Die Wochen und Monate der Schwangerschaft sind für viele werdende Mamas und ihr Baby eine besonders sensible Zeit. Daher freuen sich viele Schwangere über komplementäre und alternative Heilverfahren, wenn es um Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden wie zum Beispiel Übelkeit oder Erbrechen geht – und ein solches Verfahren ist die geburtsvorbereitende Akupunktur.
- Die geburtsvorbereitende Akupunktur wird von erfahrenen und speziell ausgebildeten Experten durchgeführt. So kann das Verfahren etwa von spezialisierten Frauenärztinnen und Frauenärzten bzw. Hebammen angewendet werden.
- Die Akupunkturbehandlung kann die Dauer der Geburt um rund zwei Stunden senken. Diesen positiven Effekt konnten Wissenschaftler im Rahmen einer Forschungsstudie der Mannheimer Frauenklinik mit 800 werdenden Müttern nachweisen.
- Bei den Studienteilnehmerinnen hatte sich auch der Muttermund rascher geöffnet: Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Zervixreifung.
Das zeigt, dass das Setzen der feinen Nadeln auch wehenfördernd wirken kann. Gemeint ist damit aber eine gezielte Förderung der Wehentätigkeit in der Eröffnungsphase der Geburt. Auf die Austreibungsphase hat die Akupunkturbehandlung keinen Einfluss.
- Die geburtsvorbereitende Akupunktur beeinflusst auch nicht den festgelegten Entbindungszeitpunkt und löst ebenso keine vorzeitigen Wehen aus.
- Darüber hinaus hat diese alternative TCM-Methode nicht nur eine geburtsverkürzende Wirkung, sondern kann auch Schmerzen bei der Geburt mindern.
- Die geburtsvorbereitende Akupunktur ist eine sehr gute und natürliche Methode, um sich körperlich und geistig auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Diese Methode wird von sehr vielen schwangeren Frauen als entspannend empfunden und hilft ihnen, auf ihre eigene Energie und Kraft für die Geburt ihres Babys zu vertrauen.
Die Vorteile der geburtsvorbreitenden Akupunktur im Überblick
Die geburtsvorbereitende Akupunkturbehandlung ist eine komplikationsarme und fast schmerzlose Methode. Sie bietet verschiedene Vorteile, wenn es um die nahezu nebenwirkungsfreie Linderung von unterschiedlichen Beschwerden in der Schwangerschaft geht.
Zu diesen typischen Schwangerschaftsbeschwerden gehören:
- Besonders starke Übelkeit und übermäßiges Schwangerschaftserbrechen: Mediziner sprechen hier auch von einer „Hyperemesis gravidarum“. Betroffenen werdenden Mamas droht in einem solchen Fall im Vergleich zu Frauen mit einer normalen Schwangerschaftsübelkeit ein starker Gewichtsverlust sowie eine Dehydration.
- Innere Unruhe und Angst
- Vorzeitige Wehen
- Verstopfung (Obstipation)
- Karpaltunnel-Syndrom
- Fehllagen des ungeborenen Babys im Mutterbauch
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen
- Schwangerschaftsbedingte Hypertonie (Bluthochdruck).
Die geburtsvorbereitende Akupunktur kann vor allem auch in folgenden Situationen viele Vorteile bieten:
Ängste vor der bevorstehenden Geburt
Viele schwangere Frauen – vor allem Frauen, die zum ersten Mal Mama werden, haben oft große Angst vor den Schmerzen, die eine Geburt mit sich bringt. Solche Ängste können zu einem starken psychischen Stress werden und sich auch negativ auf die natürlichen Wehen auswirken.
Hier setzt die geburtsvorbereitende Akupunktur an und möchte werdenden Müttern gezielt helfen, sich zu entspannen und Ängste vor den Geburtsschmerzen loszulassen.
Verringerung der Wehenschmerzen sowie der Geburtsdauer
Eine geburtsvorbereitende Akupunkturbehandlung kann bewirken, dass werdende Mütter während der Geburt ihres Babys weniger schmerzlindernde Mittel benötigen.
Darüber hinaus kann die Dauer der Eröffnungswehen – das sind die Wehen, die den Geburtsvorgang einleiten – reduziert werden.
Durch die TCM-Behandlung kann dazu beigetragen werden, dass der Gebärmutterhals dehnbarer wird, was sich auch positiv auf die Öffnung des Muttermundes auswirkt. Insgesamt kann durch eine geburtsvorbereitende Akupunktur also der gesamte Geburtsverlauf verkürzt werden.
Sanfte Hilfe bei ausbleibender Wehentätigkeit
Sollte es zu einer Überschreitung des ursprünglich errechneten Geburtstermins kommen, so kann durch das Setzen der feinen Nadeln die Wehentätigkeit sanft angeregt werden. Auch bei einem vorzeitigen Blasensprung können weitere Akupunktursitzungen durchgeführt werden, um die Wehen einzuleiten.
Bessere postnatale Regeneration
Für schwangere Frauen kann die geburtsvorbereitende Akupunktur noch einen weiteren Vorteil bieten, denn die natürliche Heilmethode scheint eine schnellere körperliche Erholung nach der Geburt des Babys zu fördern. Hierzu gibt es aktuell aber noch keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studienergebnisse.
Verkürzung der Nachgeburt-Phase
Nachdem das Baby das Licht der Welt erblickt hat, muss noch die Plazenta aus dem Körper ausgeschieden werden (Nachgeburt). Eine Akupunkturbehandlung kann diesen Vorgang der Plazentaablösung positiv unterstützen und somit auch möglichen Folgekomplikationen vorbeugen.
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Akupunktur zur Geburtsvorbereitung: Ab wann, wie oft und wie lange?
Damit die positiven Wirkungen der geburtsvorbereitenden Akupunktur im Verlauf der Schwangerschaftswochen spürbar werden, wollte nicht erst kurz vor dem Entbindungstermin mit den Sitzungen begonnen werden. Experten empfehlen wöchentliche Sitzungen über einen Zeitraum von etwa fünf Wochen.
Allgemein kann die Akupunktur ab der 36. Schwangerschaftswoche begonnen werden. Die Termine finden in der Regel einmal pro Woche statt und dauern zwischen 20 Minuten sowie einer halben Stunde. Im Schnitt haben die meisten werdenden Mamas drei Akupunktur-Sitzungen bis zum Entbindungszeitpunkt.
Abhängig vom festgelegten Behandlungsziel werden die feinen Akupunkturnadeln an unterschiedlichen Hautstellen gesetzt. Pro Sitzung kommen in etwa sechs bis acht Nadeln zum Einsatz, immer auf beiden Körperseiten. Da es spezielle wehenfördernde Akupunkturpunkte gibt, werden diese erst zu dem Zeitpunkt stimuliert, zu dem es keine Gefahr mehr für eine Frühgeburt gibt – ungefähr ab der 36. SSW. Zuvor gibt es genügend andere Punkte, die der Entspannung, Muttermundreifung sowie der Beschwerdelinderung dienen.
In den meisten Fällen werden im Rahmen der geburtsvorbereitenden Akupunktur folgende vier Punkte behandelt:
- unterhalb des Knies
- im oberen, seitlichen Bereich der Wade
- im Bereich der Fußknöchelinnenseite
- an der Außenseite des Fußes, seitlich außen an der kleinen Zehe.
Diese Akupunktur-Punkte sollen für mehr Entspannung sorgen, den Energiefluss anregen, den Atem ins Gleichgewicht bringen und die Durchblutung zum Gebärmutterhals hin verbessern.
Geburtsvorbereitende Akupunktur – welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die Akupunktur in der Geburtshilfe gilt als sanftes, natürliches und fast nebenwirkungsfreies Verfahren.
- Einige schwangere Frauen reagieren auf die Akupunkturbehandlung mit Kreislaufproblemen, Schwindel und Hautblässe. Ein möglicher Grund hierfür kann die Angst vor Nadeln sein, die viele Menschen haben. Im Fall von Kreislaufbeschwerden ist es hilfreich, die Sitzungen in halb sitzender Position oder in einer halb liegenden Position mit leicht erhöhten Beinen durchzuführen. Nach dem Entfernen der Akupunkturnadeln bessern sich diese Beschwerden wieder.
- In seltenen Fällen kann es an der Nadeleinstichstelle zu Hautirritationen kommen.
- Seltenen kann es beim Entfernen der Akupunkturnadeln zu einer kurzen Blutung oder zu einem kleinen blauen Fleck kommen. Beides gilt als völlig harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit wieder von allein.
Wann darf ich keine geburtsvorbereitende Akupunkturbehandlung erhalten?
Im Fall einer Risikoschwangerschaft solltest Du im Vorfeld unbedingt Rücksprache mit Deiner behandelnden Gynäkologin oder Deinem Gynäkologen halten.
Auch im Fall einer erhöhten Blutungsneigung sollte auf das Setzen der feinen Nadeln verzichtet werden. Dasselbe gilt für den Fall, wenn Du im Bereich der Nadeleinstichstellen unter Hautinfektionen leidest oder es im Bereich der Einstichstelle Narben gibt.
Wie bei fast allen Dingen in der Geburtsvorbereitung gilt auch hier: Es sollte immer nur das gemacht werden, was sich für Dich selbst gut anfühlt und Dir guttut.
Lass die geburtsvorbereitende Akupunktur zudem nur von einer speziell ausgebildeten Hebamme, einer Ärztin/Arzt oder einer Therapeutin/Therapeuten durchführen.
Wer bietet geburtsvorbereitende Akupunktur an?
Mittlerweile bieten sehr viele Fachkräfte Akupunkturbehandlungen zur Vorbereitung auf die Geburt an. Hat Deine Hebamme, deine Gynäkologin oder Dein Gynäkologe eine solche Zusatzqualifikation kannst Du die Behandlung in der Praxis durchführen lassen.
Manchmal bieten auch Hebammen, die in der Klinik Geburtsvorbereitungskurse durchführen, Akupunktursitzungen in den Räumlichkeiten des Krankenhauses an. Ein sehr guter Ansprechpartner sind auch erfahren Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker sowie TCM-Therapeuten.
Was kostet die geburtsvorbereitende Akupunktur und zahlt die Krankenkasse?
Akupunktur-Sitzungen zur Vorbereitung auf die bevorstehende Geburt sind keine reguläre Krankenkassenleistung. Das bedeutet, dass Du die Kosten hierfür selbst tragen musst. Auch nur wenige private Krankenkassen erstatten die Behandlungskosten.
Bei Gynäkologen und Hebammen kostet eine Akupunkturbehandlung ungefähr 20 Euro. Bei anderen Anbietern können sich die Kosten auch schon mal auf rund 60 Euro belaufen.
Sprich im Vorfeld aber unbedingt mit Deinem Krankenversicherer, denn auch wenn die Kosten nicht in voller Höhe erstattet werden, so bezuschussen viele Krankenversicherungen diese natürlich Behandlung. Für Versicherte funktioniert das im Rahmen spezieller Bonusprogramme oder als sogenannte „freiwillige Satzungsleistung“.
Fazit – die geburtsvorbereitende Akupunktur ist sanft und wirksam
- Eine geburtsvorbereitende Akupunktur bietet verschiedene Vorteile für werdende Mütter. So haben verschiedene Studien nachweisen können, dass Akupunkturbehandlungen den Geburtsverlauf verkürzen, die Wehentätigkeit anregen und Geburtsschmerzen mindern können.
- Die Akupunktur zur Vorbereitung auf die Geburt soll vor allem der Entspannung sowie der natürlichen Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden dienen.
- Durch diese chinesische Heilmethode soll werdenden Müttern zudem geholfen werden, die Angst vor der bevorstehenden Geburt loszuwerden. Je entspannter Du nämlich bei der Entbindung bist, desto weniger kommt es zu Angst und innerer Unruhe. Auf diese Weise kann die geburtsvorbereitende Akupunktur den Geburtsstress deutlich verringern.
Was ist eigentlich Akupunktur“?
Die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, umfasst verschiedene Naturheilmethoden und die Akupunktur ist eines der wichtigsten und bekanntesten dieser Verfahren. Mittlerweile hat sich diese alternative Therapieform auch hierzulande fest etabliert.
- Die Akupunktur zielt vor allem darauf ab, die körpereigenen Regulationsmechanismen anzuregen und wiederherzustellen.
- Der aus der Balance geratene Körper soll also wieder in ein ausgewogenes Gleichgewicht gebracht und die Selbstheilungskräfte stimuliert werden.
- Zu diesem Zweck werden feine, dünne Nadeln an bestimmten Akupunkturpunkten in der Haut platziert. Das bringt schon die Namensbezeichnung zum Ausdruck: Akupunktur – aus dem Lateinischen „acus“ = Nadel und „pungere“ = stechen.
- Auf diese Weise sollen Blockaden und innere Verspannungen wirksam gelöst und der natürliche Energiefluss des Körpers angeregt werden.
Häufige Fragen zur “Geburtsvorbereitenden Akupunktur”
Die Geburt kann durch eine Akupunktur-Behandlung verkürzt werden, wenn Du damit bereits vier bis fünf Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin beginnst. Ein rechtzeitiger Beginn ist sehr wichtig, damit die alternativmedizinische Methode überhaupt ihre positiven Wirkungen entfalten kann.
Eine Akupunktur ist nicht schmerzhaft. Falls Du Angst vor Nadeln hast, dann kann es sein, dass Du am Anfang etwas sensibler darauf reagierst. In manchen Fällen kann es vorkommen, dass kleine Rötungen an der Einstichstelle auftauchen, die jedoch rasch wieder abklingen. Während der Akupunktur-Behandlung kann es zudem sein, dass Du ein Kribbeln oder ein leichtes Taubheitsgefühl verspürst. Manchmal fühlt sich Dein Körper auch warm und etwas schwer an, doch auch das ist alles völlig normal und kein Grund zur Besorgnis. Bei der nächsten Akupunkturbehandlung gewöhnt sich Dein Körper bereits daran.
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