Welche Wirkung hat Ingwer in der Schwangerschaft?
Frühschwangerschaft
Ingwer wird in der Frühschwangerschaft oft kontrovers diskutiert. Wenn keine Kontraindikationen wie zum Beispiel eine erhöhte Blutungsneigung oder eine Risikoschwangerschaft vorliegen, können geringe Mengen Ingwer Schwangerschaftsübelkeit lindern oder das Immunsystem stärken. Laut Experten wurden in Forschungsstudien keine relevanten Nebenwirkungen beobachtet. Sprich aber in jedem Fall mit Deiner behandelnden Ärztin oder Deinem Arzt über dieses Thema!
Zweites Trimeser
Ingwer in üblicher Dosierung ist ab der 13. Schwangerschaftswoche (2. Trimester) unbedenklich für Mutter und Baby, solange keine medizinischen Kontraindikationen vorliegen. Es besteht kein erhöhtes Risiko.
Drittes Trimester
Im letzten Schwangerschaftsdrittel raten Frauenärzte und Hebammen vom Ingwergenuss ab. Der Hauptgrund hierfür ist, dass Ingwer eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt wird. Die Schärfe des Ingwers soll die Gebärmuttermuskulatur stimulieren, die Durchblutung anregen und im schlimmsten Fall zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Bewiesen ist diese Vermutung nicht.
Wenn Du Ingwerpräparate oder -tee nehmen willst, sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über die erlaubte Dosierung.
Nach Überschreitung des errechneten Geburtstermins
Ist der errechnete Entbindungstermin überschritten, kann der Genuss von Ingwertee unter Umständen ein natürliches Mittel sein, um die lang ersehnten Wehen anzuregen.
Sprich auch in diesem Fall offen mit Deinen Ärzten oder deiner Hebamme.
Welche Nebenwirkungen kann Ingwer in der Schwangerschaft haben?
Wie jedes Naturheilmittel kann die Knolle unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen, insbesonders, wenn sie zu hoch dosiert wird. So kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
- Schleimhautreizungen
- Förderung von Sodbrennen
- Kopfschmerzen
Vor allem Sodbrennen gehört in der Schwangerschaft zu den typischen Beschwerden. Solltest Du unter unerwünschten Nebenwirkungen leiden, ist es ratsam, den Ingwer zunächst wegzulassen und beobachten, ob die Beschwerden abklingen. Im Zweifel sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wann ist Ingwer in der Schwangerschaft nicht erlaubt?
In einigen Fällen kann Ingwer für werdende Mamas gefährlich werden. Sei bitte vorsichtig bei:
- Blutgerinnungsstörungen: Die Wurzelknolle soll die Blutgerinnung hemmen können. Wer zu Blutungen neigt, unter Gerinnungsstörungen leidet oder ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt hat, sollte auf die Wurzelknolle verzichten. Dabei ist es nicht relevant, ob Du schwanger bist oder nicht.
- Reizungen des Magens: Ingwer kann nicht nur eine positive verdauungsfördernde Wirkung haben, sondern auch die Schleimhaut des Magens reizen. Infolgedessen kann es zu Blähungen, Durchfall und Magenschmerzen kommen. Die Scharfstoffe der Ingwerwurzelknolle können Sodbrennen hervorrufen.
- Reizungen der Mundschleimhaut: Die scharfe Knolle kann auch die Schleimhaut des Mundraumes reizen. Solltest Du nach dem Verzehr des Ingwers stark zu schwitzen beginnen, kann das ein deutlicher Hinweis auf eine zu starke Schärfe sein.
- Gallenbeschwerden: Ingwer regt die vermehrte Bildung von Gallenflüssigkeit an: Wer unter Gallensteinen leidet, könnte nach dem Verzehr von Ingwer Gallenschmerzen verspüren.
- Risikoschwangerschaft und Frühwehen: Im Rahmen einer Risikoschwangerschaft oder bei Frühwehen sollte auf Ingwer komplett verzichtet werden.
Dosierung: Wieviel Ingwer ist in der Schwangerschaft ist erlaubt?
Ingwertee
Vor allem in der Schwangerschaft sollte Ingwer nicht in hohen Mengen konsumiert werden. Um Beschwerden wie Schwangerschaftsübelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen zu lindern, reicht bereits eine Tasse Ingwertee pro Tag aus. Hierfür können entweder Ingwerscheiben mit kochendem Wasser überbrüht oder auch Ingwerteebeutel verwendet werden. Auch Ingwer-Bonbons oder Ingwerpulver können verwendet werden.
Ein Teebeutel pro Tag reicht aus, ebenso sollten nicht mehr als maximal zwei Bonbons pro Tag verzehrt werden. Experten geben eine Tageshöchstmenge von 1,5 Gramm Ingwer an.
Tipp: Eine Alternative zum frischen Ingwer ist Ingwerpulver. Achte bitte darauf, dass das Pulver höchstens 12 Monate alt ist, ansonsten könnte unsichtbarer Schimmel enthalten sein.
Nahrungsergänzungsmittel mit Ingwer
Nahrungsergänzungsmittel wie Ingwerkapseln sind in der Regel hoch dosiert und für Schwangere nicht empfohlen. Vor allem im letzten Trimester sollte auf die Wurzelknolle verzichtet werden, um vorzeitige Wehen zu vermeiden.
Ingwer als Gewürz
Manche werdende Mutter ist besorgt, selbst wenn nur geringe Ingwermengen in einem Gericht enthalten sind, doch das ist nicht notwendig. Um eine Wirkung erzielen zu können, muss die Wurzelknolle in einer gewissen Menge vorhanden sein.
Grundsätzlich gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass mit Ingwer gewürzte Mahlzeiten in der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf Mutter oder Kind haben. Auch bei alkoholfreien Getränken wie Ginger Ale müssen sich schwangere Frauen keine Gedanken machen.
Vor der Einnahme oder dem Verzehr solltest Du in jedem Fall mit Deiner Ärztin, Deinem Arzt oder der Hebamme Rücksprache halten. Sie kennen den Verlauf Deiner Schwangerschaft und können somit optimal beurteilen, ob der Ingwerverzehr in Deinem Fall ein mögliches Risiko darstellt oder nicht.
Ist Ingwer in der Stillzeit erlaubt?
In der Stillzeit soll die Einnahme von Ingwer viele Vorteile für Mutter und Baby bieten. Insbesondere für die Anregung der Milchbildung wird die fernöstliche Wurzelknolle empfohlen. Ingwer ist auch gut geeignet, wenn die stillende Mama unter Erkältungssymptomen leidet. Durch die Muttermilch gelangen die wertvollen Inhaltsstoffe auch zum Baby, sodass Bauchschmerzen beim Säugling vorgebeugt werden kann.
Darüber hinaus setzen viele stillende Mamas bei Kopfschmerzen oder zur Immunsystem-Stärkung auf Ingwer.
Fazit – das Wichtigste auf einen Blick
- Ingwer ist eine tropische Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse: Die Wurzel gilt als sehr gesund, denn sie enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe.
- Das intensiv würzige Aroma verdankt die Ingwerwurzel den enthaltenen ätherischen Ölen.
- Der Wurzelknolle wird nachgesagt, dass sie wehenfördernd wirkt. Der wissenschaftliche Beweis hierfür fehlt bislang jedoch.
- Pulver aus getrockneter Ingwerwurzel kann Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft lindern.
- Es gibt Anzeichen dafür, dass Ingwer in höheren Dosierungen die Blutgerinnung hemmen kann. Aus diesem Grund sollten schwangere Frauen auf den Verzehr der Wurzelknolle verzichten, vor allem dann, wenn sie zu Blutungen oder Gerinnungsstörungen neigen.
Häufige Fragen zum Thema “Ingwer in der Schwangerschaft”
Ingwer in der Schwangerschaft kann wehenfördernd sein. Das liegt daran, dass die enthaltenen Scharfstoffe und ätherischen Öle eine durchblutungssteigernde Wirkung haben. Die Gebärmuttermuskulatur wird stimuliert, was im schlimmsten Fall zu einer Früh- oder einer Fehlgeburt führen kann. Sprich im Zweifel mit Deiner Frauenärztin oder Deinem Frauenarzt über dieses Thema!
Experten stufen eine Menge von maximal 1,5 Gramm Ingwerpulver oder 15 Gramm frische Ingwerwurzel als unbedenklich ein. Hierbei sollte aber berücksichtigt werden, dass es keine Erhebungsdaten über längere Zeiträume in puncto Schädlichkeit für das Baby gibt. Aus diesem Grund sollte der Ingwergenuss nur gelegentlich erfolgen.
Ein fertig gekaufter Ingwer-Shot ist für werdende Mütter nicht zu empfehlen, denn diese sind hoch konzentriert. Alternativ kannst Du einen solchen Shot selbst zubereiten und die Zutaten exakt abwiegen.
Ingwertee, der im Supermarkt gekauft werden kann, ist in seltenen Fällen zu hoch konzentriert oder pur erhältlich. Oftmals stecken in der Teemischung noch weitere Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Zimt oder Süßholz in größeren Mengen – und diese gelten in der Schwangerschaft als nicht so empfehlenswert.
Deshalb raten Experten und Hebammen dazu, den Ingwertee selbst zuzubereiten. Frischen Ingwer kannst Du mittlerweile überall kaufen, auch in hochwertiger Bio-Qualität. Auf diese Weise kannst Du die Ingwermenge und den würzigen Geschmack selbst bestimmen. Experten geben eine Tageshöchstmenge von 1,5 Gramm Ingwer an.
Wissenswertes über Ingwer – die fernöstliche Wurzelknolle mit wertvollen Inhaltsstoffen
- Die Ingwer-Wurzelknolle ist beheimatet im asiatischen Raum und gehört zur Gattung der fernöstlichen Pflanzengewächse „Zinnober officinalis“.
- Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) nutzt die Wurzel seit Jahrhunderten für diverse gesundheitliche Zwecke. In den Küchen dieser Welt ist Ingwer eine beliebte Zutat.
- Ähnlich wie bei Kurkuma oder Zwiebeln stecken beim Ingwer die wertvollen Inhaltsstoffe in der Wurzel, die geschützt und sicher in der Erde vergraben ist.
- Die enthaltenen ätherischen Öle und die Gingerole – das sind spezifische Scharfstoffe – geben der frischen Ingwerwurzelknolle ihre typische Würze.
- Darüber hinaus enthält das Ingwergewächs kreislaufanregende und verdauungsfördernde Stoffe wie Cineol und Borneol.
- Auch Harz, Harzsäuren, Vitamine und Mineralien stecken in der Knolle, so beispielsweise Phosphor, Eisen, Magnesium, Kalzium, Kalium, Natrium und Vitamin C.
- Je gröber die Pflanzenfasern sind, desto schärfer ist die Ingwerwurzelknolle.
Ingwer sollte – egal in welcher Darreichungsform – nicht überdosiert werden, da die enthaltenen ätherischen Öle und Scharfstoffe die Körperschleimhäute reizen könnten.
Welche Wirkungen hat Ingwer?
Ingwer ist ein großartiges Gewürz und ein beliebtes Hausmittel für verschiedene Beschwerden wie zum Beispiel Übelkeit. Die scharfe Wurzelknolle enthält viele bioaktive Wirkstoffe, die der Gesundheit guttun können. Insbesondere die enthaltenen Gingerole ähneln in ihrer Zusammensetzung der Acetylsalicylsäure, weshalb die Ingwerwurzelknolle auch als das „Aspirin der Natur“ gilt.
Ingwer soll folgende Wirkungen erzielen:
- Entzündungshemmend und schleimlösend: Die Wurzelknolle kann zum Beispiel bei Erkältungen eingesetzt werden.
- Schmerzlindernd: Vor allem der Wirkstoff Gingerol soll eine schmerzlindernde Wirkung im Rahmen entzündlicher Erkrankungen entfalten. Gingerol soll ein Enzym (Cox-2) hemmen können, das bei der Schmerzentstehung mitbeteiligt ist.
- Gallensäurefördernd: Die Wurzelknolle unterstützt eine normale Verdauung.
- Cholesterinsenkend: Ingwer kann Gefäßablagerungen entgegen wirken.
- Durchblutungsfördernd: Die fernöstliche Knolle kann das Herz-Kreislauf-System anregen und in der Schwangerschaft das Thromboserisiko senken.
- Lindert die Beschwerden bei Übelkeit, bei Reisekrankheit oder Schwangerschaftsübelkeit.
Schreibe einen Kommentar