Wie spüre ich eigentlich, ob ich schwanger bin?
Gerade die Frühschwangerschaft, also das erste Schwangerschaftsdrittel, ist häufig von verschiedenen Schwangerschaftsanzeichen geprägt. Zu den bekanntesten Anzeichen einer Schwangerschaft gehören beispielsweise Morgenübelkeit oder Heißhungergefühle. Doch es gibt noch viele weitere Anhaltspunkte, die darauf schließen lassen könnten, dass Du ein Baby erwartest. Endgültige Sicherheit kann Dir aber natürlich nur ein Besuch bei Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt verschaffen, bei dem eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird.
Natürlich können solche frühen Schwangerschaftsanzeichen von einer Frau zur nächsten in ihrer Art und auch in ihrer Ausprägung variieren. Doch die meisten Frauen mit einem Kinderwunsch warten nach dem Absetzen der Verhütungsmethode ganz gespannt auf mögliche erste Hinweise wie Übelkeit, empfindsame Brustwarzen oder Morgenübelkeit. Diese Anzeichen machen sich aufgrund der hormonellen Veränderungen im Körper bemerkbar, doch gerade in den ersten Schwangerschaftswochen handelt es sich hier um noch sehr unsichere Schwangerschaftsanzeichen.
Grundsätzlich lassen sich Schwangerschaftsanzeichen in drei Kategorien einteilen. Hier findest Du einen Überblick über diese Hinweise:
Erste Anzeichen Schwangerschaft – unsichere Hinweise
- Übelkeit oder Erbrechen
- Heißhungerattacken
- Geruchsempfindlichkeit
- Verstopfung
- Blähungen und Völlegefühl
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Kopfschmerzen
- leichter Schwindel
- vermehrter Speichelfluss
- erhöhter Harndrang
- vermehrter Scheidenausfluss
- leichte Einnistungsblutung sowie Einnistungsschmerz beim Einnisten der Eizelle in die Gebärmutter
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Vergrößerte Brustwarzen
Bitte vergiss nicht, dass es sich hierbei um Symptome einer Schwangerschaft handeln könnte, doch das muss es nicht zwingend.
Erste Anzeichen Schwangerschaft – wahrscheinliche Hinweise
- Ausbleibende Periode
- Positiver Schwangerschaftstest (Nachweis des Schwangerschaftshormons hCG
- Gestiegene Aufwachtemperatur: Falls diese sogenannte Basaltemperatur nicht absinkt, sondern konstant hoch bleibt – zum Beispiel wie beim Eisprung – kann das ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein.
- Intensivere Pigmentierung des Brustwarzenhofs
- Linea nigra (dunkle Linie, die senkrecht von der Brust zum Bauchnabel sowie zum Schambein verläuft. Sie tritt ca. ab der 15 SSW auf.
Erste Anzeichen Schwangerschaft – sichere Hinweise
- Nachweis der Fruchtblase mittels Ultraschalluntersuchung (ca. ab der 5. SSW)
- Wahrnehmung der Embryo-Herztöne (ca. ab der 7. Schwangerschaftswoche)
- Ein gynäkologisches Zeichen kann auch die Auflockerung des Gebärmutterhalses bzw. eine vergrößerte Gebärmutter sein.
Einzelsymptome aus den Gruppen der unsicheren und wahrscheinlichen Schwangerschaftsanzeichen verschaffen noch keine Sicherheit, jedoch einen Erstverdacht. Erst wenn mehrere Hinweise gleichzeitig auftreten, erhärtet sich der Verdacht auf eine mögliche Schwangerschaft. Ein eindeutiges Ergebnis liefert in jedem Fall ein Schwangerschaftstest oder ein Arztbesuch.
Ab wann treten erste Anzeichen einer Schwangerschaft auf?
Die ersten Hinweise in der Frühschwangerschaft hängen damit zusammen, dass der Körper beginnt, das Schwangerschaftshormon „Beta-hCG“ zu bilden. Dieses Kürzel steht für „humanes Choriongonadotropin“ und wird im Eierstock – sowie im späteren Schwangerschaftsverlauf – von der Plazenta gebildet. Rund 10 Tage nachdem die Eizelle befruchtet wurde, sind erste Hinweise möglicherweise schon wahrnehmbar.
Wenn Du zu den Frauen gehörst, die ein sehr gutes Körpergefühl haben, dann kannst Du schon sehr früh spüren, dass in Deinem Körper ein neues Leben heranwächst und sich etwas positiv verändert hat. Meist kannst Du die Anzeichen bereits fühlen, bevor Deine Menstruation ausbleibt. Ein leichter Einnistungsschmerz lässt sich schon zwischen dem siebten und dem zehnten Tag nach der Befruchtung der Eizelle spüren. Dieser sanft ziehende Schmerz im Unterleib ist vergleichbar mit dem Gefühl eines beginnenden Zyklus.
Bei ungefähr jeder vierten schwangeren Frau kommt es einige Tage vor der sonst zu erwartenden Regelblutung zu einer hellroten, schwachen Blutung: Ärztinnen und Ärzte sprechen von der sogenannten Einnistungsblutung.
Die 10 typischen ersten Anzeichen einer Schwangerschaft
Für den ersten Baby-Erkenn-Check haben wir hier für Dich die 10 bekanntesten Erstanzeichen einer Schwangerschaft zusammengestellt.
- Übelkeitsgefühle und Erbrechen
Morgendliche Übelkeit und Erbrechen sind zwei typische „Schwangerschaftssymptome“. Ungefähr acht von zehn Frauen erleben dieses charakteristische Unwohlsein in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft. Während einige werdende Mamas ein gewisses flaues Gefühl im Bauch haben, sind die Übelkeitsgefühle bei andere so stark, dass sie sich mehrmals übergeben müssen.
Hauptsächlich zeigt sich dieses Frühanzeichen einer Schwangerschaft morgens, doch die Übelkeit kann auch zu anderen Tageszeiten auftreten. So können bei einigen Frauen regelrechte Abneigungen gegenüber bestimmten Speisen und Getränken entstehen und auch intensive Gerüche können Übelkeit hervorrufen.
Bislang konnte noch nicht bis ins kleinste Detail erforscht werden, welche Ursachen konkret hinter dem Brechreiz stecken. Experten vermuten genetische Gründe sowie hormonelle Umstellungsprozesse im Körper.
Tipps:
- Die Übelkeitsgefühle sind bei leerem Magen oftmals stärker. Aus diesem Grund kann es hilfreich sein, morgens nach dem Aufstehen ein wenig Zwieback oder trockene Kekse zu knabbern.
- Auch mehrere kleine Mahlzeiten sind empfehlenswerter als wenige und üppige.
- Entspannungsmaßnahmen wie Autogenes Training oder Spaziergänge in der freien Natur können dieses Schwangerschaftssymptom ebenfalls lindern.
Solltest Du unter sehr starken Brechattacken leiden, frage bitte Deine Ärztin oder Deinen Arzt um Rat.
- Abgeschlagenheit und bleierne Müdigkeit
Erschöpfung und starke Müdigkeitsgefühle gehören zu den beschwerlichsten Hinweisen einer Schwangerschaft. In den meisten Fällen zeigt sich dieses Anzeichen in den ersten 12 Schwangerschaftswochen. Dein Körper erbringt Höchstleistungen, indem die Plazenta aufgebaut wird, die dann für den Rest der Schwangerschaft das Ungeborene versorgt. Solltest Du also ein ungeheures Schlafbedürfnis und eine ungemein starke Müdigkeit verspüren, bist Du unter Umständen schwanger.
- Vermehrter Harndrang
Ebenfalls ein häufiges Anzeichen ist ein gesteigerter Harndrang. Wenn Du also öfter zur Toilette gehen musst als zuvor, kann es sein, dass sich eine befruchtete Eizelle in Deiner Gebärmutter eingenistet hat.
Wir das Schwangerschaftshormon hCG produziert, musst Du auch häufiger auf die Toilette.
- Heißhunger & Essensgelüste
Im Wechsel mit Übelkeitsbeschwerden machen sich bei vielen werdenden Mamas auch Heißhungergefühle bemerkbar. Viele Frauen verspüren eine starke und plötzliche Lust auf Lebensmittel, die sie zuvor gar nicht so sehr mochten. Hast auch Du ungewöhnliche Essensvorlieben oder würdest Du sogar als überzeugte Vegetarierin am liebsten ein Schnitzel essen? Dann könntest Du schwanger sein.
- Dunklere Pigmentierung der Brustwarzen und empfindliche Brüste
Frühe Anzeichen für eine Schwangerschaft könnten auch von den Brüsten ausgehen. Bei manchen Frauen beginnen die Brüste zu spannen oder leicht zu ziehen, ähnlich wie vor der Menstruation. Die Brüste sind sehr berührungsempfindlich und fühlen sich praller an. Zudem wirkt die Oberweite größer. Bei vielen Frauen ist der Brustwarzenhof auch etwas dunkler gefärbt als sonst. Diese Pigmentierung kann jedoch unter Umständen auch an einer hormonellen Störung oder von einer vorherigen Schwangerschaft bedingt sein.
- Veränderter Geschmackssinn und Geruchssinn
Viele schwangere Frauen kennen dieses frühe Anzeichen: Das Waschmittel riecht plötzlich unerträglich oder der Duft des Partners viel zu intensiv. In der Frühschwangerschaft reagieren viele Frauen äußerst empfindlich. Einige können auch einen seltsamen metallischen Geschmack im Mundraum vernehmen.
- Vaginalausfluss, Blutungen und Krämpfe im Unterleib
Viele Frauen verspüren ein leichtes Ziehen im Unterleib, so ähnlich, als ob sich die Periode ankündigen würde. Bei einigen kommt sogar eine leichte Schmierblutung hinzu, die Medizinerinnen und Mediziner in der Fachsprache als „Spotting“ bezeichnen. Auch ein gesteigerter Scheidenausfluss kann auftreten.
Bei manchen Frauen ist in einem solchen Fall die Enttäuschung oft groß, da sie glauben, doch nicht schwanger zu sein. Es vergeht aber Tag für Tag und die Regelblutung setzt dennoch nicht ein. Ist das bei Dir auch der Fall, kann es sich um frühe Schwangerschaftsanzeichen handeln.
Diese Symptome sind in den meisten Fällen harmlos und auf die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut zurückzuführen.
- Erhöhte Basaltemperatur
Wer regelmäßig die sogenannte Basaltemperatur – also die Aufwachtemperatur – misst, kann damit die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit feststellen. Die Voraussetzung dafür ist aber das regelmäßige Messen der Temperatur, und zwar jeden Morgen vor dem Aufstehen und vor jeder körperlicher Aktivität. Die Temperaturmessung sollte zudem immer an derselben Körperstelle erfolgen, zum Beispiel oral. Nur auf diese Weise kannst Du genau vergleichen, ob sich in der Basaltemperatur Schwankungen und Veränderungen ergeben.
Grundsätzlich gilt: Sollte die Basaltemperatur morgens nach dem Aufstehen 18 Tage lang höher als gewohnt sein, besteht vermutlich eine Schwangerschaft.
Andernfalls sinkt die Temperatur kurz vor Beginn der Menstruationsblutung wieder ab.
Doch aufgepasst: Hier kann es oft zu Anwendungs- oder Messfehlern kommen, so etwa aufgrund von unregelmäßigen Messzeitpunkten oder auch infolge eines grippalen Infekts. Beobachte Deinen Körper aufmerksam und wende Dich zur sicheren Abklärung an Deine Gynäkologin bzw. Deinen Gynäkologen.
- Schwindelgefühle
Zusätzlich zur Erschöpfung und Übelkeit kann es bei vielen Frauen auch zu Schwindel kommen. Der weibliche Körper versucht sich auf das deutlich höhere Blutvolumen einzustellen. In der Regel sinkt in den ersten Monaten der Blutdruck. Auch die roten Blutkörperchen, die für die Sauerstoffversorgung des Körpers unverzichtbar sind, sind noch nicht ausreichend gebildet. Langes Stehen kann dann zusätzlich zu Kreislaufproblemen führen. Auch langes Sitzen, mangelnde körperliche Aktivität und Schlafmangel sind Faktoren, die den Kreislauf belasten können.
Solche Kreislaufbeschwerden sind zwar lästig, doch für das ungeborene Baby unbedenklich. Moderater Sport, Bürstenmassagen oder Wechselduschen können hier Linderung verschaffen.
- Vermehrter Speichelfluss
Auch hierbei handelt es sich um ein normales und harmloses Symptom, das ein Vorbote für eine beginnende Schwangerschaft sein kann. Meistens tritt der vermehrte Speichelfluss in Kombination mit den Übelkeitsbeschwerden auf.
Wann verschwinden die ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft wieder?
Mit der Zeit gewöhnt sich der weibliche Körper an die veränderten Umstände. Der hormonelle Haushalt stabilisiert sich und damit flauen auch die meisten Schwangerschaftshinweise wieder ab, insbesondere die unsicheren Anzeichen.
Demgegenüber gibt es aber auch Schwangerschaftsanzeichen, die erst nach der Geburt Deines Babys verschwinden, so etwa die stärkere Dunkelfärbung des Brustwarzenhofs oder die Linea Nigra.
Höre auf Deine weibliche Intuition
Zusätzlich zur ausbleibenden Periode gibt es also viele weitere Frühhinweise, die darauf deuten könnten, dass Du schwanger bist. Frauen mit einem ausgeprägten Kinderwunsch sind im Allgemeinen sehr sensibel und haben somit ein sehr gutes Bauchgefühl. Hör also auf Deine Intuition! Wenn Du das Gefühl hast, ein Baby erwarten zu können, dann ist das noch kein sicheres Schwangerschaftsanzeichen, doch ausgeschlossen ist eine Schwangerschaft eben auch nicht.
Beobachte Deinen Körper und achte auf jedes mögliche Anzeichen, das noch hinzukommt. Mit jedem weiteren Anzeichen, das dazukommt, steigt auch die Wahrscheinlichkeit für eine geglückte Schwangerschaft. Vollkommen Sicherheit kann Dir aber nur ein Besuch in der Frauenarztpraxis oder ein Schwangerschaftstest verschaffen.
Mach Dir bitte auch keine Sorgen, wenn Du keine Schwangerschaftsanzeichen feststellen kannst oder die auftretenden Hinweise rasch wieder verschwinden. Das muss nicht automatisch ein negatives Zeichen sein. Jeder Körper ist einzigartig und keine Schwangerschaft verläuft exakt wie die andere. Jeder Körper reagiert anders auf eine beginnende Schwangerschaft und somit spürt auch nicht jede werdende Mama dieselben Anzeichen.
Schreibe einen Kommentar