Kleines wach, satt und aufmerksam ist. Wenn es euch beiden gut geht, dann könnt ihr die Massage in vollen Zügen genießen.
Auch nach dem Baden oder vor dem Zubettgehen kann eine Babymassage ein sehr schönes gemeinsames Ritual sein. Darüber hinaus gibt es bestimmte Massagegriffe, die Deinem kleinen Schatz bei Blähungen und Bauchweh helfen und somit die Verdauung unterstützen.
Was braucht man für eine Babymassage?
Im Grunde brauchst Du für die Babymassage nicht viel, lediglich ein wenig Ruhe, ein angenehm warmes Plätzchen und etwas Massageöl. So wird die Babymassage zu einer unkompliziert umsetzbaren und wohltuenden Angelegenheit.
Ruhige und ungestörte Umgebung
Einer der wichtigsten Punkte bei der Babymassage ist ausreichend Ruhe. Schalte Dein Smartphone aus und sorge für einen ungestörten Augenblick, damit Du Dich voll und ganz auf Dein Baby konzentrieren kannst.
Nimm Dir auch ausreichend Zeit für die Massage. Wenn Du noch andere Kinder hast, die im Haushalt leben, ist es ratsam, die Babymassage dann durchzuführen, wenn die Geschwister im Kindergarten oder in der Schule sind. Sobald sich Dein Baby an die regelmäßigen Massagen gewöhnt hat, kann es schneller zur Ruhe kommen und entspannen. Dann können die Geschwisterkinder mit einbezogen werden, wenn sie das gerne möchten.
Der richtige Massageort
Vor allem dann, wenn das Baby noch keine drei Monate alt ist, braucht es noch sehr viel Wärme. Ein warmes Zimmer ist daher ein idealer Ort für die Babymassage. Alternativ kannst Du auch einen Heizstrahler aufstellen. Nur wenn Dein Baby nicht friert, kann es sich richtig erholen und entspannen. Als Faustregel gilt, dass es im Zimmer immer so warm sein sollte, dass Dir selbst dann nicht kalt ist, wenn Du nur leicht bekleidet bist. Dann ist die Raumtemperatur auch für Dein Baby angenehm.
Während der Babymassage solltest Du eine bequeme Haltung einnehmen. Du kannst Dein Baby also beispielsweise auf dem Boden oder auch auf dem Wickeltisch massieren. Die Füße des Kindes sollten dabei zu Dir zeigen. Verwendet bitte auch eine flauschige und warme Unterlage für Dein Baby.
Massageöl
Für die Babymassage sollten am besten naturbelassene Öle verwendet werden wie zum Beispiel Weizenkeimöl, Jojoba-Öl oder Mandelöl. Sollte das Baby unter Blähungen leiden, kannst Du auch mit Fenchel-Kümmel-Öl eine sanfte Bauchmassage durchführen. Sie ist sehr wohltuend und lindert die Bauchbeschwerden Deines kleinen Lieblings. Alternativ kannst Du für die Babymassage natürlich auch eine Feuchtigkeitscreme, ein mineralhaltiges oder pflanzliches Baby-Pflegeöl verwenden.
Bitte trage das Massage- oder Babyöl nicht direkt aus der Flasche auf die Haut des Kindes auf. Verteile es lieber im Vorfeld in Deine Handflächen und reibe es ein wenig warm, bevor Du Deinen Liebling damit massierst. Bei einer Gesichtsmassage solltest Du am besten überhaupt kein Öl verwenden, damit es nicht versehentlich in die Augen des Babys laufen kann.
Darüber hinaus brauchst Du noch:
- Ein frisches, weiches Handtuch oder eine bequeme Unterlage
- Wickelmaterialien
- Kleidung zum Anziehen des Kindes nach der Massage.
Welche Babymassage-Methoden gibt es?
- Indische Babymassage nach Leboyer
Diese Methode geht auf den französischen Frauenarzt Frederick Leboyer zurück. In den 1970er-Jahren beobachtete der Mediziner, dass Mütter in Indien ihre Kinder ganz selbstverständlich massierten. Mit eingeölten, flachen Händen strichen sie sanft den Babykörper aus und sorgten somit dafür, dass das Kind entspannt und beruhigt sein konnte. Der Gynäkologe war überzeugt davon, dass Babys auf diese Weise Urvertrauen gewinnen können und entwickelte darauf basierend seine Art der Babymassage.
- Baby-Shiatsu
Auch Baby-Shiatsu und weitere asiatische Massagemethoden sind sehr beliebt. Hier dominiert die Idee, dass auch beim neugeborenen Baby der Lebensenergiefluss – das Qi – im Gleichgewicht sein muss. Durch einen sanften Druck der Finger sowie der flachen Hände werden die Energiemeridiane stimuliert.
- Schmetterlingsmassage
Diese Methode wurde von der Kinderärztin Eva Reich entwickelt. Durch symmetrisch aufgefaltete Hände wird das Kind wie in einen Schmetterlingsflügel eingehüllt. Diese Babymassage-Methode soll vor allem nach schweren EntFbindung
en sehr hilfreich sein.
Wichtiger als jede Massagemethode ist jedoch, dass Babys, Mütter und Väter den Hautkontakt und die liebevolle Nähe zueinander in vollen Zügen genießen.
Anleitung zur Babymassage – so funktioniert es richtig
Beginne zunächst mit den Beinen und den Füßen des Säuglings, bevor Du die Arme, die Hände und den Körper massierst. Dein Baby wird ein festes Ritual, eine immer gleichbleibende Reihenfolge sehr zu schätzen wissen. Es beruhigt den neugeborenen Säugling, wenn er genau weiß, was kommt.
Die ersten Male kannst Du vielleicht nur die Beine und die Füßchen massieren, bis sich Dein Kleines an das Berührungsgefühl gewöhnt hat.
Du kannst Deine Hebamme fragen, ob sie Babymassagekurse anbietet. Das hilft Dir dabei, noch leichter eine Massageroutine zu entwickeln. Auch Kliniken haben oftmals solche Angebote.
Bei der Babymassage wird nun folgendermaßen vorgegangen:
- Gib ein wenig Creme oder einen kleinen Spritzer Öl in Deine Handflächen und reibe die Hände aneinander, um es ein wenig anzuwärmen.
- Reibe nun die Creme oder das Öl ganz sanft in die Babyhaut ein. Beginne dafür mit den Füßchen des Kindes.
- Massiere mit sanft kreisenden Bewegungen jeden Zeh und presse dann leicht mit dem Daumen auf den Babyfußsohlen.
- Gehe nun mit leichten massierenden Bewegungen nach oben zu den Beinen hoch: Drücke dabei mit Vorsicht die Waden und die Oberschenkel Deines kleinen Schatzes, so als würdest Du sanft etwas aus Ton modellieren.
- Um den Bauch und die Brust des Kindes zu massieren, legst Du die flachen Hände auf die Mitte des kleinen Babykörpers. Bewege nun Deine Hände sanft zu einer Seite, so als würdest Du ein Tuch oder eine Buchseite glattstreichen. Anschließend zur anderen Seite streichen.
- Mache nun mit Deinen Fingerspitzen sanfte, nach außen hin streichelnde Kreisbewegungen.
- Massiere Dein Baby nur so lange, wie es Dein Baby genießt. Wenn Du merkst, dass es sich unwohl zu fühlen beginnt, solltest Du die Massage sofort beenden.
Drei weitere Massage-Möglichkeiten
Massage zum Abbau von Anspannungen
Auch neugeborene Kinder können bereits Verspannungsanzeichen zeigen. Hier bietet sich eine Lockerungsmassage an, um dem Baby beim Entspannen zu helfen.
- Lege das Kind dafür auf den Bauch und massiere sanft den Rücken.
- Verwendet hierfür ein wenig handwarmes Babyöl oder Pflegecreme.
- Massiere vom Nacken sanft hinunter bis zum Po-Ansatz.
- Massiere anschließend auch die Beinrückseite.
- Wenn Du hinten mit der Massage fertig bist, wird das Baby vorsichtig umgedreht: Nun wird die Vorderseite des Körpers massiert.
Handgriffe zur Beruhigung des Babys
Diese massierenden Handgriffe wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem des Säuglings.
Eine solche Beruhigungsmassage hilft Deinem Kleinen beispielsweise, gut zu schlafen.
- Lege Deinen kleinen Liebling vor Dich auf den Rücken.
- Streiche nun mit Deinen flachen Händen gleichmäßig von den Schultern zu den Beinen des Babys hinunter. Beginne erst von links oben und massiere sanft nach rechts unten. Dann geht es weiter von rechts oben nach links unten.
- Diese diagonale Körperberührung bewirkt, dass das kindliche Gehirn unwillkürlich in den Entspannungsmodus schaltet und das Baby wird sichtlich ruhig.
Die Stresshormonproduktion wird gebremst.
Entspannende Gesichtsmassage für das Baby
Mit einer sanften Gesichtsmassage kannst Du Verspannungen im Kieferbereich des Babys lösen. Das zarte Babygesicht massierst Du am besten vorsichtig mit Deinen Fingerspitzen oder den Daumen. In sanften kreisenden Bewegungen werden die Finger auf der Kaumuskulatur von unten bis hoch zu den Ohren bewegt.
Wenn Dein kleiner Schatz die Gesichtsmassage als angenehm empfindet, kannst Du noch mit Deinen Handflächen sanft von der Nase bis zu den Wangen streichen. Anschließend kannst Du noch behutsam von der Stirn zu den Schläfen hin massieren.
Was tun, wenn das Baby bei der Babymassage weint?
Wenn das Baby beginnt, sich unwohl zu fühlen oder gar zu weinen, solltest Du die Massage unbedingt abbrechen und der Ursache für das Unwohlsein auf den Grund gehen. Vielleicht war es auch nur der falsche Zeitpunkt für die Babymassage und Dein Kleines war zu müde. Vielleicht war das Baby auch hungrig oder das Bäuchlein zwickte ein wenig? Möglicherweise war das Kind auch überrascht von den Körperberührungen oder ihm war zu kalt.
Wichtig ist in jedem Fall, euch nicht unter Druck zu setzen. Nicht jedes Baby liebt nämlich auf Anhieb Massagen. Viele Kinder müssen sich erst noch daran gewöhnen, massiert zu werden. Probiere es einfach zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal, ganz ohne Druck.
Wann sollte das Baby lieber nicht massiert werden?
In gewissen Situationen oder an bestimmten Tagen ist eine Babymassage nicht wirklich sinnvoll. Das gilt beispielsweise, wenn:
- Dein Baby krank ist
- es Fieber hat
- gerade gegessen hat und somit ein volles Bäuchlein hat.
- Du Dich selbst gerade nicht wohlfühlst, innerlich unruhig bist oder wenig Zeit hast.
Es ist wichtig, dass die Massage immer ein schöner gemeinsamer Moment ist. Es sollte nichts erzwungen werden und eine Pflichtübung sollte die Babymassage auch in keinem Fall sein.
Fazit – welche Vorteile hat die Babymassage?
Liebevolle Berührungen der Haut und der Blickkontakt stärken die Bindung zwischen Baby und Eltern. Gleichzeitig fühlen beide Seiten die Zuneigung zueinander und die Freude aneinander. Darüber hinaus fördert eine Babymassage auch die Entwicklung des neugeborenen Kindes.
Ist die Massage irgendwann zu einem festen Ritual geworden, dann ist sie auch eine ausgezeichnete Möglichkeit, dem Neugeborenen bei der Linderung von Beschwerden wie innerer Unruhe, Übermüdung oder Blähungen zu helfen.
Die regelmäßige Babymassage bietet vor allem folgende Vorteile:
- Sie fördert die Nervenzellentwicklung und die kindliche Motorik.
- Eine Babymassage sorgt für mehr Beruhigung und Entspannung.
- Eine regelmäßige Massage stärkt die emotionale Bindung des Neugeborenen zur Mutter, zum Vater oder zu anderen wichtigen Bezugspersonen.
Nein, einen Kurs musst Du dafür nicht unbedingt machen. Es gibt aber viele solcher Angebote, die sich vor allem dann lohnen, wenn Du Dich unsicher fühlst.
Dort kannst Du Dich auch mit anderen Eltern austauschen und dem Kursleiter Fragen stellen. Wo es Kurse zur Babymassage in Deiner Nähe gibt, erfährst Du beispielsweise bei der Deutschen Gesellschaft für Baby- und Kindermassage e.V.
Viele Hebammen empfehlen Sonnenblumenöl oder Olivenöl für die Babypflege und die Vorteile dieser Öle sind eindeutig: Sie beinhalten keinerlei Parfümstoffe und auch keine sonstigen chemischen Zusätze wie etwa Emulgatoren. Diese Öle haben zudem Lebensmittelqualität.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Baby- und Kindermassage empfiehlt die Verwendung eines kalt gepressten, pflanzlichen Öls, das aber in jedem Fall aus kontrolliert biologischem Anbau stammen sollte.
Bei Fragen oder Zweifeln solltest Du unbedingt nochmal Deine Hebamme oder die behandelnde Kinderärztin/den Kindearzt darauf ansprechen.
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